Viele wissen das. Wir haben etwas daraus gemacht. Aktuelles aus Berlin-Buch.
Mit dem Start in das Fontane-Jahr 2019 blicken wir, die Fontane-Freunde aus Berlin-Buch, auf fünf Jahre Arbeit „im Dienste“ der Theodor Fontane Gesellschaft und speziell der Propaganda für das Kapitel „Buch“ aus den Wanderungen durch die Mark Brandenburg (Bd. IV, Spreeland) zurück.
Das kann sich sehen lassen, das ist Fontane Life und kann bei uns im Ort an mehreren markanten Stellen betrachtet werden. Gewissermaßen seiner Spur folgend. Unsere Lokalzeitung, der Bucher Bote, kommentierte das mit der Feststellung:
Fontanes Wort und Werk zu pflegen und zu verbreiten, dafür treten die Fontane Freunde in Buch ein. Besonders engagiert sind Rosemarie und Adolf Henke, die in den vergangenen Jahren u.a. mit einem Fontane-Zimmer im Restaurant ‚Il Castello‘, dem Fontane Fenster auf dem Künstlerhof Buch oder einem kleinen Fontane-Garten am Bucher Bürgerhaus von sich reden machten. (BB, Feb. 2018, S. 16)
Mit dem „Zimmer“ haben wir im März 2014 begonnen, den Ausflug Fontanes „in die Nähe“, in das „Dorf Buch“, „zwei Meilen nördlich von Berlin“, zu illustrieren. Das „Gasthaus“, das er bei seinem Besuch im Juni 1860 mit der „unbestimmten Vorstellung“ von einem ‚Hier ist es gut sein‘ beschreibt, gibt es zum Glück noch immer. Einst der Schlosskrug von Buch, ist es heute, seit 23 Jahren als Ristorante Il Castello in italienischer Hand. Auch diesen Umstand haben wir genutzt, um Fontanes Italienische Impressionen in Bildern und Texten an den Wänden des Gastraums darzustellen.
Vor dem Essen eine Portion Heimatkunde
Nun hat die Vorbereitung auf den 200. Geburtstag für die Ausstattung des „Zimmers“ und des „Fensters“ neue Akzente gefördert.
Dem folgten wir und haben beide Standorte mit neuen Anschauungs- und Informationstafeln versehen. Haben gewissermaßen die Enge der Idee „Fontane in Buch“ verlassen und das Motto der Theodor Fontane Gesellschaft: „Allseits Fontane: 1819-2019“ auf entsprechende Weise umgesetzt.
Ein besonderes Zeichen setzten wir im Il Castello. Für Speisen- und Getränkekarte des Hauses gestalteten wir eine „Seite 1“. Auf der Vorder- und Rückseite wird die besondere Geschichte des „Kruges“ kurz erklärt. Und bevor der Gast dann bestellt, hat er erfahren, welcher prominente deutsche Schriftsteller hier eingekehrt ist und dem Gasthaus ein kleines literarisches Denkmal gewidmet hat.
Ein Essen bei den Bucher Italienern ist nun, nach einem Blick in die Karte, mit einer Portion Heimatkunde verbunden, und ein Gang durch das „Theodor-Fontane-Zimmer“ vervollständigt das besondere Vergnügen eines Besuches im ehemaligen Krug. Das Gebäude passt so recht in diese historisch interessante Ecke von Buch.
Ein Fenster mit Blick auf das Wanderungen-Kapitel „Buch“
Während eines Rundgangs durch Buch – auf den Spuren Fontanes –, speziell durch den Schlosspark und den Kirchhof mit der schönen Barockkirche, kommt der Besucher unweigerlich auf das Stadtgut Buch, einst der Gutshof des Bucher Schlosses. Das Objekt hat sich sehr gut entwickelt. Denkmalpflege und aktuelle Nutzung – Hotel, Restaurant, Kulturscheune, Handwerker und Ateliers – befinden sich in einer gelungenen Kombination. Dazu gehört eine Glasgalerie. Diese große Glasgalerie auf dem Hof zeigt die Arbeiten der nur vor Ort tätigen Künstler. Es ist eine Hommage an die Zeit des „Künstlerhofes“.
