Category Archives: Medizin und Gesundheit

Corona-Hilfe: MDC-Freiwillige nähen Masken

Vielerorts werden dringend Mund-Nasen-Masken benötigt, um die Übertragung des neuen Coronavirus SARS-CoV-2 so gut es geht zu verhindern. Mitarbeiter*innen des MDC nähen und verteilen nun solche Behelfsmasken, die unter anderem an Stadtteilzentren und ein Flüchtlingsheim in Berlin-Buch gehen.

Vierzehn Näherinnen, ein Ziel: möglichst schnell möglichst viele Masken zu nähen. Mitte vergangener Woche hatte Dana Lafuente, Leiterin der Mitarbeiterförderung am MDC, die Kolleginnen und Kollegen per E-Mail dazu aufgerufen, selbst Behelfsmasken herzustellen – indem man sich an die Nähmaschine setzt oder Material beisteuert. Zahlreiche Mitarbeitende meldeten sich; einige mit Lob, andere mit Stoffspenden und viele, um selbst zu nähen. Bereits am Dienstag gingen jeweils etwa 30 Exemplare an die Selbsthilfe- und Stadtteilzentren in Berlin-Buch und in Karow. Mike Brüggert, Fahrer am MDC, sammelte die ersehnten Masken bei den Näherinnen ein und lieferte sie aus.

„Wir wollen konkrete Nachbarschaftshilfe leisten. Insbesondere Bewohner*innen und Helfer*innen von Flüchtlings- und Altersheimen brauchen solche Masken dringend. Und sie haben nicht auch noch Zeit, diese selbst zu nähen“, sagt Dana Lafuente. Außerdem wollen sie und die engagierten Näherinnen – auch Lafuente selbst hat über Ostern Masken genäht – die eigenen Kolleginnen und Kollegen unterstützen: Am MDC ist eine Notbesetzung im Einsatz, und die Mund-Nasen-Masken können in den Laboren und Büros dabei helfen, die Verbreitung des Virus zu verhindern. „Trägst du eine, schützt du mich, trage ich eine, schütze ich dich“, bringt es Dana Lafuente auf den Punkt.

Einen medizinisch sicheren Schutz bieten die Behelfsmasken nicht. Die von den MDC-Kolleginnen hergestellten Exemplare sind aus Baumwolle, wiederverwendbar und bei 60 Grad waschbar. Sie haben vorne eine Tasche, in die nach Wunsch ein zusätzlicher Filter eingelegt werden kann. Für Donnerstag ist die nächste Auslieferung geplant: Dann sollen zunächst Kolleginnen und Kollegen am MDC, die ihren Bedarf anmelden, mit Masken versorgt werden, außerdem das AWO Refugium Buch, ein Flüchtlingsheim. Weitere Masken sind für das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) vorgesehen, einer gemeinsamen Einrichtung von MDC und Charité-Universitätsmedizin Berlin.

( Quelle: PM des MDC vom 16. 04. 2020 )

MDC Berlin

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Neues vom Helios-Klinikum Berlin-Buch

100 Auszubildende starteten ihre Ausbildung in Gesundheitsberufen aufgrund von Corona digital

Mitten im Herzen der Hauptstadt legen 100 junge und motivierte Leute den Grundstein für ihre berufliche Zukunft gemeinsam mit dem Helios Klinikum Berlin-Buch und dem Helios Klinikum Emil von Behring und anderen Kliniken. Das Besondere an diesem Jahrgang: 45 der 100 Azubis sind nicht nur die ersten, die generalistisch ausgebildet werden, sondern bekommen in Zeiten von Corona die Ausbildungsinhalte zunächst digital vermittelt.

Copyright: Helios-Klinikum

Am 1. April starteten am Helios Bildungszentrum Berlin drei Ausbildungsgänge. Neben der neuen generalistischen Ausbildung zum Pflegefachmann/-frau, werden auch erstmals Krankenpflegehilfe mit staatlicher Anerkennung und Anästhesietechnische Assistenz angeboten. Insgesamt 100 Azubis beginnen in diesen Ausbildungen.

„Der Bedarf im Pflegebereich ist immens, in Zeiten von Corona jetzt noch viel mehr. Unser Ziel ist es, dass die Pflegeschüler ihre Ausbildung als professionelle Pflegefachkräfte verlassen, mit allen erforderlichen Kompetenzen, die sie als Fachkraft in der Pflege benötigen. Dabei begleiten wir sie individuell bei ihrer persönlichen Entwicklung und bereiten sie optimal für ihre künftigen Aufgaben vor“, betont Sylvia Lehmann, Pflegedirektorin im Helios Klinikum Berlin-Buch.

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Digitale Sprechstunde: Ab sofort auch online zum Arzt!

Ab sofort stehen die Haus- und Fachärzte der Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch sowie Internistin Constanze Paasche in Berlin-Mitte Patienten auch per Videosprechstunde zur Verfügung. Helios geht mit diesem Angebot den nächsten wichtigen Schritt im Bereich digitaler Services. Zudem sichert der Gesundheitsdienstleister damit die ambulante Patientenversorgung vor dem Hintergrund der aktuellen Corona-Pandemie.

Ob Routineuntersuchung, Krankschreibung, Rezept oder medizinische Beratung – der Besuch beim Arzt ist in der Regel keine Herausforderung für Patienten. Doch gerade zur Grippezeit sind die Wartezimmer gut besucht, die Wartezeit ist oft lang und die Sorge um eine Infektion trotz hoher Hygienevorkehrungen groß. Vor allem aber vor dem Hintergrund des sich aktuell noch immer ausbreitenden Sars-CoV-2 Virus, auch Corona-Virus genannt, haben Patienten vielerorts Bedenken und möchten den Besuch medizinischer Einrichtungen gerne vermeiden.

