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Grundsteinlegung für den BerlinBioCube

Grundsteinlegung für den BerlinBioCube

Im Beisein des Regierenden Bürgermeisters von Berlin wurde am 14. April der Grundstein für das neue Gründerzentrum BerlinBioCube auf dem Campus Berlin-Buch gelegt

Für Start-ups, die vielversprechende Ansätze für Therapien und Diagnostik in die Anwendung bringen wollen, entsteht im BiotechPark Berlin-Buch ein neues Gründerzentrum. Der BerlinBioCube wird ab 2023 auf fünf Geschossen rund 8.000 Quadratmeter für moderne Labore, Büros und Gemeinschaftsflächen bieten. Mit dem zukunftsweisenden Projekt können bis zu 400 neue Arbeitsplätze auf dem biomedizinischen Campus entstehen – einem der führenden Wissenschafts- und Technologiestandorte in Deutschland.

(v.l.) Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH, der Regierende Bürgermeister Berlins und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, und der Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn, beim symbolischen Hammerschlag zur der Grundsteinlegung für das neue Gründerzentrum BerlinBioCube am 14. April 2021.
Bildnachweis: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH

Bei der feierlichen Grundsteinlegung hob der Regierende Bürgermeister Berlins und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller, hervor: „Der Campus Berlin-Buch wächst und entwickelt sich immer mehr zu einem Powerhouse unserer Medizin- und Biotechbranche. Aus dem Zusammenwirken von starken Forschungsinstituten und innovativen Unternehmen entsteht hier ein besonderes Potenzial, das wir mit dem neuen BerlinBioCube Zentrum für Gründerinnen und Gründer künftig noch besser erschließen können. Diese wichtige Investition legt einen weiteren Grundstein für ein nachhaltiges Wirtschaftswachstum und neue, krisenfeste Arbeitsplätze. Eine erfolgreiche Kooperation zwischen Wissenschaft und Wirtschaft ist die beste Zukunftsversicherung für eine gute Entwicklung unserer Stadt.“

An der Zeremonie nahmen auch der Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn, und die Geschäftsführenden der Campus Berlin-Buch GmbH, Dr. Christina Quensel und Dr. Ulrich Scheller, teil. Der Architekt Rainer Post übermittelte eine Videobotschaft.

Der Pankower Bezirksbürgermeister Sören Benn sagte: „Bereits jetzt bietet der Campus 3.000 zumeist hochqualifizierte Arbeitsplätze. Hier wirtschaftliches Wachstum und damit weitere Arbeitsstellen zu fördern, ist auch ein ausnehmend positives Signal für die anstehende städtebauliche Entwicklung des Berliner Nordens.“

Campusmanagerin Quensel betonte, dass der BiotechPark zur richtigen Zeit ausgebaut wird: „Wir erleben eine immense Nachfrage nach Laborflächen von jungen Unternehmen. Start-ups, die bereits im BiotechPark etabliert sind, benötigen weitere Flächen, und die Anfragen von externen, auch internationalen Firmen reißen nicht ab. Der Campus ist dank seines Profils besonders attraktiv für Gründerinnen und Gründer in der medizinischen Biotechnologie, Medizintechnik und angrenzenden Gebieten.“

Bei der feierlichen Zeremonie der Grundsteinlegung für das neue Gründerzentrum BerlinBioCube im BiotechPark des Campus Berlin-Buch:
(v.l.) Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH; Prof. Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC); Dr. Gesa Schäfer, Kaufmännische Leiterin des Experimental and Clinical Research Centers (ECRC) von MDC und Charité; der Regierende Bürgermeister Berlins und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller; Prof. Volker Haucke, Direktor am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP); Bezirksbürgermeister von Pankow, Sören Benn; Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH und Prof. Heike Graßmann, Administrative Vorständin des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC)
Bildnachweis: Peter Himsel / Campus Berlin-Buch GmbH

Der kompakte Baukörper von doranth post architekten nutzt die Baufläche im BiotechPark optimal. Durch die Gliederung der Fassade und textile Elemente erhält das Gebäude eine größere Leichtigkeit. Das Gründerzentrum erfüllt Ansprüche, die auch an moderne Forschungsbauten gestellt werden, wie Rainer Post erläuterte. Dazu gehören eine hohe Aufenthaltsqualität, Labore mit Tageslicht und gemeinsame Flächen für die Kommunikation.

Der Neubau des BerlinBioCube ist mit einer Investition von 55 Millionen Euro verbunden und wird durch Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur‘ (GRW) ermöglicht“. Das neue Gründerzentrum komplettiert den BiotechPark. Für den weiteren Ausbau sind Flächen in Campusnähe vorgesehen, die im Rahmenplan für Buch Süd festgelegt wurden.

https://www.berlinbiocube.de

Grundsteinlegung für das Gründerzentrum BerlinBioCube

14.04.2021, 11:00 bis 14.04.2021, 12:00

EINLADUNG: Grundsteinlegung Gründerzentrum BerlinBioCube

 

Die Campus Berlin-Buch GmbH lädt Sie herzlich ein zur LIVEÜBERTRAGUNG der Grundsteinlegung für das Gründerzentrum BerlinBioCube am Mittwoch, 14. April 2021, ab 11:00 Uhr auf berlinbiocube.de

Wir freuen uns, wenn Sie online dabei sein können.

PROGRAMM

Begrüßung

Michael Müller
Regierender Bürgermeister von Berlin

Sören Benn
Bezirksbürgermeister des Bezirks Pankow von Berlin

Rainer Post
Geschäftsführer, Architekturbüro doranth post architekten GmbH

Dr. Christina Quensel
Geschäftsführerin
Campus Berlin-Buch GmbH

Im BiotechPark des Campus Berlin-Buch entsteht das fünfgeschossige Gründerzentrum BerlinBioCube nach Plänen des Münchner Büros doranth post architekten GmbH. Das Gründerzentrum bietet auf 8.000 Quadratmetern Platz für Start-ups und junge Unternehmen in der Biotechnologie. Die Errichtung des Labor- und Bürogebäudes wird aus Bundes- und Landesmitteln finanziert.

