Author Archives: Andreas Wolf

Helios Klinikum Berlin-Buch kooperiert mit der MSB Medical School Berlin

Der Bedarf an Ärztinnen und Ärzten steigt deutschlandweit. Aber Studienplätze für Medizin sind rar. Interessierte müssen oft jahrelang warten. Die „MSB Medical School Berlin – Hochschule für Gesundheit und Medizin“ bietet gemeinsam mit dem Helios Klinikum Berlin-Buch zukünftigen Medizinern ein erstklassiges Studium: die Berliner Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung erkennt den neuen Studiengang Humanmedizin an.

Ein Medizinstudium gehört zu den beliebtesten Studienfächern in Deutschland. Der Examensbedarf für Humanmedizin wächst; der Kampf um die raren Studienplätze ist hart. Obwohl vielerorts in Deutschland bereits ein Mangel an Ärzten in Kliniken und Praxen besteht, ist die Zahl der zu vergebenden Plätze an staatlichen Universitäten und Hochschulen vergleichsweise zu gering. „Diese besonderen Umstände erfordern kreative Ideen und neue Lösungen“, betont Ilona Renken-Olthoff, Geschäftsführerin und Gründerin der Medical School Berlin (MSB).

Operation Ärztenachwuchs

Gemeinsam mit dem Helios Klinikum Berlin-Buch startete die MSB eine Initiative, ärztlichen Nachwuchs zu gewinnen und über ein Studium zum Staatsexamen zu führen. Im November 2020 wurde der Studiengang Humanmedizin durch die Berliner Senatskanzlei – Wissenschaft und Forschung anerkannt.

Geschäftsführer Daniel Amrein
Alle Rechte: Helios-Klinikum Buch

“Die Kooperation mit der MSB Medical School Berlin macht uns stolz und ist Teil unserer Strategie, auch langfristig bestmögliche Medizin für Patientinnen und Patienten in unserem Klinikum anzubieten“, so Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Ilona Renken-Olthoff zeigt sich ebenfalls erfreut, mit dem Bucher Klinikum einen idealen Partner für den klinischen Studienabschnitt gefunden zu haben und sagt: „Als moderner Maximalversorger mit langer Aus- und Weiterbildungstradition ist das Klinikum für uns und die Studenten und Studentinnen perfekter Partner.“ Der neue Staatsexamensstudiengang Humanmedizin der MSB schließt mit dem Staatsexamen ab und berechtigt zur Approbation. Die Regelstudienzeit beträgt zwölf Semester und drei Monate.

Moderne Medizin, Forschung und Lehre

Sich an der Ausbildung künftiger Mediziner zu beteiligen, ist auch für Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch und Rektor der MSB, wichtiges Anliegen: „Wir stehen gerne in dieser besonderen Tradition am Standort Berlin-Buch, ärztlichen Nachwuchs zu gewinnen und zu begeistern. Das ist nach wie vor wichtiger Grundstein für die optimale Patientenversorgung und eine hervorragende Investition in die Zukunft.“

Mit aktuell mehr als 70 Fachbereichen, Zentren und Instituten hat das Team vom Klinikum der Maximalversorgung eine besondere Expertise mit langer Tradition – nicht nur für die optimale Patientenbehandlung, sondern auch als Ausbildungsstätte für medizinischen Nachwuchs und Ort für hochkarätige Forschung. Jahrzehnte war das Klinikum akademisches Lehrkrankenhaus der Charité sowie der Universität Göttingen und mehrerer europäischer Universitäten. 2001 übernahmen die Helios Kliniken das Klinikum Buch sowie die Robert-Rössle- und die Franz-Volhard-Klinik der Charité vom Berliner Senat. 2007 hat es einen Neubau in der Schwanebecker Chaussee 50 bezogen. 2009 fusionierten die beiden o.g. Charité-Spezialkliniken für Tumorerkrankungen und für Herz-Kreislauf-Erkrankungen mit dem Helios Klinikum Berlin-Buch.

Medizin- und Wissenschaftsstandort mit Geschichte

Seit über 100 Jahren ist Berlin-Buch ein bedeutender Medizin- und Wissenschaftsstandort und steht auch heute ganz in der Tradition von Gesundheit. Zwischen 1900 und 1920 entstand hier die damals größte und modernste Krankenhausstadt Europas. Das klinische Umfeld war damals und ist es heute attraktiv für wissenschaftliche Einrichtungen und damit auch für Studierende. Aktuell ist der Campus Berlin-Buch mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) und dem Leibniz-Institut für Molekulare Pharmakologie (FMP) im Bereich der Grundlagenforschung, der klinischen Forschung der Charité sowie einem Biotechnologiepark mit mehr als 60 Unternehmen eines der größten Wissenszentren Deutschlands.

Quelle: PM des Helios-Klinikums Buch vom 04. 02. 2021

MSB/Humanmedizin

Helios-Klinikum Berlin-Buch

Helios-Klinikum/Online-Magazin

Berlin-Buch

Vier neue Gruppen nutzen Einzelzellmethoden

Vier neue Gruppen nutzen Einzelzellmethoden für die Medizin

Das BIH, das MDC und die Charité haben vor einem Jahr den Forschungsfokus Single Cell Ansätze für die personalisierte Medizin  gegründet. Ziel ist es, Einzelzelltechnologien für klinische Fragestellungen zu nutzen. Umsetzen sollen das vier neue Nachwuchsgruppen, die nun ihre Arbeit begonnen haben.

Das Bild zeigt die vier jungen Nachwuchs-gruppenleiterinnen mit den Chairs des Single Cell Programms: Ashley Sanders, Angelika Eggert, Stefanie Grosswendt, Nikolaus Rajewsky, Leif Ludwig und Simon Haas (v.l.n.r.)
© Felix Petermann, MDC

2018 waren sie der „Durchbruch des Jahres“: Das Wissenschaftsmagazin Science kürte die neuen Technologien, mit denen Wissenschaftler*innen die genetische Aktivität einzelner Körperzellen analysieren können, zur wichtigsten Errungenschaft. „Diese revolutionären Technologien haben eine große Bedeutung für die personalisierte Medizin“, sagt Professor Christopher Baum, Vorsitzender des BIH Direktoriums und Vorstand für den Translationsforschungsbereich der Charité. „Wir haben uns deshalb entschlossen, die Translation dieser Forschung zu fördern: Wir wollen die Ergebnisse der Forschung rascher in die Klinik bringen und umgekehrt, aus Beobachtungen in der Klinik neue Fragestellungen für die Single-Cell-Forschung entwickeln.“ Zu diesem Zweck haben das Berlin Institut of Health (BIH), das Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin gemeinsam den Fokusbereich „Single Cell Ansätze für die personalisierte Medizin“ gegründet.

