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Herzatlas mit Tiefenschärfe

Forschende aus drei Kontinenten haben eine erste ausführliche Skizze des Atlas des menschlichen Herzens vorgelegt – um die Funktion des lebenswichtigen Organs besser zu verstehen und um zu erhellen, was während einer Herzerkrankung schief läuft. Wie das Team in „Nature“ berichtet, zeigt der Atlas eine enorme zelluläre und molekulare Vielfalt.

Tag für Tag schlägt das menschliche Herz zuverlässig rund 100.000 Mal. Es pumpt das Blut immer nur in eine Richtung durch die vier verschiedenen Kammern; die Geschwindigkeit variiert bei Ruhe, während des Sports und bei Stress. Dafür müssen die Zellen in jedem Teil des Herzens bei jedem Herzschlag koordiniert vorgehen. Wie dem Organ diese anspruchsvolle Aufgabe gelingt, ist bislang allerdings erstaunlich wenig bekannt. Dabei stellt es so sicher, dass jeder Winkel des Körpers über das Blut permanent mit Nährstoffen und Sauerstoff versorgt ist und dass Kohlendioxid und Abfallstoffe abtransportiert werden.

Professor Norbert Hübner, der Leiter der Arbeitsgruppe „Experimentelle Genomik von Herz-Kreislauf-Erkrankungen“ am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC), hat gemeinsam mit Dr. Sarah Teichmann vom Wellcome Sanger Institute im britischen Cambridge, Professor Jonathan Seidmann und Professorin Christine Seidmann, beide von der Harvard Medical School in Boston, und Dr. Michela Noseda vom Imperial College London vor rund drei Jahren ein Projekt namens „Human Heart Cell Atlas“ ins Leben gerufen, mit dem sie das Herz Zelle für Zelle verstehen möchten. Der Atlas der Herzzellen ist Teil des internationalen Großprojekts „Human Cell Atlas“ und wird von der Chan Zuckerberg Initiative mit knapp vier Millionen US-Dollar sowie vom Deutschen Zentrum für Herz-Kreislauf-Forschung (DZHK ) und der British Heart Foundation mit 2,5 Millionen Euro gefördert.

Erkenntnisse aus rund einer halben Million Zellen und Zellkernen

Die an dem Projekt beteiligten Teams aus 33 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern, die an 19 Institutionen in Deutschland, Großbritannien, den USA, Kanada, China und Japan forschen, haben rund eine halbe Million einzelne Zellen und Zellkerne des menschlichen Herzens analysiert. Jetzt können sie einen ersten ausführlichen Entwurf des Herzzellatlas im Fachblatt „Nature“ vorlegen. Er zeigt eine enorme Vielfalt der Zellen und enthüllt zuvor unbekannte Subtypen von Herzmuskelzellen und stützenden Herzzellen, schützende Immunzellen des Herzens und ein weit verzweigtes Netzwerk von Blutgefäßzellen. Sie errechnen zudem, wie die Zellen kommunizieren, um das Herz in Gang zu halten.

„Dies ist das erste Mal, dass sich irgendjemand in diesem Maßstab einzelne Zellen des menschlichen Herzens angeschaut hat. Das ist erst durch umfangreiche Einzelzellsequenzierung möglich geworden“, sagt Professor Norbert Hübner, ein Hauptautor vom MDC, der Charité – Universitätsmedizin Berlin, dem Berlin Institute of Health (BIH ) und dem DZHK in Deutschland. „Diese Studie zeigt, was diese Technik und internationale Kooperationen leisten können. Das gesamte Spektrum der Herzzellen und ihre Genaktivität zu kennen, ist eine grundlegende Notwendigkeit. Nur so kann man verstehen, wie das Herz funktioniert und wie es auf Stress und Krankheit reagiert.“

Professorin Christine Seidman, eine Hauptautorin vom Brigham and Women’s Hospital, der Harvard Medical School und dem Howard Hughes Medical Institute, sagt: „Millionen Menschen werden wegen Herz-Kreislauf-Erkrankungen behandelt. Wir wollen zunächst das gesunde Herz verstehen. So können wir nachvollziehen, wie das Zusammenspiel von Zelltypen und Zellzuständen lebenslange Leistungsfähigkeit ermöglichen kann und wie sich dieses Zusammenspiel während einer Erkrankung unterscheidet. Letztendlich können diese grundlegenden Erkenntnisse auf spezifische Ziele hinweisen, die zu maßgeschneiderten Therapien der Zukunft führen und damit eine personalisierte Medizin für Herzkrankheiten schaffen, die für jeden Patienten und jede Patientin die Wirksamkeit der Behandlung verbessert.“ Herz-Kreislauf-Erkrankungen sind weltweit die häufigste Todesursache. Jedes Jahr sterben daran 17,9 Millionen Menschen, meist aufgrund eines Infarkts oder eines Schlaganfalls.

Ein heterogenes Organ

Für ihre Arbeit konnten die Forscherinnen und Forscher sieben weibliche und sieben männliche Herzen hirntoter, aber herzgesunder Spender*innen zwischen 40 und 75 Jahren aus Europa und den USA nutzen, die für eine Transplantation aus unterschiedlichen Gründen nicht in Frage kamen. Um die Herzzellen möglichst genau zu charakterisieren, haben die Forscher*innen untersucht, welche Gene in den einzelnen Zellen und Zellkernen aus sechs verschiedenen Herzregionen jeweils angeschaltet sind. Dazu gehörten die rechten und linken Vorhöfe und Kammern, die Herzspitze, Apex genannt, und das Ventrikelseptum, das die beiden Herzkammern voneinander trennt. Das Herz ist schließlich ein ziemlich heterogenes Organ. Die Blutdruckunterschiede zwischen den rechten und linken Vorhöfen und Kammern beispielsweise sind ganz enorm.

