Wie sich schweres Long COVID langfristig entwickelt

Menschen mit Post-COVID-Syndrom, die ein halbes Jahr nach ihrer Corona-Infektion an krankhafter Erschöpfung – Fatigue – leiden, sind nach bis zu 20 Monaten oft noch stark beeinträchtigt. Das berichten ECRC-Forscherin Judith Bellmann-Strobl und ihre Kolleg*innen im Fachmagazin „eClinicalMedicine“.

Wenn drei Monate nach einer SARS-CoV-2-Infektion noch gesundheitliche Beschwerden bestehen, die mindestens zwei Monate anhalten und nicht anderweitig zu erklären sind, spricht man vom Post-COVID-Syndrom (PCS). Die Symptome sind heterogen, viele Betroffene haben Atembeschwerden, können sich schlecht konzentrieren und sind kaum belastbar. Besonders oft berichten Erkrankte von bleierner Erschöpfung: Fatigue. Häufig können sie den Alltag kaum bewältigen. Leichte Anstrengung verschlechtert den Zustand (Belastungsintoleranz). Frauen trifft es deutlich häufiger als Männer.

Doch wie lange dauern die Symptome an? Für die ersten Monate nach der Infektion zeigen Studien: Je schwerer die Infektion verlaufen ist, desto länger lässt im Schnitt die Erholung auf sich warten. Bei vielen Erkrankten gehen die Beschwerden innerhalb eines Jahres zurück – das gilt jedoch nicht für alle. Unklar ist, wie sich bei ihnen die Krankheit langfristig entwickelt.

Für die aktuelle Studie in „eClinicalMedicine“ fokussierten sich die Forschenden der Charité – Universitätsmedizin Berlin und des Max Delbrück Center auf Menschen, die ein halbes Jahr nach ihrer SARS-CoV-2-Infektion weiterhin an ausgeprägter Fatigue und stark reduzierter Belastbarkeit litten. Sie untersuchten 106 Teilnehmende – zum Großteil Frauen – drei Mal im Abstand von mehreren Monaten umfassend medizinisch.

„Leider zeigen unsere Daten, dass Post-COVID-Betroffene mit schwerer Fatigue mehr als eineinhalb Jahre nach ihrer Infektion noch immer krank sind“, sagt Dr. Judith Bellmann-Strobl, Letztautorin der Studie und Oberärztin der Hochschulambulanz für Neuroimmunologie des Experimental and Clinical Research Center (ECRC), einer gemeinsamen Einrichtung der Charité und des Max Delbrück Center. „Nur bei der Hälfte von ihnen – die nicht das Vollbild von ME/CFS zeigen – zeichnet sich eine langsame Besserung einiger Symptome ab.“

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Quelle: PM des MDC vom 23. 08. 2023

Ferienspass in Buch im Garten des Bucher Bürgerhauses

FÜR ALLE KINDER

For all children!

Для всіх дітей
لجميع الأطفال
 

Ferienspaß in Buch am 24. August

Für alle Kinder – Spielen, Bewegen, kreativ sein

Am Donnerstag, 24. August 2023, wollen wir zusammen mit anderen Akteuren in Buch mit euch Kindern im Garten des Bucher Bürgerhauses spielen, toben und kreativ sein. Ab 11:00 Uhr geht es los (bis 15:00 Uhr).

BENN Team Buch

Weitere Informationen

Vorbereitung für neues Einstein-Zentrum startet

Die Einstein Stiftung Berlin fördert das Vormodul zur Gründung eines Einstein Center for Early Disease Interception mit 600.000 Euro. Zehn Berliner Institutionen – darunter das Max Delbrück Center – wollen für die Präzisionsmedizin nötige Technologien schneller entwickeln, verzahnen und anwenden.

Wenn erst wenige Zellen in unserem Körper krank sind, gibt es weder Symptome noch Folgeschäden. In diesem Stadium eine Diagnose zu stellen und die gerade entstehende Erkrankung sehr früh zu stoppen, könnte Patient*innen viel Leid ersparen. Diese Zellen zuverlässig zu identifizieren und räumlich zu verorten, ist jedoch nicht trivial. An den dafür nötigen Technologien arbeitet die biomedizinische und datenwissenschaftliche Community in Berlin bereits – unter anderem am Max Delbrück Center.

