“Berliner Morgenpost”: Interview mit Steffen Lochow
An dieser Stelle möchten wir Sie auf ein sehr interessantes Interview aufmerksam machen, das vor kurzem der Redakteur der Berliner Morgenpost, Thomas Schubert, mit dem Vorsitzenden unseres Bürgervereines, Steffen Lochow geführt hat.
„Buch wird immer beliebter. Steffen Lochow vom Bucher Bürgerverein sieht bei der Verkehrsplanung dringenden Bedarf.
Pankow. Zwischen Spitzenforschung und touristischen Reize: Steffen Lochow, der Vorsitzende des Bucher Bürgervereins, äußert sich zu Risiken und Chancen des Entwicklungsschubs. Der 42 Jahre alte IT-Administrator lebt seit elf Jahren im Kiez.
Es gab Jahre, da stand Buch für günstiges Wohnen in Plattenbauten. Wofür steht es jetzt?
Steffen Lochow: Auf der einen Seite ist es ein Ort der Innovation durch den Forschungscampus, auf der anderen Seite ein Potenzialgebiet für jede Menge neuen Wohnraum. Aber Buch ist auch ein Potenzialgebiet für Tourismus in Berlin am grünen Tor zu Brandenburg. Und was den Verkehr angeht, ist es für mich in Berlin leider die Staustelle Nummer eins.
Was plagt die Bucher in Sachen Verkehr? Welche Nadelöhre gibt es?
Die Nadelöhre fangen schon vor Buch an. Wenn man aus Richtung Berlin kommt, hängt man zum Beispiel in Blankenburg fest. Egal wohin man schaut: Die Straßenkapazität reicht einfach nicht aus. Auch beim öffentlichen Personennahverkehr hat man es schwer. In die Stadt hinein haben wir zum Beispiel nur zwei Buslinien, die im 20-Minuten-Takt verkehren. 36.000 Menschen sind in Buch und Karow ansässig. Wenn aber nur etwa 900 Personen pro Stunde mit Bussen bewegt werden können, ist das zu wenig. Man ist gezwungen, aufs Auto auszuweichen – aber das geben wiederum die Straßen nicht her.
Wir wissen, dass in Buch mindestens 4000 Wohnungen neu gebaut werden sollen. Bereitet Ihnen das Sorge?
Wenn es ganz extrem kommt, sind es sogar zwischen 6500 bis 9500 Wohneinheiten. Das bedeutet, wir könnten bei 30.000 neuen Einwohnern landen – dann würde sich Buch knapp verdoppeln. Um diese Menschen zu bewegen, braucht es ein ganz neues Denken. Ein Knackpunkt dabei sind die Pläne für den Bahnhof Karower Kreuz. Der ist verkehrlich schlecht erschlossen. Man müsste die Massen an Verkehrsteilnehmern erst einmal dort hinbringen. Und da ist nicht eine Straße. Dieser Verkehrsknoten würde Sinn machen, wenn er dicht an einem Wohngebiet liegt. So ist er schlecht gedacht.
Posted on 15. April 2019, in Uncategorized and tagged Forschungscampus, Steffen Lochow, Strassenverkehr. Bookmark the permalink. Kommentare deaktiviert für “Berliner Morgenpost”: Interview mit Steffen Lochow.