Videosprechstunden an zwei Berliner Standorten gestartet

Im Berliner Norden, in der Poliklinik am Helios Klinikum Berlin-Buch, starten die 70 Fachärzte ab sofort mit dem Angebot der Videosprechstunde. Daniel Amrein, Geschäftsführer im Helios Klinikum Berlin-Buch und der Poliklinik, betont: „Die Vorteile für unsere Patienten liegen nicht nur in der aktuellen Situation, sondern auch langfristig klar auf der Hand: Dank der Videosprechstunde können zukünftig lange Anfahrtswege und Wartezeiten bei Kontrollterminen vermieden werden. Auch Patienten mit akuten Beschwerden werden vom Angebot der Videosprechstunde profitieren.“

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„Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist zertifiziertes onkologisches Zentrum. Jährlich behandeln wir in der Klinik und auch in der Poliklinik zahlreiche Patienten mit Tumorleiden. Diese oft immungeschwächten Patienten vor einer Infektion zu schützen und dennoch bestmöglich zu behandeln, ist unser oberstes Ziel. Mit der Videosprechstunde gelingt uns dies nun noch besser“, sieht Dr. med. Susanne Dörr, Ärztliche Leitung der Poliklinik, ebenfalls entscheidende Vorteile, speziell für Krebspatienten.

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Live-Chat mit der Geburtshilfe im Helios Klinikum Berlin-Buch

In einer ersten digitalen Kreißsaalführung mit Live-Chat bekommen Interessierte die Möglichkeit ihre Fragen zum Thema Schwangerschaft und Geburt in Zeiten von Corona direkt an die Experten zu richten.

Die Informationsabende mit Kreißsaalbesichtigung können derzeit nicht im Helios Klinikum Berlin-Buch stattfinden. Täglich erreichen uns viele Fragen und Sorgen von werdenden Müttern und Vätern zum Thema Schwangerschaft und Geburt in Zeiten von Corona.

„Die Bedürfnisse nehmen wir sehr ernst und wollen auch weiterhin bestmöglich über die Geburtsmöglichkeiten in unserem Klinikum und über aktuelle Maßnahmen und Regeln in der Geburtshilfe informieren“, sagt Yvonne Schildai, leitende Hebamme im Helios Klinikum Berlin-Buch.

Live-Chat

Darum bietet das Klinikum neben der Helios Corona-Hotline (0800 8123456) alternativ am Dienstag, 07.04. um 17:30 Uhr auf Facebook und Instagram einen ersten Live-Chat für Interessierte mit Yvonne Schildai und Hebamme Judith Rachel an. Anja Himmelsbach, Leiterin der Unternehmenskommunikation, moderiert den Chat. Weitere Termine folgen jeden 1. und 3. Dienstag im Monat.

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Eckert & Ziegler mit Rekordgewinn in 2019

Die Berliner Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, SDAX), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, hat im Geschäftsjahr 2019 einen Umsatz von 178,6 Mio. Euro erzielt (Vj. 168,7 Mio. Euro). Der Konzernjahresüberschuss erreichte mit 22,0 Mio. Euro (Vj. 16,1 Mio. EUR) oder 4,29 EUR pro Aktie eine neue Rekordmarke.

Den größten Wachstumsschub verzeichnete das Segment Radiopharma, das durch die hohe Nachfrage nach pharmazeutischen Radioisotopen seine Verkäufe um 11,2 Mio. Euro oder 35% auf 42,7 Mio. Euro steigerte.

Das Segment Strahlentherapie konnte, trotz steigender Umsätze mit HDR-Produkten die guten Vorjahreswerte nicht halten. Der Umsatz ging um 0,5 Mio. Euro oder 1,7 % auf 30,1 Mio. Euro zurück.

Im Segment Isotope Products sank der Umsatz um 1,2 % auf 110,9 Mio. Euro. Insbesondere die Verkäufe im Energiesektor gingen erwartungsgemäß nach einem Rekordergebnis im letzten Jahr zurück.

PM Eckert & Ziegler AG

 

Phagen-Kapsid gegen Influenza: Passgenauer Inhibitor verhindert virale Infektion

Ein neuer Ansatz macht Hoffnung auf neue Therapieoptionen gegen die saisonale Influenza und Vogelgrippe: Berliner Forscher haben auf Basis einer leeren und damit nicht-infektiösen Hülle eines Phagen-Virus ein chemisch modifiziertes Phagen-Kapsid entwickelt, das den Influenzaviren sprichwörtlich die Luft zum Atmen nimmt. Durch passgenaue Bindungsstellen werden die Influenzaviren so von den Phagen-Kapsiden umhüllt, dass sie die Lungenzellen praktisch nicht mehr infizieren können. Das belegen präklinische Tests, unter anderem an menschlichem Lungengewebe. An der bahnbrechenden Arbeit waren Forscher des Leibniz-Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP), der Freien Universität Berlin, der Technischen Universität Berlin (TU), der Humboldt Universität (HU), des Robert Koch-Instituts (RKI) und der Charité-Universitätsmedizin Berlin beteiligt. Im Fachmagazin „Nature Nanotechnology“ sind die vielversprechenden Ergebnisse jetzt publiziert, deren hoffnungsvolles Potenzial unmittelbar in der Coronavirus-Forschung genutzt werden.

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Millionen für die Krebsforschung

Thomas Blankenstein erhält für seine Krebsforschung einen Advanced Grant des Europäischen Forschungsrats (ERC). Der MDC-Forscher untersucht, ob T-Zellen durch Immunüberwachung die Krebsentstehung kontrollieren können. Dafür schlägt er ein neues Forschungsmodell vor.

Der Europäische Forschungsrat (European Research Council, ERC) fördert Professor Thomas Blankenstein mit 2,5 Millionen Euro über fünf Jahre. Insgesamt zeichnet der ERC dieses Jahr 185 Wissenschaftler*innen aus ganz Europa mit einem Advanced Grant aus.

„Ich freue mich, eine neue Runde von ERC-Finanzhilfen anzukündigen, die Spitzen- und Sondierungsforschung unterstützen und Europa und der Welt helfen sollen, besser für die Zukunft gerüstet zu sein. Das ist die Rolle der Grundlagenforschung“, sagt Professor Mauro Ferrari, der Präsident des ERC in einer offiziellen Mitteilung am 31. März 2020.

