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Influencer*innen der Wissenschaft

Drei Forschende am Max Delbrück Center – Sofia Forslund, Friedemann Paul und Nikolaus Rajewsky – gehören 2024 zu den am meisten zitierten Wissenschaftler*innen weltweit. Damit wiederholen sie den Erfolg aus dem vergangenen Jahr. Deutschland liegt in dem Ranking auf Platz vier, nach den USA, China und UK.

Sofia Forslund, Friedemann Paul und Nikolaus Rajewsky sind laut einem aktuellen Ranking der US-amerikanischen Firma Clarivate besonders einflussreich in ihren jeweiligen Fachgebieten. Ihre Studien werden so oft von anderen Forscher*innen zitiert, dass sie zum obersten Prozentpunkt gehören. Alle drei waren auch im letzten Jahr in diesem „Who is who“ der Forschung verzeichnet. Die Liste der „Highly Cited Researchers“ soll die Köpfe hervorheben, die die Grenzen des Wissens verschieben.

Die Liste, die Clarivate alljährlich zusammenstellt, basiert auf einer umfangreichen Analyse der in der Datenbank „Web of Science“ publizierten Arbeiten. Alle auf der Liste verzeichneten Wissenschaftler*innen haben mehrere Studien publiziert, die in den vergangenen zehn Jahren nach Fachgebiet und Veröffentlichungsjahr am meisten zitiert wurden. Etwa eine*r von etwa tausend Forschenden schafft es auf die Liste.

In diesem Jahr umfasst die „Highly Cited Researchers“-Liste 6.636 Wissenschaftler*innen. Deutschland ist in diesem Ranking nach Ländern und Regionen auf dem vierten Platz zu finden, nach den USA, China und dem Vereinigten Königreich.

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Quelle: PM des MDC vom 19.11. 2024

Quelle: https://www.mdc-berlin.de/de/news/press/influencerinnen-der-wissenschaft

Max Delbrück Center

Aktuelles vom MDC Berlin

Der Visionär

Nikolaus Rajewsky will Krankheiten bereits erkennen, wenn sie in den Zellen entstehen und sie bekämpfen, bevor sie Schaden anrichten. Um der zellbasierten Medizin in Berlin und in Europa zum Durchbruch zu verhelfen, knüpft der Systembiologe Netzwerke auf allen Ebenen.

Er legt ein altes Buch auf den Tisch, der Einband an den Rändern angeschlagen, die Seiten von Feuchtigkeit und Mikroben mit Stockflecken übersäht. „Cellularpathologie“ steht in feiner Serifenschrift auf der ersten Seite: 20 Vorlesungen, gehalten 1858 von Rudolf Virchow im „pathologischen Institute zu Berlin“. „Virchow hat darin die Theorie aufgestellt, dass man verstehen muss, was in den Zellen vorgeht, wenn sie krank werden, um menschliche Krankheiten heilen zu können“, sagt Professor Nikolaus Rajewsky.

Der Direktor des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie (BIMSB) des Max-Delbrück-Centrums für Molekulare Medizin (MDC) setzt sich an seinen Schreibtisch, überschlägt die Beine, streicht sich über den Hinterkopf und erzählt von seinen Ideen für die Medizin von Morgen, mit ruhiger Stimme und entschlossenem Blick. Hinter ihm hängt eine Urkunde der Ehrendoktorwürde der römischen Universität La Sapienza. Auf der Verleihung hat er Rachmaninows Suiten für zwei Klaviere gespielt. Rajewksy, der Pianist. „Wir haben jetzt die technischen Möglichkeiten, Virchows Traum Wirklichkeit werden zu lassen“, sagt er. „Auf einen Schlag können wir hunderttausende Zellen digitalisieren und erkennen, wie sie sich entwickeln und auf Nachbarzellen oder die Umwelt reagieren. Das wird die Medizin revolutionieren.“ Rajewsky, der Visionär.

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Brückenschlag zwischen Labor und Klinik

Das MDC fördert gemeinsam mit sechs anderen biomedizinischen Instituten die nächste Generation von klinischen Forscher*innen. „Emerald“, das erste europaweite PhD-Programm für Mediziner*innen, bietet eine erstklassige Ausbildung und wird eine Brücke zwischen Labor und klinischer Praxis schlagen.

Trotz der rasanten Fortschritte in der biomedizinischen Forschung finden neue Erkenntnisse nicht immer den Weg in die klinische Praxis, wo sie zu einer besseren Diagnostik oder zu neuen und besseren Behandlungen beitragen würden. Die Überwindung dieser Kluft, die als „Tal des Todes“ bekannt ist, ist aber der Schlüssel, um globaler Gesundheitsprobleme wie Diabetes, Alzheimer und Krebs anzugehen.

Forschende Kliniker*innen – also Ärzt*innen mit einem PhD in biomedizinischer Forschung – kennen diese Probleme aus ihrer täglichen Arbeit, bringen aber auch wissenschaftliche Expertise und akademische Erfahrung mit. So sind sie in einer einzigartigen Position für einen Brückenschlag und können abschätzen, wo innovative Forschung am dringendsten nötig ist und wie man das Wissen am besten zum Nutzen der Patient*innen erweitern kann.

„Wir brauchen dringend Wissenschaftler*innen mit medizinischem Hintergrund. Sie spielen eine entscheidende Rolle dabei, Fortschritte in den Feldern Omics, Big Data, künstliche Intelligenz oder hochauflösende Mikroskopie so anzuwenden, dass die Patient*innen im 21. Jahrhundert bestmöglich versorgt werden können“, sagt Dr. Michela Bertero, Leiterin der Abteilung für internationale und wissenschaftliche Angelegenheiten am Centre for Genomic Regulation (CRG), das das Ausbildungsprogramm koordiniert. „Die Gesundheitssysteme in Europa sind jedoch fragmentiert. Das bedeutet, dass solche Programme für Doktorand*innen in Europa jeweils isoliert entwickelt wurden und es oft an Zusammenarbeit und grenzüberschreitender Mobilität mangelte.“

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Wenn im Tumor das Licht angeht

Für seine Krebsforschung wird MDC-Doktorand Matthias Jürgen Schmitt mit dem Curt-Meyer-Gedächtnispreis der Berliner Krebsgesellschaft ausgezeichnet. Mit Hilfe „molekularer Reporter“ untersucht er, wie das Glioblastom – der tödlichste Gehirntumor überhaupt – resistent gegen Therapien werden kann.

Der mit 10.000 Euro dotierte Curt-Meyer-Gedächtnispreis der Berliner Krebsgesellschaft erinnert an Senatsrat Dr. Curt Meyer (1891-1984), der sich als Arzt und Gesundheitspolitiker zeitlebens für die Aufklärung, Vorsorge und Bekämpfung von Krebs eingesetzt hat. In diesem Jahr geht er an Matthias Jürgen Schmitt vom Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin in der Helmholtz-Gemeinschaft (MDC). Die Preisverleihung findet am 1. Oktober 2021 im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Gesellschaft für Hämatologie und Medizinische Onkologie in Berlin statt.

„Zwar geht der Preis nominell an mich, aber es ist der Erfolg unseres ganzen Teams. Und es freut uns riesig, dass die Jury unsere Arbeit gewürdigt hat, in die wir viel Energie – und teilweise auch Frustrationen – gesteckt haben“, sagt Matthias Schmitt. „Auch in Hinblick darauf, dass die meisten Preisträger*innen in ihrer wissenschaftlichen Karriere viel weiter waren, sind wir stolz darauf, dass unser junges Labor ausgezeichnet wurde.“

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Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin

Campus Berlin-Buch