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Vereinbarkeit von Beruf und Familie: FMP erneut ausgezeichnet
Das audit berufundfamilie und audit familiengerechte hochschule zeichnet in diesem Jahr die Arbeitgeber, die die Auditierung durch das strategische Managementinstrument zur Gestaltung ihrer familien- und lebensphasenbewussten Personalpolitik bzw. familiengerechten Arbeits- und Studienbedingungen im Laufe der vorangegangenen zwölf Monate erfolgreich durchlaufen hatten, in einem Zertifikats-Online-Event aus.
In einer Online-Feierstunde wurde an 334 Organisationen – 134 Unternehmen, 164 Institutionen und 36 Hochschulen – symbolisch das Zertifikat zum audit verliehen. Das Zertifikat selbst, das als Qualitätssiegel für die nachhaltige Gestaltung der betrieblichen Vereinbarkeitspolitik gilt, erhielten die Arbeitgeber vorab. Die Ausgezeichneten sind berechtigt, das Zertifikat für drei Jahre zu tragen. In dieser Laufzeit sind sie angehalten, die in der Zielvereinbarung bzw. im Handlungsprogramm getroffenen familien- und lebensphasenbewussten Maßnahmen zu verfolgen. Die berufundfamilie überprüft jährlich die Entwicklung.
Dr. Franziska Giffey, Bundesministerin für Familie, Senioren, Frauen und Jugend, die die Schirmherrschaft über das audit berufundfamilie trägt, betonte in ihrer Grußbotschaft an die Zertifikatsempfänger: „Gerade in den letzten Wochen hat sich gezeigt, wie wichtig die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ist. Wenn Schule und Kita fehlen – dann kommt es auf die Flexibilität der Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber an.“ Die Ministerin machte in diesem Zusammenhang auf Hilfsmaßnahmen der Bundesregierung aufmerksam, wie dem Notfall-Kinderzuschlag für Familien mit kleinen Einkommen, der Lohnfortzahlung bei fehlender Kinderbetreuung, dem Kurzarbeitergeld, der Anpassung des Elterngeldes sowie dem Kinderbonus. „In der derzeitigen Situation beweist sich, was auch in normalen Zeiten gilt: Eine starke Wirtschaft braucht starke Familien – und umgekehrt“, so Franziska Giffey.
Das Zertifikats-Online-Event stand unter dem Titel „TEAM2020 – Mit Vereinbarkeit Stark in und nach der Krise“. Oliver Schmitz, Geschäftsführer der berufundfamilie Service GmbH, der neben John-Philip Hammersen, Geschäftsführer der Gemeinnützigen Hertie-Stiftung, die Feierstunde eröffnete, erklärte dazu: „Familien- und lebensphasenbewusste Arbeitgeber hatten immer ein Gespür dafür – mit der Coronapandemie wurde aber in der gesamten Arbeitswelt offensichtlich: Eine strategisch angelegte Vereinbarkeitspolitik ist ein Mittel des Risikomanagements. Dank ihr sind Arbeitgeber in der Lage, auf Veränderungen flexibel zu reagieren – und das schnell und passgenau. Eine Unternehmenskultur, in der Vereinbarkeit von Beruf, Familie und Privatleben verankert ist, fördert auch die Funktionalität von Teams. Denn sie bietet den Rahmen, in dem Talente gefördert, das Empowerment der Beschäftigten unterstützt, die Agilität von Arbeitsabläufen angetrieben und das Management von Vereinbarkeitsfragen effektiv gestaltet werden kann. Diese Effekte, auf der die Zusammenarbeit innerhalb der Teams eine gute Basis findet, zahlen sich gerade auch in Krisenzeiten aus.“
(Quelle: PM vom FMP)
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie
Engagementpreis „Fahrrad Berlin“ für Campus Berlin-Buch
Mit dem Preis „Fahrrad Berlin“ würdigt das Land Berlin in diesem Jahr insbesondere das Engagement von Personen, Unternehmen und Initiativen, die sich wesentlich um die Umsetzung von Radverkehrsmaßnahmen bemühen. Ziel ist es, das vielfältige Engagement der Berliner Fahrrad-Community und die Arbeit der Bezirke sichtbarer zu machen.