Wie beginnt die Krankheit? Wenn Wissenschaftler*innen zum Beispiel die einzelnen Zellen von Organoiden analysieren, können sie den Verlauf besser nachvollziehen. Hier ist ein 30 Tage altes Hirn-Organoid zu sehen: Grün markiert sind die Neuronen, rot die Vorläufer und blau die Zellkerne.
© Agnieszka Rybak-Wolf, Max Delbrück Center

Um diese Präzisionsmedizin möglichst bald in die Klinik zu bringen und damit international ein Vorreiter zu sein, wollen sich nun Forscher*innen und Kliniker*innen von zehn führenden Berliner Institutionen im Einstein Center for Early Disease Interception zusammenschließen. Gemeinsam wollen sie Schlüsseltechnologien wie die Einzelzellanalyse (Multi-Omik und 3D), komplexe präklinische Krankheitsmodelle wie Organoide aus den Zellen von Patient*innen und neuartige Ansätze der künstlichen Intelligenz schneller entwickeln, miteinander verzahnen und anwenden.

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Quelle: MDC/News

Neuer Chefarzt am Helios Klinikum Berlin-Buch

Mit Prof. Dr. med. Roger Wahba hat der Fachbereich für Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie am Helios Klinikum Berlin-Buch seit dem 14. August 2023 einen neuen Chefarzt. Er folgt auf Prof. Dr. med. Martin Strik. Prof. Dr. Wahba war zuletzt Geschäftsführender Oberarzt der Klinik für Allgemein-, Viszeral-, Tumor- und Transplantationschirurgie an der Uniklinik Köln und setzt sein umfassendes Fachwissen und seine langjährige Erfahrung von nun an in Berlins modernstem Krankenhaus ein.

Copyright: Helios-Klinikum Buch

Prof. Dr. Roger Wahba verfügt über eine exzellente Expertise in allen Bereichen der Allgemein-, Viszeral- und Onkologischen Chirurgie und möchte in Berlin-Buch an Bewährtes anknüpfen, aber auch neue Schwerpunkte setzen:

„Ich freue mich auf die neuen Herausforderungen in Berlin-Buch. Dem Klinikum eilt sein Ruf als moderner Maximalversorger eindrucksvoll voraus. Ich möchte die interdisziplinäre onkologische Versorgung, welche zu den Schwerpunkten der Allgemein-, Viszeral- und Onkologischen Chirurgie in Berlin-Buch zählt, weiter ausbauen und innovative medizinische Impulse einbringen – für eine professionelle, zukunftsgerichtete chirurgische Versorgung auf höchstem Niveau.“

Das Leistungsangebot des Fachbereiches umfasst die operative Behandlung aller Bauchorgane. Dies fängt bei der Speiseröhre an und reicht bis zur Behandlung von Dick- bzw. Enddarmtumoren im zertifizierten interdisziplinären Darmkrebszentrum. Ebenso fallen Erkrankungen der Leber und der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) und Patient:innen mit chronisch entzündlichen Darm- und Refluxerkrankungen in das Aufgabengebiet der Allgemein-, Viszeral- und Onkologischen Chirurgie sowie die Operationen bei Bauchfellkrebs. Zusätzlich bietet der Fachbereich Operationen der endokrinen Organe wie der Schilddrüse und der Nebenniere an.

Der überwiegende Teil der operativen Eingriffe wird in der Allgemein-, Viszeral- und Onkologischen Chirurgie, auch bei Krebserkrankungen, in minimal invasiver Technik (Schlüssellochchirurgie) durchgeführt. Zudem verfügt die Klinik über ein roboterassistiertes Chirurgiesystem, mit dem es verschiedenste minimal invasive Eingriffe dank modernster Technik hochpräzise durchführen kann. Die Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie arbeitet intensiv mit anderen Fachabteilungen wie zum Beispiel der Gastroenterologie, Onkologie, interventionellen Radiologie und Strahlentherapie eng zusammen. Hier sorgt ein Team von ausgewiesenen Spezialist:innen mit modernen, innovativen Behandlungstechniken für die jeweils beste und maßgeschneiderte Therapieform. Patientinnen und Patienten aus der gesamten Region Berlin-Brandenburg profitieren von der Interdisziplinarität, großen onkologischen Expertise sowie von den kurzen Wegen innerhalb des Klinikums.

