Category Archives: Buch und Umgebung
Planungen für Januar 2021
Bitte beachten Sie, das man sich bei den meisten Veranstaltungen vorher anmelden muss. Informieren Sie sich bitte vorher, ob die geplanten Veranstaltungen/Beratungsangebote so stattfinden können. Und beachten Sie die aktuellen Corona-Regeln.
So geht es weiter in unserem Ortsteil
Auf der Startseite des Bezirksamtes Pankow Bezirksamt Pankow
können Sie sich in der Vorhaben- und Projektliste informieren, wie es in Buch weitergeht.
Hier nur einige Beispiele:
Erstellung eines Konzepts zur Qualifizierung des Pankeparks im Ortsteil Buch
Maßnahmekonzept für Wege und öffentlicher Raum und der Industriebahntrasse
Vertiefende Städtebauliche Studie Buch Süd
Landschaftsschutzgebiet “Buch”
Wie es jetzt in Buch weitergeht, erfahren Sie auch hier auf der Webseite des Bucher Bürgervereins.
Broschüre zum neuen Stadtquartier Buch – Am Sandhaus
Broschüre und Einladung zur Beteiligung geht an alle Anrainer des geplanten Wohngebiets
In Berlin Buch soll in den kommenden Jahren eines von 16 neuen Stadtquartieren entstehen. Auf einer Fläche von rund 57 Hektar ist ein sozial und städtebaulich gemischtes und mit dem Umfeld vernetztes autoarmes Stadtquartier geplant. 2.400 bis 3.000 neue Wohnungen, Kindertagesstätten und eine neue Grundschule sollen vom S-Bahnhof entlang der Straße Am Sandhaus sowie auf der Fläche des ehemaligen Krankenhauses der Staatssicherheit errichtet werden.
Die städtebauliche Entwicklung des neuen Quartieres erfolgt in enger Abstimmung zwischen der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und dem Bezirksamt Pankow. Um die Bürgerinnen und Bürger über die Entwicklung auf dem Laufenden zu halten, wurde nun eine Infobroschüre aufgelegt. Sie stellt das Projekt Buch – Am Sandhaus sowie die Möglichkeiten zur Beteiligung am Verfahren vor. Dazu zählen u.a. die Teilnahme an einem Quartierspaziergang Mitte Januar 2021* sowie an öffentlichen Planungswerkstätten und Ausstellungen während des städtebaulichen Gutachter*innen-Verfahrens. Dieses soll voraussichtlich im Februar 2021 starten. Zudem können sich die Anwohnerinnen und Anwohner für einen Platz in der Jury bewerben, die über die städtebaulichen Entwürfe entscheiden wird.
Die Broschüre „Neues Stadtquartier Buch – Am Sandhaus. Information & Einladung zum Beteiligungsverfahren“ wird per Post an die Anwohnerinnen und Anwohner des Bauprojektes verschickt und an zentralen Stellen in Buch, wie dem Bucher Bürgerhaus und der Stadtteilbibliothek, ausliegen. Sie finden sie zudem unter folgendem Link: https://stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/buch-am-sandhaus/download/broschuere_beteiligung_sandhaus_buch.pdf
Über das Projekt Buch – Am Sandhaus, die Termine und Zwischenergebnisse aus dem Verfahren wird laufend auf der folgenden Projektwebseite informiert: https://www.stadtentwicklung.berlin.de/wohnen/wohnungsbau/buch-am-sandhaus/index.shtml
Mehr zum Fördergebiet Buch erfahren Sie auf den Seiten der Nachhaltigen Erneuerung:
http://nachhaltige-erneuerung.berlin/foerdergebiet-buch
* Aufgrund der Corona-Pandemie ist die geplante Durchführung der öffentlichen Veranstaltungen bis auf Weiteres nicht absehbar. Es wird an alternativen Formaten gearbeitet.
PANKOW-NEWS Winter 2020/2021
Soeben ist die neue Ausgabe der Pankow-News erschienen.