Ingmar Streese, Staatssekretär für Verkehr, verlieh am 15. Juni 2020 den Engagementpreis „Fahrrad Berlin“ an die Leibniz Schule in Kreuzberg und das Straßen- und Grünflächenamt Friedrichshain-Kreuzberg für die gelungene gemeinsame Planung von Radabstellanlagen, an die Kinderneurologie-Hilfe Berlin/Brandenburg für ihre Initiative „Mit Helm – aber sicher!“ und an die Campus Berlin-Buch GmbH für das Projekt „CampusBIKE“.
Staatssekretär Ingmar Streese erklärte: „Gemeinsam mit dem Engagement der Stadtgesellschaft bringen wir die Mobilitätswende auf die Straße und beweisen, dass wir auf diese Weise viel mehr in Bewegung setzen können. Mit dem diesjährigen Engagementpreis zeichnen wir Projekte aus, die mit ihren Visionen und Ideen den Radverkehr in Berlin voranbringen. Diese Initiativen und Leuchtturmprojekte setzen neue Impulse und inspirieren andere.“
Die Campus Berlin-Buch GmbH (CBB) hat ein betriebliches Mobilitätskonzept mit Fokus auf das Fahrrad umgesetzt. Das „CampusBIKE“ bietet Beschäftigten des Forschungs- und Biotech-Campus und des Helios Klinikums in Berlin-Buch die Möglichkeit, per App ein CampusBIKE zu mieten und innerhalb von 30 Minuten kostenlos zwischen S-Bahnhof und Arbeitsstätte zu pendeln. Das Projekt wurde in Kooperation mit nextbike realisiert. Im Vorfeld wurde unter anderem ein Community-Mapping mit dem Bezirksamt Pankow durchgeführt, das die Arbeitswege und die genutzten Verkehrsmittel erfasste. Für ihre gelungenen Maßnahmen wurden die CBB bereits vom ADFC mit dem EU-Zertifikat „Fahrradfreundlicher Arbeitgeber“ in Silber ausgezeichnet. „Uns ist wichtig, die umweltfreundliche und gesunde Mobilität der Beschäftigten zu fördern. Smarte Lösungen wie das CampusBIKE passen sehr gut zum Zukunftsort Buch, an dem sich etablierte Unternehmen, Start-ups, Ärzte- und Forscherteams für die Gesundheit engagieren“, so Dr. Ulrich Scheller, Geschäftsführer der CBB.
Aufgrund der aktuellen Pandemielage fand die Preisverleihung digital statt und wurde live aus dem VELOWeek Studio ins Internet übertragen. Die Preisträger erhielten im Anschluss ihre Urkunden.
Jan Philipp Junker erhält Helmholtz-Förderung für KI
MDC-Forscher Jan Philipp Junker und seine Kollegin Maria Colomé-Tatché am Helmholtz Zentrum München haben eine Förderung in Höhe von 200 000 Euro erhalten, um die Verarbeitung großer Datenberge voranzubringen. Sie wollen besser verstehen, wie genetische Netzwerke im Laufe von Entwicklung und Erkrankung miteinander „verkabelt” sind.
Ein allgemeines Verständnis, wie aus Stammzellen spezialisierte Herz, Gehirn- oder Muskelzellen werden, haben Forscher*innen längst. Nun möchten sie es noch genauer wissen. Sie wollen die Anweisungen, die Zukunft und Funktion einer Zelle bestimmen, in jedem Teilschritt ergründen. Denn wer weiß, wie Gene während des normalen Zelldifferenzierungsprozesses nacheinander an- und abgeschaltet werden – also den exakten Fluss des „Genregulationsnetzwerks“ kennt – der gewinnt gleichzeitig Einsichten, was beispielsweise bei Krebs oder Herzerkrankungen schiefläuft.
