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Paul Ehrlich-Stiftung zeichnet Leif Ludwig aus
Paul Ehrlich-Stiftung zeichnet Leif Ludwig aus
Der Biochemiker und Arzt Dr. Leif S. Ludwig (40) hat ein Verfahren entwickelt, das die lebenslange Neubildung der Zellen des menschlichen Blutes bis zu 1.000-mal preiswerter, schneller und zuverlässiger analysieren kann als bisher möglich. Damit versetzt er die Medizin zum ersten Mal in die Lage, die Aktivität einzelner Blutstammzellen beim Menschen mit vertretbarem Aufwand zu bestimmen. Für diese Forschung bekommt er im März 2023 den Paul Ehrlich und Ludwig Darmstaedter-Preis. Ludwig leitet eine Emmy Noether-Forschungsgruppe im gemeinsamen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH), des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Centers (MDC-BIMSB) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Wie der Körper Blutkörperchen ersetzt
Unser Blut erneuert sich ständig. In jeder Sekunde fließen ihm Millionen neuer Zellen zu, die absterbende Blutkörperchen ersetzen. Sie entspringen aus blutbildenden (hämatopoetischen) Stammzellen im Knochenmark und reifen dann Schritt für Schritt über mehrere Vorläuferstufen aus. Dabei werden traditionell vier große Entwicklungslinien unterschieden: Die erste Linie produziert die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren. Die zweite liefert die Thrombozyten, die Blutungen stoppen und Wunden heilen lassen. In der dritten Linie entwickeln sich die weißen Blutkörperchen, die die Zellen der angeborenen Immunabwehr bilden, wie beispielsweise die Granulozyten, und in der vierten Linie entstehen die B- und T-Zellen, auf deren Einsatz unsere im Infektionsfall erworbene Immunabwehr gründet. Je weiter die Forschung voranschritt, desto undeutlicher ließen sich diese Linien jedoch gegeneinander abgrenzen.
Quelle: Max Delbrück Cebtrum/PM
MINT-EC-Hauptstadtforum 2023
MINT-EC-Hauptstadtforum 2023 – MINT für eine lebenswerte Zukunft
Unter dem Motto „MINT für eine lebenswerte Zukunft“ zeigt das MINT-EC-Hauptstadtforum interessierten Schüler*innen die Vielfalt der MINT-Studiengänge-, Berufe und Ausbildungen und wie die jungen Leute mit ihrer MINT-Expertise dazu beitragen können, die Zukunft von morgen lebenswerter zu gestalten.
02. und 03. März 2023; Die Anmeldung startet am 01. Februar 2023!
Am 02. und 03. März 2023 findet wieder das MINT-EC-Hauptstadtforum für interessierte Schüler*innen und Lehrkräfte des MINT-EC-Netzwerks statt und du bist herzlich eingeladen. Das Hauptstadtforum wird dieses Mal hybrid angeboten, sodass du dir aussuchen kannst, ob du nach Berlin fährst oder online dabei bist.
Als Gesellschaft werden wir uns immer mit den großen Herausforderungen der Gegenwart und Zukunft beschäftigen müssen. Wie begegnen wir dem Klimawandel? Welche Technologien werden uns nur für den Übergang beschäftigen und welche dauerhaft? Welche Entwicklungen sind bei der Energiewende zu erwarten und welche Auswirkungen haben sie auf die Bildung und Förderung unserer Nachwuchskräfte?
Die wirtschaftlichen Akteur*innen in Wirtschaft und Wissenschaft setzen sich bereits jetzt mit der Problemlösung dieser Themen auseinander. Die Förderung der MINT-Bildung ist daher ein wichtiges Anliegen und bildet schon lange einen festen Bestandteil auf der Agenda von Schulen und außerschulischen Einrichtungen.
Hinzu kommen gesellschaftliche und soziale Fragen, die wir zu lösen haben:
- Hast du dich schon immer mal gefragt, wie du als Frau deine Chancen im MINT-Bereich noch weiter ausbauen oder vertiefen kannst?
- Wie überzeugen wir junge Frauen davon, dass MINT-Berufe Chancengleichheit in Karriere und Einkommen bedeuten?
- Welche Technologien und welche Kompetenzen sind angesichts einer alternden Gesellschaft notwendig?
- Welche Zukunftstechnologien sind notwendig, um die Ernährung einer stetig wachsenden Weltbevölkerung zu sichern?