Mit modernen Methoden der Einzelzellsequenzierung, die sie zuvor an die Besonderheiten des Herzgewebes angepasst hatten, mit maschinellem Lernen und Bildgebungsverfahren haben die Wissenschaftler*innen herausgefunden, dass sich die Zellen in diesen Regionen stark voneinander unterscheiden. In jeder Region gab es ein spezifisches Set von Zellen, was Unterschiede in der Entwicklung unterstreicht und möglicherweiser zu unterschiedlichen Reaktionen auf eine Behandlung führt.

Alle bisher bekannten Zelltypen des Herzens besitzen außerdem zahlreiche Subtypen. Es gibt beispielsweise nicht die eine Herzmuskelzelle, sondern viele verschiedene Kardiomyozyten mit teilweise ganz unterschiedlichen Funktionen. Die Genexpressionsmuster legen nahe, dass manche von ihnen mit einer viel höheren Stoffwechselrate umgehen können als andere. Warum das so ist, können die Forscher*innen noch nicht sagen. Auch bei den Fibroblasten, die das Bindegewebe des Organs ausmachen, fanden sie sehr unterschiedliche Muster der Genexpression.

Zu viel Gerüstmaterial

Nach einem Herzinfarkt versuchen die Fibroblasten, so viel geschädigtes Herzgewebe wie möglich mit einem stützenden Gerüst zu ersetzen. So soll es weiterhin den Kräften standhalten, die mit einem normalen Herzschlag verbunden sind. Manchmal setzen sie dabei zuviel Gerüstmaterial – oder extrazelluläre Matrix (ECM) – ein. Dieses zusätzliche Narbengewebe führt oft zu Herzrhythmusstörungen und Herzversagen.

„Wir haben verschiedene Fibroblasten-Subtypen gesehen: Manche produzieren die extrazelluläre Matrix über unterschiedliche Prozesse, andere bauen das Gerüst um, wieder andere kommunizieren mit Immunzellen in ihrer direkten Nachbarschaft. Auch das könnte beeinflussen, wie viel Narbengewebe entsteht“, sagt die MDC-Forscherin Dr. Henrike Maatz aus der Arbeitsgruppe von Hübner, die eine der vier Erstautor*innen der Studie ist. „Mit dem Zellatlas des menschlichen Herzens haben wir die Grundlage geschaffen, um fibrotische Prozesse wirklich zu verstehen: Warum verlaufen sie in den Vorhöfen und Kammern jeweils anders? Wie können wir sie kontrollieren?“

Unerwartet war zudem die Beobachtung, dass die Herzen der Frauen in ihren Kammern mehr Muskel- und weniger Bindegewebszellen aufweisen als die der Männer – obwohl weibliche Herzen in der Regel kleiner sind als männliche. Das Resultat könne erklären, warum Frauen seltener als Männer an Herz-Kreislauf-Leiden erkranken. „Das ist faszinierend, aber das Ergebnis basiert auf nur sieben Herzen jedes Geschlechts. Wir müssen mal schauen, ob dieses Ergebnis weiteren Untersuchungen standhält“, sagt Maatz.

In kleine Bereiche heranzoomen

Auch die Blutgefäße, die das Herz durchziehen, untersuchten die Forscher*innen in dieser Studie so detailliert wie noch nie. Der Atlas zeigte, wie sich die Zellen in Venen und Arterien an die verschiedenen Drücke und Umgebungen angepasst haben. Das könnte zum Verständnis dessen beitragen, was bei koronarer Herzkrankheit in den Blutgefäßen schief läuft.

Dr. Michela Noseda, eine Hauptautorin vom National Heart and Lung Institute, Imperial College London, sagt: „Unsere internationalen Anstrengungen liefern der Wissenschaft Informationen von unschätzbarem Wert. Sie beleuchten die zellulären und molekularen Details der Herzzellen, die gemeinsam Blut durch den Körper pumpen. Wir haben Herzzellen kartiert, die potenziell mit SARS-CoV-2 infiziert werden können. Dabei haben wir herausgefunden, dass spezialisierte Zellen der kleinen Blutgefässe ebenfalls Angriffsziele des Virus sind. Unsere Datensätze sind eine Goldgrube an Informationen, um die Feinheiten von Herzkrankheiten zu verstehen.“ 

Lange Zeit konnten Wissenschaftler*innen quasi nur von oben auf die Landkarte des Herzens schauen. Mithilfe der Einzelzellsequenzierung können sie nun erstmals in kleine Bereiche reinzoomen.

Dr. Sarah Teichmann, eine Hauptautorin des Wellcome Sanger Instituts und Ko-Vorsitzende des Organisationskomitees für den „Human Cell Atlas“, sagt: „Diese großartige Gemeinschaftsarbeit gehört zur globalen Initiative des Human Cell Atlas, eine ‘Google-Map’ des menschlichen Körpers zu erstellen. Der Herzzellatlas, der Forscher*innen auf der ganzen Welt offen zur Verfügung steht, ist eine fantastische Ressource. Der Atlas wird zu einem neuen Verständnis von Herzgesundheit und -krankheit, zu neuen Behandlungen und möglicherweise sogar zu neuen Wegen führen, geschädigtes Herzgewebe zu regenerieren.“

Finanzielle Förderung

Diese Studie wurde unterstützt von der British Heart Foundation (BHF), dem Europäischen Forschungsrat (ERC), dem Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF ), dem Deutschen Zentrum für Herz-Kreislaufforschung e.V. (DZHK), der Leducq Fondation, der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG ), Chinese Council Scholarship (CSC), der Alexander von Humboldt-Stiftung, EMBO , CIHR Canadian Institutes for Health Research, HSF Heart and Stroke Foundation, AI Alberta Innovates, der Chan Zuckerberg Initiative, dem Wellcome Sanger Institute, Wellcome, NIH und dem Howard Hughes Medical Institute.