In Blankensteins Arbeitsgruppe untersuchen Wissenschaftler*innen am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin spezielle Zellen des Immunsystems, die T-Zellen. Mit seinem neuen Forschungsvorhaben will Blankenstein herausfinden, wie sich diese T-Zellen im Körper verhalten, wenn ihr spezifischer Rezeptor ein neues Antigen auf einer Krebszelle erkennt. Die Forschenden wollen so neue Ansätze für Immuntherapien gegen Krebs entwickeln.

PM des MDC

 

Die Bildung von Nervenzellkontakten verstehen – Volker Haucke erhält Millionenförderung vom Europäischen Forschungsrat ERC

Professor Volker Haucke vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und der Freien Universität Berlin wird einer der begehrten ERC Advanced Grants des European Research Council (ERC) zuerkannt. Der Biochemiker erhält für fünf Jahre Fördermittel von rund 2,5 Mio. Euro für seine hochinnovative Forschung zum Aufbau von Synapsen.

Unsere Fähigkeit, uns an den ersten Schultag oder an die Geburt unseres Kindes zu erinnern, beruht – wie die meisten anderen Funktionen unseres Gehirns – auf der Kommunikation zwischen Nervenzellen an speziellen Kontaktstellen, den Synapsen. An Synapsen werden Signale von einer Nervenzelle zur nächsten weitergeleitet. Im Verlauf dieses Prozesses werden von der Kontaktstelle der vorgeschalteten Nervenzelle, der Präsynapse, Botenstoffe (Neurotransmitter) aus Vesikeln in den Spalt zwischen Nervenzellen freigesetzt. Von dort gelangen die Botenstoffe zur Postsynapse der nachgeschalteten Nervenzelle, wo sie an Rezeptoren binden und der Reiz fortgeleitet werden kann.

Pressemitteilung des FMP

Corona-Forschung am MDC

Angesichts der Pandemie bündelt das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) seine Ressourcen für Projekte, die zum besseren Verständnis von SARS-CoV-2 beitragen. Die reguläre Forschung ruht im Minimalbetrieb. Ein erster Überblick über Kooperationen und Pläne.

In einer Krise wie der derzeitigen Pandemie kann Berlin auf vielfältige Expertise in Grundlagenforschung, Klinik und Epidemiologie, auf hochspezialisierte Technologien und Infrastrukturen zurückgreifen. „Diese Forscherinnen und Forscher vernetzen sich gerade hier in Berlin und weltweit, um die Ressourcen zur Erforschung von SARS-CoV-2 zu bündeln. Auch wir am MDC leisten unseren Beitrag zum großen Ganzen“, sagt Professor Thomas Sommer, der Wissenschaftliche Vorstand (komm.) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC).

Das MDC ist seit dem 18. März 2020 im Minimalbetrieb, um die Ausbreitung des SARS-Coronavirus-2 zu verlangsamen und die Beschäftigten zu schützen. Die Wissenschaftler*innen arbeiten, ebenso wie die Administration, von Zuhause aus weiter – und entwickeln Ideen, analysieren Daten, schreiben Anträge und Paper. In den Laboren ruht die reguläre Forschung. Zugang haben nur noch diejenigen, die für den Notbetrieb eingeteilt sind. Ausgenommen von dieser Regelung sind Projekte und Technologieplattformen, die zum besseren Verständnis des neuartigen Coronavirus oder der Erkrankung COVID-19 beitragen. Sie werden am MDC von Professor Markus Landthaler koordiniert.

Thomas Sommer Wissenschaftlicher Vorstand (komm.) Copyright: MDC Berlin

„Wir unterstützen vor allem unsere Kolleginnen und Kollegen an der Charité – Universitätsmedizin Berlin“ 615-544-1293 , sagt Thomas Sommer. „Einige Kooperationen bestehen schon seit Jahren. Aber etliche Arbeitsgruppen an unserem Zentrum verschieben gerade ihren Fokus, weil sie helfen wollen.“ Das paneuropäische LifeTime-Konsortium, das von Nikolaus Rajewsky am MDC und Geneviève Almouzni vom Institut Curie in Paris gemeinsam koordiniert wird, setze ebenfalls seine Expertise für die Erforschung der Infektion ein und habe eine entsprechende Taskforce eingerichtet.

Da es am MDC bisher kein Labor der Sicherheitsstufe 3 gibt, arbeiten die Forscher*innen am Zentrum ausschließlich mit inaktivierten Viren oder Proben, in denen kein Virus mehr vorhanden ist. Ein erster Überblick über Kooperationen und Pläne:

Wie wirkt sich die Infektion auf einzelne Zellen aus?

Wenn sich die Lunge aufgrund einer Infektion mit SARS-CoV-2 entzündet, reagieren nicht alle Zellen gleich auf diese Erkrankung. Wie in anderen Organen auch gibt es in der Lunge verschiedenste Zelltypen auf engstem Raum. Diese Zellen sind jeweils in anderen Zellzuständen, sie bekommen mal mehr und mal mehr Virus ab und sie verändern sich im Verlauf von COVID-19.

Diese Heterogenität lässt sich mit den Technologien der Einzelzell-Sequenzierung und anderen Hochdurchsatzmethoden im Detail charakterisieren – auf der Ebene der mRNA der Körperzellen und Viren-RNA und auf der Ebene der Proteine. Aus einer einzigen Probe ergeben sich Millionen Datenpunkte über die molekularen Konsequenzen der Infektion, die wiederum mit rechnergestützten Methoden analysiert werden. So kann man zum Beispiel fragen: Welche Signalwege sind angeschaltet? Wie unterscheidet sich das alte und das neue SARS-Virus? Wie genau vermehrt sich das Virus und wie reagiert die zelluläre Immunantwort darauf?

„Zunächst geht es bei diesen Experimenten um ein besseres Grundverständnis des weitgehend unbekannten Virus und den Vergleich mit anderen Coronaviren“, sagt Professor Matthias Selbach, der Leiter der Arbeitsgruppe „Proteom-Dynamik“ am MDC.

