Blog Archives
Kooperation für bessere medizinische Bildgebung
Das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin und die Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg werden künftig auf dem Gebiet der medizinischen Bildgebung zusammenarbeiten. Dazu ist am Freitag, den 11. März 2022, auf dem Forschungscampus Berlin-Buch ein Kooperationsvertrag unterzeichnet worden.
Der Forschungscampus STIMULATE der Otto-von-Guericke-Universität Magdeburg (OVGU) und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) in Berlin wollen in Zukunft kooperieren. Ein entsprechender Vertrag wurde am 11. März 2022 in Berlin unterzeichnet. Der Rektor der OVGU, Professor Jens Strackeljan, sagte nach der Unterzeichnung: „Ich freue mich sehr darüber, dass durch die vereinbarte enge Kooperation des MDC mit dem Forschungscampus STIMULATE unserer Universität eine starke Medizintechnik-Achse zwischen Berlin und Magdeburg aufgebaut wird.“
„Die Forschungsprofile unserer beiden Einrichtungen sind geeignet, Synergieeffekte zu generieren sowie Ressourcen und Kompetenzen wechselseitig zu optimieren“, ergänzte die Administrative Vorständin des MDC, Professorin Heike Graßmann. Beide Einrichtungen wollen die Medizintechnik insbesondere in der diagnostischen und interventionellen Bildgebung gemeinsam weiterentwickeln.
Die intensivere wissenschaftliche Kooperation sehen die Partner als eine langfristige Aufgabe an. Beide Vertragspartner nannten neben der Forschung, der Translation und der Lehre vor allem die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses als wichtiges Anliegen.
Gemeinsame Symposien und Summer Schools
Konkret geht es darum, mit Drittmitteln eine Plattform für Magnetresonanz-Tomographie (MRT) gemeinsam mit akademischen und industriellen Partnern beider Seiten aufzubauen. Sie soll die Zukunft der Technologie definieren. Außerdem wollen die beiden Institutionen gemeinsame Symposien und Summer Schools organisieren sowie einen Inkubator für Start-ups aufbauen.
Bereits jetzt engagieren sich das MDC und die OVGU gemeinsam mit Berliner und Potsdamer Universitäten im Netzwerk „Artificial Intelligence in Digital Health (AIDHeal)“. „Künstliche Intelligenz ist Technologietreiber für die moderne medizinische Bildgebung. Deshalb verknüpfen wir im AIDHeal-Netzwerk Entwickler und Anwender, um die internationale Sichtbarkeit und Wettbewerbsfähigkeit von ‚Digital Healthcare, Made in Germany‘ zu erhöhen“, sagte Professor Thoralf Niendorf, der am MDC die Arbeitsgruppe Experimentelle Ultrahochfeld-MR leitet.
„Die sich ergänzenden Expertisen beider Standorte, also die exzellente Grundlagenforschung des MDC und die transferorientierte Forschung verbunden mit den bereits entstandenen Start-ups am Forschungscampus STIMULATE, sind der Schlüssel für eine kontinuierliche Translation der Lösungen in die Gesellschaft“, sagt der Sprecher des Magdeburger Forschungscampus, Professor Georg Rose. Medizinische Bildgebung und translationale Anwendung stehen im Mittelpunkt, wenngleich auch gesellschaftspolitische Fragestellungen berücksichtigt werden sollen, die methodisch eine verstärkte Interdisziplinarität erfordern.
Das MDC gehört zu den international führenden biomedizinischen Forschungszentren. Die OVGU führt mit dem Forschungscampus STIMULATE eines der international wichtigsten Zentren für bildgeführte minimal-invasive Interventionen. Beide Institutionen besitzen exzellente Expertise in der Bildgebung.
Weiterführende Informationen
- Experimentelle Ultrahochfeld-MR am MDC
- Forschungscampus STIMULATE
- Was bringt künstliche Intelligenz der Medizin?