Weiterführende Informationen

Quelle: PM MDC vom 24. 09. 2020

BUCHER BÜRGERFORUM: Bildungs- u. Integrationszentrum

Sehr geehrte Damen und Herren,

der Bucher Bürgerverein und das Amt für Weiterbildung und Kultur beim Bezirksamt Pankow laden Sie hiermit ganz herzlich zum

Bucher Bürgerforum

zum Bildungs- und Integrationszentrum

auf dem Campus Berlin-Buch, Mensa ein.

Das ist der Abschluss der Aktionswoche, wo sich viele zukünftige Mieter und Akteur vorgestellt haben.

Geplant ist folgendes:

  1. Begrüßung durch den Bucher Bürgerverein (ca. 5 min Herr Lochow)
  2. Beginn Herr Benn (ca. 5-10 min)
  3. Herr Seitenbecher: Lageplan, Grundrisse, Zeitstrahl, BPU/VPU, Partizipation, MFN (20-25 min)
  4. Vorstellung der Fachbereiche, Jugendkunstschule und Gläsernes Labor (30 min)

 

Beitrag Bibliothek (Fr. Tiepke)

Beitrag Gläsernes Labor (Hr. Dr. Scheller/ Fr. Jacob)

Beitrag VHS Gesundheit (Hr. Schmelter)

Film Jugendkunstschule 2,5 min (Fr. Lekschas)

Beitrag Kunst und Kultur (Fr. Balla)

Beitrag vom Museum Pankow (Fr. Roters)

Vorstellung Musikschule (Hr. Berghäuser)

 

  1. Podium mit Herrn Benn, Herrn Dr. Scheller, Herrn Dr. Seitenbecher, Frau Tiepke…  (Fragerunde ca. 30min)

Bitte beachten Sie die aktuellen Hygienevorschriften

Bildungs- und Integrationszentrum Buch (BIZ Buch, in Planung)

BIZ-Buch, karlundp, Präsentation, Aussenansicht

Bild: karlundp Gesellschaft von Architekten mbH

Das BIZ Buch – Heimat für Kultur und Bildung

Buch erhält eine neue Heimat für Kultur und Bildung: Auf der Freifläche Groscurthstraße 21-33 entsteht bis 2025 auf ca. 3300 qm und 4 Etagen das Bildungs- und Integra­tions­zen­trum (BIZ) Buch. Waren bislang nur Bibliothek und Musik­schule in Buch präsent, wird sich das künftig ändern: Erstmals ziehen Volks­hoch­schule, Musik­schule, Bibliothek und der Bereich Kunst und Kultur mit Kunst­werkstätten und Tanz­räumen in ein Haus, ergänzt um das Gläserne Labor des Campus Berlin-Buch und einzelne Aus­stellungen des Museum Pankow. Ein Novum in dieser Fülle und Verzahnung nicht nur für den Bezirk, sondern auch für Berlin und Deutschland – und Werbung und Strahl­kraft für Buch.

Ein wichtiger Faktor ist dabei auch das Gläserne Labor, was ebenfalls mit eigenen Räum­lich­keiten eine Heimat im BIZ findet und Kinder experi­men­tell und spielerisch an natur­wissen­schaftliche Themen heranführt – in enger Kooperation mit den anderen Einrichtungen wie der angren­zenden Bibliothek. Und so wird das BIZ auch einen Schwer­punkt auf sogenannte MINT-Themen setzen, ohne dass andere Kulturangebote zu kurz kommen werden.

Was erwartet die BucherInnen und Bucher noch:

  • Eine deutlich größere Bibliothek über zwei Etagen, die man mit ent­sprechen­dem Lese­ausweis außer­halb der Öffnungs­zeiten, beispiels­weise am Sonntag, aufsuchen kann.
  • Kinderbetreuungs­räume für Eltern oder Großeltern, die Kurse besuchen – ob nun im Yoga- und Bewegungs­raum oder in einem der vielen neu ausgestatteten Unterrichts­räumen der Musik­schule und VHS.
  • Projekträume und große Multi­funktions­räume, die nicht nur für die Angebote der Ein­rich­tungen zur Ver­fügung stehen, sondern auch für Vereine und Initiativen vor Ort.
  • Ein Café im Eingangs­bereich für die gastrono­mische Ver­sorgung.
  • Und umfangreiche Außen­flächen mit Urban Gardening-Bereichen, einer Lese­terasse, Sitz­bereichen für Kurse im Freien und einem kleinen Amphittheater – um nur einen Teil der Highlights zu nennen.

Derzeit laufen die detaillierten Raum­planungen für das Gebäude – errichtet von karlundp-Archi­tek­ten zusammen mit Topos Land­schafts­architekten. Ab 2021 starten die ersten bau­vor­berei­tenden Maß­nahmen auf der Fläche, bevor es dann 2022 richtig los­geht und wir am 1. Juli 2025 das Haus feierlich mit den Bucherinnen und Buchern eröffnen wollen.

Bis dahin wird es eine Vielzahl an kleinen und größeren Aktionen geben, um den Gedanken des BIZ gemeinsam zu leben und zu entwickeln. Eine erste kleine Aktionswoche Ende September 2020 in der jetzigen Bucher Bibliothek mit Ange­boten aller Ein­rich­tungen soll einen ersten Eindruck vermitteln – abge­schlossen von einem Bucher Bürger­forum am 1. Oktober 2020 unter Teilnahme des Bezirksbürger­meisters Sören Benn. In 2021 sollen erste partizi­pative Work­shops mit interessierten Bucher_innen statt­finden, damit wir noch genauer wissen und planen, was Sie im BIZ erwarten. Denn dieses Haus soll kein Haus des Amtes für Weiter­bildung und Kultur werden – es soll ein Wohn­zimmer für die Bucher Bevöl­kerung und eine Heimat für Kultur, Bildung und Inte­gration werden.

Lesen Sie hierzu bitte die Seite 12 der aktuellen Broschüre buchinside

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Labor Trifft Lehrer-digital! Das Programm für 2020/21 ist da.