Die Forscher*innen am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und am Helmholtz Zentrum München werden mithilfe ihrer Helmholtz-Förderung für Künstliche Intelligenz versuchen, diese komplexen Netzwerke zu entschlüsseln. Dabei kombinieren sie hochspezialisierte Werkzeuge für Experimente, Sequenzierung und maschinelles Lernen. „Angesichts neuester technologischer Entwicklungen ist das bisher fast unerreichbar scheinende Ziel plötzlich greifbar nah“, sagt Dr. Jan Philipp Junker, der die Arbeitsgruppe Quantitative Entwicklungsbiologie am Berliner Institut für Medizinische Systembiologie des MDC leitet.
Anspruchsvolle Zusammenarbeit
Die Helmholtz-Förderprogramm für Künstliche Intelligenz (Helmholtz AI Grant program) unterstützt risikoreiche und zugleich höchst lohnende Forschung für den relativ kurzen Zeitraum von drei Jahren. Es ermutigt Forschende, neue Ideen auszuprobieren und, falls notwendig, „schnell zu scheitern“, um mit ihren Innovationen voranzukommen. „Das bedeutet nicht, dass es sich um vollkommen leichtsinnige Forschung handelt und wir bereit sind, das Geld zu verbrennen“, sagt Junker. „Es ist ein kalkuliertes Risiko.“
Die Förderung in Höhe von 200.000 Euro teilen sich Junker und seine Kollegin, Dr. Maria Colomé-Tatché, Arbeitsgruppenleiterin am Institute of Computational Biology am Helmholtz Zentrum München, zu gleichen Teilen, um eine*n Post-Doc und eine Doktorand*in zu finanzieren, die Experimente durchführen, computerbasierte Werkzeuge entwickeln und Daten analysieren. Beide Zentren steuern gleichzeitig jeweils die gleiche Summe bei.
Wirklich große Datenmengen
Dank der Einzelzell-Sequenzierung können Wissenschaftler*innen nun sehen, welche Gene während der Entwicklung von undifferenzierten Zellen zu spezifischen Zelltypen (etwa Muskel- oder Gehirnzellen) in einzelnen Zellen aktiv sind. Bisher haben computerbasierte Werkzeuge jedoch nicht erfolgreich zusammenfügen können, wie genau sich die Gene gegenseitig beeinflussen.
„Grundsätzlich können wir sehen, was geschieht – welche Gene eingeschaltet und welche ausgeschaltet werden, wenn eine Zelle sich ausdifferenziert. Aber zu verstehen, welches Gen welches einschaltet und wie die Aktivierungsnetzwerke in unterschiedlichen Zelltypen funktionieren, ist im Wesentlichen noch eine offene Frage“, erklärt Junker.
Die Beantwortung dieser Frage erfordert enorme Datenmengen – die Sequenzierung zehntausender aktiver Gene in zehntausenden einzelnen Zellen. Ein Datensatz umfasst wenigstens 20 000 Dimensionen. Hier können KI und maschinelles Lernen helfen, die gesamten Daten zu sichten und aussagekräftige Muster zu finden, die in diesem Fall die Genregulationsnetzwerke sind.
Dazu ist außerdem erforderlich, die zeitlichen Verläufe zahlreicher Datenströme so aufeinander abzustimmen, dass sie sinnvoll analysiert werden können und genaue Erkenntnisse liefern. Das Forschungsteam arbeitet daran, diese Abstimmung zu verbessern. Insbesondere haben sie dafür eine Methode namens SLAM-seq so verändert, dass frisch transkribierte RNA-Moleküle markiert. Diese deuten auf neu aktivierte Gene hin. Die Identifizierung alter RNA in einer Zelle im Gegensatz zu neuer RNA wird dabei helfen, die Reihenfolge von Gen-Aktivierungen zu klären. Die Kombination dieser Daten mit Daten zur Zugänglichkeit der DNA sollte helfen, die Netzwerk-Rekonstruktionen zu präzisieren.
Zukünftige Anwendungen
Zu Beginn wollen Junker und seine Kolleg*innen Gen-Netzwerke in der normalen embryonalen Entwicklung von Zebrafischen zu rekonstruieren, einem Modelorganismus für Wirbeltieren inklusive der Menschen. Sobald sie die computergestützten Herangehensweisen überprüft haben, wollen sie sie nutzen, um die Entwicklung von Krankheiten beim Menschen zu untersuchen. Dies kann Türen zu neuen Therapien öffnen.
