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Millionenförderung für Gehirnsimulation
Das Projekt EBRAIN-Health unter der Leitung von Prof. Dr. Petra Ritter, BIH Johanna Quandt Professorin für Gehirnsimulation und Direktorin der Sektion Gehirnsimulation am Berlin Institute of Health in der Charité (BIH) und an der Klinik für Neurologie mit Experimenteller Neurologie der Charité, hat das Ziel, eine dezentrale, datenschutzkonforme Forschungsplattform zu entwickeln, die komplexe neurobiologische Phänomene des Gehirns simuliert. Es erhält nun eine großzügige Förderung in zweistelliger Millionenhöhe von der Europäischen Union.
Für die Forschungsplattform werden vielfältige Informationen zusammengeführt. Diese stammen beispielsweise aus bildgebenden Untersuchungen des Gehirns wie PET-, EEG- oder MRT, aber auch aus Verhaltensstudien und Lifestyle-Erhebungen sowie klinische Daten von tausenden Patient*innen sowie von gesunden Kontrollpersonen. Die Daten werden mit biologischen Informationen aus Wissensdatenbanken kombiniert und für Forschungszwecke bereitgestellt. Die dabei entstehenden digitalen Zwillinge des Gehirns erlauben es einer Vielzahl von Forscher*innen, innerhalb einer leistungsfähigen, digitalen Plattform innovative Forschung zu betreiben. Darüber hinaus trägt die neue Forschungsinfrastruktur mit ihren nachvollziehbaren Analysepipelines zu einer reproduzierbaren Wissenschaft bei. Die komplexen, individualisierten Gehirnsimulationen unter Berücksichtigung vieler Daten wiederum haben das Potenzial, Mechanismen von Gehirnfunktion und Erkrankungen besser zu verstehen, Diagnose und Vorhersage von Erkrankungen zu verbessern und Therapien anhand des virtuellen Gehirns zu optimieren. Das Projekt umfasst 20 Partner und findet in Kooperation mit der EBRAINS AISBL, der koordinierenden Instanz des EU-Flagships Human Brain Project, statt.
Projektkoordinatorin Professorin Petra Ritter begrüßt die Förderung durch das Infrastruktur Programm der Europäischen Kommission: „Wir freuen uns, dass unserem Konsortium von der EC das Vertrauen für die Entwicklung einer Europäischen Infrastruktur für Gesundheitsdaten entgegengebracht wird. Nicht zuletzt drückt diese Entscheidung Anerkennung aus für die erfolgreiche Koordinatorrolle der Charité und des BIH im European Open Science Cloud (EOSC) Großprojekt Virtual Brain Cloud, in dem die Plattformarchitektur entwickelt wurde, die nun auf europäischer Ebene ausgerollt werden soll. Ebenso wird mit der Bewilligung dieses neuen Großprojektes unser Beitrag im EU Flagship Human Brain Project für die Entwicklung von Cloud Services für sensitive Gesundheitsdaten gewürdigt. Diese Entwicklungen werden einen Beitrag leisten bei der Errichtung des European Health Data Space – einem wichtigen Pfeiler zukünftiger Gesundheitsforschung in Europa.“
Laufzeit: 4 Jahre ab 1. Juli 2022
Budget Charité: 1.396.250 Euro, Gesamtbudget: 12.999.305 Euro
Quelle: PM des BIH vom 09. 06. 2022