Das Fortbildungsformat Labor trifft Lehrer – digital! des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) bietet im Schuljahr 2020/21 biomedizinische Kurse zur aktuellen Forschung für Lehrerinnen und Lehrer an. Diese finden einmal im Monat unter der Leitung von Forschungsgruppen am MDC statt. Jeden 2. Mittwoch des Monats von 16:00 bis 17:30 Uhr lädt das MDC in seine virtuellen Labore ein. Nach einem circa 45-minütigen Vortrag startet die Diskussion und Fragen können gestellt werden.

Programm:
09. September 2020 – 16:00-17:30 Uhr
Strukturen molekularer Maschinen bestimmen – Krankheiten verstehen
Proteinstruktur und -funktion ++ Proteinreinigung ++ Röntgenstrukturanalyse ++ Bakterien ++ Kristalle ++ molekularbiologische Methoden
Zielgruppe: Physik-, Chemie- und Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen

07. Oktober 2020 – 16:00-17:30 Uhr
Stammzellen: Die Alleskönner?!
Stammzellen ++ Krebs-Stammzellen ++ molekularbiologische Forschung ++ Gentherapie ++ Ethik
Zielgruppe: Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen

11. November 2020 – 16:00-17:30 Uhr
Organoide des menschlichen Gehirns alias „Mini-Gehirne“ als Werkzeuge zur Erforschung von Krankheiten des Nervensystems
Organe aus der Petrischale ++ Zelldifferenzierung ++ Entwicklungsbiologie ++ zelluläre Prozesse ++ Pathologie ++ Neurologische Erkrankungen
Zielgruppe: Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen

09. Dezember 2020 – 16:00-17:30 Uhr
SARS-Cov-2-Forschung: Zellveränderungen bei Infektion und daraus entstehende unterschiedliche Krankheitsverläufe
SARS-Cov-2 ++ Virologie ++ Infektionsbiologie ++ Zellveränderungen ++ Organe aus der Petrischale
Zielgruppe: Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen und fachfremd Unterrichtende 

13. Januar 2021 – 16:00-17:30 Uhr
Metaorganismus Mensch und wie neue Techniken ein Forschungsgebiet revolutionieren
Mikrobiom ++ Gensequenzierung ++ Zellen ++ Datenbanken ++ Bioinformatik
Zielgruppe: Informatik- und Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen und fachfremd Unterrichtende 

10. Februar 2021 – 16:00-17:30 Uhr
Stammzellen und CRISPR: neue Therapieansätze, um Muskelkrankheiten zu heilen
Stammzellen ++ CRISPR ++ Muskelschwund ++ Gentherapien ++ Transplantation
Zielgruppe: Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen

10. März 2021 – 16:00-17:30 Uhr
Zilien: der Dreh- und Angelpunkt der Entwicklung des Nervensystems, des Herz-Kreislauf-Systems und der Entstehung von Krebs
Signalübertragung ++ Zellteilung ++ Genetik ++ Organellen
Zielgruppe: Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen

14. April 2021 – 16:00-17:30 Uhr
Krebsevolution: von Darwin zur Therapieresistenz
Krebs ++ Bioinformatische Verfahren ++ neuste Therapieansätze ++ Tumorevolution
Zielgruppe: Informatik- und Biologie-Lehrkräfte der Sekundarstufen

Das ganze Programm finden Sie auf https://www.mdc-berlin.de/de/ltl.

Die Online-Fortbildungen finden über DFNconf (Konferenzdienst im deutschen Forschungsnetzwerk) statt.
Interesse geweckt? Hier geht’s zur Anmeldung: https://lamapoll.de/LTL Es ist möglich an mehreren Veranstaltungen teilzunehmen.

Weitere Informationen: https://www.mdc-berlin.de/de/ltl

Link Zum Anmeldung: https://lamapoll.de/LTL

Hier finden Sie das Programm zum Download: https://www.glaesernes-labor.de/de/download

Twitter @LaborLehrer

Falls Sie Fragen zu unserem Kursangebot haben, schreiben Sie bitte eine Email an: LaborTrifftLehrer@mdc-berlin.de

Quelle: PM Campus Buch vom 31. 08. 2020

Campus Berlin-Buch

Berlin-Buch

Erster Spatenstich für den BerlinBioCube

Für Start-ups im Bereich Biotechnologie und Medizintechnik entsteht auf dem Campus Berlin-Buch bis 2023 ein neues Gründerzentrum

(v.l.) Projektleiter Uli Hölken, CBB, Dr. Ulrich Scheller und Dr. Christina Quensel, Geschäftsführende der CBB, Carsten Böll, Bauüberwachung für die GSE Ingenieur-Gesellschaft mbH, beim Spatenstich für den BerlinBioCube (Foto: Peter Himsel/CBB)

Auf dem großen Baufeld im BiotechPark Berlin-Buch drehen sich bald die Kräne für den BerlinBioCube. Das neue Gründerzentrum wird auf fünf Geschossen rund 8.000 Quadratmeter für moderne Labore, Büros und Gemeinschaftsflächen bieten. Gemeinsam mit den Firmen des BiotechParks erfolgte am 27. August 2020 der erste Spatenstich – im Rahmen des jährlichen Firmenfestes. Mit dem zukunftsweisenden Projekt können bis zu 400 neue Arbeitsplätze auf dem biomedizinischen Campus entstehen, der zu den führenden Wissenschafts- und Technologiestandorten in Deutschland gehört.