„Wenn uns in fernerer Zukunft das komplette Zelldifferenzierung-Netzwerk eines Organs vorliegt“, sagt Junker, „könnten wir am Reißbrett entscheiden, welchen Pfeil oder Knoten wir mit einer Therapie angreifen wollen.“
Text: Laura Petersen
Quelle: PM MDC vom 17. 06. 2020
Bau des BerlinBioCube kann starten
Bau des BerlinBioCube kann starten
Die Campus Berlin-Buch GmbH (CBB) hat vom Bezirk Pankow die Genehmigung für den Bau des neuen Gründerzentrums BerlinBioCube erhalten. Die CBB betreibt und entwickelt den Forschungs- und Biotech-Campus in Berlin-Buch, dessen Fokus auf Biomedizin liegt. Der BiotechPark Berlin-Buch gehört zu den führenden Technologiestandorten in Deutschland. Sein Spektrum umfasst Medizinische Biotechnologie, Medizintechnik und angrenzende Bereiche. Im BerlinBioCube können nun weitere Arbeitsplätze in innovativen Bereichen der Gesundheitswirtschaft entstehen.
„Wir verzeichnen seit längerem eine steigende Nachfrage, sowohl von Start-ups als auch von etablierten Unternehmen in der Gesundheitswirtschaft. Dem stand eine Auslastung unserer Labor- und Büroflächen von über 95 Prozent entgegen“, so Dr. Christina Quensel, Geschäftsführerin der CBB. „Bereits 2023 können junge Start-ups in den Neubau einziehen und von den sehr guten Bedingungen, die der Campus Berlin-Buch bietet, profitieren.“
Im September 2020 sollen die Tiefbauarbeiten für den BerlinBioCube starten. Das Gründerzentrum wird auf fünf Geschossen insgesamt 8.000 Quadratmeter Platz für moderne Labore, Büros, Gemeinschaftsflächen für tägliche Begegnung und Austausch sowie Konferenzräume bieten. Das Gebäude wurde vom Architekturbüro doranth post architekten, München, entworfen.
Der Neubau des BerlinBioCube ist mit einer Investition von 55 Millionen Euro verbunden, davon fließen etwa 40 Prozent in die technische Ausrüstung. Die Finanzierung wird durch Fördermittel aus der Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ (GRW) ermöglicht.
Ansprechpartner:
Campus Berlin-Buch GmbH
Geschäftsführerin
Dr. Christina Quensel
E-Mail: cquensel@campusberlinbuch.de
Der Campus Berlin-Buch ist ein moderner Wissenschafts-, Gesundheits- und Biotechnologiepark. Alleinstellungsmerkmale sind der klare inhaltliche Fokus auf Biomedizin und das enge räumliche und inhaltliche Zusammenwirken von Forschungsinstituten, Kliniken und Biotechnologie-Unternehmen. Im Mittelpunkt stehen dabei die Erforschung molekularer Ursachen von Krebs,- Herzkreislauf- und neurodegenerativen Erkrankungen, eine interdisziplinär angelegte Grundlagenforschung zur Entwicklung neuer Therapien und Diagnoseverfahren, eine patientenorientierte Forschung und die unternehmerische Umsetzung biomedizinischer Erkenntnisse.
Dank exzellenter Wissenschaftseinrichtungen und Unternehmen im BiotechPark hat der Campus ein herausragendes Innovations- und Wachstumspotenzial. Dazu gehören als Einrichtungen der Grundlagenforschung das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) und das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (FMP), das gemeinsam von MDC und Charité – Universitätsmedizin Berlin betriebene und auf klinische Forschung spezialisierte Experimental and Clinical Research Center (ECRC) sowie das Berlin Institute of Health (BIH). Seit 1992 sind über 600 Millionen Euro an öffentlichen Fördermitteln durch die EU, den Bund und das Land Berlin in den Campus Berlin-Buch investiert worden, um diese Synergien zu unterstützen.