Unter dem Motto „MINT für eine lebenswerte Zukunft“ zeigt das MINT-EC-Hauptstadtforum daher interessierten Schüler*innen die Vielfalt der MINT-Studiengänge-, Berufe und Ausbildungen und wie die jungen Leute mit ihrer MINT-Expertise dazu beitragen können, die Zukunft von morgen lebenswerter zu gestalten.
Veranstaltungsort:
Max Delbrück Center (MDC)
Robert-Rössle-Straße 10, 13125 Berlin
Weitere Infos zum Programm und Anmeldestart folgen schon bald.
Campus Berlin-Buch richtet wieder „Jugend forscht“ aus
“Mach Ideen groß“ – so lautet das diesjährige Motto des bundesweiten Wettbewerbs Jugend forscht. Auf dem Campus Berlin-Buch findet er in diesem Jahr in Präsenz statt.
Die Pateneinrichtungen am Zukunftsort Berlin-Buch betreuen in diesem Jahr 29 Projekte junger Berliner MINT-Talente. Es wird wieder sehr spannend zu sehen, welche neuen Denkansätze und Problemlösungen eingebracht werden!
Am 14. und 15. Februar 2023 lädt der Campus zum Wettbewerb nach Buch ein. Mit dabei sind Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren. Am ersten Tag stellen die Teilnehmenden ihre Projekte an Ständen der Jury, der Presse und der Öffentlichkeit vor – ein wichtiger Teil, der nach der Pandemie endlich wieder stattfinden darf. Die Jury bewertet die Beiträge und gibt am Tag darauf die Gewinner:innen bekannt, die sich damit für den Berliner Landeswettbewerb qualifiziert haben.
+ + + Die jungen Forscher:innen, die vom Campus Buch betreut werden, präsentieren ihre Projekte am 15. Februar von 10 – 12 Uhr in einer öffentlichen Ausstellung im Max Delbrück Communications Center. Interessierte sind herzlich dazu eingeladen! + + +
Der Campus Buch ist einer der vier Standorte von Jugend forscht in Berlin. Als Paten richten den Wettbewerb aus: das Max Delbrück Center, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Campus Berlin-Buch GmbH und – assoziiert – das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie organisieren gemeinsam den Regionalwettbewerb – von der Einführungsveranstaltung über die Gestaltung der Präsentationen und deren Bewertung durch die Jury, bis hin zur Siegerehrung.
„Es gibt jedes Mal überraschende Ideen und Ansätze“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Der Wettbewerb bietet die einmalige Chance für junge Menschen, Ideen tatsächlich umzusetzen – zu schauen, ob es funktioniert und auch andere begeistert. Auf unserem Campus können die Jugendlichen zudem Tuchfühlung mit der Forschung aufnehmen. Ich kann nur empfehlen, sich bei diesem Wettbewerb auszuprobieren.“
Über den Wettbewerb
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V.
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#
Über den Campus Berlin-Buch
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark und einer der elf Berliner Zukunftsorte.
Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max Delbrück Center und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH).
Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit über 70 Unternehmen, 820 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland.
Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
Veranstaltungsort:
Max Delbrück Communications Center (MDC.C) (C83)
Quelle: Campus Berlin-Buch/Termine
Campus Berlin-Buch richtet wieder „Jugend forscht“ aus
„Mach Ideen groß“ – so lautet das diesjährige Motto des bundesweiten Wettbewerbs Jugend forscht. Auf dem Campus Berlin-Buch findet er in diesem Jahr in Präsenz statt.
Quelle Plakat Jugend forscht 2023
Die Pateneinrichtungen am Zukunftsort Berlin-Buch betreuen in diesem Jahr 29 Projekte junger Berliner MINT-Talente. Es wird wieder sehr spannend zu sehen, welche neuen Denkansätze und Problemlösungen eingebracht werden!
Am 14. und 15. Februar 2023 lädt der Campus zum Wettbewerb nach Buch ein. Mit dabei sind Jugendliche zwischen 12 und 21 Jahren. Am ersten Tag stellen die Teilnehmenden ihre Projekte an Ständen der Jury, der Presse und der Öffentlichkeit vor – ein wichtiger Teil, der nach der Pandemie endlich wieder stattfinden darf. Die Jury bewertet die Beiträge und gibt am Tag darauf die Gewinner:innen bekannt, die sich damit für den Berliner Landeswettbewerb qualifiziert haben.
