Viermal so viele Informationen pro Zelle
Wissenschaftler*innen des Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und des MDC haben gemeinsam mit Forscher*innen aus den USA und Japan die Analyse von Einzelzellen auf eine neue Stufe der Präzision gehoben: Sie kombinierten Methoden, mit denen man die mRNA, die strukturelle Zugänglichkeit der DNA, die hergestellten Proteine sowie Mutationen in der mitochondrialen DNA bestimmt, und waren so in der Lage, alle diese Informationen von tausenden einzelner Zellen gleichzeitig zu erfassen. Ihre Ergebnisse haben sie nun in der Zeitschrift Nature Biotechnology veröffentlicht.
Bislang verstanden Biolog*innen unter der Single-Cell-Analyse insbesondere die Bestimmung des messenger RNA (mRNA)-Profils einzelner Zellen. Diese Botenstoffe überbringen die Information aus dem Erbgut im Zellkern, der DNA, in das Zellplasma, wo die mRNA in Eiweiß (Protein) übersetzt wird. In jeder Zelle ist der Gehalt und die Zusammensetzung der mRNA individuell verschieden. So werden in Nervenzellen andere Proteine benötigt als in Leberzellen und entsprechend andere Gene auf der DNA abgelesen und in mRNA umgeschrieben.
„Das Bild von der Zelle allein auf Basis des mRNA-Profils ist jedoch unvollständig“, erklärt Leif S. Ludwig, Leiter der Emmy-Noether-Nachwuchsgruppe „Stammzelldynamiken und mitochondriale Genomik“ am BIH und MDC, und einer der leitenden Autoren der nun veröffentlichten Arbeit. Die Gruppe gehört seit kurzem dem gemeinsamen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ an, den das BIH in der Charité gemeinsam mit dem MDC und der Charité gegründet hat. „Es werden nicht immer alle mRNA-Moleküle 1:1 in Protein übersetzt und nicht für jedes Gen ist die Menge an mRNA gut messbar. Wenn wir nun gleichzeitig die Proteinmenge bestimmen können, gibt uns das ein umfassenderes Bild von den Vorgängen in der Zelle.“
Verstehen, warum die Zelle manche Gene häufiger abliest
Gemeinsam mit einem internationalen Team von Kolleg*innen aus den USA und Japan bestimmten die Wissenschaftler*innen neben der mRNA und Protein-Profilen auch die „Zugänglichkeit“ der DNA in einzelnen Zellen. Denn das Erbgut der Zelle liegt nicht ungeschützt im Kern, sondern bildet einen dichten Komplex namens Chromatin: Stellen, an denen das Chromatin lockerer vorliegt, können leichter in mRNA abgeschrieben werden, besonders dichte Stellen werden kaum benutzt. „Daraus können wir erkennen, ob die DNA-Struktur mit der mRNA-Menge zusammenhängt, und können so besser verstehen, warum manche Gene häufiger als andere abgelesen werden“, sagt der promovierte Biochemiker und Humanmediziner.
Mit seiner Gruppe, die am Berliner Institut für medizinische Systembiologie ( BIMSB ) des MDC angesiedelt ist, erforscht Leif S. Ludwig zudem das Erbgut von Mitochondrien – den „Kraftwerken“ der Zelle – welche über eine eigene DNA verfügen. So untersuchen sie beispielsweise, wie sich Veränderungen in der mitochondrialen DNA auf Erkrankungen beim Menschen auswirken. „Es lag daher für uns nahe, auch die mitochondriale DNA in die Single Cell Analyse mit einzubeziehen“, erklärt Leif S. Ludwig. Damit sind die Wissenschaftler*innen die ersten weltweit, die bei der Einzelzellanalyse vier Parameter gleichzeitig untersuchen können. Und das ist wichtig, auch für die Medizin. „Je genauer es uns gelingt, zum Beispiel Krebszellen unter die Lupe zu nehmen, desto besser verstehen wir, was in der Zelle falsch läuft. Und können damit auch die Behandlung präzise anpassen.“
Die klinische Anwendung seiner Ergebnisse verfolgt er unter anderem gemeinsam mit seinen klinischen Partnern an der Charité, den Direktoren der Medizinischen Kliniken mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie, Professor Lars Bullinger am Charité Campus Virchow-Klinikum (CVK) sowie Professor Ulrich Keller am Charité Campus Benjamin Franklin (CBF).
