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“Dornröschen” Mustergut Hobrechtsfelde
Posted by Andreas Wolf
Rund 39 Millionen Euro für Denkmale in Brandenburg
Kulturministerin Schüle, Infrastrukturminister Beermann und Landeskonservator Drachenberg präsentieren Förderprogramme und sanierte Denkmale
Kulturministerin Manja Schüle und Infrastrukturminister Guido Beermann haben heute in Potsdam gemeinsam mit dem Landeskonservator Thomas Drachenberg, der Stadtplanerin der Stadt Spremberg, Claudia Wolf, sowie dem Architekten Stefan Woehrlin vom Förderverein Naturpark Barnim e.V. die Bilanz zur Denkmal-Förderung 2021 im Land Brandenburg vorgestellt. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt rund 39 Millionen Euro aus Mitteln des Kulturministeriums sowie des Infrastrukturministeriums in die Sicherung, Sanierung und Restaurierung von Denkmalen investiert.
Architekt Stefan Woehrlin, Förderverein Naturpark Barnim e.V.: „Es ist schon erstaunlich, dass im direkten Umfeld der Metropole noch immer so ein Dornröschen wie das Mustergut Hobrechtsfelde zu finden ist. Der geschichtsträchtige Ort hat unglaubliches Potential, als Standort für Umweltbildung und Naherholung zu erwachen. Die Brandenburger Denkmalhilfe ist dabei ein wichtiges Bekenntnis zur Bedeutung des Ortes. Die erfolgreiche Zusammenarbeit der beiden Bundesländer bei der Renaturierung der Rieselfelder sollte für die Entwicklung des Mustergutes unbedingt wiederaufgenommen werden!“
Der historische Speicher Hobrechtsfelde ist Mittelpunkt des Denkmals ‘Berliner Stadtgut Hobrechtsfelde‘ in Panketal (Landkreis Barnim), das zwischen 1898 bis 1908 entstand. Wegen des damaligen enormen Bevölkerungswachstums und Booms von Industrieanlagen stiegen sowohl der Bedarf an Nahrungsmitteln als auch an einer verlässlichen Wasserver- und -entsorgung. Dazu diente ein Ring von Rieselfeldern um Berlin, die auf den Namensgeber des Gutes Hobrechtsfelde zurückgehen: James Friedrich Ludolf Hobrecht entwickelte als preußischer Stadtplaner den ersten perspektivischen Bebauungsplan Berlins von 1862 sowie für die Stadthygiene und zur Seuchenprävention das – später überregional oft kopierte – System der Rieselfelder. Die Planung sah auch eine landwirtschaftliche Nutzung der Rieselfelder vor, zu deren Bewirtschaftung zwölf Stadtgüter, unter anderem in Hobrechtsfelde, gegründet wurden. Der historische Kornspeicher bildet wegen seiner turmartigen Bauform und seiner technischen Ausstattung den architektonisch markanten Punkt der heute denkmalgeschützten Gutsanlage, von der auch noch eine Scheune, das Verwaltungshaus und Schienenfragmente der Wirtschaftsbahn erhalten sind. Der Speicher, der zur Lagerung von Getreide und als Wasserturm diente, ist ein herausragendes Zeugnis der Industrialisierung der Landwirtschaft in Deutschland und war beispielgebend für andere Speicher, etwa in Brüssow (Landkreis Uckermark). Das Land hat den Förderverein Naturpark Barnim e.V. bei der Substanzsicherung und Sanierung des Speichers Hobrechtsfelde von 2020 bis 2022 mit insgesamt 50.000 Euro aus Mitteln der Denkmalhilfe unterstützt. Weitere Informationen: www.naturimbarnim.de
Förderverein Naturpark Barnim e.V.
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Tags: Förderverein Naturpark Barnim e.V., Hobrechtsfelde, Kultur im Speicher