Der Campus Buch ist einer der vier Standorte von Jugend forscht in Berlin. Als Paten richten den Wettbewerb aus: das Max Delbrück Center, das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), die Campus Berlin-Buch GmbH und – assoziiert – das Experimental and Clinical Research Center (ECRC) von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin. Sie organisieren gemeinsam den Regionalwettbewerb – von der Einführungsveranstaltung über die Gestaltung der Präsentationen und deren Bewertung durch die Jury, bis hin zur Siegerehrung.
„Es gibt jedes Mal überraschende Ideen und Ansätze“, sagt Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der Campus Berlin-Buch GmbH. „Der Wettbewerb bietet die einmalige Chance für junge Menschen, Ideen tatsächlich umzusetzen – zu schauen, ob es funktioniert und auch andere begeistert. Auf unserem Campus können die Jugendlichen zudem Tuchfühlung mit der Forschung aufnehmen. Ich kann nur empfehlen, sich bei diesem Wettbewerb auszuprobieren.“
Regionalwettbewerb Berlin-Buch
Über den Wettbewerb
„Jugend forscht“ ist der größte und bekannteste naturwissenschaftlich-technische Nachwuchswettbewerb Deutschlands. Er ist eine gemeinsame Initiative von Bundesregierung, der Zeitschrift „stern“, Wirtschaft, Wissenschaft und Schulen. Ziel ist es, besondere Leistungen und Begabungen von Jugendlichen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik (MINT) zu fördern. In sieben Fachgebieten treten jährlich junge Forscherinnen und Forscher an. Ab Klasse 4 können talentierte Kinder in der Juniorensparte „Schüler experimentieren“ teilnehmen. Jugendliche ab 15 Jahren starten in der Sparte „Jugend forscht“. Veranstaltet wird der Wettbewerb von der Stiftung Jugend forscht e.V.
www.jugend-forscht.de
https://jufo-berlin.de/#
Quelle: Campus Berlin-Buch/News
Neue Ausgabe Standortjournal buchinside erschienen
Liebe Leserinnen und liebe Leser,
wer heute unseren Forschungscampus besucht, erlebt Aufbruch. Nach den zwei Pandemiejahren pulsiert wieder das Leben: Der BerlinBioCube, ein Gründerzentrum für die Start-up-Szene, wächst und soll 2023 eröffnet werden. Darauf freuen wir uns sehr. Neue Häuser entstehen, bestehende Gebäude werden modernisiert, und aufgerissene Straßen zeugen von der Erneuerung unserer Infrastruktur. Arbeitsgruppen ziehen um und viele neue Teams richten ihre Labore ein. Junge Menschen aus aller Welt strömen jeden Morgen mit Bahn, Bus oder auf dem Rad hierher, um zu forschen. Mit viel Energie und jeder Menge Ambition starten sie hier bei uns ihre wissenschaftliche Karriere oder setzen diese fort. Eine wunderbare Sprachenvielfalt klingt auf der Wiese, in den Laboren und in der Mensa. Kein Zweifel: Der Campus Berlin Buch ist ein Anziehungspunkt für die internationale biomedizinische Community. Und mittendrin sind wir – das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der´Helmholtz-Gemeinschaft (Max Delbrück Center) und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP) – als Herz dieser Gemeinschaft.
Bisher nur auf Englisch gefunden, aber sehr interessant:
Der Life Sciences Report 2022 | 2023
16. November 2022 — Die Hauptstadtregion trotzt allen Krisen, wenn man sich den Bereich der Gesundheitswirtschaft anschaut. Das zeigt der aktuelle Life Sciences Report 2022/2023 Berlin-Brandenburg des Clusters für Gesundheitswirtschaft. Das dynamische Ökosystem der Biowissenschaften in Berlin-Brandenburg befindet sich mitten in einem Transformationsprozess. Der Bericht gibt eine eindrucksvolle und kompakte Übersicht über zukunftsweisende Themen und zeigt die Lebendigkeit und Innovationskraft des Ökosystems. Beleuchtet werden sechs Bereiche mit außergewöhnlich starken Forschungs- und Translationsaktivitäten: Zell- und Gentherapien, computergestützte Biologie- und Medizininformatik, Präzisionsdiagnostik, Anwendungen der Künstlichen Intelligenz in der Bildgebung sowie additive Fertigung und Sensorik.