Der BiotechPark Berlin-Buch gehört mit 61 Unternehmen, 800 Beschäftigten und rund 31.000 Quadratmetern Büro- und Laborfläche zu den führenden Technologieparks in Deutschland. Ausgründungen im Bereich der Life Sciences finden hier ideale Bedingungen, vom Technologietransfer bis hin zu branchenspezifischen Labor- und Büroflächen. Die Life Science Community vor Ort ermöglicht einen direkten Austausch und gemeinsame Projekte. Der BiotechPark trägt maßgeblich zur dynamischen Entwicklung der Biotechnologie-Region Berlin-Brandenburg bei und stärkt in besonderem Maße die industrielle Gesundheitswirtschaft.
Als Betreibergesellschaft des Campus ist die Campus Berlin-Buch (CBB) Partner für alle dort ansässigen Unternehmen und Einrichtungen. Biotechnologieunternehmen – von Start-ups bis zu ausgereiften Firmen – anzusiedeln, zu begleiten und in allen Belangen zu unterstützen, gehört zu ihren wesentlichen Aufgaben. Hauptgesellschafter der CBB ist mit 50,1 % das Land Berlin. Weitere Gesellschafter sind das Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (29,9 %) und der Forschungsverbund Berlin e.V. für das Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie (20 %).
(Quelle: PM Campus Buch vom 11.06.2020
MDC-Forscher*innen beantworten COVID-19-Fragen
Die Immunologin Dr. Kathrin de la Rosa leitet seit dem 1. Juli 2018 eine Arbeitsgruppe am MDC. Bereits als Doktorandin drehte sich ihre Arbeit um die B-Zelle – also jenen Zelltyp, der im menschlichen Körper unverzichtbar für die Immunabwehr ist, weil er die Funktion hat, Antikörper zu produzieren. „Ich habe am Universitätsklinikum Freiburg immungeschwächte Patientinnen und Patienten mit B-Zell-Defekten untersucht“, berichtet die Biologin.
Diese Arbeit habe sie so fasziniert, dass sie als Postdoktorandin in die Schweiz zu dem Immunologen Antonio Lanzavecchia gegangen ist, um die B-Zellen noch genauer zu studieren. „Dort habe ich gelernt, menschliche Antikörper zu isolieren, um die Immunantwort gegen Infektionskrankheiten zu analysieren und somit den Weg für neue Therapeutika und Impfstoffe zu bereiten.“
In unserer #QuestionOfTheDay-Serie spricht sie nun über ihre Forschung und den Arbeitsalltag unter erschwerten Bedingungen:
Das MDC war vom 18. März bis 4. Mai 2020 im Minimalbetrieb, um die Ausbreitung des Coronavirus zu verlangsamen und die Beschäftigten zu schützen. Wissenschaftler*innen arbeiteten, ebenso wie die Administration, von Zuhause aus weiter – und entwickelten Ideen, haben Daten analysiert, Anträge und Paper geschrieben. Professor Markus Landthaler ist für die Koordinierung der Corona-Forschung am MDC verantwortlich.
In unserer #QuestionOfTheDay-Serie erklärt er die Herausforderungen und Chancen im Zusammenhang mit der COVID-19-Forschung:
Dr. Emanuel Wyler ist Biochemiker am MDC Berlin-Mitte (BIMSB) in der AG Landthaler. Gemeinsam mit dem Team von Charité-Wissenschaftler Professor Christian Drosten und anderen Partner*innen erforscht er das Coronavirus.
In unserer #QuestionOfTheDay-Serie beantwortet er Fragen zur Corona-Forschung am MDC:
(Quelle: PM MDC vom 29. Mai 2020)
Corona-relevante Forschung am FMP
Hier finden Sie Informationen zur Corona-relevanten Forschung am FMP.
Forschende am FMP untersuchen neue Ansätze in der Covid-19-Diagnostik und -therapie. Dazu gehören antivirale Substanzen, so auch ein Influenza-Hemmstoff, der aktuell in der Fachliteratur in der Abteilung von Prof. Dr. Christian Hackenberger beschrieben wurde.