 

BerlinBioCube

Ein kleines Haus für ein großes Mikroskop

Vier Meter hoch ist das neue Kryo-Elektronenmikroskop auf dem Campus Buch. Es liefert Aufnahmen von winzigsten Strukturen auf Nanometerebene. Das MDC hat für dieses Wunderwerk der Technik ein eigenes Gebäude errichtet. Dr. Christoph Diebolder von der Charité leitet die Einrichtung für die Berliner Strukturbiologie-Gemeinde.

Was die Welt im Innersten zusammenhält – Dr. Christoph Diebolder will’s wissen. Er will die biochemischen Prozesse ergründen, mit denen sich die kleinsten Puzzlesteine des Lebens aneinanderfügen. Sichtbar machen, was passiert, wenn Moleküle im Inneren einer Zelle aufeinandertreffen.

Der Strukturbiologe leitet seit Februar 2020 die neu errichtete Core Facility für Kryo-Elektronenmikroskopie (Kryo-EM) der Charité – Universitätsmedizin Berlin in Zusammenarbeit mit dem Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und dem Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) auf dem Campus Buch. Die Einrichtung läuft seit einem knappen Jahr im Testbetrieb, im März ging sie offiziell in den Regelbetrieb. Mit der Kryo-EM ist es möglich, biologische Moleküle auf Nanometerebene sichtbar zu machen – „in einer Auflösung, die mit der Kristallografie mithält“, schwärmt Diebolder. Am 13. April stellt er die neue Technologie im Rahmen seiner MDC Welcome Lecture vor.

Core Facility CryoEM Charité Campus Buch-Elektronen und Lichtmikroskopie

Sensibler Riese: Das vier Meter hohe Kryo-Transmissionselektronenmikroskop verträgt weder Erschütterungen durch vorbeifahrende Autos noch Temperaturschwankungen.
© Wiebke Peitz, Charité

Gegenüber der Röntgen-Kristallografie hat die Kryo-EM einen entscheidenden Vorteil. Auch damit können dreidimensionale Strukturen beispielsweise eines Proteins abgebildet werden, erklärt Professor Oliver Daumke. Er forscht am MDC an Proteinen, die innerhalb der Zelle wichtige Funktionen ausführen, indem sie zelluläre Membranen unter Energieverbrauch verformen. „Die Kristallografie erzeugt jedoch das Bild eines isolierten Proteins. Das Besondere an der Kryo-Elektronenmikroskopie ist, dass wir damit die Proteine nicht nur in Isolation, sondern auch in ihrer zellulären Umgebung anschauen können“, sagt Daumke. „ Und das, ohne sie vorher kristallisieren zu müssen.“

Hier lesen Sie die gesamte PM des MDC

Herzlichen Glückwunsch, Prof. Ganten

Eine Büste für Detlev Ganten – MDC-Gründungsdirektor wird 80

Professor Detlev Ganten, Gründungsdirektor des MDC und langjähriger Wissenschaftlicher Vorstand des Centrums, feiert am 28. März 2021 seinen 80. Geburtstag. Das MDC ehrt den Forscher und erfolgreichen Wissenschaftsmanager deshalb auf dem Campus Berlin-Buch mit der Enthüllung einer Büste.

Der Bucher Bürgerverein gratuliert ganz herzlich und wünscht alles Gute.

Detlev Ganten. Foto: privat

Das Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und die Campus Berlin-Buch GmbH gratulieren Professor Detlev Ganten an seinem 80. Geburtstag am kommenden Sonntag in einer kleinen Zeremonie mit dem Aufstellen einer Büste. Detlev Ganten, geboren am 28. März 1941 in Lüneburg, hat das MDC nach der deutschen Vereinigung mit aufgebaut und war von 1991 bis 2004 Wissenschaftlicher Vorstand des Forschungscentrums. Bis heute ist er aktives Mitglied des MDC-Freundeskreises und engagiert sich für die Belange des Biotechnologiestandorts Campus Berlin-Buch.

„Als leidenschaftlicher Wissenschaftler hat Detlev Ganten voller Elan und mit großer Weitsicht das MDC gegründet. Er hat das MDC zu dem gemacht, was es heute ist: ein international angesehenes Forschungscentrum. Wir haben Detlev Ganten sehr, sehr viel zu verdanken und freuen uns, dass er immer noch fürs MDC aktiv ist – als freundschaftlicher Ratgeber für viele und Ideengeber im Freundeskreis. Ich gratuliere ihm von Herzen“, sagt Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm).

Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH ergänzt: „Detlev Ganten hat die Entwicklung des Campus zu einem herausragenden Berliner Zukunftsort mit enger Verbindung zu Biotechnologie, Kliniken, Kunst und zu naturwissenschaftlicher Bildung maßgeblich geprägt.“

Chef der Charité und Leiter des World Health Summit

Nach seiner Zeit am MDC war der medizinische Pharmakologe Ganten von 2004 bis 2008 Vorstandsvorsitzender der neuen Charité – Universitätsmedizin Berlin und von 2005 bis 2015 Vorsitzender des Stiftungsrates der Stiftung Charité; seit 2016 ist er dessen Ehrenvorsitzender. Von 2009 bis 2020 saß Detlev Ganten Präsident des World Health Summit vor. Vor seinem Ruf nach Berlin war Ganten von 1973 bis 1991 Professor am Pharmakologischen Institut der Universität Heidelberg und von 1997 bis 2001 Vorsitzender der Helmholtz Gemeinschaft Deutscher Forschungszentren.

Pandemiebedingt können neben dem Jubilar mit seiner Familie nur einige wenige, enge Wegbegleiter*innen sowie der Vorstand des MDC und die Geschäftsführung der Campus-Betreibergesellschaft anwesend sein. Während der Feier wird eine Büste von Detlev Ganten enthüllt. Die Plastik hat die Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach geschaffen.

Interessierte können per Zoom online an der Veranstaltung teilnehmen.

Geburtstagszeremonie für Detlev Ganten
Sonntag, 28. März 2021, 14:00 – 15:00 Uhr

Zum Programm und zur Anmeldung

Weiterführende Informationen
Unerschrocken, weitsichtig, inspirierend – Detlev Ganten zum 80.

Zeitzeugen-Interview

Über die Künstlerin Anna Franziska Schwarzbach

Quelle: Campus Berlin-Buch/News

Mutig, weitsichtig, inspirierend – Detlev Ganten zum 80.