Quelle: PM vom 14. 03. 2022
Aktuelle Meldungen vom MDC
Wie SARS-CoV-2 die Proteinfabrik der Zelle kapert
Etwas mehr als zwei Jahre sind seit dem Ausbruch des Coronavirus SARS-CoV-2 vergangen. Um das Virus in Schach zu halten und seine pandemische Ausbreitung zu stoppen, stehen bislang hauptsächlich Impfstoffe zur Verfügung. Diese vermögen derzeit die Übertragung des Virus jedoch nicht vollständig zu stoppen. Zudem ist damit zu rechnen, dass künftige Virusvarianten derart verändert sind, dass sie den Impfschutz umgehen können. Daher ist es von großer Bedeutung, das Virus und die Mechanismen, mit denen es Zellen infiziert, eigene Eiweißmoleküle herstellt und schließlich neue Viruspartikel produziert, besser zu verstehen. So lassen sich mögliche Angriffspunkte für die gezielte Therapie einer Infektion mit SARS-CoV-2 finden.
Ein Forschungsteam um Dr. Marina Chekulaeva am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) hat gemeinsam mit Kolleg*innen des Leibniz-Instituts für Analytische Wissenschaften in Dortmund herausgefunden, wie das Virus die Proteinfabrik der Zelle für sich einnimmt – um virale Proteine zu synthetisieren, gleichzeitig die Produktion von körpereigenen Eiweißstoffen zu blockieren und so die Immunantwort der Wirtszelle auszuhebeln. Im Fachjournal „RNA“ stellen die Wissenschaftler*innen ihre Ergebnisse vor.
Der künstlichen Nashorn-Eizelle ein Stück näher
Gemeinsame Pressemitteilung des MDC und des Leibniz-IZW
Fatu und Najin sind die beiden letzten nördlichen Breitmaulnashörner auf der Welt, eine natürliche Fortpflanzung ist damit unmöglich und ein Aussterben quasi nicht mehr zu verhindern. Doch das internationale BioRescue-Konsortium arbeitet unter Hochdruck daran, dass die Unterart des Breitmaulnashorns nicht gänzlich von der Erdoberfläche verschwindet. Die Forscherinnen und Forscher verfolgen dabei zwei Strategien: Sie entwickeln zum einen fortgeschrittene Methoden der assistierten Reproduktion. Zum anderen wollen sie im Labor aus Hautzellen des nördlichen Breitmaulnashorns induzierte pluripotente Stammzellen (iPS-Zellen) und schließlich Eizellen erzeugen. Dabei ist das Team des Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) gemeinsam mit Partnern in München, den Niederlanden und Japan nun einen großen Schritt vorangekommen. Im Fachjournal „Scientific Reports“ beschreiben sie, dass sie pluripotente Nashornstammzellen gewonnen und eingehend untersucht haben.
Quelle: PM des MDC vom 10. 03. 2022
Neue Forschungsergebnisse vom MDC
Die Gewebemacherin
Mina Gouti erschafft dreidimensionale Zellstrukturen aus Stammzellen, die echtem Gewebe im menschlichen Körper ähnlich sind. Die Organoide eignen sich, um neue Medikamente für neuromuskuläre Erkrankungen zu testen und personalisierte Therapien für schwerkranke Patient*innen zu entwickeln.
Dr. Mina Gouti wiegt die Petrischale in der Hand, dass die kleinen weißen Kügelchen in der rosafarbenen Flüssigkeit umherschwappen. Sie schaut sie fürsorglich an. Vor einem Monat hat ihre Mitarbeiterin die Organoide zum Leben erweckt, seither sind sie auf gut einen Millimeter angewachsen. „Am Anfang bekommen sie jeden Tag Nährstoffe, damit sie zufrieden sind, später alle zwei oder drei Tage“, sagt Gouti und legt die Schale mit den Organoiden behutsam zurück in den Brutkasten, der die Temperatur bei behaglichen 37 Grad hält, wie im menschlichen Körper. „Wenn wir gut auf sie Acht geben, können sie sechs Millimeter groß werden und bis zu zwei Jahre alt.“
Mit Herzschrittmacher das iPhone einfach umdrehen
Apple empfiehlt, zwischen einem iPhone 12 oder 13 und einem Herzschrittmacher 15 Zentimeter Sicherheitsabstand einzuhalten. Menschen mit Implantat sind deswegen besorgt. Dass ihre Angst unbegründet ist, zeigt eine Untersuchung der MDC-Arbeitsgruppe von Thoralf Niendorf mit Forscher*innen der Charité.
Sie haben mit Dr. Florian Blaschke und Dr. Philipp Lacour von der Charité – Universitätsmedizin Berlin untersucht, wie groß der Sicherheitsabstand zwischen einem iPhone 12 und einem Herzschrittmacher sein sollte. Zu welchem Ergebnis sind Sie gekommen?