Lesen Sie hierzu: Phagen-Kapsid gegen Influenza: Passgenauer Inhibitor verhindert virale Infektion
Zudem testen Wissenschaftler*innen in der Technologieplattform Screening Unit, unter der Leitung von Dr. Jens von Kries, neue Substanzen, die die Virusaufnahme in Lungenepithelzellen verhindern. Um eine Diagnostik in der Breite der Bevölkerung zu unterstützen, entwickelt das FMP einen Schnelltest (Dr. Ralf Schülein und Dr. Jens von Kries). Mit Blick auf die Frage, wie umhüllte Viren in die Zellen gelangen, soll die Struktur des Virus mittels Festkörper-NMR unter der Leitung von Prof. Dr. Hartmut Oschkinat erforscht werden.
Außerdem soll die Struktur und Dynamik viraler Membranproteine mittels Festkörper-NMR und MD Simulationen erforscht werden, da diese Ziele für antivirale Hemmstoffe darstellen (Prof. Dr. Adam Lange und Dr. Han Sun).
Bite richten Sie Ihre Fragen direkt an die Wissenschaftler*innen.
Kontakt Öffentlichkeitsarbeit:
Silke Oßwald
Wir kommunizieren unsere Forschungsergebnisse an die Öffentlichkeit – mit unterschiedlichen Formaten
Bitte folgen Sie uns auf Twitter @LeibnizFMP und Instagram @fmp.berlin für Pressemitteilungen puttygen , Auszeichnungen und alle wichtigen Neuigkeiten aus dem Institut!
Außergewöhnliche Forschungsergebnisse publizieren wir ausführlich via Pressemitteilungen.
Informationen zu laufenden Projekten und Forschungsentwicklungen lesen Sie im Forschungsbericht.
Für die interessierte Öffentlichkeit haben wir eine deutschsprachige Broschüre über unsere Forschungsthemen zusammengestellt.
Leibniz-Forschungsinstitut für Molekulare Pharmakologie
Projekt Bienenfutter am Gläsernen Labor
Lab2Venture goes green: Projekt Bienenfutter am Gläsernen Labor
Berlin-Weißensee wurden vom Gläsernen Labor für das Lab2venture-Projekt Bienenfutter beauftragt, die Neugestaltung der Beetbepflanzung rund um das Gebäude auf dem Campus Berlin-Buch vorzunehmen. Maßgabe war, insektenfördernde Pflanzen zu finden, die zum jeweiligen Standort bezüglich Lichtverhältnissen und Bodenansprüchen passen. Die Blühphasen der Pflanzen sollen eine möglichst große Zeitspanne umfassen, damit die Insekten bereits im zeitigen Frühjahr und auch noch im Spätherbst Nahrungsmöglichkeiten finden.
Nach einer Bodenanalyse durch die Schülerinnen und Schüler im Labor wurde entschieden, den Boden komplett auszutauschen. Im Anschluss wurden circa 140 neue Pflanzen nach einem Pflanzplan der Schülerinnen und Schüler eingesetzt. Dabei wurden bevorzugt mehrjährige Stauden, wie Sonnenhut, Korkadenblume, Astern, und verschiedene Kräuter verwendet. Tatkräftig unterstützt wurde das Projekt auch von Jugendlichen, die ihr Freiwilliges Ökologisches Jahr im Gläsernen Labor absolvieren.