Modernste Technologien für den klinischen Einsatz

Den Kern des neuen Forschungsfokus bilden vier neue Nachwuchsforschungsgruppen, deren Leiter*innen international berufen wurden: Dr. Leif Ludwig, der vom Broad Institute in Cambridge, USA nach Berlin gekommen ist, will mit seiner Gruppe die Entwicklung und Aktivität von Stammzellen im Zusammenhang mit dem Erbgut ihrer „Zellkraftwerke“, den Mitochondrien, untersuchen. Dr. Simon Haas kommt vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und analysiert Krebsstammzellen, um damit den Ursprung von Blutkrebserkrankungen gezielt angehen zu können. Dr. Stefanie Grosswendt vom Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik möchte herausfinden, welche Zelltypen und Vorgänge aus der Embryonalentwicklung im Krankheitsbild bestimmter Krebsarten eine Rolle spielen. Die Kanadierin Dr. Ashley Sanders war bisher am Europäischen Molekularbiologischen Labor in Heidelberg und erforscht, wie neue Mutationen in einzelnen Zellen entstehen und so deren unterschiedliche Ausprägung innerhalb eines Organs oder Tumors bedingen.

Die Nachwuchsgruppen werden am MDC in Mitte, und somit am Berliner Institut für Molekulare Systembiologie (BIMSB), angesiedelt sein. Hier haben sie Zugang zu neuesten Einzelzellmethoden und kooperieren mit exzellenten Systembiologen. BIMSB-Direktor Professor Nikolaus Rajewsky hat selbst entscheidende Beiträge zur Einzelzelltechnologie geleistet. „Das ist so, als ob wir ein Supermikroskop erfunden hätten, mit dem wir plötzlich in jede Zelle in einem Gewebe hineinschauen könnten, in alle Zellen gleichzeitig, und sehen könnten, was molekular in der Zelle vor sich geht – zum Beispiel wann und warum sie krank wird.“ Nikolaus Rajewsky und Professorin Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité, sind Sprecher und Sprecherin des neuen BIH-Forschungsfokus.

Aus Gewebe isolierte Zellen, werden in Miniaturchips zur Verarbeitung einzelner Zellen kanalisiert. © Felix Petermann, MDC

Zusammenarbeit mit Kliniker*innen

Das BIMSB befindet sich in Berlin Mitte und damit in unmittelbarer Nähe zum Campus Charité Mitte (CCM). Das erweist sich als großer Vorteil für ihre translationale Arbeit, denn die Nachwuchsgruppen werden jeweils eng mit einer Klinik der Charité zusammenarbeiten, um die Einzelzelltechnologien für konkrete medizinische Fragestellungen und deren klinischen Einsatz zu etablieren: Ashley Sanders wird mit Britta Siegmund, der Direktorin der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, kooperieren. Angelika Eggert ist klinische Partnerin von Stefanie Grosswendt. Simon Haas und Leif Ludwig werden mit den Direktoren der beiden Medizinischen Kliniken mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie zusammenarbeiten, Lars Bullinger am Campus Virchow-Klinikum (CVK) sowie Ulrich Keller am Campus Benjamin Franklin (CBF).

„Ich glaube, dass insbesondere die Krebsforschung von den neuen Single-Cell-Technologien profitieren wird“, sagt Angelika Eggert. „Denn Tumoren bestehen keineswegs aus lauter gleichartigen Zellen, sondern sind oft ein sehr heterogenes Gemisch aus unterschiedlich differenzierten Krebszellen, Bindegewebs-, Blutgefäß- und Immunzellen. Je genauer man die zelluläre Zusammensetzung eines Tumors kennt, desto gezielter kann man ihn bekämpfen.“

Der Beginn eines „Cell Hospitals“

Prof. Nikolaus Rajewsky
Foto: Pablo Castagnola

„Ich freue mich sehr und bin auch ein bisschen stolz, dass wir diese tollen jungen Leute nach Berlin holen konnten“, sagt Nikolaus Rajewsky. Gleichzeitig ist auch das Angebot für die jungen Forscher*innen besonders attraktiv. Während man als Forscherin oder Forscher den molekularen Details auf den Grund gehen kann, fragen die assoziierten Ärzt*innen nach der klinischen Relevanz der Ergebnisse und ermöglichen den Forschenden Einblicke in Krankheitsfälle, die mithilfe von Einzelzelltechnologien aufgeklärt werden können.

„In diesem Sinne betrachte ich diese Initiative als den Beginn eines ‘Cell Hospitals‘, in dem die Grundlagenforschung des MDC/BIMSB, die klinische Forschung an der Charité und die translationale Forschung des BIH zusammenkommen“, sagt Nikolaus Rajewsky. „Nicht nur, um die Mechanismen zu verstehen, warum Zellen krank werden, sondern auch, um diese Zellen so frühzeitig zu entdecken, dass man sie wieder auf den Pfad des Gesunden zurückbringen kann. Ich bin mir sicher, dass wir zumindest für einige Krankheiten signifikante Fortschritte machen werden.“

Quelle: PM des MDC vom 02. 02. 2021

Städtebauliches Gutachter:innenverfahren Buch-Am Sandhaus startet

Städtebauliches Gutachter:innenverfahren fürs neue Stadtquartier Buch-Am Sandhaus startet

In Berlin-Buch soll in den kommenden Jahren zwischen dem S-Bahnhof Buch, der Straße Am Sandhaus und dem ehemaligen Krankenhausgelände der Staatssicherheit in enger Abstimmung zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirk Pankow eins von 16 neuen Stadtquartieren entstehen.

Neben 2.400 bis 3.000 neue Wohnungen sind im autoarmen Quartier auch Kitas und eine neue Grundschule vorgesehen.