An der Charité – Universitätsmedizin Berlin wurden bereits Lungenepithelzelllinien mit dem neuartigen Coronavirus infiziert. Dies ist ebenfalls geplant für menschliche Lungengewebestücken, menschliche Lungen-Organoide, Hirn-Organoide (Auswirkungen auf das Nervensystem) und Herzmuskelzellen (Auswirkungen auf das Herz), die aus induzierten pluripotenten Stammzellen gezüchtet werden. In solchen Zellkulturmodellen kann man der Verlauf der Infektion und seine Folgen zeitlich und räumlich beobachten. Das LifeTime-Konsortium hat außerdem eine Corona-Task Force gebildet und treibt diese Forschung gemeinsam mit Partnern aus ganz Europa voran.

 „Das ultimative Ziel ist, hochspezifische molekulare Zielstrukturen zu identifizieren, die medizinisch relevant sind“, sagt Professor Nikolaus Rajewsky, Wissenschaftlicher Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC und Leiter der Arbeitsgruppe „Systembiologie von Gen-regulatorischen Elementen“. Sein Labor erarbeitet unter anderem neue Methoden, die Genexpression direkt im Gewebe in 3D zu messen. „So sehen wir, welche Zelltypen infiziert sind, wie verschiedene Zellen auf die Infektion oder die Behandlung reagieren und welche Moleküle dafür wichtig sind. Das sind alles Ansatzpunkte für eine verbesserte Diagnostik und Therapie.“

Arbeitsgruppen am MDC:  Arbeitsgruppen von Professor Markus Landthaler, Professor Matthias Selbach, Professor Nikolaus Rajewsky, Professor Norbert Hübner, Professor Michael Gotthardt, gemeinsam mit den Technologieplattformen Genomik, Proteomik, Organoide, Pluripotente Stammzellen und Proteinproduktion und -charakterisierung

Kooperationspartner: Charité – Universitätsmedizin Berlin, Robert Koch-Institut, Helmholtz-Institut für RNA-basierte Infektionsforschung (HIRI), das LifeTime-Konsortium unter anderem mit Partnern in Italien, Spanien und den Niederlanden

Welche Antikörper werden gebildet?

Um den Verlauf von COVID-19-Erkrankungen zu verstehen und die Impfstoffentwicklung voranzutreiben, analysiert die Gruppe von Dr. Kathrin de la Rosa, wie das Immunsystem des menschlichen Körpers auf SARS-CoV-2 reagiert. Ein wichtiger Teil der Immunantwort sind Antikörper, die das Virus neutralisieren und damit das Eindringen in menschliche Zellen verhindern. Welche Antikörper müssen nachweisbar sein, damit man wirklich immun ist? Und was läuft falsch, wenn es zu einem schweren Verlauf kommt? Können bestimmte Antikörper die Infektion verstärken?

„Wir sind eine junge Gruppe und haben geschaut, wie wir mit unserer Expertise einen Teil beitragen können“, sagt de la Rosa. „Unser erstes Ziel ist es, die Entwicklung der serologischen Diagnostik zu unterstützen.“ Dafür will die Gruppe relevante Virusproteine und spezifische Antikörper produzieren und Testverfahren entwickeln. Darauf aufbauend wird das Team anhand von Blutproben die Qualität der Antikörperantwort bestimmen. „So suchen wir nach den Ursachen für besonders schwere Krankheitsverläufe“, sagt de la Rosa. „Wir lernen aber auch, welche Eigenschaften ein Impfstoff zur Vorbeugung der Erkrankung besitzen sollte.“ Für diese Vorhaben benutzt das Team zellbasierte und molekularbiologische Hochdurchsatzmethoden sowie die In-vitro-Kultivierung von B-Zellen, die zur Produktion und Studie von Antikörpern genutzt werden.

Arbeitsgruppen am MDC: Arbeitsgruppe von Dr. Kathrin de la Rosa, gemeinsam mit der Technologieplattform Proteinproduktion und -charakterisierung

Kooperationspartner: Charité – Universitätsmedizin Berlin, Berlin Institute of Health, Kepler Universitätsklinikum Linz

Den Eingang zur Zelle blockieren

Das Virus gelangt über die Nase, den Mund oder die Augen in den Körper und dockt dann an jenen Zellen in den Atemwegen an, die ein spezielles Protein namens ACE2 produzieren. Ist diese Bindestelle erreicht, infiziert das Virus die Zelle: Seine ölige Membran und die Zellmembran verschmelzen, SARS-CoV-2 setzt sein Erbmaterial frei. Diesen Prozess wollen Forschende von der Freien Universität Berlin (FU Berlin ), vom Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) und vom MDC unterbinden.

Die Gruppe von Professor Rainer Haag, Organische Chemie der FU Berlin, untersucht dafür multivalente Inhibitoren. Die Gruppe von Professor Christian Hackenberger am FMP prüft, ob die in seinem Labor entwickelten Substanzen das Zusammenspiel von Virus und Zelle hemmen und dadurch als antivirale Medikamente zum Einsatz kommen könnten. Für die Arbeitsgruppe von Professor Michael Bader am MDC wiederum ist das ACE2-Protein ein alter Bekannter und sie testet zum gleichen Zweck Moleküle, von denen man seit langem weiß, dass sie das Protein binden. Gemeinsam mit der Proteinproduktions-Plattform von Dr. Anja Schütz am MDC stellt sie gereinigtes ACE2-Protein her und entwickelt weitere Werkzeuge, um Varianten des Proteins für sich und die Kooperationspartner herzustellen.

Arbeitsgruppen am MDC: Arbeitsgruppe von Professor Michael Bader, gemeinsam mit der Technologieplattform Proteinproduktion und -charakterisierung

Kooperationspartner: Freie Universität Berlin, Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)

Das Zusammenspiel der Proteine stören

Damit sich SARS-CoV-2 Menschen infizieren und das Virus sich vermehren kann, müssen immer wieder verschiedene virale bzw. virale und menschliche Proteine zusammenspielen. Deshalb suchen Forscher*innen nach Wirkstoffen, die diese Prozesse stören. „Wir haben uns aufgrund der Ausnahmesituation entschieden, unsere Technologie und unser Know-how für die Entwicklung eines therapeutischen Moleküls einzusetzen“, sagt Professor Erich Wanker, Leiter der Arbeitsgruppe „Proteomforschung und molekulare Mechanismen bei neurodegenerativen Erkrankungen“ am MDC.