Über die Hagenbeckschule
Als Sekundarschule mit dem Profil „Biologische Vielfalt“ für die Klassen 7 bis 10 kann die Hagenbeckschule viele erfolgreiche Projekte vorweisen. So ist sie viermal in Folge als „Umweltschule in Europa – Internationale Nachhaltigkeitsschule“ ausgezeichnet worden. Angefangen von einem Nachhaltigkeitskonzept für die ganze Schule – entwickelt von einer eigenen Schülerfirma – bis zu einem insektenfreundlichen Schulgarten; die Schüler*innen werden in allen Bereichen für den Umweltschutz maßgeblich sensibilisiert. https://hagenbeck-schule.de/
Über Lab2Venture goes green
Bei „Lab2Venture goes green“ erhalten Berliner und Brandenburger Jugendliche der 8. bis 12. Klasse echte Projektaufträge von grünen Unternehmen oder Bildungseinrichtungen. Ziel ist es, systematische Nachhaltigkeitszusammenhänge mit Schülerinnen und Schülern zu erarbeiten. Darüber hinaus möchte das Projekt den Forschergeist der Jugendlichen wecken, um innovative Ideen zur Lösung gesellschaftlicher Aufgaben anzustoßen sowie Impulse für eine grüne Berufsorientierung zu geben. https://www.lab2venturegoesgreen.de/
Gefördert wird das Projekt „Lab2Venture goes green“ durch die Deutsche Bundesstiftung Umwelt. Diese unterstützt somit nachhaltiges Unternehmertum. https://www.dbu.de/
(Quelle: PM Gläsernes Labor 615-544-1117 , Campus Buch
COVID-19-Aktion der NAKO Gesundheitsstudie
Die NAKO Gesundheitsstudie (kurz NAKO) ist die bundesweite Gesundheitsstudie mit 200.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern, die 2014 gestartet ist. Ziel dieses Forschungsprojektes ist es, die Entstehung von Krankheiten wie Krebs, Diabetes, Herzinfarkt und anderen besser zu verstehen, um Vorbeugung, Früherkennung und Behandlung in Deutschland zu verbessern. Warum wird der eine krank, der andere aber bleibt gesund? Das ist die zentrale Frage, die die NAKO beantworten möchte.
Das NAKO-Studienzentrum Berlin-Nord auf dem Campus Buch am Lindenberger Weg ist eines von bundesweit 18 Studienzentren. Am Studienzentrum Berlin-Nord werden 10.000 Männer und Frauen für die NAKO Gesundheitsstudie untersucht. Insgesamt gibt es in Berlin drei Studienzentren, die insgesamt 30.000 Personen aus Berlin und den angrenzenden Regionen Brandenburgs untersuchen. Am Studienzentrum Berlin-Nord findet auch die MRT-Untersuchung der Teilnehmer aus den drei Berliner Studienzentren statt, die für diese Untersuchung ausgewählt worden sind.
Betrieben wird das Studienzentrum Berlin-Nord und das MRT-Zentrum vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC).
Wir berichteten bereits über die NAKO Gesundheitsstudie.
Im fünften offenen Brief an die NAKO Teilnehmerinnen und Teilnehmer vom 24. April gibt es einen Aufruf zur Teilnahme an der COVID-19-Aktion der NAKO. Wir zitieren einige Auszüge des offenen Briefes:
„In unserem letzten Brief an Sie hatten wir über unsere Absicht berichtet, die Stärke und die Möglichkeiten des NAKO Netzwerkes nutzen zu wollen, um im Rahmen der COVID-19 Forschungsvorhaben einen aktiven und fundierten Beitrag zu leisten. … Die NAKO Gesundheitsstudie bietet, als einzige bevölkerungsbasierte Langzeitstudie, in Deutschland die ideale Ausgangsbasis, um die Auswirkungen der Pandemie auf die Gesundheit der Bevölkerung zu untersuchen. In der Tat liegen der NAKO aktuelle Daten zur Gesundheit in der Bevölkerung in Deutschland unmittelbar vor und zu Beginn der Pandemie vor.
Mit diesem zusätzlichen Fragebogen geben Sie Auskunft über Ihren aktuellen Gesundheitszustand, über Ihre (möglichen) Erfahrungen mit spezifischen Krankheitssymptomen, über Ihre Sozialkontakte und mögliche psychosoziale Auswirkungen der verhängten Einschränkungen. Auf diese Weise ergänzen Sie die vorhandenen Daten und helfen den Wissenschaftler*innen, genaue Erkenntnisse über Kurz- und Langzeitfolgen der Epidemie zu gewinnen….“
Höhere Bildung, weniger Bewegung
Ein Team um Dr. Lina Jaeschke und Professor Tobias Pischon vom MDC hat untersucht, welche individuellen Faktoren mit mehr und welche mit weniger körperlicher Aktivität verbunden sind. Die in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlichten Ergebnisse halten so manche Überraschung parat.