Seit der Einführung im Juni 2022 bietet die Allgemein-, Viszeral- und Onkologische Chirurgie im Helios Klinikum Berlin-Buch Patientinnen und Patienten das ERAS® Programm (Enhanced Recovery After Surgery) an, das zur Optimierung der Erholung nach einem großen chirurgischen Eingriff dient. Durch Standardisierung der Behandlungsabläufe hat das ERAS® Programm es ermöglicht, das Komplikationsrisiko nach einer Operation zu senken, die Wiederherstellung der Mobilität und Selbstständigkeit zu beschleunigen und eine raschere Entlassung umzusetzen.

Copyright: Helios-Klinikum Berlin-Buch

„Ich freue mich, dass wir die Leitung des Fachbereichs schnell und kompetent neu besetzen konnten. Mit seiner viszeralonkologischen Expertise ist Prof. Dr. Wahba ein echter Gewinn für unser Klinikum und vor allem für unsere Patientinnen und Patienten. Im Fokus unserer Zusammenarbeit steht die gezielte Weiterentwicklung der Allgemein-, Viszeral- und Onkologischen Chirurgie in unserem Haus.“

Klinikgeschäftsführer Tim Steckel

 

 

 

 

 

Dem stimmt auch Prof. Dr. med. Henning T. Baberg, Ärztlicher Direktor im Helios Klinikum Berlin-Buch, zu:

„Das Helios Klinikum Berlin-Buch ist ein Haus der Maximalversorgung, dass für seine äußerst ungewöhnliche Spezialisierungstiefe der Behandlungs- und Eingriffsmethoden in der gesamten Region Berlin-Brandenburg bekannt ist. Dies zeigt sich im Bereich der unterschiedlichen Zentren und besonders im Bereich der Versorgung von onkologischen Patientinnen und Patienten. Hier ist Prof. Dr. Wahba die optimale Verstärkung für unsere interdisziplinär-arbeitenden Teams.“

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Quelle: PM des Helios-Klinikums Buch vom 15. 08. 2023

Helios-Klinikum Berlin-Buch

Buch Am Sandhaus – Rahmenplanung

Aktuelles

Ausstellung zum Rahmenplan Buch-Am Sandhaus

Vom 17.07. bis 21.08.2023 (08.-10.08. geschlossen)

Pläne und Dokumentation des städtebaulichen Gutachter*innenverfahrens und des Rahmenplanverfahrens für das neue Stadtquartier Buch-Am Sandhaus

Ort:
In der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin
Ausstellungsraum (Erdgeschoss)

Öffnungszeiten:
Mo. – Fr.: 9.00 Uhr bis 18:00 Uhr

Download (PDF, 38.39MB)

Eckert & Ziegler setzt positive Umsatzentwicklung fort

Eckert & Ziegler setzt positive Umsatzentwicklung im ersten Halbjahr 2023 fort

Berlin, 10.08.2023. Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX) konnte ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2023 um 10% auf 118,0 Mio. € steigern. Der Nettogewinn lag mit 10,9 Mio. € oder 0,52 € pro Aktie um 3,5 Mio. € oder 25% unter dem Vorjahreszeitraum. Insbesondere Währungseffekte haben das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr mit rund 2,0 Mio. € belastet. Hinzu kamen gestiegene Aufwendungen für Zukunftsprojekte im Bereich der nuklearmedizinischen Diagnostik und Therapie.

Im Segment Medical lagen die Umsätze im ersten Halbjahr mit 52,6 Mio. € rund 11,1 Mio. € oder 27% über dem Vorjahresniveau. Hauptwachstumstreiber blieb dabei nach wie vor das Geschäft mit pharmazeutischen Radioisotopen, auch die Umsätze mit Laborgeräten legten weiter zu.

Das Segment Isotope Products erzielte mit 65,3 Mio. € einen um 0,6 Mio. € niedrigeren Umsatz als in den ersten sechs Monaten 2022. Nahezu alle Hauptproduktgruppen blieben stabil, die margenstarken Umsätze mit Strahlenquellen für Anwendungen im Energiesektor verzeichneten hingegen ein schwächeres erstes Halbjahr als im Vorjahr.

Die am 30. März 2023 veröffentlichte Prognose für das Geschäftsjahr 2023 bleibt unverändert. Der Vorstand rechnet weiterhin mit einem Umsatz von knapp 230 Mio. € und einem Jahresüberschuss von rund 25 Mio. €.