Thoralf Niendorf: Zunächst ein paar Worte zum Hintergrund unserer Studie: Die FDA, also die US-amerikanische Zulassungsbehörde für Arzneimittel und Medizinprodukte, warnt, dass die iPhones 12 und 13 eine Gefahr für Menschen mit implantierbaren elektronischen Geräten (Cardiac Implantable Electronic Device, CIED) wie einem Herzschrittmacher oder Kardioverter-Defibrillator sind. Apple selbst empfiehlt, zwischen einem CIED und einem iPhone mindestens 15 Zentimeter Abstand einzuhalten. Denn in den Smartphones dieser Generation ist ein Ringmagnet eingebaut, der das Handy auf der Ladestation fixiert und das kabellose Laden ermöglicht.
Es gibt Befürchtungen, dass dieses Magnetfeld die Funktion der CIEDs beeinträchtigen könnte. Die Hersteller müssen im Zulassungsprozess belegen, dass die Herzschrittmacher oder Kardioverter-Defibrillatoren Magnetfeldstärken bis zu einem Millitesla tolerieren. Wir wollten wissen, ab welchem Punkt die Ringmagneten der Handys diese Ein-Millitesla-Grenze überschreiten, die Funktion der CIEDs beeinträchtigen und sie in den Nullzustand zurücksetzen. Wenn die Vorderseite des Handys in Richtung des CIEDs zeigt, erreicht das Magnetfeld die Ein-Millitesla-Linie in etwas mehr als einem Zentimeter Abstand. Der Magnet ist allerdings auf der Rückseite des Handys verbaut. Dort ist das Magnetfeld etwas stärker und reicht bis zu 17 Millimeter Abstand an die Ein-Millitesla-Linie heran.
Eine detaillierte Genschalterkarte des Zebrafischs
Der Zebrafisch ist ein wichtiger Modellorganismus – etwa um Erbkrankheiten zu untersuchen. Ein Team um Uwe Ohler berichtet nun in „Cell Genomics“ und „Nature Machine Intelligence“ von Hochdurchsatz-Experimenten und KI-Methoden, mit denen eine bislang einzigartige Karte seines Genoms gelang.
Äußerlich unterscheiden sich Zebrafisch und Mensch grundlegend. Gleichwohl ähneln sich rund 70 Prozent ihrer Gene – darunter viele, die Krankheiten auslösen können. Deshalb ist das Tier ein beliebter Modellorganismus. Etliche Beobachtungen, etwa bezüglich seiner Embryonalentwicklung, lassen sich auf den Menschen übertragen. Die allermeisten Gene, die dabei eine Rolle spielen, sind bekannt. Anders sieht es bei Sequenzabschnitten innerhalb der DNA-Moleküle aus, die das jeweilige Gen regulieren. „Gewissermaßen sind das Schalter, die das Gen zum richtigen Zeitpunkt, an der richtigen Stelle oder durch ein passendes Signal aktivieren“, erklärt Professor Uwe Ohler vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), der am Berlin Institute for Medical System Biology (BIMSB) des MDC eine Arbeitsgruppe leitet.
Immer Richtung Arterien
Wie ein neues Blutgefäß den passenden Durchmesser erhält, war bisher unbekannt. Ein Team um den MDC-Forscher Holger Gerhardt berichtet jetzt im Fachblatt „Development“, dass eine zielgerichtete Wanderung neu gebildeter Zellen von den Venen in Richtung Arterien entscheidend dafür ist.
Auf einer Länge von etwa 150.000 Kilometern bilden die menschlichen Blutgefäße ein weit verzweigtes Netz, das jede noch so entlegene Stelle des Körpers mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt. Je weiter sich die vom Herz wegführenden Gefäße verästeln, desto feiner werden sie. Während die Hauptschlagader, die Aorta, einen stolzen Durchmesser von rund drei Zentimetern besitzt, beträgt dieser bei den kleinsten Kapillaren nur noch ein paar Mikrometer.
Ähnlich sieht es auf dem Weg zurück zum Herzen aus. Zwar liegt der Durchmesser der kleinen Venolen, die das sauerstoffarme Blut transportieren, bereits im zwei- bis dreistelligen Mikrometerbereich. Bei den beiden Hohlvenen aber, die ins Herz münden, beträgt er zwei Zentimeter.