„Die gewachsene Verbindung von Wissenschaft und Wirtschaft ermöglicht erfolgreiche Ausgründungen vor Ort und macht den Campus für Start-ups attraktiv. Junge Unternehmen wie T-knife zeigen, wie wichtig es ist, in diesem Umfeld Platz für neues Wachstum zu schaffen. Das Spin-off des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin entwickelt neue Krebstherapien mit Hilfe modifizierter T-Zellen des Immunsystems und konnte dafür kürzlich die bedeutende Summe von 66 Millionen Euro Wagniskapital einwerben“, so Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der Campus Berlin-Buch GmbH. „Zum internen Bedarf kommt eine große Nachfrage von externen Firmen und Start-ups aus den Bereichen Medizinische Biotechnologie, Medizintechnik und angrenzenden Gebieten, sodass wir sehr froh über diese Entwicklungsmöglichkeit sind.“

Im September beginnen die Tiefbauarbeiten für das neue Gebäude, das vom Architekturbüro doranth post architekten entworfen wurde. „Wir realisieren mit dem BerlinBioCube einen wichtigen Meilenstein – die vierte Baustufe zur Erweiterung des BiotechParks. Der Neubau ist mit einer Investition von 55 Millionen Euro verbunden und wird durch Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe ‚Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur‘ (GRW) ermöglicht“, erklärte Dr. Quensel.

Das neue Gründerzentrum komplettiert den BiotechPark. Für den weiteren Ausbau sind Flächen in Campusnähe vorgesehen, die im Rahmenplan für Buch Süd festgelegt wurden.

https://www.berlinbiocube.de

Erlebnistag mit Bienen

Warum tragen Imker ausgerechnet weiße Schutzkleidung?

Warum dürfen nur die alten Bienen Wasser für das Bienenvolk holen? Und was hat es mit dem dicken faulen Willi in dem Film von der Biene Maja auf sich?

Besuch am Bienenstock auf dem Campus Berlin-Buch
Foto: M. Langer

Diesen und vielen anderen spannenden Fragen zum Thema Bienen gingen in Buch 12 Kinder zwischen 6 und 10 Jahren an einem Ferientag im August auf die Spur. Insgesamt dreimal wurde solch ein Bienentag veranstaltet und die Kinder hatten am Abend ihren Eltern sicher eine Menge zu erzählen. Diese von der HOWOGE geförderte Wissensreise wurde durch die Initiative der Diplom-Biologin Claudia Jacob möglich, die neben ihrer eigentlichen Arbeit als Laborleiterin im Gläsernen Labor auf dem Bucher Campus, extra einen Bienenkurs besucht und ein kleines Bienenvolk auf dem Wissenschaftsgelände heimisch gemacht hat, das schon regelmäßig Erträge in Form von Honig liefert. Erste Station des Bienentages war die Stadtteilbibliothek in Buch. Wer schon immer mal wie eine Biene sehen wollte, durfte dort durch ein Facettenauge gucken und später im Gläsernen Labor Blüten auf dem UV-Lichttisch ansehen, wo sie die Farben annahmen, wie Bienen sie wahrnehmen. Mit allen Sinnen ging es weiter beim Honigtest: Hier erfuhren die Kinder, wie unterschiedlich Honige riechen, schmecken und aussehen können, je nachdem, von welchen Blüten sie stammen. In der Pause standen viele Bücher bereit, und es war erstaunlich, wie neugierig die kleinen frischgebackenen Bienenexperten darin schmökerten. Auf dem grünen Campus Buch ging es um die Lebensräume der Bienen. Hier durften die Kinder den Alltag der Honiglieferanten am Bienenstock des Gläsernen Labors beobachten. Sie konnten das Innenleben des Stocks erforschen und sogar Honigproben entnehmen.

Zahlreiche Wildbienenarten leben nicht als Volk zusammen, sondern sind Einzelgänger und bevorzugen Nistplätze an verschiedensten Orten. Insektenhotels können den Wildbienen helfen, sich anzusiedeln. Doch dabei gilt es, geeignete Materialien zu verwenden und die Inneneinrichtung richtig anzulegen. Die Experten dafür finden sich auf dem Abenteuerspielplatz Moorwiese. An dieser letzten Station des Ferientages konnte jedes Kind sein eigenes Insektenhotel bauen – und mit nach Hause nehmen. Der Tag fühlte sich für mich an wie ein gelebter Friday for Future, denn die Kinder konnten erfahren, wie wichtig die Bienen für uns, unsere Zukunft und unsere Umwelt sind.

Text und Foto: Michaela Langer, Campus Buch

Quelle: PM Campus Buch vom 24. 08. 2020

Campus Berlin-Buch

Berlin-Buch

66 Millionen Euro für das Berliner Spin-Off T-knife

Das Berliner Biotech-Start-Up T-knife, eine Ausgründung des MDC zusammen mit der Charité, erhält Investitionsmittel in Höhe von 66 Millionen Euro. Vier Wagniskapitalfonds haben Anfang August die Finanzierung zugesagt. T-knife entwickelt neue Krebstherapien mit Hilfe modifizierter T-Zellen des Immunsystems.

Von der ersten Idee im biomedizinischen Labor bis zur Therapie ist es meist ein langer Weg. Es braucht Zeit – und vor allem auch viel Geld. Seit etwa 20 Jahren arbeiten Wissenschaftler*innen des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin um Professor Thomas Blankenstein an der Entwicklung neuer Krebstherapien mit Hilfe von körpereigenen Immunzellen, deren Rezeptoren zuvor im Labor gentechnisch verändert wurden.
Blankenstein untersucht, ob diese modifizierten T-Zellen die Krebsentwicklung stoppen können. Vor zwei Jahren hat der Wissenschaftler gemeinsam mit Elisa Kieback und Holger Specht sowie mit Unterstützung der Ascenion GmbH das Unternehmen T-knife gründet. Das Biotech-Start-Up mit inzwischen 18 Mitarbeiter*innen möchte neuartige, hochentwickelte Krebstherapeutika zur Behandlung von Tumoren auf der Basis von T-Zell-Rezeptoren entwickeln.