Hier einige kurze Auszüge:
Im Rahmen des bis 2024 laufenden Förderprogramms Stärkung Berliner Großsiedlungen sind im Bezirk Pankow vier Gebiete durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen benannt worden: Neumannstraße (Alt-Pankow), Buch, Weißensee Ost und Greifswalder Straße (Mühlenkiez)
In der Großsiedlung Buch wurde ein integratives Nachbarschafts- und Vernetzungsangebot von der Frauenberatung “BerTa – Beruf und Tat” und dem Willkommenskulturprojekt “Willkommen in Buch” umgesetzt. Beide sind im Bucher Bürgerhaus in der Franz-Schmidt-Str. 8-10 ansässig. Der SJC Buch SportJugendClub Buch in der Karower Chaussee 169c hat gemeinsam mit Bewohner:innen und Jugendlichen einen Antrag auf eine Kunsteisbahn gestellt, die derzeit aufgebaut wird. Die Skateranlage in der Wolfgang-Heinz-Str. 47 in Buch wurde 2020 im Rahmen des Senatsprogramms Nachhaltige Erneuerung aufwendig saniert und aufgewertet. Der Verein Spielkultur Verein Spielkultur Berlin-Buch e.V. betreut die Skater an der Anlage mit Tipps, leiht Material aus und sorgt mit ihnen gemeinsam auch für Sauberkeit. Im Rahmen des Programms zur Stärkung der Großsiedlungen erhielt der Verein u.a. Gelder für Honorarkräfte, Erste-Hilfe-Material und andere Anschaffungen.
In Pankow werden dringend mehr Schulplätze benötigt. Mit der Berliner Schulbauoffensive, die in Amtshilfe für das Bezirksamt Pankow durch die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen umgesetzt wird, sollen ausreichend Schulplätze geschaffen und Sanierungen ermöglicht werden. Wir stellen drei Schulbauprojekte vor.
Neubau einer Grundschule in Buch
Im Oktober 2020 begannen die Baumaßnahmen für eine 4-zügige Grundschule am ehemaligen Schulstandort Karower Chaussee 97 im Ortsteil Buch. In den nächsten zwei Jahren entsteht hier ein neues Schulgebäude in Typenbauweise mit Sporthalle und Außenanlagen. Im ersten Bauabschnitt erfolgt bis März 2021 die Baufeldfreimachung und ab April 2021 startet die eigentliche Errichtung des neuen Hausess und der Sporthalle. Im August 2022 soll das Obbjekt fertiggestellt sein und Platz für 576 Schulkinder bieten. Die Kosten belaufen sich auf 36 Millionen Euro. Als eine der ersten Schulen im Land Berlin wird das Gebäude in Buch nach dem neuen Raumkonzept gebaut. Die sogenannten Compartements ermöglichen dabei unterschiedliche Lernformen und setzen sich aus Klassen-, Gruppen- und Teamräumen zusammen, welche sich um ein Forum gruppieren.
Wer mehr über laufende und geplante Schulbaumaßnahmen oder andere Projekte erfahren möchte, wird auch in der umfassenden Vorhaben- und Projektliste des Bezirksamtes fündig.
Rückblick: Erfolgreiche Wald-Pflanzaktion
Renaturierung der Panke in Bernau Eichwerder
Bernau / Barnim: Die Panke hat eine Länge von knapp 30 Kilometer, findet ihren Ursprung in Bernau und fließt über Panketal und Berlin-Buch in Richtung Berlin.
Um das bereits um 1400 erwähnte Fließgewässer, welches am Berliner Schiffbauerdamm in die Spree fließt, stand und steht es nicht immer gut. Waren es früher oftmals Überschwemmungen, so ist der Wassermangel ein Problem der vergangenen Jahre. Umso mehr ist es erfreulich, dass die Stadt Bernau Mittel einsetzt, um die Panke wieder auf Vordermann zu bringen.
Nachdem erste Arbeiten am Teufelspfuhls und in der Hesselwiese erfolgten, wurde jetzt ein etwa 120 Meter langes Teilstück am Berlin-Usedom-Radweg, nahe der Zepernicker Chaussee (Eichwerder), renaturiert.