Feierliche Einweihung des Käthe-Beutler-Hauses von BIH und MDC

Ein Haus, das Grenzen überschreitet: Feierliche Einweihung des Käthe-Beutler-Hauses von BIH und MDC 

Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und der Regierende Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung Berlins, Michael Müller, haben heute ein neues Gebäude für die translationale medizinische Forschung des Berlin Institute of Health (BIH) in der Charité sowie des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) auf dem Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark Campus Berlin-Buch eingeweiht. Der Bund hat sich mit 26,2 Millionen Euro an den rund 29 Millionen Euro Gesamtkosten für den Neubau beteiligt. Das frühere Klinikgebäude wurde saniert und durtorstch einen Neubau, das Käthe-Beutler-Haus, ergänzt. Es bietet nun auf 3000 Quadratmetern Platz für rund 200 Wissenschaftler*innen. Ihr Forschungsschwerpunkt wird die Blutgefäßmedizin sein. Der Name des Hauses erinnert an die jüdische Ärztin und Wissenschaftlerin Käthe Beutler, die 1935 unter den Nazis in die USA emigrieren musste. Ihr Sohn und Enkel überbrachten ebenso Grußworte wie der Vorsitzende der Jüdischen Gemeinde zu Berlin. Das Käthe-Beutler-Haus ist das erste Forschungsgebäude des BIH, das in Betrieb genommen wird.

Blick auf den Vorplatz und Haupteingang des Käthe-Beutler-Hauses vom Lindenberger Weg aus.
© Felix Petermann, MDC

„Das neue Käthe-Beutler-Haus wird die Forschung in Berlin weiter verbinden – und zwar sowohl räumlich als auch inhaltlich. Geschaffen wurde ein gemeinsamer Forschungsstandort für das BIH und das MDC am Campus Buch. Dabei steht die Namensgeberin des neuen Gebäudes, die Kinderärztin und Forscherin Dr. Käthe Beutler, durch ihre persönliche Lebensgeschichte für Entschlossenheit, Durchsetzungsfähigkeit und Weitsicht. Sie hat damit auch in der heutigen Zeit gerade für junge Wissenschaftlerinnen, Forscherinnen und Studentinnen eine Vorbildfunktion. Ich wünsche dem BIH und dem MDC, allen weiteren beteiligten Forschungseinrichtungen und allen, die das Käthe-Beutler-Haus nutzen werden für ihre gemeinsame Arbeit viel Erfolg und gutes Gelingen!“, sagte die Bundesforschungsministerin Anja Karliczek anlässlich der Eröffnung des Käthe Beutler Hauses, die coronabedingt nur mit wenigen Gästen vor Ort stattfand. 

Karliczek überbrachte ihre Grüße daher per Videobotschaft, ebenso wie Berlins Regierender Bürgermeister und Senator für Wissenschaft und Forschung, Michael Müller: „Das Käthe-Beutler-Haus nimmt in der Privilegierten Partnerschaft des MDC mit dem BIH in der Charité eine wichtige Brückenfunktion ein. Ihre gemeinsamen Forschungsaktivitäten sind von großer wissenschaftlicher, gesundheitspolitischer und gesellschaftlicher Bedeutung und finden nunmehr ideale Rahmenbedingungen. Ich bin sehr dankbar, dass mit diesem besonderen Forschungsgebäude der Name Käthe Beutlers nach Berlin zurückkehrt und für unsere wachsende Medizinmetropole steht.“

Professor Christopher Baum, Vorsitzender des BIH Direktoriums und gleichzeitig Vorstand des Translationsforschungsbereichs der Charité – Universitätsmedizin Berlin, freut sich über das erste BIH-Gebäude, das nun seinen Nutzer*innen übergeben werden kann. „Bisher sind die Arbeitsgruppen des BIH über verschiedene Häuser in ganz Berlin verteilt. Wir freuen uns sehr, dass das BIH mit dem Käthe-Beutler-Haus nun einen Ort und ein erstes Zuhause erhält. Mit dem Forschungsbereich der Translationalen Vaskulären Biomedizin werden hier bedeutsame Forschungen zu Blutgefäßen stattfinden, die bei vielen Krankheiten eine Rolle spielen und damit hoffentlich bald vielen Patientinnen und Patienten zugutekommen.“

Blick auf Arbeitsbänke in einem der Großraumlabor im 2. OG (zum Lindenberger Weg)
© Felix Petermann, MDC

 

Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm.), sagte zur Eröffnung des neuen Gebäudes, in dem Forschungsgruppen des MDC und des BIH gemeinsam unter einem Dach arbeiten werden: „Ich freue mich außerordentlich, dass wir heute das Käthe-Beutler-Hauses hier auf dem Campus Buch eröffnen. Wir stärken damit unsere fruchtbare Partnerschaft mit dem BIH und der Charité. Seit vielen Jahren arbeiten MDC-Wissenschaftler*innen und Mediziner*innen auf vielfältige Weise eng und erfolgreich zusammen. Das Experimental and Clinical Research Center von MDC und Charité hier direkt nebenan ist ein wunderbares Beispiel dafür, wie patientenorientierte Forschung gelingt. Heute wird dieses Erfolgsmodell der Translation („vom Labor in die Klinik“) um die Blutgefäßforschung und -medizin erweitert. Ich wünsche allen Beteiligten viel Erfolg.“ 

Mitten durch das Käthe-Beutler-Haus verläuft die Grenze zwischen Berlin und Brandenburg. Da passt es, dass hier auch die Grenzen zwischen Grundlagenforschung und klinischer Anwendung täglich überschritten werden sollen. Professor Axel R. Pries, Dekan der Charité, hält dies für essentiell: „Es ist von großer Bedeutung, dass sich Ärztinnen und Ärzte, Forscherinnen und Forscher und nicht zuletzt Patientinnen und Patienten täglich unter einem Dach begegnen: Durch den unmittelbaren Austausch entwickeln sich neue Ideen und Forschungsergebnisse können schnell in die Realität übersetzt werden: Nur so wird aus Forschung Gesundheit!“

 