Den vollständigen Quartalsbericht finden Sie hier:
https://www.ezag.com/fileadmin/user_upload/ezag/investors-financial-reports/deutsch/euz223d.pdf

 

Quelle: Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG/PM

Neubau und Ersatzbau von Fuß- und Radwegbrücken über die Panke

Neubau und Ersatzbau von Fuß- und Radwegbrücken über die Panke in den Pölnitzwiesen in Berlin-Buch

Ausführungsphase

In Berlin-Buch, zwischen Straße 5 und Pölnitzweg, fließt die Panke nahezu geradlinig über die Pölnitzwiesen und wird dabei auf ihrer südöstlichen Seite vom Radfernweg Berlin-Usedom begleitet.

Mit der im Bauvorhaben „Ausbau der Panke“ geplanten Renaturierung soll die Panke naturnäher gestaltet werden. Auf den Pölnitzwiesen wird dazu unmittelbar nordöstlich des Radfernweges ein neues, mäanderndes Flussbett geschaffen, das sich kurvenreich und gewunden über die Feuchtwiesen zieht. Das alte Flussbett der Panke wird stillgelegt und dient zukünftig bei Hochwasser als Entwässerungsgraben in den Pölnitzwiesen.

Aktuelles

Inbetriebnahme der Verkehrsumleitung auf einem Teilabschnitt des Fernradweges Berlin -Usedom ab dem 25.07.2023

Für die bis ins 2. Quartal 2024 andauernden Baumaßnahmen muss eine Sperrung des Gehweges in den Pölnitzwiesen zwischen Pölnitzweg und Straße 5 erfolgen. Für den Radverkehr wird ab dem 25.07.2023 eine Umleitung eingerichtet.

Von Süden stadtauswärts auf die Wiltbergstraße kommend wird empfohlen, der Wiltbergstraße links in westlicher Richtung bis zum Röbellweg zu folgen und dort rechts abzubiegen. Dem Pölnitzweg wiederum in westlicher Richtung bis zum Hörstenweg folgen und dort abermals rechts abbiegen. Am Knotenpunkt Pölnitzweg / Hörstenweg wird eine temporäre Lichtsignalanlage errichtet, um die Verkehrssicherheit zu erhöhen. Am Ende des Hörstenwegs führt der Kurvenverlauf wieder auf den Röbellweg. Am Röbellweg links in nördlicher Richtung führt der Weg durch das Ausstichgelände Röntgental und geht danach in die Buchenallee über. Von der Buchenallee aus biegt man rechts in die Platanenallee ein, am Ende wiederum rechts in die Ahornallee, um an deren Ende links in der Kastanienallee weiterzufahren. Die Kastanienallee setzt sich hinter den Bahngleisen als Bahnhofstraße fort und führt auf Höhe der Triftstraße wieder auf den Radfernweg Berlin-Usedom.

Quelle und weitere Informationen: Senatsverwaltung für Mobilität,Verkehr, Klimaschutz und Umwelt

Ausstellung Neues Stadtquartier Buch – Am Sandhaus

Datum 15.07.2023 bis 21.08.2023
Öffnungszeiten Mo. – Fr. während der Öffnungszeiten des Dienstgebäudes
Hinweis (08.-10.08. geschlossen)
Ausstellungsort Dienstgebäude der SenStadt, Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin
Ausstellungsraum im Erdgeschoss
Veranstalter Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen
Weitere Informationen
Ausstellung zur Erläuterung des RahmenplanesIn der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung, Bauen und Wohnen (Fehrbelliner Platz 4, 10707 Berlin im Ausstellungsraum im Erdgeschoss) werden für alle Interessierten die Pläne und die Dokumentation des diskursiven, städtebaulichen Gutachter*innenverfahrens und des Rahmenplanverfahrens für das neue Stadtquartier Buch Am Sandhaus vom 15. Juli bis 07. August und vom 11. bis 21. August 2023 ausgestellt.

In der Ausstellung wird der Prozess zur Entwicklung einer städtebaulichen Leitidee mit Beteiligung der Bürgerschaft im Rahmen eines Werkstattverfahrens dargestellt. Die Inhalte des Rahmenplans bilden dabei eine Abwägung aus den Belangen einer Vielzahl von Akteuren aus Verwaltung, Fachbehörden und Bevölkerung. Der Rahmenplan bereitet die Entwicklung von ca. 2.700 Wohnungen in städtischer Dichte in einem durchmischten, autoarmen Quartier vor. Dabei wird die städtebauliche Entwicklung von einem integrierten, ökologischen Ausgleichskonzept auf den ehemaligen Rieselfeldern flankiert.