Am 4. Februar 2021 fällt nun der Startschuss fürs diskursive, städtebauliche Gutachter:innenverfahren. In dessen Rahmen arbeiten drei Planungsteams parallel an städtebaulichen Entwürfen. Diese werden in mehreren Schritten und unter Beteiligung der Öffentlichkeit diskutiert und weiterentwickelt. Im Sommer soll eine Fachjury, das sogenannte Gutachter:innengremium, das beste Konzept auswählen. Es dient als Grundlage für die darauffolgende verbindliche Bauleitplanung.

Noch Wiese und Wald: Am Stadtrand in Berlin-Buch soll das neue Stadtquartier „Am Sandhaus” entstehen. © Foto: Dirk Laubner

 

Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen: „Die 16 neuen Stadtquartiere spielen bei der Schaffung von leistbarem Wohnraum eine zentrale Rolle. Insgesamt entstehen so im gesamten Stadtgebiet Wohnungen für über 100.000 Berliner:innen. Umso wichtiger ist uns die städtebauliche Qualität jedes einzelnen Quartiers. Ich freue mich deshalb ganz besonders auf die Ergebnisse des städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens für das neue Stadtquartier Buch-Am Sandhaus. Ich bin zuversichtlich, dass die Planungsteams im Austausch mit der Nachbarschaft spannende Entwürfe entwickeln und das neue Quartier so zu einem wunderbar lebenswerten Ort werden lassen.“

Vollrad Kuhn, Bezirksstadtrat für Stadtentwicklung und Bürgerdienste: „Der Bezirk Pankow ist in den letzten Jahren kontinuierlich gewachsen. Ein Projekt in der Größe des Standorts Buch-Am Sandhaus ist daher für uns ein wichtiges Element, um ausreichend Wohnraum im Bezirk anbieten zu können. Besonders attraktiv macht das Projekt die randstädtische Lage, die das Wohnen mit Bezug zur offenen Landschaft thematisiert und gleichzeitig auf bereits vorhandene Infrastruktureinrichtungen setzen kann (Ortsteilzentrum, Schulen, S-Bahn-Anschluss etc.), die auch das Potenzial bieten, das Gebiet unter den Vorzeichen eines autoreduzierten Quartiers zu entwickeln. Ich bin daher schon sehr gespannt auf die Entwürfe, die die Planerteams nun während des Gutachter-Verfahrens erarbeiten werden.“

Luftbild Buch – Am Sandhaus, Foto: Dirk Laubner

Die Beteiligung der Öffentlichkeit ist ein wichtiger Baustein des diskursiven Gutachter:innen-verfahrens. Bis zum Sommer sind öffentliche Planungswerkstätten bzw. Ausstellungen vorgesehen, in denen die Teams ihre Entwürfe präsentieren und mit interessierten Bürger:innen diskutieren werden. Die Ergebnisse dieser Debatten fließen in die weitere Bearbeitung ein. Die Veranstaltungstermine und -formate werden rechtzeitig vorab bekannt gegeben.

Die Bürgerschaft ist zudem in der Fachjury vertreten und kann so über die Auswahl der Entwürfe mitentscheiden. Hierfür konnten sich Anwohner:innen im Vorfeld bewerben. In einem Beteiligungskonzept werden alle geplanten Maßnahmen zusammengefasst.

Download (PDF, 2.05MB)

Quelle: PM der Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Wohnen vom 03. 02. 2021

Pendler sollen vom Turmbahnhof Karow profitieren

In der Märkische Oderzeitung Bernau  Bernau gab es am 29. 01. ein Artikel zum geplanten Turmbahnhof Karow.

“In Berlin soll mit dem Turmbahnhof Karower Kreuz ein neuer Verkehrsknotenpunkt im Nordosten der Stadt entstehen. Auch Barnimer sollen profitieren – zum Beispiel mit Blick auf den RE3.”

Hier finden Sie den ganzen Artikel

Turmbahnhof Karow/Berliner Morgenpost/11.11.2020

Ergebnisse digitaler Spaziergang Wohngebiet Buch V/Am Sandhaus

Rund 60 Teilnehmer unternahmen Mitte Januar einen digitalen Spaziergang durch das geplante Wohngebiet “Buch V/Am Sandhaus”.

Hier zeige ich Ihnen einige Ergebnisse.

Download (PDF, 175KB)

Download (PDF, 2.05MB)

Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Wohnen/Buch V

Neues vom Campus Berlin-Buch

Eckert & Ziegler baut GMP-Anlage für radiopharmazeutische Dienstleistungen

Eckert & Ziegler erweitert seinen Produktionsstandort in Boston, Massachusetts (USA) um eine neue Produktionsanlage für die Auftragsfertigung von Radiopharmazeutika. Die neue GMP-Anlage wird sämtliche Vorgaben der Good Manufacturing Practices erfüllen und ab Ende 2021 betriebsbereit sein.

„Um der weltweit wachsenden Nachfrage nach radiopharmazeutischen Dienstleistungen gerecht zu werden, haben wir uns zu dieser Investition entschlossen. Im Moment befindet sich eine Vielzahl radiopharmazeutischer Substanzen von internationalen Pharmaunternehmen in fortgeschrittenen klinischen Prüfungen, darunter auch für breite Indikationen wie Prostatakrebs“, erklärt Dr. Lutz Helmke, Mitglied des Vorstands der Eckert & Ziegler AG und verantwortlich für das Segment Medical. „Mit der neuen GMP-Anlage bieten wir sowohl regionalen als auch globalen Pharmaunternehmen einen One-Stop-Service für eine Vielzahl von radiopharmazeutischen Dienstleistungen unter GMP- und cGMP-Bedingungen.“

Hier  finden Sie die komplette PM.

Eckert & Ziegler AG

Reverse Clinical Engineering-Testverfahren bai ASC Oncology

Wissen was wirkt: ASC Oncology beantwortet für Patienten und Onkologen dank eines neuen Testverfahrens vor Therapiebeginn die zentrale Frage nach der Wirksamkeit von Krebsmedikamenten am individuellen Patiententumor.