Wer herausfinden will, ob zwei Proteine aneinander binden, kann fast aus einem Dutzend unterschiedlicher Verfahren wählen. Doch jede Methode hat Vor- und Nachteile und jede misst nur einen Teil sämtlicher Protein-Protein-Interaktionen. Die Arbeitsgruppe von Erich Wanker hat eine Technik entwickelt, die solche Teilausschnitte zu einer Panaroma-Ansicht zusammengefügt: „LuTHy“ vereint zwei etablierte, sich gegenseitig ergänzende Messmethoden in einem Experiment. Das kombinierte Verfahren erkennt schwache und starke, sowie direkte und indirekte Interaktionen zwischen Proteinen.

Mit dieser Technik wollen die Forschenden nun prüfen, welche Protein-Protein-Interaktionen für das neuartige Coronavirus relevant sind – und fangen dabei mit Beispielen an, die bereits für SARS-CoV-1 beschrieben wurden. Anschließend wollen sie nach Molekülen suchen, die dieses Zusammenspiel möglichst effektiv stören.  Dafür werden sie zunächst Wirkstoffe screenen, die bereits von der amerikanischen Behörde FDA für andere Anwendungen zugelassen worden sind. Zudem werden sie mithilfe des MDC Computing Clusters („MaxCluster“) größere Bibliotheken virtueller Substanzen testen – und dann im Labor erproben, ob die identifizierten Moleküle für das Virus relevante Protein-Protein-Interaktionen hemmen können. Die Wirkung vielversprechender Substanzen auf die Vermehrung des Virus wird an der Charité – Universitätsmedizin Berlin mit SARS-CoV-2 getestet.

Arbeitsgruppe am MDC: Arbeitsgruppe von Professor Erich Wanker

Kooperationspartner: Charité – Universitätsmedizin Berlin

Online-Tool zeigt Verlauf der Pandemie in Deutschland und der Welt

Ein Online-Tool des MDC visualisiert den Verlauf der Pandemie. Es zeigt auf einer Karte neben den absoluten Zahlen der gemeldeten Erkrankten unter anderem für jedes deutsche Bundesland die relativen Fallzahlen pro 100.000 Einwohner*innen. Außerdem kann jede*r Interessierte mit dem Tool auf einem Zeitstrahl nachvollziehen, wie sich die Pandemie entwickelt hat. Auch auf die weltweiten Zahlen kann man zugreifen. Das Tool ist unter https://covid19germany.mdc-berlin.defrei verfügbar; die Quellen sind die Meldefälle, die Behörden ans Robert Koch-Institut bzw. an das Europäische Zentrum für die Prävention und die Kontrolle von Krankheiten (ECDC) übermittelt haben.

Arbeitsgruppe am MDC: Arbeitsgruppe von Matthias Selbach

Quelle: PM des MDC vom 26.03.2020

 

Innovative Bestrahlungsapplikatoren aus dem 3D-Druck

Eckert & Ziegler BEBIG hat die CE-Zulassung für die weltweit ersten, im 3D-Druckverfahren hergestellten Applikatoren zur Behandlung gynäkologischer Tumore erhalten.

Die aus biokompatiblem und sterilem Kunststoff hergestellten Aufsätze erweitern die Einsatzmöglichkeiten herkömmlicher Applikatoren. Sie eignen sich nun auch für die zielgenaue, nadelgestützte Brachytherapie mittels HDR Afterloading und können die 3-Jahres-Überlebensrate der Krebspatientinnen signifikant erhöhen.

“Dank der neuen Applikator-Aufsätze können wir nun Patientinnen mit fortgeschrittenem Gebärmutterhalskrebs eine optimale Therapie anbieten, mit der sich große und schwer erreichbare Tumore behandeln lassen. Gleichzeitig erleichtert es unseren Arbeitsprozess, da der Applikator bereits steril angeliefert wird. Um den patientenspezifischen Befund noch besser behandeln zu können, sind die Aufsätze in fünfzehn verschiedenen Formen erhältlich”, erklärte Professor Dr. Jean-Michel Hannoun-Levi, Chefarzt und Leiter der Abteilung Strahlentherapie am Centre Antoine Lacassagne in Nizza.

“Das CE-Zeichen ist ein wichtiger Meilenstein für uns, da die Add-on Kits die weltweit erste 3D-gedruckte Medizinproduktefamilie sind, die für die nadelgestützte Brachytherapie zugelassen wurden“, sagte Dr. Harald Hasselmann, Mitglied des Vorstands der Eckert & Ziegler AG. „Das speziell für die Herstellung von sterilen Medizinprodukten entwickelte und validierte 3D Druckverfahren eröffnet uns vollkommen neue Möglichkeiten für die Weiterentwicklung unseres Produktportfolios und damit für die Behandlung vieler Krebsarten.“

Die Add-on Kits passen zu fast allen gängigen HDR-Tumorbestrahlungsgeräten, und können daher in vielen Kliniken verwendet werden.

Die HDR-Brachytherapie (Hohe Dosis-Rate) wird mit einem sogenannten Afterloader durchgeführt. Mithilfe von Applikatoren und Kathetern wird eine winzige Strahlenquelle aus einem abgeschirmten Gehäuse – im Afterloader – direkt in oder neben den Tumor eingebracht. Eine computergestützte Behandlungsplanung berechnet präzise, wie lange die Quelle an den sogenannten Verweilstellen bleiben und Strahlung abgeben muss, bevor sie in den Sicherheitsbehälter zurückgezogen wird. Die HDR-Brachytherapie kann häufig ambulant durchgeführt werden, zerstört Tumorgewebe und schont gesundes Gewebe, da die Bestrahlung direkt am oder im Tumor abgegeben wird.