Campus Berlin-Buch fördert erneut den bundesweiten Wettbewerb „Jugend forscht“
Die Regional-Wettbewerbe der 57. Runde von „Jugend forscht“ haben begonnen
Junge Talente in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) starten im Februar in Berlin beim bundesweiten Nachwuchswettbewerb „Jugend forscht“/“Schüler experimentieren“. Das diesjährige Motto lautet: „Zufällig genial?“
Der Campus Buch ist einer der vier Standorte in Berlin. Als Paten richten den Wettbewerb aus: das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Campus Berlin-Buch GmbH und – assoziiert – das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Insgesamt 38 Projekte von Schülerinnen und Schülern zwischen 10 und 18 Jahren wurden dem Campus Buch zugewiesen. Die Pateninstitutionen richten ein Programm für den Regionalwettbewerb aus – von der Einführungsveranstaltung über die Gestaltung der Präsentationen und deren Bewertung durch die Jury, bis hin zur Siegerehrung.
„Der Wettbewerb ist jedes Mal wieder spannend“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Ob ‚zufällig genial‘ oder einfach begeistert dabei, eigene Ideen umzusetzen – ‚Jugend forscht‘ ist ein sehr guter Ansporn, sich in den naturwissenschaftlichen und technischen Bereichen auszuprobieren und in Kontakt mit Forschungseinrichtungen oder Unternehmen zu kommen.“
Über den Wettbewerb
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V.
Regionalwettbewerb Buch/Campus Buch
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#
Pressemitteilung von „Jugend forscht“ zum Auftakt 2022
Quelle: Berlin-Buch/News
Angriff auf das zelluläre Netzwerk von Krebs
Angriff auf das zelluläre Netzwerk von Krebs – Neue Option für die Entwicklung wirksamer Therapien bei Lungenkrebs?
Die Behandlung von Patienten mit fortgeschrittenem Lungenkrebs stellt trotz wesentlicher Fortschritte nach wie vor eine große medizinische Herausforderung dar. Die zur Verfügung stehenden Therapieoptionen bedeuten in der Regel zwar eine Verlängerung der Lebenszeit können aber die tödliche Krankheit in den meisten Fällen nur für einen begrenzten Zeitraum aufhalten. Tumore können als Organe verstanden werden, die aus einem interaktiven Netzwerk verschiedener Zelltypen mit unterschiedlichen biologischen Funktionen aufgebaut sind. Tumorzellen programmieren in diesem Netzwerk gesunde Zellen um und ermöglichen damit das Wachstum und das Streuen des Krebses. Ebenso kann dieses Netzwerk auch ein Grund für das Versagen von Krebsmedikamenten sein, die nur einen Mechanismus des Tumorwachstums angreifen. Wissenschaftlern um Stefan Langhammer, der Firma Experimentelle Pharmakologie und Onkologie in Berlin-Buch und der Universität Kiel ist es nun gelungen mit einer Kombination aus bereits zugelassenen Arzneimitteln dieses zelluläre Netzwerk bei therapieresistenten Tumoren des nicht-kleinzelligen Lungenkarzinoms zu durchbrechen. In experimentellen Modellen zeigte sich bei allen behandelten Tumoren unterschiedlicher Gewebetypen eine vollständige Unterdrückung des Tumorwachstums. Darüber hinaus konnte in der Mehrzahl der behandelten Tumore ein anhaltender Rückgang der Größe um bis zu 58% unter Therapie beobachtet werden, bei gleichzeitig guter Verträglichkeit. Die jetzt in einer Fachzeitschrift veröffentlichten Ergebnisse belegen die hohe Wirksamkeit einer Kombinationstherapie, die das zelluläre Netzwerk von Krebs an verschiedenen Stellen gleichzeitig angreift und bieten einen Ansatzpunkt für die Entwicklung neuer Therapieoptionen bei Lungenkrebs mit bereits zugelassenen Medikamenten.