Bei rund der Hälfte aller Krebspatienten weltweit versagt die verschriebene Chemotherapie. ASC Oncology stellt sich mit dem Reverse Clinical Engineering-Testverfahren dieser Herausforderung der Krebsbehandlung und trifft wissenschaftlich belastbare Aussagen über die Wahrscheinlichkeit der Wirkung sowie Nicht-Wirkung von Krebsmedikamenten am patienteneigenen Tumorgewebe. Außerhalb des Körpers, ohne Tierversuche, ohne Nebenwirkungen und vor Therapiebeginn.

Für mindestens 1000 Patienten jährlich wird es ab dem 1. Februar 2021 möglich sein, Therapieentscheidungen mithilfe von individuellen, an 3D-Organoid-Modellen ihres jeweiligen Tumors durchgeführten, Medikamententestungen zu treffen. Die Grundlage für das Reverse Clinical Engineering-Testverfahren sind 3D-Zellkulturmodelle (PD3D), sogenannte Organoide. Dabei handelt es sich um im Labor mithilfe einer Tumorprobe gezüchtete Abbilder des Ursprungstumors des Patienten. Organoide bestehen aus Zellclustern und behalten die komplexe Architektur des Ursprungstumors bei. An diesen testet ASC Oncology in Absprache mit dem behandelnden Onkologen unterschiedliche Krebsmedikamente und Wirkstoffkombinationen parallel. Erste Ergebnisse können dabei bereits nach zwei Wochen vorliegen. Eine Testung aller infrage kommender Therapieansätze dauert, je nach von der Aggressivität des Tumors abhängigen Wachstumsgeschwindigkeit der Organoide, vier bis sechs Wochen. Auf Grundlage der pathologischen und molekularbiologischen Daten kann ASC Oncology so auf wissenschaftlicher Basis mögliche wirksame Medikamente sowie Resistenzen voraussagen.

Hier finden Sie die gesamte PM

ASC ONCOLOGY

Campus Berlin-Buch

Berlin-Buch

 

Videosprechstunde mit Ihrem Narkosearzt

Lange Wartezeiten und weite Anfahrtswege für einen kurzen Vorgesprächstermin beim Anästhesisten? Das muss nicht sein! Ab sofort ist im Helios Klinikum Berlin-Buch das präoperative Aufklärungsgespräch per Videosprechstunde möglich. Unsere Patientinnen und Patienten können diesen Termin für eine Vielzahl von Eingriffen ganz bequem von Zuhause aus wahrnehmen.

  • Mit der Videosprechstunde sicher und bequem von zu Hause aus den Arzt konsultieren
  • Termine buchbar über das Helios Patientenportal

Ab sofort ist im Helios Klinikum Berlin-Buch das präoperative Aufklärungsgespräch per Videosprechstunde möglich. Foto: Helios-Klinikum Buch

Bevor man sich einem Eingriff unterzieht, bei welchem ein Narkoseverfahren zur Anwendung kommen soll, erfolgt ein präoperatives Aufklärungsgespräch mit dem Anästhesisten. Mit der Prämedikationsvisite wird die Basis für einen erfolgreichen und komplikationslosen Anästhesieablauf gelegt. Ab sofort können unsere Patientinnen und Patienten diese Narkosesprechstunde neben dem klassischen Gespräch im Klinikum nun auch online wahrnehmen. In einer Videosprechstunde erfolgt ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit dem Anästhesisten in dem gemeinsam der Prämedikationsbogen durchgegangen wird. Zudem informiert der Mediziner über wichtige Verhaltensregeln vor der Narkose, den Ablauf am Operationstag und mögliche Risiken der Narkose.

Geschäftsführer Daniel Amrein
Alle Rechte: Helios-Klinikum Buch

Aktuell gibt es eine hohe Anzahl an aufgeschobenen Eingriffen und zugleich den starken Patientenwunsch, Kontakte, wenn möglich zu minimieren. Wir gehen nicht nur den nächsten großen Schritt, die Gesundheitsversorgung in die Wohnzimmer unserer Patientinnen und Patienten zu bringen und damit ein, in sehr vielen Kliniken unangenehmes Thema vor jedem Eingriff mit Narkose zu lösen, sondern erweitern auch unser Hygienekonzept zu einem wichtigen Zeitpunkt im Kampf gegen COVID-19. Das Pilotprojekt der digitalen Anästhesiesprechstunde ist für uns in Zukunft, neben dem persönlichen Austausch ein fester Bestandteil von Arztgesprächen in jedem unserer Fachbereiche“, betont Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Und weiter: „Natürlich wollen wir im Nachgang auch anderen Kliniken die Möglichkeit geben, von unseren Erfahrungen zu lernen und das Projekt der digitalen Anästhesiesprechstunde auch bei sich zu etablieren. Wir testen beispielsweise in den nächsten Wochen direkt in den Helios Kliniken Bad Saarow und Hettstedt.“ 

Die Videosprechstunde bieten wir schon länger an, sowohl stationär als auch ambulant. Das Angebot der Anästhesie-Videosprechstunde ist eine logische Weiterentwicklung. Die Patientinnen und Patienten vermeiden unnötige Wege und können dennoch im persönlichen Austausch mit ihrem Arzt oder ihrer Ärztin bleiben. Da deutschlandweit in vielen Studien ein Trend sichtbar wird, Behandlungen seitens der Patienten aufzuschieben, ist es besonders wichtig, dass Patient und Arzt weiterhin zusammenfinden“, ergänzt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Video statt Wartezimmer

Mirjam Stolzenburg, Oberärztin der Anästhesie, perioperative Medizin und Schmerztherapie, leitet die Organisation der Anästhesievideosprechstunde. Sie betont: „Es ist eine weitere Option für unsere Patienten, die diese gern annehmen. Viele empfinden die Videosprechstunden in der gewohnten Umgebung angenehmer und sind weniger gestresst. Mit einem Klick können Patienten schnell und einfach bei uns ihren persönlichen Videosprechstunden-Termin online buchen.“

Das bestätigt auch Heike R. (56) aus Berlin-Pankow, die ihr Anästhesievorgespräch in Vorbereitung auf ihre Knie-OP, per Videochat in Anspruch genommen hat: „Durch die Videosprechstunde habe ich eine längere Aufenthaltsdauer im Krankenhaus und viele unnötige Kontakte gespart. Ich konnte das ganz in Ruhe von zu Hause aus absolvieren. Man sollte sich nicht davor versperren, diese „neuen“ Wege der Arztkonsultation zu gehen. Wenn man sich einmal darauf eingelassen hat, klappt das Ganze sehr gut und bringt sehr viele Vorteile mit sich.“

Auch weniger technikaffine Patienten brauchen keine Angst vor dem digitalen Arztgespräch zu haben: „Unsere älteren Patienten gehen meist mit einem Angehörigen zusammen in die Videosprechstunde, das funktioniert dann auch sehr gut in der Dreierrunde“, sagt Frau Stolzenburg.