Lesen Sie hier bitte weiter/BerlinPartner
30 Jahre MDC
Mit der Amtseinführung von Maike Sander als neue Wissenschaftliche Vorständin hat das Max Delbrück Center in Berlin am 7. Dezember seinen 30. Geburtstag gefeiert. Die Diabetesforscherin wirbt dafür, wissenschaftliche Spitzenleistung und Innovationen besser mit medizinischer Anwendung zu verzahnen.
Zum Fest kamen rund 300 Gäste aus Politik, Wissenschaft und Gesellschaft: Am Mittwoch, dem 7. Dezember 2022 hat das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft unter dem Motto „Discovery for tomorrow’s medicine“ sein 30-jähriges Bestehen gefeiert. Die neue Wissenschaftliche Vorständin, Professorin Maike Sander, entfaltete zum Amtsantritt ihre Vision für das Max Delbrück Center: „Grundlagenforschung, wie wir sie hier am Max Delbrück Center vorantreiben, erschließt Neuland für die Medizin. Sie macht Therapien nicht nur passgenauer, sie ermöglicht ganz neue Perspektiven“, sagt Sander.
„Mit Publikationen in Spitzenjournalen ist es allerdings nicht getan. Innovation entfaltet erst ihre Wirkung, wenn sie ihren Weg in die Anwendung findet. Hier in der Gesundheitsstadt Berlin haben wir dafür beste Voraussetzungen: starke klinische Partner wie die Charité, das Berlin Institute of Health, eine aufstrebende Biotech-Szene, Inkubatoren für Start-ups.“ Wie wichtig ein solches Umfeld ist, betont Maike Sander mit Blick auf ihre Erfahrungen und die Biotech-Branche im Silicon Valley und in San Diego. Die Diabetesforscherin hat fast drei Jahrzehnte in den Vereinigten Staaten gearbeitet. „Kein Labor, kein Zentrum kann seine Ideen allein verwirklichen. Wir arbeiten Hand in Hand, und der Gedankenaustausch beflügelt. Meine Priorität wird sein, gemeinsam mit den Partnern Hürden für die medizinische Anwendung zu senken und die Transfer-Infrastruktur zu stärken. So legen wir den Grundstein für die Medizin von morgen.“
Die menschliche Gesundheit verbessern
Sander unterstrich die Exzellenz der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler am Max Delbrück Center: „Hier wird organübergreifend geforscht. Unsere Teams widmen sich der Systemmedizin, und dieser Ansatz ist zukunftsweisend. Ständige Innovation gehört für uns selbstverständlich dazu: Wir sind führend in DNA-, RNA- und Protein-Technologien und wir wollen es künftig auch in der optischen Bildgebung sein. Forscher*innen hier und an vielen anderen Orten der Welt werden schon bald exakte Karten von der gesamten DNA und RNA, von Proteinen und Stoffwechselprodukten in Gesundheit und Krankheit in Einzelzellauflösung erstellen. Diese Technologien erlauben uns, die Komplexität des Lebens genauer zu erfassen als jemals zuvor. Wir können beobachten, wann eine Zelle vom gesunden Pfad abweicht und analysieren, warum das Gleichgewicht in Richtung Krankheit kippt. Und wir bleiben nicht auf dieser Ebene stehen. Mit Organoiden – also Mini-Organen in der Petrischale – können wir Krankheitsprozesse im Gewebe nachvollziehen. Und natürlich ist der Blick auf den ganzen Organismus ein ebenso zentraler Bestandteil unserer Forschung. Auf all diesen Ebenen entdecken wir neue Ansätze für die Prävention, für die Diagnostik und die Therapie. Dieses Wissen wird helfen, die menschliche Gesundheit entscheidend zu verbessern. Und darin besteht unsere Herausforderung für die kommenden Jahrzehnte: Wir wollen dieses Versprechen einlösen und die Therapien der Zukunft entwickeln helfen.“
Zu den Gratulant*innen gehörte Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger. Sie sagte in ihrer Grußbotschaft: „Ich gratuliere dem Max Delbrück Center herzlich zum Geburtstag! 30 Jahre biomedizinische Spitzenforschung, 30 Jahre Entwicklung zu einem international führenden Life-Science-Institut. Das MDC genießt schon länger auch international einen hervorragenden Ruf. Besonders freut mich, dass mit Maike Sander nun erstmals eine Frau an der Spitze des MDC steht. Sie vereint in besonderer Weise, was zur Mission des MDC gehört und unser Ziel in der Forschungsförderung ist: Neue Erkenntnisse aus der Grundlagenwissenschaft möglichst schnell in die Anwendung und damit zu den Patientinnen und Patienten zu bringen. Maike Sander ist ein großer Gewinn für den Forschungsstandort Deutschland. Ich wünsche ihr einen guten Start und dem gesamten MDC weiterhin viel Erfolg.”