Dabei schuf der WAV eine Überschwemmungsfläche, die seitlich bis an den Radweg heranreicht. Am gegenüberliegenden Ufer wurde die Panke an zwei Stellen etwas oberhalb der mittleren Wasserlinie erweitert. Diese Einbuchten im Uferbereich, so genannte „semiaquatische Bereiche“, werden bei höherem Wasserstand überschwemmt und sind über viele Wochen im Jahr ideale Lebensräume für Amphibien, aber auch für Pflanzen, die bevorzugt in Feuchtgebieten siedeln. Einige Stauden wurden hier bereits eingesetzt, etwa Sumpfdotterblumen, Wasserschwertlilien, Blutweiderich oder echten Baldrian. Der Eschenwald blieb erhalten, zusätzlich wurden noch zehn junge Erlen gepflanzt.
Das renaturierte Stück gibt der Panke mehr Raum und bietet Fauna und Flora einen ökologischen Mehrwert. Über einen längeren Zeitraum hinweg werden seit einigen Jahren solche Biotope entlang der Panke geschaffen – in Bernau ist dies bereits am Ausgang des Teufelspfuhls und in der Hesselwiese umgesetzt worden. Dass diese Teilstücke nicht länger sind oder zusammenhängend gestaltet werden können, hat mehrere Gründe, unter anderem die dichtere Bebauung in manchen Flussbereichen oder kompliziertere Grundstücksfragen. In Eichwerder jedoch war die Stadt Bernau Grundstückseigentümer, weshalb hier mit der Planung rascher begonnen werden konnte. Die Kosten für Planung und Bau betrugen rund 160.000 Euro und wurden aus dem „Renaturierungsfonds“ des Landkreises finanziert.
Radfahrenden, Wandernden und Erholungssuchenden bietet dieser Bereich nun willkommene Abwechslung und der Natur mehr Entfaltungsmöglichkeiten. Wollte man die Panke mit einer Halskette vergleichen, könnte man sagen, dass hier eine weitere ökologische Perle aufgezogen wurde, so die Stadt Bernau bei Berlin in ihrer Mitteilung.
Quelle: PM Bernau
Bier aus Buch ausgezeichnet
Jörg Adler braut derzeit das beste Bier der Hauptstadt. Dabei handelt es sich um das Sommer-Pils seiner Brauerei Q-Bier.
Er hatte zwar auf eine vordere Platzierung bei der Aktion „BILD sucht das Bier des Jahres“ gehofft. Aber dass er tatsächlich mit seiner recht jungen Brauerei Sieger des Bundeslandes Berlin wurde, davon war Jörg Adler dann doch überrascht.
„Auf diesen Wettbewerb um das Bier des Jahres machte mich ein Kunde aufmerksam, der das Sommerbier als Faßware bestellte“, erzählt Jörg Adler. „Er meinte: Das Sommer-Pils schmeckt so gut. Ich müsse unbedingt mitmachen.“
Adler verpackte nicht nur das Sommer-Pils, sondern jeweils sechs Flaschen seiner anderen drei Biersorten in Pakete, und zwar vom Red Lager, dem Q-Pilsener und dem Pale Ale. Aber kaum waren die vier Pakete aufgegeben, meldete sich der DHL-Bote. Aus unerklärlichen Gründen kamen alle vier Pakete ungeöffnet zurück. Jörg Adler steckte nicht auf. „Ich brachte die Bierflaschen dann persönlich in den Verlag“, erzählt er.
Erst vor fünf Jahren angefangen
Weil die Verkostung und Bewertung aller 600 aus der gesamten Bundesrepublik eingesandten Biere durch eine fachkundige Jury seine Zeit dauerte, hatte der Bucher Brauer schon fast aus dem Blick verloren, dass er sich beworben hatte. Immerhin hatte er sich um das Tagesgeschäft zu kümmern. Schließlich wollen jeden Monat etwa 20 Hektoliter Bier gebraut und an Gaststätten und Supermärkte ausgeliefert werden.
Lesen Sie den ganzan Artikel von Bernd Wähner hier
Flaschenbier- und Treberbrotverkauf: Donnerstag 17:00 – 19:00 Uhr
Traktor-Nikoläuse bringen Geschenke für krebskranke Kinder
Am 05. Dezember brachten “Traktor-Nikoläuse” Geschenke für krebskranke Kinder in das Helios-Klinikum Berlin-Buch.