Pressekontakt:
Experimental Pharmacology
& Oncology Berlin-Buch GmbH
Robert-Rössle-Str. 10 (Haus 82)
13125 Berlin-Buch, Germany
Tel.: +49 (0)30 9489 4440
https://www.epo-berlin.com
Quelle: PM vom 21. 01. 2022
Die neue Ausgabe des Standortjournals buchinside ist erschienen
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
unsere Kernaufgabe ist es, den Campus Berlin-Buch zu entwickeln und zu betreiben, Start-ups und Unternehmen anzusiedeln. Entsprechend unserem Leitbild als Green Health Campus ist Nachhaltigkeit für uns dabei ein zentrales Thema. Gemeinsam mit den Forschungseinrichtungen folgen wir einer Entwicklungsstrategie, die auf einer ökologischen und sozialen Verantwortung für unsere Beschäftigten beruht. Bis 2030 soll der Campus weitgehend klimabewusst und energieeffizient ausgerichtet werden. Die Forschungseinrichtungen setzen in puncto Nachhaltigkeit eigene Schwerpunkte innerhalb der Campusstrategie – mit Kampagnen wie „Green MDCampus“, der FMP Green Initiative FMP/Green Initiative, einer Green-Lab-Zertifizierung oder einrichtungsspezifi- schen Nachhaltigkeitskonzepten. Wir wollen in diesem Heft vorstellen, welche übergreifenden Maßnahmen für den gesamten Campus geplant sind – und welche aktuell bereits umgesetzt werden.
Der Titelbeitrag stellt die gemeinsamen Überlegungen und Projekte vor, wie wir die Mobilität auf dem Campus umweltfreundlich gestalten und den Nutzergruppen gerecht werden können. Die gut sichtbaren Stationen für die Campusbikes und E-Scooter sind ein Anfang, um Anreize für eine umweltfreundliche Mobilität der Beschäftigten zu fördern.
Ein wesentliches Potenzial zur Verringerung der CO2-Emissionen liegt im Energiemanagement für den Campus. Allein der Bezug von 100 Prozent Grünstrom erbrachte im Jahr 2020 eine hohe Einsparung von Kohlenstoffdioxid. Obwohl die Bestandsgebäude im Biotechpark vollständig saniert sind, gibt es noch ein großes Potenzial, Energie einzusparen. So kann der Verbrauch von Wärme und Strom durch intelligente Regelungsstrategien, selbstlernende Algorithmen und umfangreiches Monitoring deutlich gesenkt werden. Diesbezüglich hat die CBB mehrere Pilotprojekte initiiert.
Nicht zuletzt steht auch der Grünraum des Campus mit seinem Parkcharakter, seinem Waldbestand und einer Vielzahl von schützenswerten Gehölzen im Fokus. Nachhaltigkeit bedeutet hier, die Biodiversität zu erhöhen und gleichzeitig dafür zu sorgen, dass die Bepflanzung künftig für ein wärmeres und trockeneres Klima geeignet ist. Der grüne Campus ist ein großer Vorzug für diejenigen, die hier arbeiten und wohnen. Er bietet Erholung, Freiraum und in der wärmeren Jahreszeit die Möglichkeit, mobil und digital vernetzt im Grünen zu arbeiten.
Nachhaltig zu wirtschaften und umweltfreundliche Bedingungen zu schaffen, lässt einen Wert entstehen, der viele Dimensionen hat. Dieser Wert ist heute ein entscheidender Faktor der Anziehungskraft von Wissenschafts- und Technologiestandorten.
Quelle: Campus Buch/News
FMP gemeinsam mit drei anderen Leibniz-Einrichtungen erfolgreich evaluiert
Folgende Leibniz-Einrichtungen wurden evaluiert:
- Institut für Zeitgeschichte, München-Berlin (IfZ)
- Deutsches Bergbau-Museum Bochum – Leibniz-Forschungsmuseum für Georessourcen (DBM)
- Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e. V. (FMP)
- Paul-Drude-Institut für Festkörperelektronik – Leibniz-Institut im Forschungsverbund Berlin e. V. (PDI)
Zu den Stellungnahmen des Senats der Leibniz-Gemeinschaft im Einzelnen:
…
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e. V. (FMP)
Das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie im Forschungsverbund Berlin e.V. (FMP) betreibe exzellente Grundlagenforschung auf der Vorstufe zur Medikamentenentwicklung, so der Senat der Leibniz-Gemeinschaft in seiner heute veröffentlichten Stellungnahme. Im Rahmen der Arbeiten würden pharmakologisch relevante Biomoleküle identifiziert, deren Struktur charakterisiert und im Hinblick auf eine zukünftige Weiterentwicklung verändert.