Geschichte des Gelingens nach der Wiedervereinigung
Ulrike Gote, Berliner Senatorin für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung, betonte in ihrer Rede: „Die Geschichte des Max Delbrück Centers ist eine Berliner Erfolgsgeschichte, eine Geschichte des Gelingens nach der Wiedervereinigung. Von Beginn an war das Zentrum ein Magnet für internationale Spitzenforscher*innen. Viele ambitionierte junge Wissenschaftler*innen aus der ganzen Welt starten hier ihre Karriere. Mit seinen inzwischen fast 1800 Beschäftigten und seinem exzellenten Ruf in der molekularmedizinischen Grundlagenforschung ist das MDC ein zentraler Akteur für die Gesundheitsstadt Berlin. Dass es uns gelungen ist, Professorin Maike Sander aus San Diego als Wissenschaftliche Vorständin für das MDC zu gewinnen, zeigt, wie attraktiv Berlin als Standort der Biomedizin ist. Am Max Delbrück Centrum stehen jetzt zwei Frauen an der Spitze. Als Gleichstellungs- und Wissenschaftssenatorin freut mich das natürlich besonders. Es ist wegweisend in einer immer noch männlich dominierten Forschungswelt, in der das Ziel der Parität noch recht weit entfernt ist.“
„Enorme Brain Power, unglaubliches Know-How“
Professor Otmar D. Wiestler, Präsident der Helmholtz-Gemeinschaft, sagte: „Happy Birthday, Max Delbrück Center! Auf die nächsten 30 Jahre erfolgreiche Gesundheitsforschung. Seit seiner Gründung ist das Zentrum zu einem Key Player in der Gemeinschaft und zu einer international renommierten biomedizinischen Forschungseinrichtung gereift. Hier kommen enorme Brain Power und ein unglaubliches Know-how zusammen. Die Kolleginnen und Kollegen schaffen mit ihrer Forschung die Grundlagen für neue medizinische Therapien und Diagnosen. Professorin Sander ist nicht nur eine exzellente Medizinerin und Diabetesforscherin, sondern auch eine herausragende, inspirierende Führungspersönlichkeit. Sie hat ein besonderes Auge für Talente, sie steht für Zusammenarbeit auf Augenhöhe, und sie verfügt über ein besonderes Gespür für medizinische Innovation. Für die spannende Aufgabe, die vor ihr liegt, wünsche ich Maike Sander von Herzen viel Erfolg und viel Freude.“
Prävention, Diagnostik und Therapien verbessern
Seit drei Jahrzehnten widmen sich Forscher*innen des Max Delbrück Center ihrer Mission, die molekularen Grundlagen von Krankheit und Gesundheit zu verstehen und ihre Erkenntnisse möglichst schnell in die klinische Anwendung zu bringen, also Prävention, Diagnostik und Therapien zu verbessern. Ihr Fokus ist nicht ein einzelnes Organ oder eine einzelne Krankheit, sondern gilt der Systemmedizin. Die Teams untersuchen bis in die kleinste Ebene der Gene, Proteine oder Moleküle, was das Gleichgewicht in einer Zelle, einem Organ oder dem ganzen Körper steuert oder stört. Gegründet wurde das Zentrum im Jahr 1992 von Detlev Ganten auf dem Campus Buch, damals mit rund 350 Wissenschaftler*innen aus Ost und West. Heute arbeiten hier und am zweiten Standort in Berlin Mitte, dem Berliner Institut für Medizinische Systembiologie, rund 1800 Menschen (Beschäftigte und Gäste) aus mehr als 70 Ländern. „Es sind unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter mit ihrer Leidenschaft und ihrer ganz eigenen Kreativität und Motivation, die unser Zentrum, unsere Kultur und unsere Erfolge ausmachen“, sagte Heike Graßmann, Administrative Vorständin beim Festakt.