Neues Wohngebiet Buch V / Am Sandhaus
Ergebnis des städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens für das neue Stadtquartier Buch – Am Sandhaus steht fest
25.06.21, Pressemitteilung
In Berlin-Buch soll in den kommenden Jahren eines von 16 neuen Stadtquartieren entstehen. Neben 2.400 bis 3.000 Wohnungen sind Kitas und eine Grundschule geplant.
Im Rahmen eines diskursiven, städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens wurden in den vergangenen Monaten von drei Büros/Arbeitsgemeinschaften Ideen für das neue Stadtquartier entwickelt. In der gestrigen Sitzung konnte, nach intensiver Diskussion des Entscheidungsgremiums unter Vorsitz von Professor Andreas Garkisch, der Entwurf des Büros Studio Wessendorf in Zusammenarbeit mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten, beide Berlin, als Grundlage der weiteren Planung mit klaren Prüfaufträgen ausgewählt werden.
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Noch Wiese und Wald: Am Stadtrand in Berlin-Buch soll das neue Stadtquartier „Am Sandhaus” entstehen. © Foto: Dirk Laubner
Scharfe Kritik an Bebauungsplänen
Die Bürgerinitiative Buch am Sandhaus äußert scharfe Kritik an der Entscheidung im Gutachterverfahren für das Planungsgebiet Buch/Am Sandhaus.
Das Votum des von der Senatsverwaltung handverlesenenen Gutachtergremiums für den Entwurf der Büros Wessendorf/Grieger ist eine Entscheidung gegen das eindeutige Stimmungsbild der Bürger*innen, gegen nachhaltige Entwicklung und Naturschutz, und zulasten der Kinder- und Jugendprojekte im Planungsgebiet. Die Anwohner*innen hatten in dem Gremium lediglich eine Stimme von elf. Das Verfahren – Online-Stimmungsbild der Bürger*innen und Abstimmung im Gutachtergremium – erlaubte nur, von den drei Entwürfen das geringste Übel auszuwählen.
„Dies ist der Entwurf, der den größten ökologischen Fußabdruck hat. Der in der dritten Online-Bürgerbeteiligung zu verschiedenen Fragen nur ein bis zwei Prozent der Stimmen bekommen hat und der in den sehr zahlreichen Kommentaren eindeutig abgelehnt wurde. Die eindeutige Kritik des Umweltamtes Pankow, der Berliner Landesforstbehörde, der Umwelt- und Naturschutzverbände im Verlauf des Verfahrens und während der 3. Sitzung des Gutachter*innen Gremiums wurde ebenfalls ignoriert“ sagte Gisela Neunhöffer, eine der Sprecherinnen der Initiative.
Gemeinsam für Long Covid-Patienten
Die Langzeit-Auswirkungen einer Corona-Erkrankung sind weiterhin nicht vollständig erforscht. Einer neuen Umfrage zufolge leiden mehr Patienten unter Long Covid als bisher angenommen. Das stellt Mediziner und Betreuer vor neue Herausforderungen.
Sven Strübing hat es durch seine Corona-Erkrankung voll aus dem Leben gerissen. Im Februar dieses Jahres war der 57-jährige Potsdamer an einem Tag morgens noch arbeiten. Abends lag er schon im künstlichen Koma. Fast vier Monate ist das jetzt her. Erst im Mai wurde er von einer Intensivstation in die Reha nach Wandlitz (Barnim) verlegt. “Das Einzige, was noch ging, waren die Arme. Und die Beine waren total ohne Muskeln, ohne den Antrieb, überhaupt was zu machen”, sagt Strübing.
