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Paul Ehrlich-Stiftung zeichnet Leif Ludwig aus
Paul Ehrlich-Stiftung zeichnet Leif Ludwig aus
Der Biochemiker und Arzt Dr. Leif S. Ludwig (40) hat ein Verfahren entwickelt, das die lebenslange Neubildung der Zellen des menschlichen Blutes bis zu 1.000-mal preiswerter, schneller und zuverlässiger analysieren kann als bisher möglich. Damit versetzt er die Medizin zum ersten Mal in die Lage, die Aktivität einzelner Blutstammzellen beim Menschen mit vertretbarem Aufwand zu bestimmen. Für diese Forschung bekommt er im März 2023 den Paul Ehrlich und Ludwig Darmstaedter-Preis. Ludwig leitet eine Emmy Noether-Forschungsgruppe im gemeinsamen Forschungsfokus „Single-Cell-Ansätze für die personalisierte Medizin“ des Berlin Institute of Health (BIH), des Berliner Instituts für Medizinische Systembiologie des Max Delbrück Centers (MDC-BIMSB) und der Charité – Universitätsmedizin Berlin.
Wie der Körper Blutkörperchen ersetzt
Unser Blut erneuert sich ständig. In jeder Sekunde fließen ihm Millionen neuer Zellen zu, die absterbende Blutkörperchen ersetzen. Sie entspringen aus blutbildenden (hämatopoetischen) Stammzellen im Knochenmark und reifen dann Schritt für Schritt über mehrere Vorläuferstufen aus. Dabei werden traditionell vier große Entwicklungslinien unterschieden: Die erste Linie produziert die roten Blutkörperchen, die den Sauerstoff transportieren. Die zweite liefert die Thrombozyten, die Blutungen stoppen und Wunden heilen lassen. In der dritten Linie entwickeln sich die weißen Blutkörperchen, die die Zellen der angeborenen Immunabwehr bilden, wie beispielsweise die Granulozyten, und in der vierten Linie entstehen die B- und T-Zellen, auf deren Einsatz unsere im Infektionsfall erworbene Immunabwehr gründet. Je weiter die Forschung voranschritt, desto undeutlicher ließen sich diese Linien jedoch gegeneinander abgrenzen.
Quelle: Max Delbrück Cebtrum/PM