Bürgerwerkstatt Buch-Süd
Bucherinnen und Bucher wurden zu Stadtplanern
Der FB Stadtplanung des Bezirksamtes Pankow und das Planungsbüro PFE hatten zu einer Bürgerwerkstatt am 16. Mai in die Feste Scheune eingeladen.
Trotz des herrlichen Wetters besuchten Einwohnerinnen und Einwohner von Buch die interessante Veranstaltung. Das zeigte einmal mehr, wie wichtig es für die Bevölkerung ist, wie sie wohnen und leben wollen.
Grundlage für den Rahmenplan Buch-Süd ist das Integrierte Stadtentwicklungskonzept (ISEK) für Buch. Der untersuchte Bereich deckt sich im großen Teil mit Buch III und IV. Es wird begrenzt von der Autobahn und der Wiltbergstrasse und auf der anderen Seite von der Karower Chaussee und den Eisenbahngleisen. Es geht dabei darum, bestehende Planungen und Überlegungen zu konkretisieren. Der Rahmenplan Buch-Süd vertieft das ISEK.
Hauptziel ist es, zusätzlichen Wohnraum zu schaffen, für die jetzige und die neue Bevölkerung eine bedarfsgerechte Versorgung zu gewährleisten sowie neue Flächen für den Biotechnologiecampus zu finden.
Das Planungsbüro PFE erarbeitete erst einmal einen Ist-Zustand. So gab es im Gebiet zum 31. 12. 2016 5.673 WE. Der wurde dadurch erreicht, dass der Leerstand an Wohnungen minimiert werden konnte. In Planung für Buch ist eine neue Grundschule am Standort der ehemaligen Hufelandschule an der Karower Chaussee sowie eine Integrierte Sekundarschule. An der Friedrich-Richter-Straße sollen mehr Kita-Plätze geschaffen werden. Im Gebiet Buch-Süd sind zwischen 1.100 und 1.600 neue WE geplant.
Probleme bei Verkehr und beim Parken
Bereits in der ersten Diskussionsrunde wurde sehr deutlich, dass die Probleme des Verkehrs und des Parkens in Buch jetzt schon kaum zu bewältigen sind. Bevor hier Hunderte neue Bürger nach Buch ziehen, muss dieses Problem gelöst werden. Deshalb wurde auch auf dieser Veranstaltung der Regionalbahnhof Buch, der Turmbahnhof Karow-Nord, eine Verkürzung der Taktzeiten der S-Bahn oder eine Verlagerung der bisherigen Grenze zwischen dem Tarifgebiet B und C heiß diskutiert. Aber auch im Einzelhandel gibt es in Buch noch Defizite.
Fest steht, dass das Bucher Bildungs- und Integrationszentrum (BIZ) auf der Brunnengalerie an der Ecke Wiltbergstrasse/Karower Chaussee entsteht. Es soll die Bibliothek, die Musikschule, Teile des gläsernen Labors und der VHS Pankow sowie Multifunktionsräume beherbergen. Wann es gebaut wird, ist noch nicht entschieden. Bei den anschließenden oft heftig geführten Diskussionen zu den drei vorgestellten Varianten für Buch-Süd machten die Einwohner deutlich, dass das BIZ keine „Insel“ bilden darf, sondern es mit dem 3. Bauabschnitt der Bucher Schlosspark-Passagen („1000 kleine Dinge“) verbunden werden muss, einschließlich Personen- und Radverkehr.
In Buch soll es weiter heißen: Wohnen im Grünen
Einigkeit gab es u.a. darüber, dass eine zusätzliche Wohnungsbebauung nicht den Charakter von Buch als Wohnen im Grünen zerstören darf. Die meisten Diskussionsteilnehmer wollten interessanterweise höchstens einen sechsgeschossigen Wohnungsneubau mit verschiedenen Haustypen und auch verschiedenen Mieten. So können Fehler der früheren Jahre vermieden werden.
Die Planer waren sehr zufrieden mit den vielen guten Hinweisen und Anregungen, denn die Bewohnerinnen und Bewohner kennen und lieben ihr zu Hause.
Eine Qualifizierung und Aufwertung des S-Bahnhofes Buch, ein lebendiges Stadtquartier mit Café oder Restaurant, einladenden Aufenthaltsmöglichkeiten (Sitzbänke, Springbrunnen als Beispiel) waren einige der Forderungen. Für viele ist die Zahl von bis zu 1600 neuen WE im Gebiet zu hoch.
Biotechnologiecampus erweitert seine Flächen
Der Campus Buch soll Teile der Brunnengalerie als neue Flächen bekommen, wobei eine Durchquerung vom Wohngebiet zur Karower Chaussee jederzeit möglich sein muss. Erstaunlicher Weise gab es kaum noch Proteste gegen die Bebauung der Brunnengalerie und auch nicht gegen eine Erweiterung des Biotechnolgiecampus. Er ist nun mal ein ganz bedeutender Teil von Buch. Vielen Diskussionsteilnehmern gefiel die Idee, entlang der Autobahn am sogenannten Kappgraben Gewerbe anzusiedeln und dann erst den Wohnungsneubau in Richtung Ernst-Busch-Straße anzusiedeln, insbesondere wegen des Schallschutzes.
Der Panke-Park wird auf jeden Fall entstehen, ob dort eine geplante Integrierte Sekundarschule am Standort der ehemaligen Fachschule für Sozialwesen (Wiltbergstrasse 29) errichtet werden könnte, wurde allerdings nicht nur positiv gesehen.
Für Stadtplaner ist es einfach, die dargestellten Karten und Lagepläne zu erklären, einige Bucherinnen und Bucher mussten sich erstmal orientieren. Die Ideen dieses Abends reichten vom Wochenmarkt über Kino bis zum Parkhaus für PKW und Fahrrad.
Voraussichtlich im Herbst wird es eine Abschlussveranstaltung zum Rahmenplan Buch-Süd geben. Das Bezirksamt Pankow informiert in den nächsten Wochen über diese interessante Bürgerwerkstatt und über die weitere Vorgehensweise. Ich bin mir sicher, die Bucherinnen und Bucher werden diese Entwicklung aufmerksam verfolgen. Denn es geht um ihr Wohnumfeld, darum, wie sie in Buch leben.
Posted on 17. Mai 2018, in aktuelles vom Verein and tagged Bürgerwerkstatt, Rahmenplan Buch-Süd. Bookmark the permalink. Kommentare deaktiviert für Bürgerwerkstatt Buch-Süd.