Multiorganversagen, Schlaganfall – Sven Strübing kämpfte viele Wochen gegen den Tod. Dass er es geschafft hat, gleiche einem Wunder, sagt Chefarzt Walter Christe bei der Abschlussvisite in der Brandenburg-Klinik in Wandlitz. “Sie haben es geschafft und es war ein weiter Weg. Ich weiß, was sie alles durchgemacht haben. Und das macht uns alle sehr froh”, sagte Christe.
Die Brandenburg-Klinik in Wandlitz ist auf Patienten wie Sven Strübing eingestellt, bietet ein breit aufgestelltes Reha-Programm. Und doch reichen die Kompetenzen nicht. Vor allem, wenn es um Erkrankungen an der Lunge geht. Die Brandenburger haben sich deshalb Kooperationspartner in Berlin gesucht – gleich hinter der Landesgrenze in Buch gibt es die Evangelische Lungenklinik.
Austausch mit Berliner Klinik
Zwei Mal in der Woche tauschen sich die Spezialisten aus und legen Therapiepläne fest. Dass sei ein Riesenfortschritt, freut sich der Chefarzt der Lungenklinik, Christian Grohé. Vor einem Jahr war das noch undenkbar. “Und dann haben wir ein Verteilungsnetzwerk gegründet in Berlin mit dem Senat, in Zusammenarbeit mit Brandenburg. So können wir sicherstellen, dass die Patienten, die dann keine intensivmedizinische Versorgung mehr benötigen, aber immer noch sehr sehr hinfällig sind, dass sie weiter zentral versorgt werden”, führt Grohé aus.
Wie die Kooperation aber honoriert wird, sei nach wie nicht geklärt, klagte Chefarzt Walter Christe. “Es gibt nach meiner Kenntnis bisher weder eine Fall-Pauschale noch eine Abrechnungsnummer. Aber ich denke, vom Konzept her ist es das Richtige für die Patienten und man muss jetzt schauen, wie eine Finanzierung funktionieren kann”, unterstrich er. Für Corona-Patient Sven Strübing sei aber alles geklärt. Seine ambulante Nachsorge steht. Jetzt will er nur noch “zurück ins Leben, das war immer mein Motto.”
Konzept für den Bucher Pankepark mit Bewegungs- und Aufenthaltsangeboten für alle Generationen
Der Panke-Park – den Stand der Konzeption stellte Herr Henningsen vom Planungsbüro Henningsen vor kurzem bei einer öffentlichen Veranstaltung im Garten des Bucher Bürgerhauses vor. Gemeinsam mit den Planern der trias Planungsgruppe wurde in den letzten Monaten das Konzept erstellt. Im Oktober vorigen Jahres gab es mit vielen Bürgern eine Ortsbegehung. Einige der Vorschläge finden sich in diesem Konzept wieder.
Der Pankepark wird generationsübergreifend und naturnah gestaltet und bietet verschiedene Angebote für Bewegung und Gesundheit. Er erstreckt sich vom Weg an den Tennisplätzen zum südlichen Bahnhofsausgang bis zur Autobahn. Bis er einmal fertig ist, werden einige Jahre vergehen. Die Belange des Naturschutzes müssen hier unbedingt berücksichtigt werden. Die versiegelten Flächen und Gebäude des THW und des Zivilschutzes sind Ausgleichsflächen für den Ausbau der Autobahn und müssen abgerissen bzw. entsiegelt werden.
Geplant sind ein Skaterrundweg, verschiedene Stationen für Sport für verschiedene Altersgruppen, aber auch ruhigere Bereiche zum Erholen. Ein Teil des Pankeparks ist der Pankeplatz. Er wurde aus der Planung rausgenommen, bis eine Entscheidung gefallen ist, wie der Pankeplatz in Zukunft genutzt werden soll.