(Quelle: PM Eckert & Ziegler AG vom 26. 03. 2020

 

 

Eckert & Ziegler AG

Koordinierte Begleitforschung zu den Maßnahmen gegen die Corona-Pandemie gefordert

Das BIH QUEST Center fordert gemeinsam mit dem Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. und der Akademie für Ethik in der Medizin e. V. (AEM), möglichst schnell und transparent zu klären, ob die Maßnahmen zur Eindämmung der Sars-CoV-2-Pandemie wie Schulschließungen oder Kontaktsperren die erwünschte Wirksamkeit zeigen und zugleich die zahlreichen gesundheitlichen, sozialen und wirtschaftlichen „Nebenwirkungen“ rechtfertigen. Die Partner starten einen Aufruf, in einer „COVID-19-Evidenz“-Taskforce darüber zu diskutieren, wie eine professionelle Priorisierung, Koordinierung und Kommunikation der Forschung über die getroffenen Maßnahmen erfolgen könnte. Ihren Aufruf haben die Wissenschaftler*innen hier veröffentlicht. 

„Ich sehe es als meine Aufgabe als Bioethiker, die Konsequenzen öffentlichen Handelns für die Gesellschaft zu erforschen“, sagt Professor Daniel Strech, stellvertretender Direktor des BIH QUEST Center. Gemeinsam mit Kolleg*innen des Netzwerk Evidenzbasierte Medizin e.V. und der Akademie für Ethik in der Medizin e. V. (AEM) startet er deshalb einen Aufruf an Vertreter*innen der verschiedenen sozial-, wirtschafts- und gesundheitswissenschaftlichen Fachrichtungen, sich dazu auszutauschen, wie die Wirksamkeit und der Schaden der eingeleiteten Maßnahmen wie Schulschließungen, Öffnungsverbote von öffentlichen Einrichtungen und Geschäften oder Kontaktsperren, den sogenannten Nicht-Pharmakologischen Interventionen (NPI), schnell und ausreichend aussagekräftig erforscht werden können.

Kohortenstudien zur bevölkerungsweiten Infektionsrate

„Bei den Grippewellen rechnen wir in Deutschland jährlich mit tausenden Krankenhauseinweisungen und mit hunderten bis zu vielen tausenden Todesfällen, aber haben keine Impfpflicht für das Gesundheitspersonal. Was macht das neue Sars-CoV-2-Virus so besonders, dass wir solch drastische Einschränkungen verordnen und hinnehmen?“ fragt Daniel Strech. „Wir sollten mit besonders hoher Priorität klären, ob die eingeleiteten Maßnahmen ausreichend wirksam sind, um die Ausbreitung des Virus in der erhofften Form einzudämmen. Gleichzeitig müssen wir untersuchen, welche Schäden durch sie entstehen: Wie viele pflegebedürftige, alte Menschen leben nun isoliert in Pflegeheimen ohne Begleitung ihrer Angehörigen oder in der Häuslichkeit ohne Fürsorge einer ausländischen Betreuungskraft? Wie viele Menschen erleiden gesundheitlichen Schaden, weil sie nicht operiert werden? Wie ist das Familienleben beeinträchtigt? Wie viele Unternehmerinnen oder Unternehmer verzweifeln an ihrer Insolvenz? Hierzu benötigen wir medizinische und sozialwissenschaftliche Begleitforschung.“

Zusätzlich zu den kontinuierlich aktualisierten Zahlen für bestätigte Infektionen und Todesfälle könnten Kohortenstudien zur Untersuchung der bevölkerungsweiten Infektionsrate auch in symptomfreien Personen hilfreich sein. Diese Kohortenstudien liefern unter anderem auch Daten dazu, wie wirksam die Maßnahmen über die Zeit sind und wann ein guter Zeitpunkt ist, sie zu beenden.

Koordinierung der am dringendsten benötigten Forschung

Die Wissenschaftler*innen fordern, dass sich eine Covid-19-Taskforce schnellstmöglich bildet und darüber verständigt, welche Daten mit welcher Priorität und welcher Qualität zum Thema COVID-19 benötigt werden. Die Taskforce sollte neben einer Priorisierung auch die Koordinierung und Finanzierung der am dringendsten benötigten Forschung übernehmen. Weiterhin empfehlen die Wissenschaftler*innen, die Gesellschaft über diese Aktivitäten und die resultierenden Ergebnisse wissenschaftsbasiert, verständlich und objektiv zu informieren.

„Die Erfahrungen und die Ergebnisse einer nationalen Taskforce „COVID-19-Evidenz“ sind nicht nur für die aktuelle Pandemie relevant“, macht Daniel Strech klar. „Vielmehr ermöglichen sie langfristige Planungen für mögliche zukünftige Notfallsituationen.“

(Quelle: PM BIH vom 25. 03. 2020

 

Helios-Klinikum Buch: Neue Chefärztin der Augenheilkunde

Priv.-Doz. Dr. med. Ira Seibel wird neue Chefärztin der Augenheilkunde im Helios Klinikum Berlin-Buch

Priv.-Doz. Dr. med. Ira Seibel, FEBO, leitet ab dem 01.04.2020 als Chefärztin das Team der Klinik für Augenheilkunde. „Darüber freue ich mich sehr, wünsche ihr einen guten Start und viel Erfolg“, sagt Klinikgeschäftsführer Daniel Amrein und weiter: „Mit Priv.-Doz. Dr. Seibel haben wir eine hervorragende Expertin auf dem Gebiet der Augenheilkunde für die Neubesetzung der Chefarztposition gewinnen können.“