Geothermie aus Buch

Campus Berlin Buch: Projekt „RENEWAC“ für die Berliner „Innovationsförderung Tiefengeothermie“ ausgewählt

27.07.2023 / Die Berliner Senatsverwaltung für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt hat im Rahmen des „Innovationsfonds Tiefe Geothermie des Landes Berlin“ das Projekt „RENEWAC“ in Berlin-Buch als einen von drei ermittelten Bohr-Standorten in Berlin benannt. Grundlage war die Evaluierung der geologischen Rahmenbedingungen, die Eignung des energetischen Konzepts für eine tiefengeothermische Nutzung und der zu erwartende Erkenntnisgewinn für das Land Berlin. Hintergrund ist der Senatsbeschluss vom 20.07.2021 zur Umsetzung neuer Perspektiven der tiefen Geothermie als valider Teil der „klimaneutralen Wärmeversorgung Berlin 2035“

Dazu Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin Buch GmbH: „Berlin-Buch ist einer der 11 Zukunftsorte Berlins und steht für die Medizin der Zukunft. Ein Ort, an dem lebenswissenschaftliche Forschung, Gesundheitswirtschaft und –versorgung eng zusammenarbeiten und neue Diagnostika und Therapien entwickeln. Der Betrieb von Laboren und Hightech-Infrastrukturen für Forschung und Entwicklung benötigt viel Energie. Max Delbrück Center (MDC), Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, Charité und CBB arbeiten bei der Optimierung des Gebäudebetriebs durch Digitalisierung und Einsatz modernster Technologien in der Gebäudetechnik auch eng mit dem Hermann-Rietschel-Institut der Technische Universität Berlin zusammen. Energiemanagement und die Erschließung alternativer Energiequellen spielen dabei eine wichtige Rolle. Daher hat die CBB als Vertreter des Campus gemeinsam mit dem Geoforschungszentrum das Projekt „RENEWAC“ begonnen. Mit dem Zuschlag einer Erkundungsbohrung kann dieses Projekt nun mit echten Daten validiert werden“.

Mit dem Ergebnis der Evaluierung gelingt es der Wohnungs- und Gewerbeimmobilienwirtschaft erstmals, die gesellschaftlich herausragende Rolle der Quartiere bei der Wärmewende und den Einbezug von Mieter:innen mit einem näher rückenden Nullemissions-Ziel zu verknüpfen. Die von der Helmholtz-Gemeinschaft prognostizierte bundesweit mögliche Erschließung von zusätzlichen 300 Terrawattstunden (TWh) Nullemissions-Wärmenergie aus tiefer Geothermie erhält ein konkretes Umsetzungsziel in Gewerbe- und Wohnquartieren im Stadtteil Buch. Die Mittlerrolle der kommunalen und genossenschaftlichen Vermieter:innen bei der Gestaltung des Klimawandels wird offenbar, da die Erschließung dieser Einsparoption die Basis für die Einsparung von Heizenergie durch eine bisher noch unausgeschöpfte Quelle darstellt.

Zwei weitere Standorte wurden gleichzeitig benannt: Das Projekt am ehemaligen Flughafen Berlin-Tegel und das Fernheizwerk Neukölln AG. Dr. Manja Schreiner, Senatorin für Mobilität, Verkehr, Klimaschutz und Umwelt: „Fast die Hälfte des gesamten Endenergiebedarfs entfällt im Land Berlin auf den Raumwärme- und Warmwasserbedarf des Gebäudesektors. Bereitgestellt wird die Wärme bislang zu über 90 Prozent durch fossile Energieträger wie Kohle, Öl und Erdgas. Diesen Anteil wollen wir dringend reduzieren und bei der Wärmeversorgung neue Wege gehen. Damit Berlin bis spätestens 2045 klimaneutral werden kann, kommt einer zukünftigen Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energiequellen eine zentrale Bedeutung zu. In den aktuellen Analysen zur Wärmewende in Berlin stellt Wärme aus der tiefen Geothermie einen wichtigen Baustein dar. Mit den Bohrungen an den drei Pilotstandorten möchten wir dieser Technologie den dringend benötigten Impuls geben.“