Wenn alles gut funktioniert, können vielleicht schon im nächsten Jahr die ersten Arbeiten in der Nähe des Tennisplatzes beginnen. Der Park wird laut Herr Heningsen dringend gebraucht, da es in Buch auf jeden Fall Wohnungsneubau geben wird. Das Planungsgebiet Buch Süd grenzt direkt an den Pankepark. Berücksichtigung bei der Planung fand auch der Umstand, dass die Panke in diesem Gebiet renaturiert wird.
In der lebhaften Diskussion gab es Anregungen wie Freiluftschach oder Bouleplätze. Eine nicht unberechtigte Frage war, wer den Panke-Park pflegen wird. Die Bucher Einwohnerinnen und Einwohner werden auch in den nächsten Jahren an der Planung und Umsetzung beteiligt.
A. Wolf
Senat für Stadtentwicklung und Wohnen/Aktuelles
Erste Projekte im Ostteil werden zurzeit detailliert geplant
Schon lange wünschen sich die Menschen in Buch und die Pankower Politiker, dass zwischen S-Bahnhof und Autobahn ein Park mit Bewegungs- und Gesundheitsangeboten für alle entsteht. Das Bezirksamt Pankow hatte das Landschaftsarchitekturbüro Henningsen im vergangenen Jahr mit der Erarbeitung eines Konzepts beauftragt. Es wurde am 22. Juni 2021 im Garten des Bucher Bürgerhauses vorgestellt. Vertreten waren das Stadtentwicklungsamt, der Bucher Bürgerverein, Straßensozialarbeiter von Gangway e.V., das BENN-Team, der Bucher Bote und engagierte Bürger:innen, von denen viele schon am Auftaktspaziergang im Oktober 2020 teilgenommen hatten. Organisiert und moderiert wurde die Veranstaltung von Mitarbeiter:innen der Gebietsbeauftragten Planergemeinschaft e.G.
Landschaftsarchitekt Jens Henningsen stellte das Konzept vor und ging auch auf die vielen Rahmenbedingungen ein. Das Projekt ist eher langfristig angelegt, denn der südliche Teil des Konzeptgebiets ist als Ausgleichsfläche für den Autobahnbau vorgesehen; die dort vorhandenen Bauwerke müssen in den nächsten Jahren abgerissen und die Flächen entsiegelt werden. Für die dortigen Nutzer, u.a. das Technische Hilfswerk (THW), müssen zuvor Ersatzstandorte gefunden werden. Im mittleren Bereich stehen ungenutzte Gebäude, die möglicherweise abgerissen werden. Eine Entscheidung steht hierzu noch aus.
Im südlichen Teil soll die Panke renaturiert werden, d.h. das Ufer wird so umgestaltet, dass der Fluss sich wieder winden – mäandern – kann. Der Pankesportplatz kann wahrscheinlich erst umgestaltet werden, wenn die Hufelandschule einen Neubau erhält. Doch zumindest im nördlichen Teil können erste kleinere Ideen mit Mitteln aus dem Programm Nachhaltige Erneuerung ab 2023 umgesetzt werden, wie Calisthenics-Sportgeräte und eine Boulefläche am Zugang zum S-Bahnhof sowie die Aufwertung der Promenade entlang der Sportplätze mit Fitness- und Bewegungsangeboten, Tischtennisplatten und Bänken.