Der Name des Hauses geht auf die jüdische Ärztin Käthe Beutler zurück, die in Berlin Medizin studierte und anschließend zunächst an der Charité und danach in eigener Praxis als Kinderärztin tätig war. Im Jahr 1935 musste sie mit ihrer Familie vor den Nationalsozialisten fliehen, in den USA fand sie eine neue Heimat. Ihr Sohn Frederick Beutler und ihr Enkelsohn Bruce Beutler sind ebenfalls Wissenschaftler, Bruce Beutler erhielt im Jahr 2011 den Nobelpreis für Medizin für seine Arbeiten auf dem Gebiet der angeborenen Immunität. Beide waren bei der Einweihung des Käthe-Beutler-Hauses ebenfalls zugeschaltet und erinnerten an ihre Mutter und Großmutter. „Wir haben sie als eine starke Person erlebt, die immer versucht hat, Gutes zu tun, auch in einer Welt, die ihr gegenüber besonders hart war“, sagte Bruce Beutler in seiner Würdigung. „Wenn sie heute hier wäre, würde sie sich freuen – und sicher sehr darüber staunen, dass die Charité ein Haus nach ihr benennt. Wir sind stolz darauf, dass ihr vorbildliches Leben von dieser angesehenen Institution gewürdigt wird, die eine prägende Rolle in ihrer beruflichen Laufbahn spielte.“

Dr. Gideon Joffe, Vorsitzender der Jüdischen Gemeinde zu Berlin, dankte den Verantwortlichen für die Namenswahl für das neue Forschungsgebäude. „Käthe Beutler steht stellvertretend für die vielen vertriebenen jüdischen Wissenschaftler*innen und Ärzt*innen im Dritten Reich. Indem wir ihrer heute gedenken, stellen wir sicher, dass das Andenken an dieses Unrecht gewahrt bleibt. Gleichzeitig sind wir glücklich darüber, dass Wissenschaft heute grenzenlos betrieben wird und internationale Zusammenarbeit selbstverständlich geworden ist.“ 

Eine Gedenktafel am Eingang des neuen Gebäudes erinnert an Käthe Beutler. 

Stellvertretend für die Wissenschaftler*innen, die künftig im Käthe-Beutler-Haus arbeiten werden, sagte Professor Holger Gerhardt, Sprecher des BIH & MDC Center for Vascular Biomedicine und Professor für Experimentelle Herz-Kreislaufforschung im MDC: „Im Käthe-Beutler-Haus ermöglichen wir die Begegnung zwischen uns, den Forschungsteams der Vaskulären Biomedizin, und den Patientinnen und Patienten. Und wir stellen einen regen Austausch zwischen Spitzenwissenschaft und -technologie her: Wir nutzen hier neueste Omics-Technologien etwa zur Gensequenzierung oder Einzelzellanalyse und verfügen über modernste Mikroskopie-Methoden. Uns geht es um die Translation von der Grundlagenforschung in die Klinik – und auch zurück. Translation überbrückt Gräben zwischen Disziplinen, deren unterschiedlichen Sprachen, Kulturen und Denkweisen. So schafft sie neues Verständnis und neue Einsichten. Das wird nachhaltig verändern, wie wir Krankheiten verstehen, therapieren oder auch vorbeugend verhindern.”

Zahlen, Daten, Fakten zum Käthe-Beutler-Haus

Anschrift: Käthe-Beutler-Haus, Lindenberger Weg 80, 13125 Berlin

Bauherren: Charité – Universitätsmedizin Berlin, Max-Delbrück-Centrum; 

Architekt: kleyer.koblitz.letzel.freivogel, Gesellschaft von Architekten mbH

Kosten: 29,1 Mio Euro

Nutzfläche: 3030 qm

Errichtung: 2017 – 2021

Fertigstellung: März 2021

Youtube/virtueller Rundgang

Quelle: PM des MDC vom 24.03.2021

 

Labor trifft Lehrer – Lernen für Lehrer*innen

Ob in Biologie, Chemie oder Bioinformatik – Forschung entwickelt sich rasch. Für Lehrkräfte, die am Puls der Zeit unterrichten möchten, bietet das MDC spezielle Fortbildungen: „Labor trifft Lehrer“ ist digital oder analog. Luiza Bengtsson und Zoe Ingram sagen, warum es sich für Lehrer*innen, Schüler*innen und Forscher*innen lohnt.

Das Zeugnis, das die Lehrkräfte den Fortbildungsveranstaltungen „Labor trifft Lehrer“ ausstellen, lässt nichts zu wünschen übrig. Im Schuljahr 2019/2020 haben die Teilnehmer*innen die Kurse am MDC mit der Durchschnittsnote 1,3 bewertet; 92 Prozent geben an, dass sie den Kurs weiterempfehlen würden. Die meisten von ihnen unterrichten Biologie und Chemie in der Sekundarstufe II. Zur Fortbildung gehören neben den Kursen Unterrichtsmaterialien in Form von Filmen, Vorträgen, Übungen und Concept-Postern, die auf der MDC-Website zum Download bereitstehen.

Das Labor-trifft-Lehrer-Team am MDC (v.l.n.r.): Zoe Ingram, Luiza Bengtsson und Micela Condor Jonske.
© Valentin Popescu, MDC

Dr. Luiza Bengtsson hat das Format entwickelt und setzt es federführend als wissenschaftliche Leiterin um. Zoe Ingram koordiniert und begleitet die Veranstaltungen. Zum Team gehört außerdem die studentische Hilfskraft Micela Condor Jonske.

Seit wann und warum gibt es „Labor trifft Lehrer“?

Luiza Bengtsson: Das MDC engagiert sich schon seit fast 20 Jahren in der Schülerarbeit. Auf dem Campus Buch betreiben wir gemeinsam mit vielen Partnern das „Gläserne Labor“, in dem Schulkinder und Jugendliche experimentieren und forschen können. 2011 fing ich in der Kommunikationsabteilung an mit dem Auftrag, zusätzlich ein Fortbildungskonzept für Lehrkräfte zu entwickeln, und 2012 haben wir dann mit „Labor trifft Lehrer“ angefangen. Es gehört zum Selbstverständnis des MDC, dass wir unsere Forschung transparent, verständlich und nutzbar für die Gesellschaft machen. Denn darum geht es beim Wissenstransfer – von der Forschung in die Gesellschaft. Die gesamte Helmholtz-Gemeinschaft, zu der das MDC gehört, hat sich dieses Ziel auf die Fahnen geschrieben.