Berliner Zukunftsorte im Gespräch mit der EU
Berliner Zukunftsorte im Gespräch mit der EU zum Thema „Zukunftsorte Berlins erlebbar machen für die EU“ / Die Zukunftsorte im Kampf gegen Corona“
Auf Einladung von Staatssekretärin Barbro Dreher, Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe findet am 7. Dezember 2020 ein Online Event zum Thema „Zukunftsorte Berlins erlebbar machen für die EU“ / Die Zukunftsorte im Kampf gegen Corona“ in Kooperation mit dem Büro des Landes Berlin bei der EU statt.
Ziel der Veranstaltung ist die Bekanntmachung der Zukunftsorte Berlins auf europäischer Ebene, um auch die hervorragenden Ergebnisse der Wirtschafts-, Wissenschafts- und Technologie-Standorte zu vermitteln, zu Lösungen für die aktuellen Herausforderungen beizutragen sowie die Zukunftsorte weiter europäisch und international zu vernetzen. Die in Berlin gemachten Erfahrungen sollen in den europäischen Prozess eingebracht und Best-practice Beispiele angeboten werden.
Staatssekretärin Barbro Dreher: „Ich freue mich, der EU das Know-how und den Innovationsgeist unserer Berliner Zukunftsorte vorstellen zu können. In ihnen engagieren sich eine Vielzahl von Unternehmen und wissenschaftlichen Einrichtungen im Kampf gegen das Covid-19 Virus. Unsere Berliner Zukunftsorte verfügen hierfür über hervorragende Forschungskompetenzen. Sie leisten damit einen wichtigen Beitrag, um die Corona-Krise zu bewältigen.“
Die 11 Berliner Zukunftsorte werden ihre Interessen und Vorhaben gegenüber einem breiten europäischen und deutschen Publikum formulieren. Stellvertretend für alle Zukunftsorte nehmen die Geschäftsführer des Wissenschafts- und Technologieparks Adlershof, des Biotech-Campus Berlin-Buch, der Forschungs- und Produktionsstandort Schöneweide/ Südost, sowie der Flughafen Tegel als Urban-Tech-Standort an dem Event teil und stellen ihre Orte und Prioritäten vor. Im Mittelpunkt stehen dabei Europäische und Berliner Perspektiven für die weiteren Entwicklungsmöglichkeiten der Zukunftsorte sowie deren aktueller Beitrag zur Bewältigung der Corona-Krise.
Mit der Vertreterin der Europäischen Kommission Frau Dr. Ulla Engelmann und dem Mitglied des Europäischen Parlaments Frau Martina Michels sollen Themen wie der zukünftige Haushalt der EU, die Verhandlungen im Rahmen der Strukturfonds, die weiteren politischen Prioritäten der EU u.a. in Bereichen wie Green Deal, Digitalisierung, Industriepolitik, KMU-Politik, Clusterkooperationen, Mobilität und Gesundheit angesprochen werden.
Hintergrund:
In Berlin sind 11 Zukunftsorte aktiv, an denen die Zukunft von morgen schon heute gestaltet wird. Die Berliner Zukunftsorte sind Standorte, an denen Netzwerkstrukturen zwischen Wirtschafts-, Wissenschafts-, Forschungs- und Technologieeinrichtungen generiert und intensiviert werden, um die Innovations- und Wettbewerbsfähigkeit des Landes Berlin gegenüber dem nationalen und globalen Markt weiter zu stärken. Sie bieten mit Gründerzentren Start-ups direkt im Anschluss an das Studium die besten Startchancen.
Als die 11 Berliner Zukunftsorte gelten Adlershof, Berlin-Buch, BerlinCampus Charlottenburg, CleanTech Marzahn, der EUREF-Campus Berlin, der Technologie-Park Berlin Humboldthain, der Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort Schöneweide, Berlin Südwest mit dem FUBIC, Berlin TXL – The Urban Tech Republic am ehemaligen Flughafen Tegel und der Flughafen Tempelhof als Standort für Kreativwirtschaft sowie seit Anfang April 2019 Siemensstadt 2.0 im Bezirk Spandau.