Trotz der langfristigen Perspektive wird das Gesamtkonzept gebraucht, denn in Buch wird sich in den nächsten Jahren sehr viel verändern: Vor allem könnten bis zu 3.500 neue Wohnungen am Sandhaus und in Buch Süd entstehen. Auch für die neuen Bewohner:innen ist ein Erholungs- und Bewegungsraum an der Panke wichtig. Das Büro Henningsen schlägt dafür im mittleren Teil einen Skaterrundweg, eine Boulderanlage (Klettern) und Fitnessgeräte sowie eine Wiese mit Baumgruppen vor. Östlich des die S-Bahn unterquerenden Weges könnte aus einem Wasserbecken an der ehemaligen Schule ein Teich entstehen. Hier sind eine Parcours-Anlage und ein Waldspielbereich angedacht, an der Panke sollen Bänke und nach Möglichkeit Plattformen oder Zugänge zum Wasser angelegt werden.
Die ehemalige Industriebahnbrücke soll als Aussichtspunkt mit einer Rampen- und Treppenanlage in Zukunft für alle erreichbar sein. Eine Schiene des Gleises könnte barrierefrei mit einem Gitterrost abgedeckt werden, die andere in einem wassergebundenen Belag sichtbar bleiben.
Von den Gästen der Veranstaltung kamen viel Zustimmung und weitere Anregungen, wie die Einbeziehung von Kunstwerken am Wegesrand und der Wunsch nach Boule- und Schachflächen. Nicht zuletzt soll entlang der Industriebahn an die während der Nazizeit über diesen Weg deportierten Menschen erinnert werden.
Es bleibt viel Diskussionsstoff. Spätestens wenn die ersten Projekte anstehen, wird die Beteiligung über die genauen Inhalte fortgesetzt.
Download Lageplan Gesamtkonzept (PDF) © Henningsen Landschaftsarchitekten
Download Maßnahmensteckbrief Bewegungs- und Aufenthaltsfläche am südlichen S-Bahn-Zugang (PDF) © Henningsen Landschaftsarchitekten
Download Maßnahmensteckbrief Promenade am Pankesportplatz (PDF) © Henningsen Landschaftsarchitekten
Anka Stahl
Angebote in den Schulferien
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Im Bezirk Pankow werden Ferienreisen für Kinder und Jugendliche (aus Pankow) angeboten. Die Anmeldefristen wurden verlängert!Alle Informationen (Broschüre/Angebot, Anmeldebogen etc.) finden Sie hier:
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Der Sommerferienkalender mit Angeboten in ganz Berlin: https://sommerferienkalender-berlin.de/
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Jugendkalender Pankow: alle Angebote für Kinder, Jugendliche und Familien in kommunalen und öffentlich geförderten Jugendfreizeitstätten von offenen Treffs bis hin zu speziellen Kursen, Events, Reisen … https://www.berlin.de/jugendamt-pankow/dienste-und-leistungen/allgemeine-foerderung-von-jungen-menschen-und-familien/artikel.313359.php
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Kontakte: Kinder- und Jugendfreizeiteinrichtungen https://www.berlin.de/jugendamt-pankow/dienste-und-leistungen/allgemeine-foerderung-von-jungen-menschen-und-familien/kinder-und-jugendarbeit/
Berliner Morgenpost: Neues Wohnquartier am Waldhaus
Die “Berliner Morgenpost vom 23.06. berichtete:
Pankow genehmigt neues Quartier am Waldhaus Buch
Bezirk verschwieg zehn Monate Planungen für Großprojekt.
Wenn wir weitere Informationen haben, stellen wir sie auf unserer Homepage online.
Wissensstadt Berlin 2021: Die Zukunft der Medizin erleben
- Helmholtz – ein Gigant der Wissenschaft
(Eine Veranstaltung der Helmholtz-Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren e.V. mit dem Verlag wbg Theiss)
- Vom Traum einer Berliner „Zellklinik“ und dem Wunsch, Krankheiten bereits vor ihrem Ausbruch zu behandeln
Das MDC widmet sich in der Schau der Medizin der Zukunft und fragt: Wann treffen Zellen falsche Entscheidungen und wann entstehen Krankheiten? Welches Potenzial haben Organoide, die künstlichen Mini-Organe aus dem Labor? Und kann man Krankheiten eigentlich schon erkennen und aufhalten, bevor sie ausbrechen?