Start-Ups und 571 Patente
Wenngleich Grundlagenforschung einen langen Atem braucht, gibt es erhebliche Erfolge: Die Teams am Max Delbrück Center gehören zur internationalen Spitze in der Einzelzellbiologie, der vaskulären Medizin, der Immunologie oder auch der Erforschung von neurologischen Erkrankungen und Schmerz. Sie sind maßgeblich beteiligt an der Kartierung des menschlichen Herzens, dem Human Heart Atlas. Zwei Medikamente, eines gegen Leukämie und eines gegen eine erbliche Blutgerinnungsstörung, wurden am Max Delbrück Center entwickelt und sind im Einsatz. Mehrere Spin-Offs des Max Delbrück Center bereiten die Marktzulassung von Therapien vor – etwa eine Immuntherapie gegen Krebs oder eine Stammzelltherapie, die das Leid von Patient*innen mit Muskeldystrophien lindern soll. Das Zentrum verfügt über 86 Patentfamilien für Technologien (Produkte und Anwendungen; weltweit wurden damit insgesamt 571 Patente angemeldet und erteilt. Während der Pandemie haben sich die Wissenschaftler*innen außerdem in der Corona-Forschung engagiert, über Fachgrenzen hinweg. Insgesamt 26 Wissenschaftler*innen des Zentrums erhielten einen begehrten ERC-Grant.
Quelle: PM des MDC vom 07. 12. 2022
Die Genschere CRISPR-Cas in Aktion
Am 27.10.2022 besuchten Mitglieder und Mitarbeiter:innen des Deutschen Bundestages das Gläserne Labor auf dem Campus Berlin-Buch. Angeleitet von Wissenschaftler:innen führten sie ein Experiment mit CRISPR-Cas durch und erhielten Einblicke in die Möglichkeiten und potenzielle Risiken des Genome-Editing-Verfahrens.
Um die Methode der Genom-Editierung mit CRISPR-Cas besser zu verstehen, bietet das Schülerlabor auf dem Wissenschafts- und Biotechcampus in Berlin-Buch ein anschauliches Experiment an. Es zeigt das Arbeitsprinzip der „Genschere“ und erleichtert den Einstieg in eine wissensbasierte Debatte darüber, in welchen Bereichen diese Methode eingesetzt wird bzw. werden könnte.
Ein Altmeister der Krebsforschung
Mehrere Dekaden lang hat Walter Birchmeier erforscht, wie sich Zellen in Geweben organisieren und wie diese Prozesse bei Krebserkrankungen durcheinandergeraten. Kurz vor Ende des dritten Jahrzehnts am Max Delbrück Center geht der Zellbiologe nun im Alter von 80 Jahren in den Ruhestand.
Wenn jemand von Anfang an dabei war und eine Institution entscheidend beeinflusst, ihr sozusagen seinen Stempel aufgedrückt hat, dann spricht man von einem Urgestein. Ein solches Urgestein ist Walter Birchmeier, der Leiter der Arbeitsgruppe „Signalvermittlung in Krebsentstehung und Entwicklung“ am Max Delbrück Center. „Als wissenschaftlicher Vorstand hat er das Max Delbrück Center ganz wesentlich geprägt. Und in der Krebsforschung hat er mit seinen molekular-mechanistischen Studien Maßstäbe gesetzt“, sagt Professor Claus Scheidereit, der von 2009 bis 2020 die Krebsforschung am Max Delbrück Center koordiniert hat. Im Alter von 80 Jahren verabschiedet sich Walter Birchmeier nun in den Ruhestand.
Walter Birchmeier kam 1993, kurz nach der Gründung des Instituts, als Gruppenleiter ans Max Delbrück Center. In den ersten Jahren des Instituts, das als Nachfolgerin dreier Forschungseinrichtungen der Akademie der Wissenschaften der DDR gegründet worden war, sei der Selbstfindungsprozess zwischen Ost und West nicht immer einfach gewesen, erinnert sich der Zellbiologe. Gründungsdirektor Detlev Ganten habe ihn zu allen Sitzungen dazu geholt, um zwischen ost- und westdeutschen Kolleg*innen zu vermitteln: „Dabei hat mir wahrscheinlich geholfen, dass ich der einzige Schweizer am Institut und damit weniger verdächtig war, irgendjemanden überrennen zu wollen“, sagt er und schmunzelt. Seit 1996 hat er eine Professur an der Charité – Universitätsmedizin Berlin inne. 1998 wurde er stellvertretender Wissenschaftlicher Vorstand des Max Delbrück Centers, von 2004 bis 2008 war er Wissenschaftlicher Vorstand.