Die Berliner Zukunftsorte sind regionale Entwicklungsschwerpunkte, die eine Leuchtturmfunktion für das gesamte Stadtgebiet und darüber hinaus übernehmen. Die dort geschaffenen Synergien zwischen der exzellenten Wissenschaftslandschaft Berlins und den wachsenden, zukunftsgerichteten Wirtschaftsunternehmen zeigen, wie aus den Kooperationen erfolgreich innovative Produkte und Leistungen entstehen können. Die von der Berliner Senatsverwaltung für Wirtschaft, Energie und Betriebe initiierte Geschäftsstelle für alle 11 Zukunftsorte unterstützt bei der Koordinierung gemeinsamer Arbeitsprozesse, der externen Vernetzung und bei gemeinsamen Marketingmaßnahmen.
Ein Leben für die Wissenschaft
Das MDC trauert um Heinz Bielka, einen Pionier der Zell- und Molekularbiologie, Wissenschaftshistoriker und engagierten Bürger von Buch. Von 1953 an bis zu seiner Emeritierung hat Bielka an bedeutenden Positionen auf dem Campus gearbeitet. Heinz Bielka wurde 91 Jahre alt. Ein Nachruf.
Professor Heinz Bielka ist am 1. Dezember 2020 in Berlin gestorben. Er gehörte zu den engagierten Förderern und Wegbegleitern des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). „Heinz Bielka hat sich als Wissenschaftler und Wissenschaftshistoriker gleichermaßen verdient gemacht. Das MDC und der Campus Buch haben Bielka viel zu verdanken“, sagt der Wissenschaftliche Vorstand Professor Thomas Sommer (komm.).
Bielka, der kenntnisreiche Chronist, hat in zahlreichen Publikationen und Büchern die Zellbiologie und Krebsforschung geprägt und die Geschichte der medizinischen Forschung in Berlin-Buch festgehalten und so einem weiten Leserkreis zugänglich gemacht. „Das wissenschaftliche Werk und Vermächtnis von Heinz Bielka und seine Publikationen zur Geschichte von Berlin Buch sind unverzichtbar für jeden, der die Bedeutung der Wissenschaftsstadt Buch verstehen will. Das MDC und der Campus Berlin-Buch können auf dieser großen Tradition aufbauen und die Geschichte fortschreiben“, sagt Professor Detlev Ganten, der Gründungsdirektor des MDC. „Heinz Bielka war für uns am MDC und für viele auf dem Campus Buch Vorbild, Inspiration und ein guter Freund. Wir werden ihn vermissen.“
Pionier der Krebsforschung
Heinz Bielka lebte seit 1953 in Berlin. Als er sich als Student nach Berlin aufmachte, da ahnte er gewiss nicht, dass er hier in Berlin-Buch, den Platz seines Lebens finden würde: Einen Ort, an dem er wissenschaftlich glänzen und der ihn prägen sollte und den er selbst gestalten und verändern würde. Heinz Bielka, damals 24 Jahre jung, war aufgewachsen bei Görlitz. Nach dem Krieg hatte er in Dresden und Leipzig studiert. Chemie, Biologie und Biochemie waren seine Fächer, wobei ihn auch andere Disziplinen reizten. Seit dem Krebstod der geliebten Großmutter war für Heinz Bielka klar: Er würde in die Krebsmedizin gehen. Deshalb zog es Bielka von Leipzig nach Buch, zu Professor Arnold Graffi, damals schon berühmter Krebsforscher. Bei ihm wollte er sein Diplom machen.
Graffi nahm ihn gerne auf, und für Bielka war es der Beginn eines erfolgreichen wissenschaftlichen Lebens. Binnen weniger Jahre wurde er ein einflussreicher Biologe: 1954 Diplom, 1956 Promotion in experimenteller Krebsforschung, 1961 Habilitation, daneben die Ernennung zu Graffis Stellvertreter. 1959 schrieben die beiden Männer bereits gemeinsam ein Standardwerk: „Probleme der Experimentellen Krebsforschung“. 1965 schließlich wurde Heinz Bielka Direktor des Bucher Akademieinstituts für Zellphysiologie, was er bis 1981 blieb. Von 1982 bis 1991 leitete Bielka als stellvertretender Direktor das Zentralinstitut für Molekularbiologie der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1968 ernannte ihn die Humboldt-Universität zu Berlin außerdem zum Professor für Biochemie. Nach Mauerfall und Wiedervereinigung setzte Heinz Bielka seine Arbeit am neu gegründeten Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin fort.