Die Projektinitiative ging von einem Kernteam der Campus Berlin-Buch GmbH (CBB), des Helmholtz-Zentrums Potsdam – Deutsches GeoForschungsZentrum GFZ und des Vereins „green with IT“ aus. Zunächst wurde ein Modellvorhaben für Wärmenetzsysteme 4.0 mit dem Titel „Regenerativer Netzausbau Wärme Campus Berlin-Buch“ (RENEWAC) im Programm „Bundesförderung für effiziente Wärmenetze“ (BEW) des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz in der Stufe I beantragt und bewilligt. Die Stufe I sieht die Erstellung einer Machbarkeitsstudie vor. Damit war das Projekt soweit vorbereitet, dass durch eine weitere Förderung der nachfolgenden Bohraktivitäten die notwendige Aussicht auf eine nachhaltige, langfristig berechenbare und dauerhaft installierte Nullemissions-Entwicklung durch Ersatz der vorhandenen fossilen Primärenergie-Einträge gegeben war.

Für die technische Umsetzung zeichnet Prof. Dr. Ing Ingo Sass vom GFZ Potsdam verantwortlich. Sass empfiehlt folgenden Handlungsrahmen dazu: „Die Politik sollte klare Ausbauziele formulieren und diese regulatorisch untersetzen. Kurzfristig benötigt werden Instrumente zur Risikominderung; insbesondere finanztechnische Werkzeuge, geophysikalische Untersuchungen in Ballungsräumen und ein Explorationsbohrprogramm. Sinnvoll ist die Förderung von 10 – Jahres-Schlüsseltechnologien; z. B. Bohr- / Reservoirverfahren (Multilaterale / EGS), Bohrlochpumpen, Hochtemperatur-Wärmepumpen, Entwicklung von Großwärmespeichern und die sektorübergreifende Systemintegration. Hier sollte die Aktivierung des hohen Wertschöpfungs- und Arbeitsmarktpotenzials von 5-10 Personen je MW installierter Leistung durch bildungspolitische und wirtschaftsfördernde Maßnahmen fokussiert werden. Eine breite Öffentlichkeitsarbeit mit proaktiver politischer Begleitung ist wichtig; Kommunen sollen in den Mittelpunkt der Kommunikation mit partizipativen Möglichkeiten gestellt werden“.

Als Antragsteller hatte sich die CBB frühzeitig entschieden, die regionalen Partner aus der angrenzenden Wohnungswirtschaft und der Wärmeversorgung einzubeziehen. Dr. Quensel begründet dies wie folgt: „Der Stadtteil Berlin-Buch verfügt über die Besonderheit eines lokalen Fernwärmenetzes mit modernem Heizkraftwerk. Der Campus mit seinen Forschungseinrichtungen, die umliegenden Krankenhausareale und Wohngebiete werden zum größten Teil mit Fernwärme beheizt. Daher lag es nahe, mit dem größten Wohnungsanbieter in Buch und vor allem mit dem Versorger gemeinsame Lösungsstrategien zu entwickeln. Letztendlich sollen alle Player in Berlin-Buch einbezogen werden. Dazu bestehen mit der Erarbeitung des Energetischen Quartierskonzepts Berlin-Buch 2017-2018 unter Federführung des Bezirks Pankow beste Voraussetzungen. “

Die kommunale Wohnungsbaugesellschaft HOWOGE hält zahlreiche Wohneinheiten rund um den Campus Berlin Buch im Bestand, Dazu Matthias Schmitz-Peiffer, Geschäftsführer der HOWOGE Wärme GmbH: „Die HOWOGE Wohnungsbaugesellschaft hat das Ziel, spätestens bis 2045 klimaneutral zu sein. Bezahlbare Wärme mit keinen oder sehr geringen CO2-Emissionen ist ein wichtiger Baustein auf dem Weg zu diesem Ziel. Gemeinsam mit den anderen Projektteilnehmern unterstützen wir daher das Projekt tiefe Geothermie in Buch.“

Auch der regionale Fernwärme-Versorger sieht für die Dekarbonisierung des Wärmenetzes in Berlin Potenziale in der Tiefengeothermie. Christian Feuerherd, Vorstandsvorsitzender der Vattenfall Wärme Berlin AG erläutert dazu: „Bis 2040 wollen wir unsere Wärmeerzeugung in Berlin klimaneutral gestalten. Die Forschung und Entwicklung zur Tiefengeothermie ist hierbei ein wichtiger Baustein, um erneuerbare Abwärmequellen für die Fernwärme nutzbar zu machen. Für dieses Vorhaben stellen wir als Kooperationspartner die benötigten Flächen für die Explorationsbohrung auf unserem Kraftwerksgelände in Buch zur Verfügung. Die Verankerung von Projekten wie diesem in das Sondervermögen hilft, die Wärmewende gemeinschaftlich und sozial weiter voranzutreiben.“