Priv.-Doz. Dr. med. Ira Seibel
Copyright: Helios-Klinikum

Die 36-jährige Fachärztin hat große praktische Erfahrungen in allen Bereichen der Augenheilkunde. “Wir kennen Frau Seibel aus ihrer Zeit als Weiterbildungsassistentin bei uns im Klinikum, haben ihren Berufsweg in den letzten Jahren mit großem Interesse verfolgt und uns sehr über ihre Bewerbung gefreut“, sagt Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor des Helios Klinikums Berlin-Buch, und: „Als Oberärztin der Augenklinik der Charité, Universitätsmedizin Berlin, hat sie in den vergangenen Jahren ihr Wissen und Können auf dem Gebiet der Augenheilkunde hervorragend erweitert und unter Beweis gestellt.“

Die Klinik für Augenheilkunde im Klinikum Berlin-Buch verfügt über einen stationären und einen ambulanten Bereich und deckt sowohl diagnostisch als auch operativ das gesamte Leistungsspektrum modernster Augenheilkunde ab.
Priv.-Doz. Dr. Seibel: „Ich freue mich sehr, nach genau zehn Jahren wieder in Berlin-Buch zu sein und mit einem erfahrenen Team die Augenheilkunde am renommierten Gesundheitsstandort Berlin-Buch weiterzuentwickeln. Unsere Zusammenarbeit im stationären und ambulanten Bereich ist von immenser Bedeutung, um unseren Patienten medizinisch und menschlich gerecht werden zu können.“
Klinik und Poliklinik arbeiten unter einem Dach auf dem Klinikcampus C.W. Hufeland im Haus 202.

„Wir danken Prof. Foerster für die engagierte Interimsleitung der Augenklinik und freuen uns, dass er der neuen Chefärztin Priv.-Doz. Dr. Seibel und dem Team am Standort Berlin-Buch weiter beratend zur Verfügung steht“, so Daniel Amrein.

Ihr Medizinstudium absolvierte Priv.-Doz. Dr. Seibel an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster. Hier promovierte sie im Bereich der Neurologie und Psychosomatik. Ihre Weiterbildung zur Augenärztin schloss sie mit der europäischen (FEBO, Fellow of the European Board of Ophthalmology) und deutschen Facharztprüfung ab. Danach folgten Spezialkurse sowie Auslandsaufenthalte an renommierten Einrichtungen unter anderem am Wills Eye Hospital in Philadelphia, USA. Ihr chirurgisches Spektrum umfasst den gesamten Bereich des vorderen und hinteren Augenabschnitts mit einem besonderen Schwerpunkt auf der intraokularen Linsenchirurgie, Ablatio- und Tumorchirurgie. Der wissenschaftliche Fokus ihrer Arbeit liegt im Bereich der Ophthalmoonkologie. 2017 erlangte sie mit ihrer Habilitationsschrift über die „Komplikationen der Protonentherapie beim uvealen Melanom“ die Venia legendi (lat., Lehrberechtigung mit Bezeichnung Privatdozent). Priv.-Doz. Dr. Seibel: „Es ist mir eine große Ehre und besondere Freude, mit Herrn Prof. Foerster als herausragenden Experten der Augenheilkunde hier in Buch zusammenarbeiten zu können.“

(Quelle: PM Helios-Klinikum Buch vom 21. 03. 2020

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Gold für den tiefen Blick ins Herz

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Von Anke Brodmerkel, MDC
Jeanette Schulz-Menger hat die Goldmedaille der Society for Cardiovascular Magnetic Resonance erhalten. Sie habe viel dazu beigetragen, die kardiovaskuläre Magnetresonanztomographie weiterzuentwickeln, begründet die Jury die Entscheidung. Auch lobte sie das Wissen und die Kreativität der Forscherin.

Die diesjährige Auszeichnung der internationalen Society for Cardiovascular Magnetic Resonance (SCMR) geht an zwei Forschende: Neben Professorin Schulz-Menger, Leiterin der Arbeitsgruppe Kardiale MRT am Experimental and Clinical Research Center (ECRC ), einer gemeinsamen Einrichtung des MDC und der Charité – Universitätsmedizin Berlin,  sowie Leiterin der nichtinvasiven kardiologischen Bildgebung am Helios Klinikum Berlin-Buch, wurde der US-Amerikaner Dr. Peter Kellman vom National Heart, Lung, and Blood Institute mit der Goldmedaille geehrt. Der Preis habe sie überrascht, aber sie freue sich natürlich sehr, sagt Schulz-Menger. „Mein gesamtes Team ist nun noch motivierter als bisher und es ist eine Auszeichnung für uns alle.“

Prof. Jeanette Schulz-Menger hat die Goldmedaille der Society for Cardiovascular Magnetic Resonance erhalten.
© David Ausserhofer/MDC
 

Hervorgehoben wurde zum einen das Engagement Schulz-Mengers für das weltweite Renommee der SCMR. Im Jahr 2013 war die Berliner Kardiologin beispielsweise für das wissenschaftliche Programm des Treffens der Fachgesellschaft verantwortlich. 2016 und 2017 war sie – als erste Frau und eine der wenigen Europäer*innen – Präsidentin der SCMR. Explizit genannt wurde zudem ihre 2013 veröffentlichte SCMR-Publikation „Standardized Image Interpretation and Post-Processing in Cardiovascular Magnetic Resonance“.

Zum anderen würdigte die weltgrößte CMR-Gesellschaft mit ihrer Auszeichnung die Verdienste Schulz-Mengers bei der Etablierung der noch jungen Methode der kardiovaskulären Magnetresonanztomographie. „Tatsächlich ist es uns in relativ kurzer Zeit gelungen, das Verfahren aus der experimentellen Phase in die klinische Routine und in die Leitlinien zu bringen“, sagt Schulz-Menger. „Daran hätte ich zu Beginn unserer Forschungsarbeit in den Neunzigerjahren kaum zu denken gewagt.“

In vielen Kliniken ist das Verfahren schon Routine

Zu verdanken sei das der guten Zusammenarbeit von Expertinnen und Experten der Kardiologie sowie der Physik, Informatik und Mathematik, betont Schulz-Menger. Gemeinsam habe man stets sowohl die Grundlagenforschung als auch die klinische Arbeit im Blick gehabt. „Wir kooperieren viel mit dem Helios Klinikum Berlin-Buch und natürlich mit der Charité, wodurch sich unsere Forschung meist rasch klinisch umsetzen lässt“, sagt Schulz-Menger. „Wesentlich war zudem die exzellente Zusammenarbeit mit der Industrie.“