International erstes Lehrbuch für Molekularbiologie
In all den Jahren arbeitete Heinz Bielka an seinem Thema, dem Krebs. Er untersuchte die Entstehung von Metastasen unter dem Einfluss von Steroidhormonen, die Wechselwirkung zwischen Energiestoffwechsel und Tumorwachstum sowie die Rolle von Viren bei der Entstehung von Krebs. Bielka verfasste bis zur Emeritierung mehr als 150 wissenschaftlichen Veröffentlichungen. Sein wichtigstes Werk war zweifellos das international erste Lehrbuch über die „Molekulare Biologie der Zelle“.
Heinz Bielka ist für seine Arbeiten oft geehrt worden: Rudolf-Virchow-Preis (1974), Nationalpreis der DDR (1979), Gerhard-Domagk-Preis (1993). Ab 1976 war Bielka korrespondierendes und ab 1978 ordentliches Mitglied der Akademie der Wissenschaften der DDR. 1996 verlieh ihm die Humboldt-Universität die Ehrendoktorwürde. Bielka war Mitglied der Deutschen Akademie der Naturforscher Leopoldina und der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften.
Bucher Familie
Aus dem Studenten-Professoren-Verhältnis zwischen Graffi und Bielka war schnell Freundschaft geworden: Graffi und Bielka forschten, sie schrieben und sie musizierten zusammen – Graffi am Klavier, Bielka an der Geige. Buch und der Campus waren Bielkas Heimat geworden. Die Wissenschaftsgemeinschaft war „für uns eine große Familie“, erzählte Bielka einmal in einem langen Gespräch. Wie die meisten, die zu dieser Zeit auf dem Campus arbeiteten, wohnte Heinz Bielka in Buch. Abends traf man sich auf der Parkbank oder werkelte gemeinsam im Garten, man spielte Skat, feierte, tauschte sich aus, unternahm gemeinsame Ausflüge. Klinik und Forschung, die verschiedenen Disziplinen, Wohnort und Arbeitsplatz, Privates und Berufliches – all das war damals eng miteinander verwoben. Und Bielka war fester Teil des Netzes.
Eine Rolle mag gespielt haben, dass die Forscher der DDR durch den fehlenden internationalen Austausch, durch den chronischen Materialmangel und die Einschränkungen des freien wissenschaftlichen Arbeitens stärker aufeinander angewiesen waren. Bielka, Forscher mit Renommee, war zwar Reisekader, aber zur Partei gehörte er nach einer kurzen Anfangsphase und Austritt nach 1953 nicht mehr. Den großen Umbruch im Jahr 1989, die Nacht des Mauerfalls am 9. November, hat Heinz Bielka verschlafen, wie er selbst erzählt.
Bucher Geschichte und Geschichten
Am neu gegründeten MDC nahm Bielka ebenfalls Einfluss. Neben seiner Forschung ging es ihm um die Pflege der wissenschaftlichen Tradition. Er sorgte dafür, dass die Neuen auf dem Campus die Geschichte des Gesundheitsstandorts und die hier geleistete Forschung kennenlernten. Bielka war ein Chronist der Wissenschaftsgeschichte: Seine medizinhistorischen Bücher und literarischen Streifzüge („Die Medizinisch-Biologischen Institute Berlin-Buch – Beiträge zur Geschichte“, „Streifzüge durch die Orts- und Medizingeschichte von Berlin-Buch“ sowie „Siedlungs- und Kulturgeschichte von Berlin-Buch“), die er seit seiner Emeritierung im Jahr 1995 schrieb, zeugen von seiner Begeisterung für die Forschung und seiner Liebe zu Buch.
Und so überrascht es nicht, dass sich Bielka in den letzten Jahren prominent für die Sanierung der Schlosskirche in Buch eingesetzt hat. Der barocke Bau war im Krieg zerstört worden. Gemeinsam mit seiner Frau, der Pianistin und Professorin Galina Iwanzowa-Bielka und anderen engagierten Bürgerinnen und Bürgern hat er beispielsweise Benefizkonzerte im MDC-Kongresszentrum zugunsten des Turmaufbaus organisiert.
Text: Jutta Kramm
Quelle: Campus-News