Wie findet Ihr Themen und Wissenschaftler*innen für die Kurse?

Luiza Bengtsson: Wir machen eine Art Scouting, um zu schauen, welche MDC-Themen sich gut mit den Rahmenlehrplänen decken. Denn die Lehrerinnen und Lehrer sollen sie im Unterricht anwenden können. Dann fragen wir in den Forschungsgruppen an, ob sie mitmachen wollen. Das Schöne ist: Die Wissenschaftler*innen sagen eigentlich immer ja. In manchen Arbeitsgruppen widmet sich sogar das gesamte Team den ganzen Tag lang den Besucher*innen aus den Schulen.

Was haben die Wissenschaftler*innen davon?

Zoe Ingram: Diese Kurse sind eine sehr gute Möglichkeit für die Forschenden, ihre Wissenschaft mit der Öffentlichkeit zu teilen. Wissenschaftskommunikation gehört zu ihrem Beruf dazu. Es macht ihnen auch Spaß: Die Lehrkräfte sind ein sehr interessiertes und dankbares Publikum. Ich würde sagen, beide Seiten wissen die Kurse sehr zu schätzen.

Hat die Pandemie den Wissenstransfer unterbrochen?

Luiza Bengtsson: Nein, sie hat ihn allerdings sehr verändert. „Labor trifft Lehrer“ – das sind normalerweise Präsenzveranstaltungen, bei denen Lehrkräfte einen Tag lang Wissenschaftler*innen im Labor besuchen und dort mit ihnen arbeiten. Das Ganze organisieren wir etwa acht Mal im Jahr. Seit September 2020 bieten wir „Labor trifft Lehrer“-Fortbildungen einmal im Monat als virtuelle Veranstaltung an. Dabei halten MDC-Forschende einen 90-minütigen Vortrag zu einem bestimmten Thema.

Wie kommen die Online-Vorträge bei den Lehrkräften an?

Zoe Ingram: Sehr gut. Auf den Evaluationsbögen lesen wir ganz oft: „Bitte macht das weiter, das ist so toll.“ Die Online-Veranstaltungen haben – im Gegensatz zu den Kursen im Labor – den Vorteil, dass auch Lehrkräfte von weiter weg oder sogar aus dem Ausland teilnehmen können. Das freut uns natürlich sehr.

Luiza Bengtsson: Das Gros der Teilnehmer*innen bei den Präsenzveranstaltungen kommt aus Berlin und Brandenburg. Die Berliner Senatsverwaltung für Bildung, Jugend und Familie und das Brandenburger Bildungsministerium erkennen die Kurse als Fortbildungen an. Das heißt, die Lehrkräfte müssen das nicht in ihrer Freizeit – also nebenbei – machen. Aber es waren auch schon Lehrerinnen und Lehrer aus Niedersachsen oder Bayern bei uns im Labor.

Wie viele Lehrkräfte nehmen jeweils teil?

Luiza Bengtsson: Bei unserer allerersten Veranstaltung im Labor hatten wir 25 Teilnehmer*innen. Das war aber zu viel des Guten – man darf nicht vergessen, dass in den Laboren ja auch noch gearbeitet wird. Und auch aus Sicht der Besucher*innen war die Gruppe zu groß. Aus dieser Erfahrung haben wir gelernt: Eine gute Anzahl ist acht. In die Online-Kurse kommen zwischen 15 und 75 Teilnehmer*innen – da ist nach oben eigentlich keine Grenze gesetzt.

Wird es nach der Pandemie neben den Laborbesuchen weiterhin virtuelle Kurse geben – so wie sich die Teilnehmer*innen das wünschen?

Zoe Ingram: Das haben wir vor. Die Formate vermitteln ganz unterschiedliche Sachen: Die Online-Vorträge bieten 90 Minuten geballtes Wissen. Wie die Face-to-Face-Veranstaltungen wecken die Online-Angebote die Begeisterung der Lehrkräfte, aber im Labor bieten wir noch stärker einen unmittelbaren Einblick in den Forschungsalltag. Viele sagen am Ende des Tages, dass sie jetzt wieder wissen, warum sie Chemie oder Biologie studiert haben.

Luiza, Du hast als Wissenschaftlerin gearbeitet. Was hat dich dazu bewogen, in die Kommunikation zu wechseln?

Luiza Bengtsson: Ich habe Chemie, Ost-und Zentraleuropakunde und Gender Studies an der Lunds Universitet in Schweden studiert, an der Freien Universität Berlin in der Biochemie promoviert und dann einige Jahre in den USA an der Johns Hopkins School of Medicine geforscht. Als Postdoc bin ich an die FU zurückgekehrt. 2007 bin ich dann ans MDC in die Arbeitsgruppe von Thomas Jentsch gewechselt. Ich habe das wissenschaftliche Arbeiten sehr genossen. Aber ich habe es noch mehr genossen, die Wissenschaft anderen zu vermitteln. Schon während der Promotion habe ich viel Lehre gemacht. Immer wenn es darum ging, eine Laborführung zu organisieren, einen populärwissenschaftlichen Vortrag zu halten oder Studierende zu betreuen, habe ich meine Hand gehoben. Der Wechsel in die Wissenschaftskommunikation war der logische nächste Schritt.

Vermisst Du das wissenschaftliche Arbeiten?

Luiza Bengtsson: Ich habe nie damit aufgehört. Um gute Fortbildungen zu konzipieren, muss man sich mit dem Thema – egal welchem –, den Methoden und Erfahrungswelten der Lehrenden wie der Teilnehmenden auseinandersetzen. Ohne eine wissenschaftliche Herangehensweise funktioniert das nicht so gut. Außerdem hat der Aufbau des „Labor trifft Lehrer“-Programms mich näher zu meinen interdisziplinären Wurzeln und der Welt des Public Engagement gebracht. So experimentiere ich gerade mit verschiedenen Formen des Dialogs zwischen Wissenschaft und Gesellschaft im Rahmen eines europäischen Projekts zu Open Science und arbeite an einem Weißbuch zu Citizen Science in Deutschland mit.

Und Du, Zoe? Wie bist du zum MDC gekommen?