Die Videosprechstunde läuft über eine sichere Software, die für Patienten einfach zu handhaben ist. Der Patient benötigt nur ein Handy, Tablet oder Computer mit Kamera und Verbindung zum Internet. Eine Videoaufzeichnung der Gespräche ist aus Datenschutzgründen nicht erlaubt. Was für den Mediziner von Relevanz ist, wird nach wie vor klassisch in der Patientenakte vermerkt.

Quelle: PM des Helios-Klinikums Buch vom 26. 01. 2021

Kontaktlos zum Arzt mit der Videosprechstunde

Helios-Klinikum Berlin-Buch

Facebook/Helios-Klinikum Berlin-Buch

Der Herr der Ringe – Anton Henssen

Gemeinsame Pressemitteilung von MDC, Charité und BIH anlässlich des Weltkrebstages am 4. Februar

Für die Erforschung ringförmiger DNA und deren Bedeutung bei der Entstehung kindlicher Neuroblastome ist Anton Henssen vom ECRC mit dem Preis der Kind-Philipp-Stiftung für pädiatrisch-onkologische Forschung ausgezeichnet worden. Entscheidend dafür war eine Publikation im Fachblatt „Nature Genetics“.

Krebs ist eigentlich eine typische Alterserkrankung. Im Laufe des Lebens sammeln sich in den Zellen des Körpers Veränderungen im Erbgut an, die zunehmend schlechter repariert werden. Und irgendwann ist der Punkt erreicht, an dem eine Zelle aufgrund der Mutationen anfängt, unkontrolliert zu wachsen und sich zu vermehren.

Anton G. Henssen
© Linda Ambrosius

Warum auch schon Kinder an Krebs erkranken, ist eine Frage, die PD Dr. Anton Henssen seit Längerem beschäftigt. Der 35-Jährige ist Wissenschaftler am Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Seit 2019 leitet er auf dem Campus Berlin-Buch die Emmy-Noether-Forschungsgruppe „Genomische Instabilität bei kindlichen Tumoren“.

Interesse an zirkulärer DNA ist neu

Erst im vergangenen September erhielt Henssen für seine Forschung einen der begehrten Starting Grants des European Research Council (ERC). Für das Projekt „CancerCirculome“ stellt der ERC Henssen in den kommenden fünf Jahren rund 1,5 Millionen Euro zur Verfügung. „Die Bedeutung zirkulärer DNA bei der Entstehung von Krebs rückt immer mehr in das Zentrum des wissenschaftlichen Interesses“, sagt Henssen. Das sei, als er begonnen habe, sich für das Thema zu begeistern, noch ganz anders gewesen.

„Auch deshalb freue ich mich jetzt sehr über den Preis der Kind-Philipp-Stiftung für pädiatrisch-onkologische Forschung“, sagt Henssen, der neben seiner Arbeit als Wissenschaftler auch als Kinderarzt an der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité praktiziert. „Die Auszeichnung ist hierzulande eine der bedeutendsten auf dem Gebiet der Kinderonkologie.“

Winzige Ringe bringen Erbgut durcheinander

Leider werde die Preisverleihung aufgrund der Corona-Pandemie erst irgendwann im Laufe des Jahres stattfinden, sagt Henssen. Das Preisgeld von 10.000 Euro habe ihm die Stiftung aber bereits überwiesen. „Wenn die aktuelle Krise vorüber ist, werde ich mit meiner Arbeitsgruppe, ohne die ich den Preis niemals bekommen hätte, ganz groß feiern gehen“, sagt Henssen, der auch am Clinician Scientist Program des Berlin Institute of Health (BIH) und der Charité teilnimmt und darüber hinaus wissenschaftliches Mitglied im Deutschen Konsortium für Translationale Krebsforschung (DKTK) am Standort Berlin ist.

Mit dem Kind-Philipp-Preis wird einmal im Jahr die beste Arbeit deutschsprachiger Autor*innen zur Erforschung von Krebs bei Kindern ausgezeichnet. Prämiert hat die Stiftung dieses Mal eine Studie, die 2020 im Fachblatt „Nature Genetics“ erschienen ist. Zusammen mit Dr. Richard Koche vom Memorial Sloan Kettering Cancer Center in New York, Prof. Dr. Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie der Charité, sowie 35 weiteren Forscher*innen hat Henssen in der Publikation gezeigt, dass kleine DNA-Ringe in Nervenzellen von Kindern das Erbgut so durcheinanderbringen können, dass sich ein Neuroblastom entwickelt.

Wachstum des Neuroblastoms beschleunigt

Das Team hatte für die Studie Gewebeproben von 93 Kindern mit einem Neuroblastom untersucht. Dabei stellte die Gruppe fest, dass zirkuläre DNA in den Tumorzellen deutlich häufiger und in größerer Komplexität zu finden ist als bis dahin angenommen. Zusätzlich konnten die Wissenschaftler*innen anhand ihrer Daten ableiten, wie sich bestimmte Abschnitte der Erbinformation aus einem Chromosom herauslösen, Ringe bilden und sich anschließend an anderer Stelle des Chromosoms wieder einbauen. „Da dabei die ursprüngliche Abfolge der Erbinformation durcheinandergebracht wird, können die betroffenen Zellen leicht entarten“, erklärt Henssen.

Gemeinsam mit seinem Team zeigte der Forscher zudem, dass bestimmte DNA-Ringe das Wachstum von Neuroblastomen beschleunigen. Deren Nachweis könnte es künftig erleichtern, den Krankheitsverlauf der Kinder besser einzuschätzen. Henssens nächstes Ziel ist es nun, das zirkuläre Erbgut genau zu sequenzieren und jene Faktoren zu identifizieren, die das Entstehen und die Vermehrung der Ringe überhaupt erst ermöglichen.