Jetzt erhält T-knife von vier Wagniskapitalfonds (Versant Ventures und RA Capital Management aus den USA sowie den bisherigen T-knife-Unterstützern Andera Partners und Boehringer Ingelheim Venture Fund) Kapital in Höhe von insgesamt 66 Millionen Euro. Dies haben die Investoren am 6. August in einer Finanzierungsrunde der Serie A zugesagt. Als Serie A werden große Kapitalerhöhungen nach einer anfänglichen Start-Up-Finanzierung bezeichnet. T-knifes A-Runde ist die bisher größte für ein deutsches Unternehmen in diesem Jahr.

Professor Thomas Sommer, Wissenschaftlicher Vorstand des MDC (komm.), gratulierte Blankenstein und den T-knife-Kolleg*innen. „Das ist ein großer Erfolg, der unterstreicht, wie Forschung von MDC-Teams den Weg in die Anwendung, in die Klinik, zu den Patientinnen und Patienten findet. Es zeigt sich auch, wie wichtig unsere Zusammenarbeit mit der Charité ist, um Nutzen für die Patient*innen zu schaffen.“

„Wir schauen mit Spannung auf die Studienergebnisse und hoffen, dass wir mit dieser Gentherapie eine neue und vielversprechende Möglichkeit gewinnen, Krebserkrankungen künftig besser zu bekämpfen,“ sagte Blankenstein.

Behandlung solider Tumore

T-knife entwickelt eine neue Generation adoptiver T-Zell-Therapien zur Behandlung solider Tumore. Mit Hilfe einer eigenen HuTCR (Humanized T-Cell Receptor)-Plattform – Mausstämme, deren T-Zellen ausschließlich humane T-Zell-Rezeptoren tragen – sollen hochwirksame und sichere Therapeutika auf Basis dieser T-Zell-Rezeptoren (TCRs) auf den Markt gebracht werden.

„Nachdem wir so viele Jahre unter dem Radar gearbeitet haben, um eine leistungsfähige, humanisierte Maus-Plattform mit humanen TCR-Loci zu entwickeln, ist es großartig, jetzt Bestätigung von renommierten Life-Science-Fonds wie Versant Ventures und RA Capital Management zu erhalten,” sagte Elisa Kieback, Geschäftsführerin und wissenschaftliche Mitgründerin von T-knife. „Wir sind unseren Gründungsgesellschaftern und auch Andera Partners und dem Boehringer Ingelheim Venture Fund dankbar für die fortgesetzte Unterstützung. Beide sind erstklassige Life-Science-Investoren, die uns seit unserer Gründung als echte Partner zur Seite stehen. Künftig wollen wir ein transatlantisches Unternehmen werden, d. h. eine US-Präsenz aufbauen und unser Management-Team entsprechend erweitern.”

Das Unternehmen hat präklinisch bereits den Proof-of-Concept erbracht und mit der klinischen Prüfung für seinen führenden TCR-Kandidaten begonnen. Darüber hinaus hat T-knife die Plattform für mehr als 90 Tumortargets validiert. Mehrere daraus resultierende Arzneimittelkandidaten befinden sich in präklinischer Entwicklung. Bis 2022 plant das Unternehmen, drei weitere TCRs in die Klinik zu bringen.

MDC Berlin, Prof. Blankenstein

Quelle: PM MDC vom 14. 08. 2020

Berlin-Buch

Eckert & Ziegler AG mit solidem Halbjahresergebnis

Die Eckert & Ziegler Strahlen- und Medizintechnik AG (ISIN DE0005659700, TecDAX), ein Spezialist für isotopentechnische Anwendungen in Medizin, Wissenschaft und Industrie, hat das erste Halbjahr 2020 trotz erheblicher Belastungen durch Corona und den Ölpreisverfall mit einem Jahresüberschuss von 12,7 Mio. EUR abgeschlossen und somit fast das Rekordniveau des Vorjahres (13,1 Mio. EUR) erreicht. Der Konzernumsatz betrug 83,6 Mio. EUR und lag damit um 6% unter dem Vorjahresniveau.

Ausschlaggebend für das stabile Ergebnis waren weiterhin stark wachsende Umsätze und Erträge mit radiopharmazeutischen Produkten und Dienstleistungen im Segment Medical. Während Laborgeräte und Brachytherapiequellen, darunter Jodimplantate, unter den reduzierten Bestellungen der Krankenhäuser aufgrund von Corona litten, stieg der Halbjahresumsatz mit pharmazeutischen Radioisotopen im Vergleich zum Vorjahr um über 4 Mio. EUR oder fast 30% auf knapp 20 Mio. EUR.

Das Segment Isotope Products konnte dagegen, bedingt durch Corona, das hohe Umsatzniveau des Vorjahresvergleichszeitraums nicht halten und erzielte mit 47,1 Mio. EUR einen um 8,3 Mio. EUR oder etwa 15% niedrigeren Umsatz als im ersten Halbjahr 2019. Umsatzrückgänge trafen insbesondere die lukrativen Komponenten für die industrielle Messtechnik, das Brasiliengeschäft und die Entsorgungsdienstleistungen. Leichte Zuwächse waren lediglich bei Komponenten für medizinische Geräte und im Rohstoffhandel zu verbuchen.

Mit den Zahlen des ersten Halbjahres hat Eckert & Ziegler die im Zusammenhang mit der Corona-Krise überarbeitete Planung für das laufende Geschäftsjahr im Wesentlichen erfüllt bzw. beim Periodenüberschuss sogar deutlich übertroffen.

Unter Berücksichtigung von Einmaleffekten und der Erwartung, dass sich die Auswirkungen der Corona-Pandemie nicht dramatisch verändern, rechnet der Vorstand damit, dass im Geschäftsjahr 2020 ein Umsatz von 170 Mio. EUR und ein Jahresüberschuss von mindestens 20 Mio. EUR erzielt werden.