Zoe Ingram: Ich habe Erziehungswissenschaften mit dem Schwerpunkt Erwachsenenbildung an der Humboldt-Universität Berlin studiert. Luiza habe ich in einem Seminar kennengelernt. Sie suchte nach einer Partnerin für die Evaluation von „Labor trifft Lehrer“. Ich war sofort dabei. Dann habe ich mein Praktikum hier gemacht und bin im Masterstudium noch einmal ans MDC zurückgekehrt, um im ORION Open Science Projekt zu arbeiten. Dort habe ich auch meine Masterarbeit geschrieben.

Was gefällt Dir an Deiner Arbeit hier besonders gut?

Zoe Ingram: Die Lehrkräfte sind oft sehr begeistert. Ich auch! Ich hatte einmal das Glück, bei einem Workshop dabei zu sein, bei dem wir den Querschnitt eines Nervs, feiner als ein Haar, unter dem Elektronenmikroskop vergrößert haben. Zu sehen, wie viel Information in so etwas Winzigem steckt – das hat mich völlig umgehauen. Und ich war nicht die Einzige, den Lehrer*innen ging es genauso. Es ist wichtig, dass sie dieses Staunen, diese Begeisterung, diese Neugier behalten und an ihre Schüler*innen weitergeben; dass sie ihnen Mut machen, etwas in der Richtung zu studieren, wenn es sie interessiert. Ich bin in Hawaii aufgewachsen. Ich glaube, meine Biologielehrerin hat nie ein Labor von innen gesehen. Meine Vorstellung von Biologie beschränkte sich auf ein paar Meerestiere. Es ging nie darum, wie Wissen geschaffen wird. Die Lehrkräfte haben in den „Labor trifft Lehrer“-Kursen die einmalige Möglichkeit, in eine Arbeitsgruppe integriert zu werden, den Forschungsalltag zu sehen und zu erfahren. Diese Erfahrung geben sie gewiss an ihre Schüler*innen weiter.

 Die Fragen stellte Jana Ehrhardt-Joswig.

Quelle: PM des MDC vom 17. 02. 2021

Labor trifft Lehrer

Auch in Buch kämpft man gegen Corona

Hier einige Beispiele, wie die Zukunftsorte gegen das Corona-Virus kämpfen.

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Logo Berlin-Buch

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(v.l.) Projektleiter Uli Hölken, CBB, Dr. Ulrich Scheller und Dr. Christina Quensel, Geschäftsführende der CBB, Carsten Böll, Bauüberwachung für die GSE Ingenieur-Gesellschaft mbH, beim Spatenstich für den BerlinBioCube (Foto: Peter Himsel/CBB)

BerlinBioCube

 

Corona-, Krebs und Co. – Herausforderungen der Medizin in der Gesundheitsstadt Berlin

zu hören in der ARD Mediathek oder bei RBB inforadio
Thomas Prinzler vom Inforadio (RBB) im Gespräch mit
Prof. Dr. Jeanette Schulz-Menger, Universitätsprofessorin an der Charité und Leiterin der nicht-invasiven Herzbildgebung im     Helios-Klinikum Berlin-Buch.
Dr. Jobst Röhmel ist Facharzt an der Kinderklinik mit Schwerpunkt Pneumologie und Immunologie an der Charité und Mitarbeiter des Projekts “Der Simulierte Mensch”.
Prof. Dr. Christian Hackenberger ist Chemiker und Leiter des Bereichs “Chemische Biologie” am Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie ( FMP ).

Campus Berlin-Buch

Berlin-Buch

Eckert & Ziegler erhält erneut Auszeichnung für exzellente Ausbildungsqualität

Eckert & Ziegler erhält erneut Auszeichnung für exzellente Ausbildungsqualität

Eckert & Ziegler wird zum zweiten Mal in Folge von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Berlin für die besondere Qualität seiner Ausbildung prämiert. Das Berliner Medizintechnikunternehmen war von 2019 bis 2020 bereits Träger des Gütesiegels für “Exzellente Ausbildungsqualität”. Das IHK-Siegel wird für die Dauer von zwei Jahren verliehen.

„Die Re-Zertifizierung bestätigt, dass die Qualität unserer Ausbildung weiterhin auf einem sehr hohen Niveau ist. Ich danke unserem Ausbildungsteam und vielen weiteren engagierten Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen, die unsere Auszubildenden individuell betreuen und fördern. Ganz besonders danke ich aber unseren großartigen Azubis. Sie sind der beste Beweis dafür, dass Lehrjahre bei Eckert & Ziegler spannend und abwechslungsreich sind“, erläutert Dr. Harald Hasselmann, Mitglied des Vorstands der Eckert & Ziegler AG und verantwortlich für das Ressort Personal. „Mit einer Übernahmequote von rund 70% hat die Ausbildung bei Eckert & Ziegler traditionell einen hohen Stellenwert und ist zentraler Bestandteil unserer Personalentwicklung.“

Die IHK hat die Ausbildung bei Eckert & Ziegler anhand von mehr als 40 Kriterien überprüft. Bewertet wurden unter anderem die Rahmenbedingungen, die Durchführung und Betreuung der Ausbildung. Besonders überzeugend waren hierbei die Ablaufprozesse bei der Einarbeitung, die an den Ausbildungsrahmenplan angepassten individuellen Einsatzpläne sowie die Maßnahmen zur Teambildung. Darüber hinaus beeindruckte Eckert & Ziegler damit, dass Auszubildende frühzeitig in eigenverantwortliche Projekte eingebunden werden und damit auch soziale Kompetenzen gefördert werden.

Für den Ausbildungsstart am 1. September 2021 bei Eckert & Ziegler sind noch freie Ausbildungsplätze für Industriekaufleute und Fachinformatiker für Systemintegration verfügbar. Bewerbungsschluss ist der 19. März 2021.

Über Eckert & Ziegler
Die Eckert & Ziegler Gruppe gehört zu den weltweit größten Herstellern für isotopentechnische Komponenten für medizinische, wissenschaftliche und messtechnische Zwecke. Das Unternehmen konzentriert sich auf Anwendungen in der Krebstherapie, der nuklearmedizinischen Diagnostik und der industriellen Radiometrie. In einigen seiner Arbeitsgebiete ist der Konzern international führend. An weltweit 20 Standorten beschäftigt das Unternehmen rund 800 Mitarbeiter, davon 240 am Sitz der Konzernzentrale in Berlin-Buch. Die Eckert & Ziegler Aktie (ISIN DE0005659700) ist im TecDAX der Deutschen Börse gelistet.