Der Senat betont die hervorragende Entwicklung des Instituts seit der letzten Evaluierung. Leitungswechsel in einigen Arbeitseinheiten seien für sinnvolle Neuausrichtungen im Forschungsspektrum genutzt und die Positionen ausgezeichnet besetzt worden. In den kommenden Jahren träten zwei ausgewiesene Wissenschaftler in den Ruhestand ein. Es sei wichtig, diese Positionen ohne Vakanz und erneut international hochrangig zu besetzen. Der Anteil von Frauen am wissenschaftlichen Personal sei mit einem Drittel zu niedrig und vor allem auf Leitungsebene zu gering. Diese Situation müsse sich verbessern.
Der Senat hebt hervor, dass Bund und Länder umfangreiche zusätzliche Mittel zum Aufbau eines der weltweit größten und leistungsfähigsten Kernspinresonanz (NMR)-Spektrometer bereitstellen würden. Es solle 2023 in Betrieb gehen und werde die nationale und internationale Reputation des Instituts noch weiter erhöhen. Auch die weiteren strategischen Planungen des FMP würden begrüßt.
Das FMP sei ausgezeichnet mit einem anregenden wissenschaftlichen Umfeld in Berlin vernetzt. Besonders hervorzuheben sei die Zusammenarbeit mit dem benachbarten Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin der Helmholtz-Gemeinschaft. Die enge Zusammenarbeit in Berlin mit Humboldt Universität, Freier Universität, Technischer Universität und der Universitätsmedizin Charité schlage sich in den wichtigen gemeinsamen Berufungen und großen Verbundprojekten nieder. Zudem übernehme das FMP eine tragende Rolle in der Koordination des Konsortiums EU-OPENSCREEN und erbringe in diesem Verbundwichtige Dienstleistungen.
Der Senat der Leibniz-Gemeinschaft empfiehlt Bund und Ländern, die gemeinsame Förderung des FMP fortzusetzen.
…
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP)
Campus Buch gewinnt erneut bei „Wer radelt am meisten“
Zwanzig Berliner Landesunternehmen traten im August und September 2021 im Wettbewerb „Wer radelt am meisten?“ gegeneinander an. Gewonnen hat der Campus Berlin-Buch, dicht gefolgt von den Berliner Wasserbetrieben, der Berliner Energieagentur und den Berliner Verkehrsbetrieben. Die 231 Radlerinnen und Radler des Bucher Wissenschafts- und Biotechcampus/MDC-Mitte lagen mit 136.547,9 Kilometern eindeutig vorn.
Campus-intern kamen die besten Fahrerinnen und Fahrer alle vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC): Jessica Berlin belegte den ersten Platz mit 4961,1 km, Jürgen Janke, AG Pischon/Biobank, errang mit 4913 km den zweiten Platz und Holger Gerhardt mit 3103 km den dritten Platz.
Bei den Campus-Dreierteams siegte das Team „Shut up legs“ mit Rainer Leben, Jessica Berlin und Holger Gerhardt vom MDC. Sie waren auch in der Wertung des Gesamtwettbewerbs erfolgreich – als zweitbestes Team. Den zweiten Platz vom Campus erreichten die „Re-rolling Organoids” mit Alina Pflaume, Cellphenomics GmbH, Jürgen Loskutov, Cellphenomics GmbH und Larissa Ruhe, ASC Oncology GmbH. Die „CAR-Biker“ mit Giuliano Ballacchino, Carmen Judis und Rene Jüttner vom MDC wurden Dritte.
Der Wettbewerb ist aus einer Radfahraktion der Berliner Verkehrsbetriebe mit der Berliner Stadtreinigung und den Berliner Wasserbetrieben entstanden und wird von der Initiative „mehrwert“ ausgetragen. Insgesamt sammelten 1740 Beschäftigte ihre Radkilometer. Der Wettbewerb fördert nicht nur eine umweltfreundliche und gesunde Mobilität, sondern möchte Lebensqualität bei gleichzeitiger Kosteneinsparung aufzeigen. Bevorzugt sollen sich Dreierteams bilden, um sich gegenseitig anzuspornen und bei den Kilometerleistungen zu unterstützen.
