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Betreiberwechsel in der Flüchtlingsunterkunft W.-Heinz-Strasse zum 01.06.
Die Stephanus-Stiftung hat die Verantwortung für die Gemeinschaftsunterkunft in Berlin-Buch abgeben müssen
– Frau Morais, ist nachvollziehbar, warum diese Entscheidung getroffen wurde?
Sie ist ein Rätsel. Wir haben in der GU Buch nachweislich gut gearbeitet und im Ausschreibeverfahren ein ausgezeichnetes Konzept vorgelegt. Dies hat ein Gutachter im Gerichtsverfahren gegen den Ablehnungsentscheid bestätigt. Wir haben auch juristisch in zwei Instanzen Recht bekommen. Das Amt musste daraufhin neu ausschreiben und hat den Zuschlag einem Betreiber gegeben, der in anderen Bundesländern aus diversen Gründen nicht mehr berücksichtigt wird. Es bleibt das Geheimnis, weshalb man eine bewährte Berliner Stiftung ausschließt und ausgerechnet während der Coronakrise, mit Infizierten in der GU, auf eine rasche Übergabe beharrt. Das eingespielte Team hätte den Betrieb problemlos bis zum Ende der Krise weiterführen können. Trotzdem bin ich optimistisch und hoffe, dass die weiteren Verfahren fair und transparent durchgeführt werden, zugunsten der besten Angebote und für solide Arbeit.
– Wie wurde die Entscheidung von den Mitarbeitenden aufgenommen?
Die 16 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter waren natürlich enttäuscht. Vor allem im Hinblick auf die große Unsicherheit, die sie aufgrund der unzähligen Kurzzeitverlängerungen des Landesamtes für Flüchtlinge (Zeiträume zwischen 14 Tagen, vier Wochen, drei Monaten und längstens sechs Monaten) auf sich genommen haben. Alles in der Hoffnung, langfristig mit uns die Verantwortung für die GU übernehmen zu können.
– Konnte ihnen die Stiftung eine neue berufliche Perspektive geben?
Unsere Personalverwaltung prüft noch, welche Alternativen geschäftsbereichsübergreifend für die angeboten werden können, die gerne bei Stephanus bleiben möchten. Leider haben wir im Geschäftsbereich Migration & Integration keine freien Stellen.
– In den letzten Wochen war auch diese Gemeinschaftsunterkunft von Corona Erkrankungen betroffen. Wie sind Sie und die Mitarbeitenden damit umgegangen?
In so einer Ausnahmesituation verhalten sich Mitarbeitende sehr unterschiedlich. Einige lassen sich krankschreiben, viele wachsen über sich hinaus und leisten doppelte Arbeit. Bei uns gehörten einige zur Risikogruppe und waren angehalten, zuhause zu bleiben. Generell kann ich sagen, dass unser Kernteam und namentlich zu erwähnen ist hier Einrichtungsleiter Dirk Palachowski, hohen Einsatz gezeigt und ausgezeichnete Arbeit geleistet hat. Dies ist keine Selbstverständlichkeit, wenn man weiß, dass der Arbeitsvertrag bald endet. Aber es zeigt das hohe Maß an Loyalität gegenüber den Bewohnerinnen und Bewohnern als auch gegenüber Stephanus.
– Welche nächsten Projekte planen Sie im Geschäftsbereich?
Zurzeit bewerben wir uns für verschiedene Projekte, unter anderem für Stadtteilzentren. Für diese Aufgabe ist die Stephanus-Stiftung prädestiniert, denn die Gemeinwesenarbeit ist ein Grundpfeiler diakonischen Handelns. Darüber hinaus zeigt die aktuelle Rassismus-Debatte, dass auch hierzulande noch viel zu tun ist. Deshalb möchte ich unsere Arbeit künftig mehr in das Zeitgeschehen einbetten. Die Stephanus-Stiftung hat die Turbulenzen der jüngeren Geschichte mit Mitmenschlichkeit und konkreter Unterstützungsarbeit gemeistert. Daher müssen wir im gesellschaftlichen Diskurs auch jene mit einbeziehen, die sich ausgeschlossen fühlen und auf die raschen Veränderungen mit Skepsis und Angst reagieren.
Quelle: Rundschau-Online Juni
Ehrenamtskoordinatorin für Flüchtlingsunterkunft
In die neu errichtete Unterkunft für Flüchtlinge (MUF) in der Wolfgang-Heinz-Strasse werden voraussichtlich noch im Juli die ersten Flüchtlinge einziehen. Der Leiter der Einrichtung, Andreas Brinkmann, hofft auf Unterstützung durch Ehrenamtliche. Als Ehrenamtskoordinatorin wurde Irene Sang angestellt.