Vollständiger Quartalsbericht

Kerstin Radomski zu Gast am MDC

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Die CDU-Bundestagsabgeordnete und Haushaltsexpertin Kerstin Radomski hat Anfang August das MDC besucht. Die Politikerin informierte sich über Herz-Kreislauf-, Krebs- und Covid-19-Forschung sowie über die Möglichkeiten von Data Science und die klinische Anwendung von wissenschaftlichen Erkenntnissen.

„Forschung und Bildung sind wichtig für unsere Zukunft“, sagt Kerstin Radomski. Und so ist es nur folgerichtig, dass die CDU-Bundestagsabgeordnete und Mitglied im Haushaltsausschuss die Zeit der parlamentarischen Sommerpause Anfang August nutzte für einen Besuch am Berliner Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Schließlich möchten auch Finanzfachleute direkt erleben und erfahren, wohin die Mittel fließen, die sie freigeben. Das MDC wird zu 90 Prozent vom Bund und zehn Prozent vom Land Berlin gefördert.

Kerstin Radomski informierte sich in Vorträgen und bei einem Besuch im Labor über aktuelle Forschungsprojekte des MDC, hier im Gespräch mit Emanuel Wyler.
© Felix Petermann, MDC

Das Besuchsprogramm für Radomski, das Professorin Heike Graßmann, Administrative Vorständin des MDC, gemeinsam mit sieben Forscher*innen zusammengestellt hatte, gab Einblick in die organübergreifenden Forschungsansätze der MDC-Teams. Professor Norbert Hübner, stellvertretender Wissenschaftlicher Vorstand, erläuterte hierzu: „Krankheiten überschreiten häufig die Grenzen einzelner Gewebe und Organe und erfassen den gesamten Organismus.“ Deshalb arbeiteten die Forschungsteams oft kooperativ, sehr flexibel und interdisziplinär.

In ihren Vorträgen rückten die Wissenschaftler*innen vier Themen in den Fokus: Dr. Henrike Maatz präsentierte die neuesten Erkenntnisse der Herz-Kreislauf-Forschung. Sie skizzierte den „Zellatlas des menschlichen Herzens“, der aktuell vom MDC gemeinsam mit vielen internationalen Partnern erstellt wird. „Man könnte auch von einem Google-Maps fürs Herz sprechen: Wir können nicht nur detailliert kartieren und navigieren, sondern sogar die Türen zu einzelnen Häusern, sprich einzelnen Zellen, öffnen und hineinblicken“, sagte Maatz. Der Herzatlas wird dazu beitragen, einzelne Krankheitsprozesse wie die Entstehung von Kardiomyopathien, also Herzschwäche, bis ins kleinste Detail besser zu verstehen und spezifische therapeutische Ansätze zu finden. Dabei nutzen die Forscher*innen die neuesten Methoden der Einzelzell-Sequenzierung. Mit ihnen gelingt der immer tiefere und höchst spezifische Blick in die Vorgänge, die in jeder einzelnen Zelle des menschlichen Körpers stattfinden.

Vielversprechende Wege der Krebsforschung stellten Dr. Uta Höpken und Dr. Roland Schwarz vor. Höpken erläuterte die Entwicklung von zielgerichteten Designer-Immunzellen gegen Tumore, wie sie am MDC entwickelt werden: eine Methode, die ganz auf personalisierte Behandlung etwa von Lymphomen abzielt. Die wachsende Bedeutung der Bioinformatik bei der Vorbeugung und Behandlung von Krebs unterstrich Schwarz. „Data Science ermöglicht es uns, wirklich enorme Datenmengen zu den verschiedensten Krebsarten und von vielen Patientinnen und Patienten auszuwerten und dadurch die Krankheit immer besser zu verstehen. Wir möchten zum Beispiel herausfinden, warum manche Raucher an Krebs erkranken, andere aber nicht“, sagte Schwarz. Mit diesem Wissen könne die Prävention viel besser ansetzen.

Einen Blick in die Zukunft warf Professor Nikolaus Rajewsky, stellvertretender Wissenschaftlicher MDC-Vorstand und Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des MDC. Er skizzierte die Pläne der Berliner Wissenschaftscommunity für ein „Berlin Cell Hospital“: ein Ort für zellbasierte Medizin, an dem die Einzelzell-Analyse durch enges Zusammenwirken von Forschungsteams und Ärzt*innen letztlich die denkbar früheste Erkennung und Therapie von menschlichen Krankheiten möglich machen soll. „Zellbasierte Medizin hat enormes Potential für die Verbesserung des Gesundheitswesens“, sagte Rajewsky. „Und Deutschland ist in Europa einer der führenden Plätze.“

Abgerundet wurde der Besuch der Abgeordneten durch einen Gang ins Labor von Professor Markus Landthaler, wo aktuell SARS-CoV-2-Forschung im Mittelpunkt steht. Kerstin Radomski informierte sich im Gespräch mit Landthaler und Dr. Emanuel Wyler über jüngste Entwicklungen der Virenforschung und neue mögliche Virentests. „Für uns ist es sehr wichtig, dass wir eng mit unseren Partnern, vor allem der Charité – Universitätsmedizin Berlin zusammenarbeiten“, sagte Wyler. „Wir agieren in Netzwerken und setzen neueste Technologien ein. Dabei wollen wir auch Datenmengen für die Covid-19-Forschung nutzbar machen, die am MDC bereits von anderen Projekten existieren“, betonte Landthaler.

Kerstin Radomski, selbst studierte Biologin, zeigte sich beeindruckt von der Arbeit am MDC. „Sie machen Grundlagenforschung und hängen zugleich eng mit Kliniken zusammen und arbeiten gemeinsam an konkreten Problemen. Ein solcher Transfer ist von zentraler Bedeutung. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg“, sagte die Politikerin.