Akademie der Gesundheit / Geschichte am Campus Berlin-Buch
Auszubildenden des Kurses MTAL 21-10 haben sich auf den Weg gemacht, einiges über die geschichtlichen Hintergründe des Krankenhausgeländes und über den Forschungscampus zu erfahren. Anlass war der 115. Jahrestages der Gründung der Krankenhausanlage Karower Str. 11.
Gestartet hat die Tour im Museum zur Wissenschaftsgeschichte auf dem Campus Berlin-Buch. Dort haben die Azubis einige historische Geräte gesehen. Interessant war es dahingehend, dass sie selber im Lehrlabor, mit den moderneren Geräten und Nachfolgern arbeiten.
Außerdem haben sie den Campus durch Bilder und Geschichten von Frau Krause, der Mitarbeiterin Öffentlichkeitsarbeit, kennengelernt. In einigen Häusern, die früher als Wohnhäuser dienten, befinden sich nun Kindergärten, Forschungseinrichtungen oder wissenschaftliche Institute.
Weiter ging es über den Lindenberger Weg auf das Krankenhausgelände. Dort hat sich der Kurs insbesondere damit beschäftigt, wie das Gelände, damals als III. Berliner Irrenanstalt, aufgebaut war. Alle Häuser von damals sind erhalten geblieben und stehen nun unter Denkmalschutz. Dadurch kann man gut nachempfinden wie die Anstalt aufgebaut war. Das heutige Zentrallabor war damals die Küche, das Haus F war das Badehaus und die Außenhäuser links und rechts der Allee waren die Aufnahmehäuser der Frauen und Männer.
Außerdem wurde die düstere Vergangenheit des Campus thematisiert. Unter dem Decknamen „T4“ wurden 1939-1945 hunderte geistig und körperliche Behinderte, von den Nationalsozialisten in KZ-Lager deportiert. Da es wichtig ist, dass diese Zeit nicht in Vergessenheit gerät, gibt es einige Orte wie z.B. das Mahnmal und die Dauerausstellung -„Euthanasie“ im Nationalsozialismus in den Pflege-und Heilanstalten– im 2. OG des Hauses E (206), die an die Ereignisse erinnern und mahnen.
Auszubildende der Gesundheitsfachberufe müssen in Berlin kein Schulgeld mehr bezahlen
PM des Berliner Senats vom 21. 10. 2022
Zum Start des neuen, im Herbst beginnenden Ausbildungsjahres setzt das Land Berlin die Schulgeldfreiheit für die Gesundheitsfachberufe im Gesundheitswesen vollständig um. Hierfür wurden den Schulen in freier Trägerschaft Vereinbarungen angeboten, um auch ihnen einen Verzicht auf Schulgelder zu ermöglichen. Der Senatsverwaltung für Wissenschaft, Gesundheit, Pflege und Gleichstellung stehen dafür Mittel in Höhe von 3,5 Millionen Euro für 2022 und 4 Millionen Euro für 2023 im Doppelhaushalt zur Verfügung.
Damit können die noch rund 900 Berliner Auszubildenden in den Gesundheitsfachberufen, deren Schulen keine Kooperationsvereinbarungen mit Kliniken abgeschlossen haben, rückwirkend zum Beginn dieses Ausbildungssemesters vom Schulgeld befreit werden. Im Ergebnis werden dann alle 3.350 Berliner Auszubildenden der Gesundheitsfachberufe kein Schulgeld mehr bezahlen müssen.
Gesundheitssenatorin Ulrike Gote: „In den letzten Monaten wurde mit Hochdruck an einer guten und rechtssicheren Lösung zur Umsetzung der Schulgeldfreiheit für Gesundheitsfachberufe gearbeitet. Wir ermöglichen damit, dass nun alle Auszubildenden in den Gesundheitsfachberufen in Berlin kein Schulgeld mehr zahlen müssen. Die Schulgeldfreiheit steigert die Attraktivität der Ausbildungen und ist ein wichtiger Meilenstein, um die gesundheitliche Versorgung der Menschen in Berlin auch in Zukunft zu sichern.“
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