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Höhere Bildung, weniger Bewegung
Ein Team um Dr. Lina Jaeschke und Professor Tobias Pischon vom MDC hat untersucht, welche individuellen Faktoren mit mehr und welche mit weniger körperlicher Aktivität verbunden sind. Die in der Fachzeitschrift „Scientific Reports“ veröffentlichten Ergebnisse halten so manche Überraschung parat.
Bewegung tut bekanntlich gut. Tatsächlich lässt sich das Risiko für nahezu alle chronischen Erkrankungen durch einen aktiven Lebensstil senken. Das haben bereits viele große Studien gezeigt. Recht unklar war die Datenlage jedoch bislang zu der Frage, welche individuellen Faktoren – zum Beispiel Alter, Geschlecht, Gewicht und Bildung – die körperliche Aktivität nachweislich, also mit hoher Evidenz, beeinflussen.
„Solche Studien wurden bisher meist mithilfe von Fragebögen vorgenommen, die nur bedingt valide Daten zum tatsächlichen Aktivitätslevel der Teilnehmerinnen und Teilnehmer hervorbringen“, sagt Dr. Lina Jaeschke aus der MDC-Arbeitsgruppe „Molekulare Epidemiologie,“ die von Professor Tobias Pischon geleitet wird. „Zudem war bislang nur wenig darüber bekannt, welche konkreten Faktoren dazu führen, dass eine Person mehr oder weniger Zeit in körperlich mehr oder weniger anstrengender Aktivität verbringt.“
Ein Messgerät an der Hüfte
Jaeschke und Pischon wollten es genauer wissen und führten daher gemeinsam mit weiteren 26 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Deutschland eine Untersuchung durch, bei der die körperliche Aktivität der Teilnehmenden mit einem an der Hüfte getragenen Bewegungsmessgerät 615-544-9549 , einem Akzelerometer, gemessen wurde.
Solche Geräte zeichnen die Beschleunigung auf und erlauben eine umfassende Bestimmung der körperlichen Aktivität einer Person über mehrere Tage hinweg – rund um die Uhr. In der Regel liefern sie außerdem zuverlässigere Ergebnisse als die weit verbreiteten Fitness-Armbänder. „Mit unserer Studie wollten wir dazu beitragen, all jene Personengruppen aufzuspüren, die ein besonders niedriges Aktivitätslevel aufweisen – um sie mit öffentlichen Maßnahmen noch besser und gezielt ansprechen zu können“, sagt die Erstautorin Jaeschke.
Anke Brodmerkel, MDC