Jeder Kilometer spart CO2
Wieder gab es enorme Rekorde in der Gesamtwertung aller Teilnehmenden: Das beste Dreierteam sammelte 10.422,3 Kilometer, der beste Einzelfahrende bot allein 7.124 Kilometer auf. Für alle, die sich am Wettbewerb beteiligten, war jedoch das Mitmachen und die Motivation entscheidend, sich aufs Rad zu schwingen und vielleicht noch eine Extratour zu fahren. Jeder Kilometer mit Muskelkraft zählte, ob auf dem Fahrrad oder dem Ergometer. Elektrofahrräder, mit denen man sich fortbewegen kann, ohne selbst in die Pedale zu treten, waren nicht zugelassen.
In diesem Jahr legten alle Teilnehmenden gemeinsam eine Strecke von 1.015.553 Kilometern zurück – also rund 33 Mal um den Äquator. Dies ist nicht nur ein beeindruckendes Ergebnis für die Gesundheit, sondern auch für die Umwelt, da die Strecke einer Ersparnis von 192.955 kg CO2 entspricht.
Auch 2021 bestes Berliner Team beim Stadtradeln
Die mehrwert-Unternehmen haben auch in diesem Jahr wieder als eigenes Team beim Stadtradeln teilgenommen. Insgesamt sind 1.419 Radelnde aus 20 Unternehmen in den drei Wochen der Aktion 302.970 Kilometer mit dem Rad gefahren. Damit lagen sie mit großem Vorsprung vor der Polizei Berlin und dem rbb 88.8.
Quelle: Campus Buch/News
Richtfest für Gründerzentrum BerlinBioCube
Das fünfte und oberste Geschoss des BerlinBioCube steht – am 29. Oktober wurde auf dem biomedizinischen Campus Berlin-Buch das Richtfest gefeiert
Der BerlinBioCube entsteht für junge Unternehmen, die neue Therapien und Diagnostika oder Medizintechnik entwickeln. Der Rohbau des Gebäudes ist bis zur fünften Etage hochgezogen, und die 8.000 Quadratmeter Nutzfläche behaupten gut sichtbar ihren Platz im BiotechPark. Zwei Etagen im neuen Gründer:innenzentrum auf dem Campus Berlin-Buch sind bereits von Start-ups reserviert. Am 29. Oktober 2021 feierte die Campus Berlin-Buch GmbH nun das Richtfest mit allen am Bau Beteiligten.
„Wir freuen uns, dass wir den Bau bislang termingerecht und zu den geplanten Kosten umsetzen konnten. Alle Vergaben sind gut verlaufen“, so Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH.
Der BerlinBioCube wird moderne Labore, Büros und Gemeinschaftsflächen bieten. Mit dem zukunftsweisenden Projekt können bis zu 400 neue Arbeitsplätze auf dem biomedizinischen Campus entstehen – einem der führenden Wissenschafts- und Technologiestandorte in Deutschland. Bereits jetzt bietet der Campus rund 3.000, zumeist hochqualifizierte Arbeitsplätze. Exzellente Forschungsinstitute, Kliniken und innovative Unternehmen wirken am Standort eng zusammen und legen den Grundstein für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum. Dieses Potenzial kann mit dem BerlinBioCube für Gründerinnen und Gründer künftig noch besser erschlossen werden.
„Wir erleben eine immense Nachfrage nach Laborflächen von jungen Unternehmen“, erklärt Campusmanagerin Quensel. „Start-ups, die bereits im BiotechPark etabliert sind, benötigen weitere Flächen, und die Anfragen von externen, auch internationalen Firmen reißen nicht ab. Der Campus ist dank seines Profils besonders attraktiv für Gründerinnen und Gründer in der medizinischen Biotechnologie, Medizintechnik und angrenzenden Gebieten.“
Der kompakte Baukörper von doranth post architekten nutzt die Baufläche im BiotechPark optimal. Durch die Gliederung der Fassade und textile Elemente erhält das Gebäude eine größere Leichtigkeit. Das Gründerzentrum erfüllt Ansprüche, die auch an moderne Forschungsbauten gestellt werden. Dazu gehören eine hohe Aufenthaltsqualität, Labore mit Tageslicht und gemeinsame Flächen für die Kommunikation.
Der Neubau des BerlinBioCube ist mit einer Investition von 55 Millionen Euro verbunden und wird durch Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur‘ (GRW) ermöglicht“. Das neue Gründerzentrum komplettiert den BiotechPark. Für den weiteren Ausbau sind Flächen in Campusnähe vorgesehen, die im Rahmenplan für Buch Süd festgelegt wurden.
Quelle: BerlinBioCube/News