Wir helfen zu heilen.

Quelle: PM Eckert & Ziegler vom 10. 02. 2021

Eckert & Ziegler AG

Mehr Frauen für die Wissenschaft

Mehr Frauen für die Wissenschaft – BIH und MDC laden ein zu Film, Vortrag und Diskussion

Am 11. Februar ist internationaler Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft. Das Berlin Institute of Health (BIH) und das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) laden zu einer gemeinsamen Online-Veranstaltung mit Film, Vortrag und Debatte. Wir wollen diskutieren, welche Veränderungen notwendig sind, um den Wissenschaftsbetrieb vielfältiger, gerechter und offener für alle zu gestalten.

Wissenschaftlich herausragende Entdeckungen benötigen vielfältige Perspektiven, innovative Ergebnisse beruhen auf diversen Ansätzen. Aktuelle Beispiele zeigen, dass Frauen an herausragenden Entdeckungen in führender Position beteiligt waren: Der aktuelle Chemie-Nobelpreis zur Crispr-Cas-Genschere ging an zwei Frauen, der Biontech-mRNA-Impfstoff beruht auf bahnbrechenden Entwicklungen von Frauen. Dennoch sind Wissenschaftlerinnen, insbesondere in höheren Positionen, in Universitäten wie Forschungsinstituten nach wie vor unterrepräsentiert. Sie stellen zwar die Hälfte aller Doktorand*innen, aber nur jede vierte Professur. Vorurteile und Geschlechterstereotypen, aber auch strukturelle Barrieren im Wissenschaftssystem erschweren es Frauen, in der Wissenschaft erfolgreich zu sein. Frauen haben häufiger als Männer befristete Verträge, arbeiten in Teilzeit und werden für dieselbe Arbeit schlechter bezahlt. Forschungsarbeiten von Männern werden häufiger zitiert, bei Berufungen werden Frauen seltener berücksichtigt. Um all dies soll es in der Diskussionveranstaltung am 11. Februar gehen.

Gestartet wird mit der Online-Ausstrahlung des Films „Picture a Scientist“.  Trailer Er folgt drei Wissenschaftlerinnen – einer Biologin, einer Chemikerin und einer Geologin – bei ihrer Arbeit im Labor oder in der Polarregion und berichtet über ihre Erfahrungen mit Diskriminierung, Benachteiligung und sexueller Belästigung. Jennifer Doudna, die Nobelpreisträgerin für Chemie des Jahres 2020, sagt: „Der Film ist ein Muss für Jede:n in der Wissenschaft. Wir müssen eine aufrichtige Debatte über das Problem des Sexismus in den Naturwissenschaften führen und auch seine verschärften Folgen für Wissenschaftlerinnen ethnischer Minderheiten anerkennen. Wir müssen als geschlossene Gemeinschaft handeln, um Missetäter zu stoppen, um Belästigung und Diskriminierung zu vermeiden, um unsere Vorurteile einzugestehen und ihnen bewusst zuwider zu handeln und um Mädchen und Frauen während ihrer gesamten wissenschaftlichen Laufbahn zu unterstützen. Jeder ist in der Wissenschaft willkommen und jeder verdient faire Startbedingungen.“

Karin Höhne, die Referentin für Chancengleichheit am BIH , und Dr. Christiane Nolte, Frauenvertreterin am MDC, haben gemeinsam das Programm für den Internationalen Tag der Frauen und Mädchen in der Wissenschaft organisiert. Für den Einführungsvortrag hat Prof. Dr. Marieke van den Brink, Professorin für Gender&Diversity von der Radboud Universität in den Niederlanden, zugesagt. Sie geht der Frage nach, wie Universitäten und Forschungssseinrichtungen inklusiver werden. An der anschließenden Diskussion nehmen Wissenschaftlerinnen von BIH, MDC, der University of Sheffield (UK) und dem Bellvitge Biomedical Research Institute (Spanien) teil.

Das Programm im Überblick

Filmvorführung online “Picture a Scientist”: 9. Februar, 18:00 Uhr – 12. Februar, 18:00 Uhr

Am 11. Februar 2021

16:00 Uhr – Eröffnung und Begrüßung Prof. Dr. Baum, Wissenschaftlicher Direktor des BIH Prof. Dr. Graßmann, Administrative Vorständin des MDC

16:15 Uhr – Keynote “Gender Inclusion in Higher Education” Prof. Dr. Marieke van den Brink, Radboud University, Niederlande

17:15 Uhr – Podiumsdiskussion zur Gleichstellung in der Wissenschaft
Prof. Dr. Claudia Langenberg | Berlin Institute of Health
Dr. Daniela Panáková | Max Delbrück Center for Molecular Medicine
Prof. Dr. Marysia Placzek | University of Sheffield, UK
Prof. Dr. Barbara Rivera Polo | IDIBELL, Spain; McGill University, Canada

Die Sprache der Veranstaltung ist englisch.

BIH/women-and-girls-in-science

MDC Berlin, Campus Berlin-Buch

Vier neue Gruppen nutzen Einzelzellmethoden

Vier neue Gruppen nutzen Einzelzellmethoden für die Medizin

Das BIH, das MDC und die Charité haben vor einem Jahr den Forschungsfokus Single Cell Ansätze für die personalisierte Medizin  gegründet. Ziel ist es, Einzelzelltechnologien für klinische Fragestellungen zu nutzen. Umsetzen sollen das vier neue Nachwuchsgruppen, die nun ihre Arbeit begonnen haben.