So hofft der Forscher und Arzt, seinen kleinen Patient*innen an der Charité in Zukunft noch besser als bisher helfen zu können. „Wenn wir Marker für eine bessere Diagnose und Prognose entwickeln“, sagt Henssen, „werden wir in der Lage sein, den krebskranken Kindern und ihren Eltern eine sehr viel individuellere und damit vermutlich auch effektivere Therapie anzubieten.“

Text: Anke Brodmerkel

Quelle: PM 26. 01. 20201

Porträt Anton Henssen

AG Henssen

Berlin Institute of Health

Das Informationsportal zu Krebs- und Bluterkrankungen bei Kindern und Jugendlichen

Marktschwärmerei in Buch, Wiltbergstrasse

Willkommen in unserer Schwärmerei! Hier findest Du hochwertige Lebensmittel aus unserer Region: Gemüse, Obst, Fleisch, Eier, Käse, Milchprodukte, Brot, Honig und Feinkost. Bei Marktschwärmer bekommst Du vor allem Produkte, die Du nicht im Supermarkt findest – und kannst außerdem die Menschen kennenlernen, die sie herstellen. Transparenter und fairer kann man nicht regional einkaufen! Komm vorbei, lerne die Erzeuger kennen und nutze die Gelegenheit, um besser zu essen und dabei die Landwirtschaft in unserer Region zu unterstützen.

Wir haben bereits eine Schwärmerei auf unserem Bauernhof in Zehlendorf. Die Erzeuger sind fast alle auch in Buch mit dabei.
Wir sind ständig auf der Ausschau nach weiteren Erzeugern aus der Region. Leider sind noch zu wenige Erzeuger aus dem direkten Umfeld ein Teil dieser Bewegung, daher müssen wir auch auf das etwas weiter entfernte Regionen wie z.B. die Altmark zurückgreifen. Also, wenn Ihr noch Erzeuger kennt die diese Bewegung noch nicht kennen, sprecht sie bitte an und erzählt ihnen davon.

Bei Fragen und Anregungen sprecht uns bitte an.

Liebe Grüße, Euer Markschwärmerteam- Buch
Mandy und Stefan Gürgen

  • Donnerstag von 17:30 bis 19:00 Uhr
Wiltbergstr.43
E-Mail: Kontakt

Antworten auf Fragen zu Corona-Impfstoffen

Die neuen Impfstoffe gegen SARS-CoV-2

Bereits ein Jahr nach der Entdeckung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 sind erste Impfstoffe in Europa zugelassen. Daran knüpft sich viel Hoffnung, aber auch Skepsis. Um eine sachliche Debatte zu unterstützen, beantworten unsere Expert*innen aus Immunologie und RNA-Biologie häufige Fragen.

Wie funktioniert ein Impfstoff?

Eine Impfung bereitet den Körper auf eine mögliche Infektion vor. Und zwar so, dass unser Immunsystem den Erreger abwehren kann und man nicht krank wird. Dazu wird meist ein Impfstoff gespritzt. Seine Bestandteile haben Merkmale des Virus, können aber die Krankheit nicht auslösen. Seit dem 19. Jahrhundert sind verschiedene Impfstoffe entwickelt worden, die sehr erfolgreich sind; schwere bis tödliche Viruserkrankungen wie die Masern konnten so in weiten Teilen Amerikas und Europas fast ausgerottet werden.

Copyright: NIAID/NIH

Impfstoff ist nicht gleich Impfstoff. Manchmal wird nur ein Teil des Virus genutzt, manchmal das vollständige, aber beispielsweise durch Hitze abgetötete Virus, manchmal eine harmlose Virusvariante, die für den Körper ähnlich genug aussieht. Diese „traditionellen“ Impfstoffe sind weltweit auch gegen das Coronavirus in der Entwicklung. Doch ihre Produktion ist oft sehr langwierig.

Während der SARS-CoV-2-Pandemie konnten Impfstoffe, die auf neuen Plattform-Technologien beruhen, am schnellsten auf das neue Virus angepasst und entwickelt werden. Dazu gehören die RNA-Impfstoffe der Firmen BioNTech/Pfizer bzw. Moderna oder der Adenovirus-Impfstoff der Universität Oxford und der Firma AstraZeneca. Der RNA-Impfstoff von BioNTech/Pfizer wird seit Ende Dezember in Deutschland angewandt, der Moderna-Impfstoff ist seit dem 6. Januar 2021 in Europa zugelassen. Ein weiterer RNA-Impfstoff der Firma CureVac wird noch klinisch geprüft.

Wie funktionieren RNA-Impfstoffe?

Der RNA-Impfstoff besteht aus zwei Teilen: ein RNA-Molekül sowie „Verpackungsmaterial“. Die Verpackung ist nötig, damit dieses RNA-Molekül in die Zellen des Körpers hineinkommen kann.

RNA-Moleküle sind als kurzzeitiger Speicher unserer Erbinformation wichtiger Bestandteil aller menschlicher Körperzellen. Wenn man sich unser Erbgut, das aus DNA-Molekülen im Zellkern besteht, als ein Kochbuch vorstellt, dann sind RNA-Moleküle daraus abgeschriebene Notizzettel, die im Zellplasma genutzt und wieder entsorgt werden.

Das Erbgut des Corona-Virus besteht aus RNA, die neuen Impfstoffe nutzen einen Ausschnitt daraus. Statt dem kompletten Gänge-Menü (= das Erbgut des ganzen Virus) umfasst der Notizzettel nur das Rezept für die Vorspeise: die kleinen Stacheln des Virus.

Wenn unsere Körperzellen den Impfstoff aufnehmen, „kochen“ sie damit im Zellplasma ein Protein (Eiweiß), das normalerweise auf der Oberfläche der Viren sitzt und präsentieren es anschließend auf ihrer Hülle. Das Immunsystem kann nun Antikörper und andere Immunzellen gegen die Stacheln bilden. Sobald nach einer Ansteckung das richtige Virus in den Körper gelangt, wird er von den Antikörpern erkannt und bekämpft. So kann es viel weniger Schaden anrichten.