Wissenschaftler*innen berichten in dieser Quizshow über aktuelle Forschung und fördern nebenher ein kritisches Bewusstsein für die Manipulierbarkeit wissenschaftlicher Erkenntnisse. „Echt oder Fake“ sensibilisiert für gezielte Falschinformationen oder mögliche Fehlinterpretation von Fakten. (Show mit dem Verein „Besser Wissen e.V“)
Ergebnis des städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens für das neue Stadtquartier Buch – Am Sandhaus steht fest
In Berlin-Buch soll in den kommenden Jahren eines von 16 neuen Stadtquartieren entstehen. Neben 2.400 bis 3.000 Wohnungen sind Kitas und eine Grundschule geplant.
Im Rahmen eines diskursiven, städtebaulichen Gutachter:innenverfahrens wurden in den vergangenen Monaten von drei Büros/Arbeitsgemeinschaften Ideen für das neue Stadtquartier entwickelt. In der gestrigen Sitzung konnte, nach intensiver Diskussion des Entscheidungsgremiums unter Vorsitz von Professor Andreas Garkisch, der Entwurf des Büros Studio Wessendorf in Zusammenarbeit mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten, beide Berlin, als Grundlage der weiteren Planung mit klaren Prüfaufträgen ausgewählt werden.
Sebastian Scheel, Senator für Stadtentwicklung und Wohnen: „Ich gratuliere dem ausgewählten Team sehr herzlich. Mit dem heutigen Ergebnis können wir alle mehr als zufrieden sein. Der Entwurf von Studio Wessendorf mit Grieger Harzer Landschaftsarchitekten ist sowohl aus ökologischer als auch aus wohnungspolitischer Sicht nachhaltig. Das neue Stadtquartier wird Buch insgesamt stärken und die weitere Entwicklung des Ortsteils hin zu einem lebendigen Innovationsstandort unterstützen. Mit dem vorliegenden Ergebnis starten wir nun in den weiteren Prozess und die Erarbeitung des Masterplans. Ich danke allen, die sich für das Verfahren engagiert haben, insbesondere auch den Bucher Bürger:innen. Ich wünsche mir, dass sie auch die weiteren Schritte aktiv begleiten.“
Prof. Andreas Garkisch, Vorsitzender des Gremiums: „Mein besonderer Dank geht an die Verfasser des ausgewählten Entwurfes. Eine der Besonderheiten des Konzepts ist das sensible Eingehens auf den baulichen Bestand. Die grundlegende Idee des urbanen Angers entwickelt einen robusten öffentlicher Raum, der eine lebendige Nachbarschaft ermöglichen wird.“
Lars Loebner, Leiter des Sonderreferat Wohnungsbau in der Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen und Mitglied des Entscheidungsgremiums: „Ich gratuliere allen Mitwirkenden und insbesondere dem Team zur Auswahl. Das Verfahren war ein für alle Seiten lernender Prozess. Die Vorschläge und Anregungen aus der Bürger:innenbeteiligung vor Ort flossen in die Entwurfsplanungen ein. So konnten Fragestellungen, wie die Zukunft des Abenteuerspielplatzes und des Naturerfahrungsraumes, in sachlicher Atmosphäre diskutiert und im Dialog mit den Büros in planerische Lösungen überführt werden. Der Prozess ist noch nicht zu Ende. Das Entscheidungsgremium hat uns wichtige Prüfaufträge mitgegeben. Auch für die nachfolgenden Planungsschritte setzt die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen fest auf die lokale Kompetenz der Bürgerschaft und deren Mitwirkung.“
Das Gremium hat empfohlen, die ausgewählte Arbeit als Vorzugsvariante dem zu erarbeitenden Masterplanprozess zu Grunde zu legen. Das Planungsteam wird mit der Weiterbearbeitung ihres Konzeptes beauftragt.