Kontaktdaten: irene.sang@stephanus.org
0151 406 647 32
030 948 783 37
Als künftiger Träger der Einrichtung veranstaltete die gemeinnützige Stephanus-Stiftung in enger Zusammenarbeit mit dem Bezirksamt Pankow diesen „Tag der offenen Tür“ mit einem neuen Kommunikationskonzept. Interessierte Nachbarn waren eingeladen, künftige Wohnbereiche zu besichtigen und an verschiedenen „Informationsinseln“ die verschiedenen Angebote ehrenamtlicher sowie kommunaler Initiativen und Organisationen kennenzulernen, die sich bei der Integration der geflüchteten Menschen in Berlin Buch engagieren. Darunter waren der Bucher Bürgerverein, Schulamt, Jugendamt, Umweltamt und Stadtplanung. Darüber hinaus beantworteten Vertreterinnen und Vertreter von der Kirchengemeinde, von Sportvereinen, Bürgerinitiativen und der Polizei die Fragen der zahlreichen Besucher.
Viel Zeit nahmen sich auch Senatorin Elke Breitenbach und Bezirksbürgermeister Sören Benn für die Fragen der Bucher Bürgerinnen und Bürger. Sören Benn würdigte die gute Zusammenarbeit mit der seit nahezu 140 Jahren im Stadtbezirk erfolgreich tätigen Stephanus-Stiftung. Dabei verwies er auf den „ausgesprochen guten Ruf“ der diakonischen Stiftung und deren Verlässlichkeit.
Auch der SPD Bundestagsabgeordnete Klaus Mindrup nahm den Tag der offenen Tür zum Anlass, um sich über die neue Gemeinschaftsunterkunft in seinem Wahlkreis zu informieren.
Im Auftrag des Berliner Senats übernimmt die Stephanus-Stiftung ab Juli 2017 befristet die Verantwortung in der Gemeinschaftsunterkunft für geflüchtete Menschen in der Wolfgang-Heinz-Straße (Berlin-Buch).
Julia Morais leitet den Geschäftsbereich Migration und Integration der Stephanus-Stiftung und erläutert: „Unser Betreuungs- und Begleitkonzept für geflüchtete Menschen ist auf das proaktive Fördern ausgerichtet. Das bedeutet, wir unterstützen die Bewohnerinnen und Bewohner in ihrer Selbständigkeit mit hoher Eigenverantwortung“. Vom ersten Tag an werden sie mit wichtigen Informationen versorgt, die u.a. die Betriebsabläufe, Bildungs- und Beschäftigungsangebote in der Einrichtung und der Umgebung betreffen.
Für die soziale Integration und Nachbarschaftspflege sind besondere Angebote mit Unterstützung von Freiwilligen aus der Region vorgesehen. Zentrale Themen sind dabei der Zugang zu weiterführender Bildung, sowie die Entwicklung der individuellen Eignung für den Arbeitsmarkt. „Um diese wichtigen Ziele zu erreichen, arbeiten wir eng mit Behörden, Ausbildungsstätten, Arbeitgebern und anderen Trägern im Bezirk zusammen“, sagt Julia Morais.
TdoT Flüchtlingsunterkunft W.-Heinz-Strasse
Das Bezirksamt Pankow und die Stephanus Stiftung als Betreiber der neuen Flüchtlingsunterkunft (MUF – Mobile Unterkunft für Flüchtlinge) in der Wolfgang-Heinz-Strasse laden Sie heute, am 13. Juni 2017, herzlich ein zum Tag der offenen Tür von 16:00 bis 20:00 Uhr.
Wolfgang-Heinz-Strasse 45 a-g; 13125 Berlin-Buch
(in der Nähe der Schwimmhalle)
BUCHER BÜRGERFORUM 06. Juni 2017!
Der Bucher Bürgerverein und die Redaktion „Bucher Bote“ laden Sie herzlich ein zum Bucher Bürgerforum am Dienstag, den 06. Juni 2017 um 18:00 Uhr in der „Festen Scheune“ auf dem Stadtgut Buch.
Themen:
– die Eröffnung der modularen Unterkunft für Flüchtlinge in der Wolfgang-Heinz-Straße, die Stephanus Stiftung als Träger stellt sich vor
– Aktuelles aus dem Ortsteil und der Umgebung
In die Modulare Unterkunft für Flüchtlinge in der Wolfgang-Heinz-Strasse werden voraussichtlich Ende Juni 450 geflüchtete Menschen einziehen. Bislang leben sie noch in verschiedenen Notunterkünften in Berlin. Die evangelische Stephanus-Stiftung, die seit 1878 in Berlin und Brandenburg gemeinnützig tätig ist, übernimmt den Betrieb der Gemeinschaftsunterkunft.
Am 13. Juni 2017 von 16:00 bis 20:00 Uhr führt die Stephanus-Stiftung gemeinsam mit dem Bezirksamt Pankow einen Tag der offenen Tür in der neuen Unterkunft für geflüchtete Menschen.