Das RNA-Molekül im Impfstoff ist so konstruiert, dass es möglichst oft abgelesen werden kann. Es ist quasi ein sehr robuster Notizzettel. Das macht die Impfung so effizient. Dank jahrzehntelanger Grundlagenforschung – lange vor Corona – ist es gelungen, diese RNA als zelleigene RNA zu tarnen, sodass sie nicht sofort als „von außen kommend“ erkannt wird. Perfekt ist die Tarnung aber nicht, und die Reaktion darauf könnte ein Grund für Nebenwirkungen wie Fieber und Schmerzen sein. Der Notizzettel wird abgelesen, das Format ist aber irgendwie etwas unpassend. Nach ein bis zwei Tagen werden die RNA-Moleküle in den Zellen abgebaut.

Da die RNA alleine kaum in unsere Zellen kommen kann – sie ist zu groß und elektrisch geladen –, wird sie in seifenähnliche Bläschen eingepackt. Diese Substanzen (Lipide und Polyethylenglykol) wurden in den vergangenen zehn Jahren beständig verfeinert, damit sie möglichst wenig Schaden im Körper erzeugen. Sie gelten mittlerweile als sicher genug für die breite Anwendung.

Wie weist man nach, ob ein Impfstoff wirklich tut, was er verspricht?

So verheerend die Pandemie ist, weil sich so viele Menschen anstecken, so günstig ist das für klinische Studien mit einem Impfstoff. Um die Wirksamkeit zu testen, erhielten zum Beispiel im Falle von BioNTech/ Pfizer ungefähr 18.000 Menschen den Impfstoff, und 18.000 Menschen bekamen nur eine Spritze mit Salzwasser (Kontrollgruppe). Im Laufe von einigen Monaten gab es in der Kontrollgruppe fast 200 zufällige Ansteckungen, in der geimpften Gruppe nur ungefähr ein Dutzend. Diese ungleiche Verteilung zeigt, dass der Impfstoff sehr wirksam ist.

Zusätzlich haben die Forscher*innen den Schutz in Tierversuchen mit Rhesusaffen nachgewiesen. Rhesusaffen sind natürlicherweise empfänglich für eine Infektion mit SARS-CoV-2 und entwickeln auch Krankheitssymptome wie eine Lungenentzündung. Sie eignen sich also als Tiermodell für die COVID-19-Erkrankung. Nach der Gabe des experimentellen Impfstoffs wurden die Tiere dem Virus ausgesetzt – sie waren jedoch geschützt, eine Infektion war nicht nachweisbar.

Nebenwirkungen

Manche Impfungen haben fast keine Nebenwirkungen, andere sind unangenehmer. Wo ist der neue Impfstoff anzusiedeln? Fühlt man sich nach der Impfung krank?

Nebenwirkungen gibt es oft bei Impfungen, und sie können auf zwei verschiedene Arten entstehen. Zum einen ist eine Impfung eine „kleine Infektion“. So reagiert der Körper ähnlich wie man es bei einer Virusinfektion auch erleben kann: etwa mit Fieber, Kopfschmerzen oder Müdigkeit. Zum anderen gibt es auch eine Reaktion an der Einstichstelle sowie auf Teile des Impfstoffs.

Bei der Untersuchung der Wirksamkeit des BioNTech/ Pfizer-Impfstoffes wurden solche Nebenwirkungen im Detail abgefragt. In der geimpften Gruppe hatten ungefähr 80 Prozent Schmerzen bei der Einstichstelle (davon ungefähr zwei Drittel „mild“, und ein Drittel „mäßig; wenige „stark“), in der Kontrollgruppe waren es 14 Prozent. Generell waren die Nebenwirkungen nach der zweiten Dosis stärker als nach der ersten. Bei den Geimpften gaben dann 59 Prozent Müdigkeit an (Kontrollgruppe 23 Prozent), 52 Prozent Kopfschmerzen (Kontrollgruppe 24 Prozent) und 37 Prozent Muskelschmerzen (Kontrollgruppe 8 Prozent). Jeweils gut die Hälfte davon empfand die Nebenwirkungen als mäßig, einige stark. Fieber über 38 Grad hatten nach der zweiten Dosis 16 Prozent der Geimpften, wenige auch über 39 Grad. Geschwollene Lymphknoten wurden bei drei von 1000 Geimpften festgestellt; andere schwerere Nebenwirkungen sind laut der Studie zu Phase 3 der Prüfung nicht aufgetreten.

Insgesamt müssen also viele Geimpfte für ein bis drei Tage mit spürbaren, teils auch unangenehmen Nebenwirkungen rechnen. Sie sind aber ein gutes Zeichen: Das Immunsystem macht, was es soll. Seltenere oder langfristig auftretende Folgen sind nicht bekannt. Die Teilnehmer*innen der Impfstoffstudien werden jedoch weiter beobachtet.

Das „Verpackungsmaterial“ kann weitere unbeabsichtigte Nebenwirkungen erzeugen. Besonders genau verfolgt wird das bei Polyethylenglykol (PEG). Es gibt Menschen, die Antikörper gegen diese Substanz haben. Bei der Impfung kann das zu einer allergischen Reaktion führen. Es wird daher erwogen, Menschen mit vielen Allergien erst später zu impfen. Geimpfte sollen außerdem 15-30 Minuten im jeweiligen Impfzentrum bleiben. Denn dort werden beispielsweise Adrenalinspritzen bereitgehalten, um einen allergischen Schock zu behandeln. Er würde 5-30 Minuten nach der Impfung auftreten. Das wurde bisher bei 1 von 100.000 Geimpften dokumentiert.

Beim zweiten Impftermin wird gefragt, wie die Person die erste Dosis vertragen hat. Geimpfte können sich bei weiteren Komplikationen beim Hausarzt / der Hausärztin melden. Hausärzt*innen und Gesundheitsämter geben Information über ungewöhnliche körperliche Reaktionen an das Paul-Ehrlich-Institut (PEI) weiter. Dort werden sie systematisch in einer Datenbank erfasst und bewertet, ob ein Zusammenhang mit der Impfung möglich ist. Das PEI informiert zudem die europäische Zulassungsbehörde EMA, die die Meldungen in einer zentralen Datenbank sammelt. Falls es bei Gesundheitsbeschwerden einen statistisch signifikanten Zusammenhang zur Impfung gibt, würden diese Nebenwirkungen also schnell registriert.