MDC Berlin, Campus Berlin-Buch

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CAMPUSbikes erfolgreich etabliert

Umweltfreundlich und kostenlos auf dem Leihrad zwischen S-Bahnhof und Arbeitsort zu pendeln – die CAMPUSbikes machen es möglich. Die Beschäftigten des Campus Berlin-Buch und des Helios Klinikums Berlin-Buch können seit Juni 2018 insgesamt 50 Räder nutzen. Nach der ersten Erprobung wird das Projekt mit dem Leipziger Start-up nextbike nun für weitere zwei Jahre fortgesetzt. Die Zahl der Räder für den Campus Berlin-Buch steigt auf 40, und es entsteht dort eine dritte Station am Lindenberger Weg.

Nextbike in Buch
Foto: Thomas Oberländer / Helios Kliniken

„Die CAMPUSbikes werden sehr gut genutzt und ergänzen die Verkehrsinfrastruktur ideal“, so Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH (CBB). „Wir freuen uns, dass wir das gemeinsame Projekt fortsetzen können.“ Beteiligte des Campus sind das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie, die Charité – Universitätsmedizin Berlin und die CBB für die Unternehmen des BiotechPark Berlin-Buch.

Mit dem Ziel, Buch modellhaft als Green Health City zu entwickeln, soll die fahrradfreundliche Infrastruktur noch deutlich ausgebaut werden. So sind im Rahmen des Integrierten Stadtentwicklungskonzepts für Buch Städtebaufördermittel für einen Fahrradhighway zwischen Bahnhof, Klinik- und Forschungscampus vorgesehen. „Künftig wäre eine Ausweitung der CAMPUSbike-Stationen im Ort wünschenswert. Wir werben dafür bei Wohnungsbaugesellschaften und anderen Bucher Akteuren, damit die Leihräder auch von den Anwohnern genutzt werden können. Auch eine Nutzung für Ausflüge ins Umland wäre eine wünschenswerte Perspektive“, erklärt Dr. Scheller.

Für seine umweltfreundliche Radkultur wurde der Campus mehrfach ausgezeichnet. „Beschäftigte, die mit dem eigenen Fahrrad zur Arbeit kommen, finden eine große Zahl von Abstellanlagen vor. Sie können abschließbare Unterstellmöglichkeiten mieten. Sogar Duschen stehen zur Verfügung“, so Dr. Scheller. Nicht zuletzt konnte die CBB eine Fahrradwerkstatt dafür gewinnen, sich auf dem Campus zu etablieren.

Um den Spaß am Fahrradfahren noch zu steigern und die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern, nimmt der Campus 2020 bereits im fünften Jahr am Wettbewerb der Berliner Landesunternehmen „Wer radelt am meisten“ teil. 2016 und 2019 ging der Siegerpokal an den Campus.

(Quelle: News vom Campus Buch

Weitere Informationen

Ein Ferientag zum Thema BIENEN

Kaum wird es wärmer und die ersten Blüten lassen sich sehen, summt und brummt es in Gärten und Grünanlagen. Bienen fliegen in gewagten Flugmanövern von Blüte zu Blüte, sammeln Nektar und bestäuben dabei die Blüten. Tänzelnd zeigen sie anderen Bienen, wo die besten Futterstellen zu finden sind.

Das Gläsernes Labor, Campus Buch, die Stadtteilbibliothek Buch  und Spielkultur Buch e.V.  laden Kinder zwischen sechs und zehn Jahren zu einem Ferientag rund um die Biene ein. Dabei gibt es viele spannende Dinge zu erfahren: Welche Obst- und Gemüsesorten gäbe es ohne die bestäubenden Insekten nicht? Wie leben Bienen? Wie sind die Augen von Bienen aufgebaut und wie sehen Bienen?

Campusprojekt mit der Hochschule für Nachhaltige Entwicklung Eberswalde: Wildblumenwiese, um Insekten noch mehr Nahrung zu bieten. Foto: David Außerhofer

Wissen aus Büchern und Experimenten
Um ihr Wissen zu erweitern, stöbern die Kinder zunächst in der Bibliothek in bereitgestellten Medien. Dort stehen auch Experimente bereit: Wer schon immer mal wie eine Biene sehen wollte, darf durch ein Facettenauge gucken und Blüten auf dem UV-Lichttisch ansehen. Mit allen Sinnen geht es weiter beim Honigtest: Hier erfahren die Kinder, wie unterschiedlich Honige riechen, schmecken und aussehen können.

Lebensräume der Bienen kennenlernen
Die nächste Station ist der grüne Campus Berlin-Buch. Hier dürfen die Kinder den Alltag der Bienen am Bienenstock des Gläsernen Labors beobachten. Sie können das Innenleben des Stocks erforschen und sogar Honigproben entnehmen.

Zahlreiche Wildbienenarten leben nicht als Volk zusammen putty download , sondern sind Einzelgänger und bevorzugen Nistplätze an verschiedensten Orten. Insektenhotels können den Wildbienen helfen, sich anzusiedeln. Doch dabei gilt es, geeignete Materialien zu verwenden und die Inneneinrichtung richtig anzulegen. Die Experten dafür finden sich auf dem Abenteuerspielplatz Moorwiese. An dieser letzten Station des Ferientages kann jedes Kind sein eigenes Insektenhotel bauen – und mit nach Hause nehmen.

Termine: 5. August 2020; 6. August 2020 und 7. August 2020, jeweils 9 bis 17 Uhr

Geeignet für Kinder von 6 bis 10 Jahre

Dauer: Eintägig

Begrenzte Teilnehmerzahl. Anmeldung erforderlich.
Anmeldung und weitere Informationen:
Stadtteilbibliothek Buch bei Doreen Tiepke unter doreen.tiepke@ba-pankow.berlin.de unter Benennung des Wunschtermins

Anmeldefrist bis zum 20. Juli 2020

Veranstaltungsort: Der Kurs findet in Berlin-Buch in der Stadtteilbibliothek, im Gläsernen Labor auf dem Campus Berlin-Buch und auf der Moorwiese statt.

Kosten: keine

Die Ferientage zum Thema BIENEN werden von der HOWOGE gefördert.