Den haben wir uns mit dem „Fontane-Fenster“, als Teile der Glasgalerie, angepasst. Mit der Standardgestaltung dieser Dauerausstellung, doch auch mit wechselnden Themen, geben wir einen Überblick über die aktuelle Fontane-Arbeit im Ort. Das „Fenster“, das es seit 2015 gibt, ist keine Art „Ahnen Galerie“, sondern zeigt, wie wir Leben in die Erinnerungen an Theodor Fontane gebracht haben.
Fontane ist und bleibt in Berlin-Buch gegenwärtig!
Die grüne Variante der Dichterehrung
Es war eine nette Geste des Bürgermeisters von Berlin-Pankow, Sören Benn, als er während des Nachbarschaftsfestes, 2017, im Garten des Bucher Bürgerhauses, Zeit hatte, sich den neuen kleinen „Fontane-Garten“ anzusehen. Dank des Entgegenkommens der Albatros gGmbh haben wir in der Grünanlage die Idee der Fontane-Anhänger umgesetzt. Fontanes Arbeiten enthalten, meist als Stilmittel eingesetzt, Beobachtungen zur Flora, der Vegetation in Gärten und Parkanlagen, sowie zu einzelnen Pflanzen. Bestes Beispiel dafür ist seine Beschreibung des Schlossparkes von Buch zur Zeit des Sonnenuntergangs am 16. Juni 1860. Man lese es nur nach! So ist es durchaus gerechtfertigt, den bereits bestehenden Gedenkpunkten in Buch diese grüne Variante der Fontane-Ehrung hinzuzufügen.
„Freude gibt jedes erreichte Ziel“ (Th. Fontane)
An weitreichenden Ideen und Vorschläge, Fontanes Schaffen, seine Person und sein Ansehen in Buch lebendig zu erhalten, fehlt es nicht. Das bereits genannte Lokalblatt, der Bucher Bote, berichtete kürzlich von einer Beratung des Bürgervereins und unserer Idee, einen kleinen Platz neben dem ehemaligen Schlosskrug nach dem Dichter zu benennen. Auch in den Mitteilungen der Theodor Fontane Gesellschaft, Heft Nr. 54, wird darüber berichtet: „Und die Chancen einer Umsetzung stehen gar nicht schlecht“, wird dort optimistisch prophezeit. Es besagt nicht wenig, dass sich der Vorsitzende der Gesellschaft, Herr Prof. Dr. Andreas Köstler, unterstützend an das Rathaus von Pankow gewandt.
Auch wir sind, im Verein mit anderen Freunden, voller Optimismus. Denn wir haben gute Argumente und eben die Trumpfkarte: Fontane.200. Berlin – und damit auch Pankow/Buch – ist zwar nicht das Hauptfeld geplanter Fontane-Ehrungen, doch wenn es in der deutschen Hauptstadt Events zu diesem Anlass geben sollte, dann wird die Feier zur Einwohnung des „Theodor Fontane Ecks“ in Buch darunter sein. Mit einem Birnbaum darauf!
Ein Gedenkstein, egal in welcher Form, scheint wohl zunächst in weite Ferne gerückt. Indes vergessen ist diese Absicht nicht. Mit Fontane gesprochen: „Gib deinem Wunsche Maß und Grenze, und dir entgegen kommt das Ziel“.
Die Anträge sind gestellt und beantwortet. Nun rotiert der Verwaltungsapparat des Stadtbezirkes, aus den politischen Fraktionen kommen erste befürwortende Zeichen, die guten Willen signalisieren. Doch „die Küken werden im Herbst gezählt“, mahnt eine alte Erfahrung.
Hier sei nur eins versprochen: Gibt es Neues – und, wie wir hoffen, Gutes! –, dann wird berichtet!
Die Fontane-Freunde aus Berlin-Buch
Adolf und Rosemarie Henke