Online: Lesung und Diskussion „Mutterschaft und Wissenschaft“

Online: Lesung und Diskussion „Mutterschaft und Wissenschaft“

Die Corona-Pandemie lässt deutlich zu Tage treten, was auch vorher schon sichtbar war: Von Geschlechtergerechtigkeit sind wir weit entfernt. Das gilt sowohl für die Gesellschaft, als auch für die Wissenschaft.

Während des Erscheinens des Buches müssen die Autorinnen erleben, dass die Auswirkungen von COVID-19 vor allem auf den Schultern von Müttern ausgetragen werden. Sie sind es, die sich freistellen lassen müssen, unbezahlten Urlaub nehmen oder sogar ihre Jobs verlieren, um ihre Kinder während der Schul- und Kitaschließungen zu betreuen. Auch in der Wissenschaft macht sich dieser Gender Care Gap oder Corona Gap bemerkbar: Während Wissenschaftler seit Beginn der Pandemie überdurchschnittlich viel publizieren, sind die Publikationen von Mütter_Wissenschaftlerinnen stark zurückgegangen. Das gilt ebenso für die Einwerbung von Drittmitteln, die Entwicklung neuer Forschungsprojekte und den Besuch von Konferenzen.

Das Spannungsfeld zwischen Mutterschaft und Wissenschaft – nicht nur in Zeiten von Corona – auszuloten, ist Anliegen des Buches der drei Wissenschaftlerinnen zu diesem Thema. Darin versammeln sie Stimmen von Wissenschaftler*innen, die sich in sehr persönlichen Texten mit dem Thema „Kinder haben oder nicht haben (wollen)“ auseinandersetzen und dabei auf vielfältige Art das noch immer in Deutschland vorherrschende starre Mutterbild thematisieren und hinterfragen. Dabei geht es um die gemeinsame Auslotung verschiedener Erfahrungen von privaten und professionellen Aspekten im Leben von (Nicht-)Müttern, die in der Wissenschaft tätig sind: „Denn das ist es, was uns auszeichnet: die sich gegenseitig ausschließenden Idealisierungen und Ideologisierungen beider Positionen. Nicht die Unvereinbarkeit der Tätigkeiten, sondern die Unvereinbarkeit der zwei sehr unterschiedlichen materiell-diskursiven Choreografien ist es, die (potentielle) Mutterschaft und Wissenschaft gegeneinander ausspielt.“

In der Lesung werden die Herausgeberinnen und Autorinnen mit Leseproben einen Einblick in die Texte geben, um das Spannungsfeld zwischen Mutterschaft und Wissenschaft in einer anschließenden Diskussion auszuloten. Eine Leseprobe zum Buch finden Sie unter: www.springer.com/de/book/9783658309312

Anmeldung per Mail an equal.opportunity@bihealth.de

BIH/Berliner Institut für Gesundheitsforschung

 

Posted on 2. Mai 2022. Bookmark the permalink. Kommentare deaktiviert für Online: Lesung und Diskussion „Mutterschaft und Wissenschaft“.

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