Jörg Lorenz vom Verein „green with IT“ freut sich über diese dynamische Entwicklung: „Schon seit vielen Jahren begleiten wir den Campus Berlin Buch bei der konsequenten Umsetzung einer Nullemissions-Strategie. Der Campus ist Teilnehmer des national und international mehrfach ausgezeichneten Vorprojektes ‚WohnZukunft‘, welches schon von Beginn an Kennzahlen und CO2-Senkungspotenziale aus Gewerbe- und Wohnungswirtschaft gemeinsam erforscht und mit pilotierten Ergebnissen untersetzt hatte. Außerdem wurde der Campus vom Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz als „ausgezeichnetes Reallabor“ gewürdigt. Tiefengeothermie ist eine regionale Quelle, die unsere Abhängigkeit vom Import fossiler Energie bedeutend reduzieren kann und das Potenzial zur Kostensenkung hat. Umwelt, Vermieter und Mieter profitieren gleichermaßen. Eine solche win-win-win-Situation hatten wir uns schon lange gewünscht. Aus diesem Grund etablieren wir aktuell ein neues Netzwerk „CO2zero“ – speziell für die erweiterte Umsetzung genau dieser Ziele in großen Projekten“.

Quelle: Campus Berlin-Buch/News

Geothermie in Buch

Berlin will verstärkt auf Erdwärme setzen

Berlin will auf dem Weg zur Klimaneutralität künftig deutlich stärker auf Geothermie setzen. Das hat der schwarz-rote Senat am Dienstag beschlossen.

Insgesamt 13 potenzielle Standorte seien technisch-geologisch untersucht worden, sagte Umwelt- und Klimaschutzsenatorin Manja Schreiner am Dienstag der Deutschen Presse-Agentur. Drei Standorte, die für Probebohrungen infrage kommen, stehen inzwischen fest. «Das sind einmal die Urban Tech Republic und das Schumacher-Quartier auf dem Gelände des ehemaligen Flughafens Tegel, dann das Fernheizwerk Neukölln und der Campus Berlin-Buch», sagte Schreiner.

Erneuerbare Energiequellen von zentraler Bedeutung für Berlin

Mit den Verantwortlichen der drei ausgewählten Projekte würden nun Gespräche geführt, in denen die weitere Zusammenarbeit definiert werden solle. «Die Ausführung der Tiefenbohrung erwarten wir in ungefähr in zwei Jahren für 2025. »Geothermie macht sich die Tatsache zunutze, dass in der Erdkruste Wärmeenergie gespeichert ist, die sich unter anderem zum Heizen nutzen lässt. Wärme wird in Berlin derzeit nach Angaben der Senatsverwaltung für Verkehr, Umwelt und Klimaschutz noch zu über 90 Prozent durch fossile Energieträger wie Kohle, Erdgas und Öl produziert. Um das Ziel Klimaneutralität in der Hauptstadt möglichst noch vor 2045 zu erreichen, sei die Wärmeversorgung mit erneuerbaren Energiequellen von zentraler Bedeutung.

Kommunale Wärmeplanung für Berlin in Arbeit

Die Umweltverwaltung erarbeitet derzeit die kommunale Wärmeplanung für Berlin, die zuletzt im Zusammenhang mit der Diskussion um das Gebäudeenergiegesetz (GEG) oft im Gespräch gewesen ist. «Gesetzlich müssen wir als Kommune sie bis 2027 machen, wir machen sie aber bis 2026 und sind mit allen Protagonisten schon am Tisch», sagte Schreiner. In dem Zusammenhang liegt ein Fokus auf der Tiefen-Geothermie. «Dabei werden die Wärmereservate in sehr großen Tiefen erschlossen», so die Senatorin. Diese Form der Wärmeversorgung sei klimaneutral und versorgungssicher. «Sie nimmt nicht viel Platz weg, was in einer Stadt wie Berlin besonders wichtig ist, wo wir sowieso mit dem Platzthema zu kämpfen haben.»

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Quelle: PM des Berliner Senats