Das abgeschlossene städtebauliche Gutachter:innenverfahren ist Teil des laufenden Rahmenplanverfahrens. Ziel ist die Erarbeitung eines Masterplans, der die vorliegenden Erkenntnisse und Entscheidungen vertieft. Er soll bis zum Herbst vorliegen und bildet die inhaltliche Grundlage für das formelle Bebauungsplanverfahren, mit dem die planungsrechtlichen Voraussetzungen für das neue Stadtquartier und den dringend benötigten Wohnungsbau geschaffen werden.
Quelle: PM der Senatsverwaltung Stadtentwicklung und Wohnen vom 25. 06. 2021
Bundesverdienstkreuz für Rudolf Kaltenbach
Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, hat heute Herrn Rudolf Kaltenbach das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland überreicht, das ihm von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier bereits am 28. März 2021 verliehen worden war.
Rudolf Kaltenbach wurde 1956 in Hochheim am Main geboren und ist freischaffender Bildhauer und Dozent in Bildhauerei. Von 1989-1992 studierte er Steinbildhauerei an der Hochschule der Künste Berlin. Seit 1986 ist er Mitglied des Berufsverbandes Bildender Künstlerinnen und Künstler (bbk) sowie seit 1996 Leiter kultureller Projekte und Workshops.
Seit 2001 organisiert Kaltenbach internationale Bildhauersymposien mit dem Titel „Steine ohne Grenzen”, die der Idee des Künstlers Otto Freundlich von einer „völkerverbindenden Straße der Skulpturen” gewidmet sind. Otto Freundlich wollte zwei Skulpturenlinien für Völkerverständigung und Versöhnung durch Europa schaffen puttygen , eine von Ost nach West und eine von Nord nach Süd. Er wurde 1943 im KZ Sobibor ermordet und konnte seine Idee nicht mehr umsetzen. Die aus diesen 12 Symposien entstandenen Kunstwerke sind nun Teil einer „Skulpturenallee“ – ein Teilstück der europäischen Friedensstraße – geworden.
Herausragend sind seine ehrenamtlichen Tätigkeiten in der Jugendarbeit. So bringt sich der Verein Steine ohne Grenzen e.V. unter seiner Leitung in Initiativen des Bezirks Pankow ein und veranstaltet Rundgänge, Vorträge oder Diskussionsrunden zur Erinnerungskultur. In den Jahren 1996/97 konzipierte Kaltenbach Kunstworkshops mit Jugendlichen aus Berliner Anti-Gewalt-Projekten. In Berlin-Buch errichtete er 2012 ein Mahnmal für die Opfer der Euthanasiemorde des Bezirks. Mit Beteiligung von Schüler*innen von vier Berliner Schulen kreierte er 2014 das Denkmal „Kinder für Kinder” in Berlin-Buch.
Sein Projekt „Ich als Teil des Ganzen” ermöglichte in den Jahren 2015/16 Geflüchteten, ihre Geschichten von Flucht, Krieg und Vertreibung durch künstlerische Arbeit ausdrücken. Mit der „Kette der Verständigung” schuf er 2019 mit über 100 Menschen eine soziale Skulptur für die Jugendfreizeiteinrichtung „Der Alte” in Berlin-Buch.
Der Staatssekretär für Kultur, Dr. Torsten Wöhlert, würdigte den Ausgezeichneten in seiner Laudatio: „Sie setzen sich ehrenamtlich äußerst engagiert für eine sichtbare und beständige Erinnerungskultur ein. Sie verbinden Ihr eigenes Ideal einer sozial eingebundenen, ethisch verpflichtenden Kunst konsequent mit Projekten für Vielfalt und Demokratie und setzen so ein dauerhaftes Zeichen für ein Miteinander der Kulturen.“
Quelle: PM der Senatsverwaltung für Kultur und Europa
Lesen bitte hier auch den Artikel von Bern Wähner in der “Berliner Woche”