Inzwischen nutzen viele kardiologische Kliniken weltweit das Verfahren, um Schäden des Herzmuskels zu diagnostizieren. „Wir können per CMR zum Beispiel unterscheiden, ob es sich um einen akuten oder chronischen Schaden des Herzmuskels handelt, ob Narben oder diffuse Fibrosen, also Verhärtungen des Gewebes, vorhanden sind oder ob sich Wassereinlagerungen erkennen lassen“, erläutert Schulz-Menger. Zudem könne man per CMR auf schonende Art und Weise und daher auch bei ganz kleinen Patient*innen herausfinden, ob bei einer systemischen Erkrankung – das heißt einer Krankheit, die sich auf das gesamte Organsystem auswirken kann – das Herz beteiligt sei.

Forschung mit Hochleistungsgeräten

Derzeit arbeitet die ECRC-Forscherin an mehreren Projekten. Zum einen möchte sie gemeinsam mit ihrem Team den Blutfluss durch die Gefäße sichtbar machen. Dazu arbeiten sie und ihre Kolleg*innen mit Hochleistungsgeräten, die eine Feldstärke bis zu 7 Tesla aufweisen. Zum anderen möchte Schulz-Menger Herzmuskelschäden, wie sie zum Beispiel durch Chemotherapien in der Krebsbehandlung oder bei Muskeldystrophien entstehen, genauer untersuchen. Das ECRC, sagt sie, biete ihr zum Glück viel Raum und Zeit für eine anwendungsnahe Forschung, die meist schnell bei den Patient*innen lande.

(Quelle: PM des MDC vom 18.03.2020

Arbeitsgruppe von Prof. Schulz-Menger

Klinische Forschung am ECRC

Corona-Virus: Hier finden Sie Hilfe

Berlin unterstützt Hotline für Nachbarschaftshilfe – Freiwilliges Engagement in Zeiten von Corona

Die Senatskanzlei unterstützt die Nachbarschaftsplattform nebenan.de bei der ab heute freigeschalteten Hotline, um noch mehr Menschen unkomplizierte Nachbarschaftshilfe zu ermöglichen und auch Menschen ohne Internetzugang zu erreichen.

Die Hotline ist unter 0800 8665544 zu erreichen. Anrufer hinterlassen ihre Telefonnummer, PLZ und die Kategorie der gewünschten Hilfeleistung (z.B. Einkaufshilfe, Haushalt, Haustiere). Das Gesuch wird automatisch bei nebenan.de im entsprechenden PLZ-Gebiet veröffentlicht. Hilfe-Gesuche werden auf die neue Hilfe-Seite nebenan.de/corona aufgenommen, die nach Postleitzahlen sortiert ist. Adressverifizierte Nachbarn bei nebenan.de können auf Gesuche reagieren und direkt Kontakt aufnehmen.

Sawsan Chebli, Staatssekretärin für Bürgerschaftliches Engagement des Landes Berlin, zum Launch der Hotline:

„Das neue Angebot von nebenan.de kommt zum richtigen Zeitpunkt. Überall starten Bürgerinnen und Bürger Hilfen für Mitmenschen in ihrer Nachbarschaft. Aus den Anfängen vor ein paar Tagen ist eine richtige Welle der Hilfsbereitschaft geworden. Diese Solidarität ist großartig. Und in ihr liegt eine große Kraft in diesen Tagen, um mit der Krise fertig zu werden. Jetzt geht es darum, schnell den Kontakt zwischen Freiwilligen und Menschen herzustellen, die Hilfe brauchen. Die Hotline von nebenan.de und seinen Partnern leistet dazu einen wichtigen Beitrag. Danke an alle Beteiligten!“

(PM Senat von Berlin vom 21. 03. 2020

MDC im Minimalbetrieb – Corona-relevante Forschung geht weiter

Am Mittwoch, den 18. März 2020, 8 Uhr, geht das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft in den Notbetrieb. Die Corona-Forschung wird intensiviert. Das haben Vorstand und Krisenstab am 16. März beschlossen.

Sämtliche regulären Forschungsarbeiten in den MDC-Gebäuden ruhen. Die Forschungsgruppen und Technologieplattformen, die an der Erforschung des Corona-Virus beteiligt sind und hierbei auch mit der Charité – Universitätsmedizin Berlin und darüber hinaus kooperieren, arbeiten selbstverständlich weiter.

Alle Beschäftigten – sofern sie nicht für den Notbetrieb eingeteilt oder an Corona-relevanter Forschung beteiligt sind – arbeiten nicht in den Gebäuden des Forschungszentrums in Buch oder Mitte, sondern mobil von zuhause.

Copyright: MDC Berlin

Mitarbeiter*innen, die für die Aufrechterhaltung des Notbetriebs oder die Corona-Forschung unverzichtbar sind und hierzu entsprechend informiert wurden, sind aufgefordert, am MDC weiterzuarbeiten. Sie haben eine Einlassberechtigung erhalten.

Alle Veranstaltungen abgesagt
Bereits am 12. März hat das MDC alle Konferenzen, Tagungen, und Veranstaltungen bis zum 20.07.2020 abgesagt. Die Sofortmaßnahmen für die Berliner Wissenschaft gegen die Verbreitung des Coronavirus hat der Regierende Bürgermeister von Berlin beschlossen und betreffen nicht nur öffentliche Veranstaltungen am MDC wie die Lange Nacht der Wissenschaften, sondern auch Konferenzen, Tagungen und Veranstaltungen Dritter. Auch das Gläserne Labor ist geschlossen. Zum Schutz von Teilnehmenden und Mitarbeiter*innen der Nako-Gesundheitsstudie schränkt das Studienzentrum am MDC Berlin Nord vorsorglich ebenfalls den Betrieb ein. Alle Untersuchungen sind bis zum 27.03.2020 eingestellt.

(Quelle: PM MDC