Bewegung tut bekanntlich gut. Tatsächlich lässt sich das Risiko für nahezu alle chronischen Erkrankungen durch einen aktiven Lebensstil senken. Das haben bereits viele große Studien gezeigt. Recht unklar war die Datenlage jedoch bislang zu der Frage, welche individuellen Faktoren – zum Beispiel Alter, Geschlecht, Gewicht und Bildung – die körperliche Aktivität nachweislich, also mit hoher Evidenz, beeinflussen.
„Solche Studien wurden bisher meist mithilfe von Fragebögen vorgenommen, die nur bedingt valide Daten zum tatsächlichen Aktivitätslevel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hervorbringen“, sagt Dr. Lina Jaeschke aus der MDC-Arbeitsgruppe „Molekulare Epidemiologie,“ die von Professor Tobias Pischon geleitet wird. „Zudem war bislang nur wenig darüber bekannt, welche konkreten Faktoren dazu führen, dass eine Person mehr oder weniger Zeit in körperlich mehr oder weniger anstrengender Aktivität verbringt.“
Ein Messgerät an der Hüfte
Jaeschke und Pischon wollten es genauer wissen und führten daher gemeinsam mit weiteren 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland eine Untersuchung durch, bei der die körperliche Aktivität der Teilnehmenden mit einem an der Hüfte getragenen Bewegungsmessgerät 615-544-9549 , einem Akzelerometer, gemessen wurde.
Solche Geräte zeichnen die Beschleunigung auf und erlauben eine umfassende Bestimmung der körperlichen Aktivität einer Person über mehrere Tage hinweg – rund um die Uhr. In der Regel liefern sie außerdem zuverlässigere Ergebnisse als die weit verbreiteten Fitness-Armbänder. „Mit unserer Studie wollten wir dazu beitragen, all jene Personengruppen aufzuspüren, die ein besonders niedriges Aktivitätslevel aufweisen – um sie mit öffentlichen Maßnahmen noch besser und gezielt ansprechen zu können“, sagt die Erstautorin Jaeschke.
Anke Brodmerkel, MDC
Nierenkrebs an der Wurzel packen
Krebszellen sind nicht alle gleich. Tumore enthalten gefährliche Krebsstammzellen, die Metastasen erzeugen und die Erkrankung erneut hervorbringen können, wenn sie der Behandlung entgehen. Das macht sie zu einem wesentlichen Angriffspunkt von Therapien – wenn Wissenschaftler*innen sie isolieren und ihre Schwächen erforschen können. Doch die Zellen sind meistens so selten, dass sie für viele Krebsarten noch gar nicht gefunden wurden.
Menschliche ccRCC-Organoide unter dem Mikroskop, markiert mit fluoreszenten Farbstoffen. Die Forschenden haben Krebsstammzellen von Patient*innen gewonnen und daraus im Labor Miniaturversionen der Nierentumore gezüchtet. Die Struktur der Organoide ähnelt der der Tumore, an denen die Patient*innen leiden. Sie enthalten dieselben Zelltypen. Foto: AG W. Birchmeier, MDC.
Gemeinsam mit der Abteilung für Urologie der Charité hat Professor Walter Birchmeiers Arbeitsgruppe am Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC) nun Krebsstammzellen entdeckt, die für die häufigste Form Nierenkrebs verantwortlich sind, das klarzellige Nierenzellkarzinom (ccRCC).
In einer berlinweiten Zusammenarbeit haben die Forscher*innen eine Schwachstelle gefunden. Die Zellen sind von zwei wesentlichen biochemischen Signalen abhängig. Beide zu blockieren, hat in mehreren Labormodellen der Erkrankung das Tumorwachstum aufgehalten, was eine vielversprechende Herangehensweise an die Behandlung menschlicher Patient*innen nahelegt. Die Ergebnisse zeigen außerdem, dass Mäuse in der medizinischen Forschung weiterhin wichtig bleiben. Die Studie erscheint in der aktuellen Ausgabe von Nature Communications. Zu den Autor*innen gehören Forschende des MDC, der Abteilung für Urologie der Charité – Universitätsmedizin Berlin, des Berliner Instituts für Gesundheitsforschung/ Berlin Institute of Health (BIH ), des „Screening Unit“ des Leibniz Forschungsinstituts für Molekulare Pharmakologie (FMP), das Unternehmen EPO sowie weitere Partner.