Das Bild zeigt die vier jungen Nachwuchs-gruppenleiterinnen mit den Chairs des Single Cell Programms: Ashley Sanders, Angelika Eggert, Stefanie Grosswendt, Nikolaus Rajewsky, Leif Ludwig und Simon Haas (v.l.n.r.)
© Felix Petermann, MDC

2018 waren sie der „Durchbruch des Jahres“: Das Wissenschaftsmagazin Science kürte die neuen Technologien, mit denen Wissenschaftler*innen die genetische Aktivität einzelner Körperzellen analysieren können, zur wichtigsten Errungenschaft. „Diese revolutionären Technologien haben eine große Bedeutung für die personalisierte Medizin“, sagt Professor Christopher Baum, Vorsitzender des BIH Direktoriums und Vorstand für den Translationsforschungsbereich der Charité. „Wir haben uns deshalb entschlossen, die Translation dieser Forschung zu fördern: Wir wollen die Ergebnisse der Forschung rascher in die Klinik bringen und umgekehrt, aus Beobachtungen in der Klinik neue Fragestellungen für die Single-Cell-Forschung entwickeln.“ Zu diesem Zweck haben das Berlin Institut of Health (BIH), das Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und die Charité – Universitätsmedizin Berlin gemeinsam den Fokusbereich „Single Cell Ansätze für die personalisierte Medizin“ gegründet.

Modernste Technologien für den klinischen Einsatz

Den Kern des neuen Forschungsfokus bilden vier neue Nachwuchsforschungsgruppen, deren Leiter*innen international berufen wurden: Dr. Leif Ludwig, der vom Broad Institute in Cambridge, USA nach Berlin gekommen ist, will mit seiner Gruppe die Entwicklung und Aktivität von Stammzellen im Zusammenhang mit dem Erbgut ihrer „Zellkraftwerke“, den Mitochondrien, untersuchen. Dr. Simon Haas kommt vom Deutschen Krebsforschungszentrum in Heidelberg und analysiert Krebsstammzellen, um damit den Ursprung von Blutkrebserkrankungen gezielt angehen zu können. Dr. Stefanie Grosswendt vom Berliner Max-Planck-Institut für molekulare Genetik möchte herausfinden, welche Zelltypen und Vorgänge aus der Embryonalentwicklung im Krankheitsbild bestimmter Krebsarten eine Rolle spielen. Die Kanadierin Dr. Ashley Sanders war bisher am Europäischen Molekularbiologischen Labor in Heidelberg und erforscht, wie neue Mutationen in einzelnen Zellen entstehen und so deren unterschiedliche Ausprägung innerhalb eines Organs oder Tumors bedingen.

Die Nachwuchsgruppen werden am MDC in Mitte, und somit am Berliner Institut für Molekulare Systembiologie (BIMSB), angesiedelt sein. Hier haben sie Zugang zu neuesten Einzelzellmethoden und kooperieren mit exzellenten Systembiologen. BIMSB-Direktor Professor Nikolaus Rajewsky hat selbst entscheidende Beiträge zur Einzelzelltechnologie geleistet. „Das ist so, als ob wir ein Supermikroskop erfunden hätten, mit dem wir plötzlich in jede Zelle in einem Gewebe hineinschauen könnten, in alle Zellen gleichzeitig, und sehen könnten, was molekular in der Zelle vor sich geht – zum Beispiel wann und warum sie krank wird.“ Nikolaus Rajewsky und Professorin Angelika Eggert, Direktorin der Klinik für Pädiatrie mit Schwerpunkt Onkologie und Hämatologie an der Charité, sind Sprecher und Sprecherin des neuen BIH-Forschungsfokus.

Aus Gewebe isolierte Zellen, werden in Miniaturchips zur Verarbeitung einzelner Zellen kanalisiert. © Felix Petermann, MDC

Zusammenarbeit mit Kliniker*innen

Das BIMSB befindet sich in Berlin Mitte und damit in unmittelbarer Nähe zum Campus Charité Mitte (CCM). Das erweist sich als großer Vorteil für ihre translationale Arbeit, denn die Nachwuchsgruppen werden jeweils eng mit einer Klinik der Charité zusammenarbeiten, um die Einzelzelltechnologien für konkrete medizinische Fragestellungen und deren klinischen Einsatz zu etablieren: Ashley Sanders wird mit Britta Siegmund, der Direktorin der Medizinischen Klinik für Gastroenterologie, Infektiologie und Rheumatologie, kooperieren. Angelika Eggert ist klinische Partnerin von Stefanie Grosswendt. Simon Haas und Leif Ludwig werden mit den Direktoren der beiden Medizinischen Kliniken mit Schwerpunkt Hämatologie, Onkologie und Tumorimmunologie zusammenarbeiten, Lars Bullinger am Campus Virchow-Klinikum (CVK) sowie Ulrich Keller am Campus Benjamin Franklin (CBF).

„Ich glaube, dass insbesondere die Krebsforschung von den neuen Single-Cell-Technologien profitieren wird“, sagt Angelika Eggert. „Denn Tumoren bestehen keineswegs aus lauter gleichartigen Zellen, sondern sind oft ein sehr heterogenes Gemisch aus unterschiedlich differenzierten Krebszellen, Bindegewebs-, Blutgefäß- und Immunzellen. Je genauer man die zelluläre Zusammensetzung eines Tumors kennt, desto gezielter kann man ihn bekämpfen.“

Der Beginn eines „Cell Hospitals“

Prof. Nikolaus Rajewsky
Foto: Pablo Castagnola

„Ich freue mich sehr und bin auch ein bisschen stolz, dass wir diese tollen jungen Leute nach Berlin holen konnten“, sagt Nikolaus Rajewsky. Gleichzeitig ist auch das Angebot für die jungen Forscher*innen besonders attraktiv. Während man als Forscherin oder Forscher den molekularen Details auf den Grund gehen kann, fragen die assoziierten Ärzt*innen nach der klinischen Relevanz der Ergebnisse und ermöglichen den Forschenden Einblicke in Krankheitsfälle, die mithilfe von Einzelzelltechnologien aufgeklärt werden können.

„In diesem Sinne betrachte ich diese Initiative als den Beginn eines ‘Cell Hospitals‘, in dem die Grundlagenforschung des MDC/BIMSB, die klinische Forschung an der Charité und die translationale Forschung des BIH zusammenkommen“, sagt Nikolaus Rajewsky. „Nicht nur, um die Mechanismen zu verstehen, warum Zellen krank werden, sondern auch, um diese Zellen so frühzeitig zu entdecken, dass man sie wieder auf den Pfad des Gesunden zurückbringen kann. Ich bin mir sicher, dass wir zumindest für einige Krankheiten signifikante Fortschritte machen werden.“

Quelle: PM des MDC vom 02. 02. 2021