Welche Erfahrungen gibt es mit Lipidnanopartikeln? Wie werden sie abgebaut?

Die Lipidnanopartikel (LNP) ähneln den Liposomen (Fettkörperchen), die als Träger für Arzneistoffe seit über 20 Jahren in der Medizin eingesetzt werden. In einem weiteren zugelassenen Arzneimittel (Onpattro) sind therapeutische RNA-Moleküle in sehr ähnlichen Fettbläschen verpackt. Bei diesen Arzneimitteln bekommen die Patient*innen im Vergleich zur Impfung aber deutlich höhere Lipidmengen als Infusion.

Impfstoffe mit ähnlichem Aufbau gab es auch schon: virosomale Impfstoffe wie Epaxal gegen Hepatitis A oder Inflexal gegen die Grippe. Virosomen sind ebenfalls Phospholipid-Bläschen, die auf ihrer Oberfläche Hüllproteine der Viren tragen. Mit diesen Impfstoffen gibt es in der Medizin seit vielen Jahre Erfahrung, das Sicherheitsprofil ist gut.

Die Struktur der Lipidnanopartikel bilden – wie in den biologischen Membranen unseres Körpers auch – Phospholipide mit darin eingelagertem Cholesterin. Die verschiedenen LNP enthalten darüber hinaus weitere Lipidbestandteile, die spezielle Eigenschaften vermitteln. Da alle Lipide mit körpereigenen Lipiden identisch bzw. ihnen sehr ähnlich sind, gelten diese Nanopartikel als „biologisch abbaubar“. Es ist davon auszugehen, dass sie im Körper ähnlich wie Nahrungslipide enzymatisch abgebaut werden und weitgehend in den körpereigenen Fettstoffwechsel eingehen. Eine mögliche Toxizität jeder dieser neuartigen Impfstoffzubereitungen wurde vor der Zulassung in präklinischen Tests geprüft.

Enthält der Impfstoff zusätzliche Wirkverstärker?

In dem BioNTech/Pfizer-Impfstoff sind keine Adjuvantien enthalten, ebenso wenig ein Konservierungsstoff.

Als Hilfsstoffe sind aufgeführt:

  • ALC-0315 = (4-Hydroxybutyl)azandiyl)bis (Hexan-6,1-diyl)bis(2-hexyldecanoat)
  • ALC-0159 = 2-[(Polyethylenglykol)-2000]-N,N-ditetradecylacetamid
  • 2-Distearoyl-sn-glycero-3 phosphocholin
  • Cholesterol
  • Kaliumchlorid
  • Kaliumdihydrogenphosphat
  • Natriumchlorid
  • Dinatriumhydrogenphosphat-Dihydrat
  • Saccharose
  • Wasser für Injektionen

Die Lipid-Nanopartikel des BioNTech/Pfizer-Impfstoffes, in die die Boten-RNA eingebettet ist, enthalten also unter anderem Polyethylenglykol (PEG), damit sie besser löslich sind. PEG wird auch in vielen Medikamenten und Kosmetika verwendet. In seltenen Fällen reagieren Menschen darauf allergisch. PEG gilt daher zurzeit als Hauptverdächtiger für mögliche allergische Reaktion auf COVID-19-Impfstoffe.

Kann die Boten-RNA unser Genom verändern?

Im Durchschnitt enthält jede Körperzelle im Zellplasma etwa 360.000 Boten-RNA-Moleküle. Und bei jeder Virusinfektion, also auch bei jeder leichten Erkältung, gelangt fremde RNA in unsere Zellen. Sie dringt aber nicht einmal in den Zellkern, wo unser Erbgut lagert, vor.

Eine Integration von RNA in DNA ist unter anderem aufgrund der unterschiedlichen chemischen Struktur äußerst unwahrscheinlich. Die beiden Biomoleküle passen nicht zusammen und können keine Ketten bilden. Die wichtigsten Abweichungen: DNA besteht aus einem Doppelstrang, RNA aus einem Einzelstrang. Beide verwenden zudem unterschiedliche Zuckermoleküle als Gerüst. RNA und Dann unterscheiden sich auch in einer der jeweils vier organischen Basen, welche die „Sprossen“ der wie Leitern aussehenden Biomoleküle bilden.

Kann man nach so kurzer Zeit schon sagen, ob ein Impfstoff sicher genug ist, um ihn weiten Teilen der Bevölkerung – und zuerst Risikogruppen – zu spritzen? Noch dazu, wenn es sich um eine völlig neue Technik handelt?

Absolute Sicherheit gibt es nicht, auch nicht bei so einem neuartigen Impfstoff. Es gilt aber abzuwägen, was das eigene Leben deutlich mehr gefährdet: das Risiko der Corona-Infektion mit einem möglicherweise schweren, mit Langzeitfolgen verbundenen Verlauf oder die bislang beschriebenen milden und nur äußerst selten stärker auftretenden Nebenwirkungen der Impfung. Gerade alte und hochaltrige Menschen laufen bei einer Infektion mit SARS-CoV-2 Gefahr, daran zu versterben.

Ein gutes Beispiel für eine solche Abwägung ist die Masernimpfung: Nach einer Infektion mit dem Masernvirus erkranken 98 Prozent der Ungeimpften tatsächlich an Masern. Bei einem von 1.000 bis 2.000 Erkrankten entwickelt sich im Krankheitsverlauf eine Gehirnentzündung (Enzephalitis). Bei einer Masern-Impfung liegt das Risiko, an Enzephalitis zu erkranken, dagegen bei unter eins zu einer Million. Und sogar dieser Zusammenhang gilt als unsicher. Die Impfung mit dem attentuierten Lebendimpfstoff hat also eine viel geringere Komplikationsrate als die Erkrankung selbst.

Die Fragen beantworten die Immunologinnen Professorin Uta Höpken und Dr. Kathrin de la Rosa sowie der RNA-Experte Dr. Emanuel Wyler.

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Quelle: PM des MDC vom 25. 01. 2021