Verkehrsvision 2030 für den Nordosten
Kennen Sie schon die U 10. Sie soll vom Alex über Buch bis Bernau fahren. Das war nur ein Vorschlag aus der Verkehrsvision 2030, die als Diskussionsgrundlage für die Veranstaltung am 15. Oktober auf dem Gemeindehof Karow der Berliner Stadtmission diente.
Dirk Stettner, Mitglied des Abgeordnetenhauses von Berlin und Johannes Kraft (Vorsitzender der CDU-Fraktion in der BVV Pankow und Mitglied des Ausschusses für Verkehr und öffentliche Ordnung) hatten zu dieser Veranstaltung eingeladen. Als Gast war Jens-Holger Kirchner, Beauftragter des Senats für Verkehrsinfrastrukturvorhaben eingeladen. Das bei diesem heiklen Thema Verkehr der Saal bis auf den allerletzten Platz gefüllt war, verwunderte niemand. Denn die Verkehrsprobleme in der Region Nordost nehmen leider zu.
Zum Anfang der Veranstaltung wurde auf das Positionspapier der 17 Vereine und Bürgerinitiativen hingewiesen. Es wurde im August beschlossen und Johannes Kraft hat es als Antrag in die Sitzung der BVV Pankow am 11. September eingebracht.
(Mobilität im Nordosten Pankows I: Mobilitätshub an der Bucher Straße)
Dabei geht es u.a. um den bedarfsgerechten Ausbau der Verkehrs-infrastruktur und um eine maßvolle Bebauung in den Gebieten Buchholz, Buch, Karow und Blankenburg. Auch unser Verein hat dieses Positions-papier mitgestaltet.
Nach den aktuellen Planungen sollen in unsere Region Nordost ca. 37 800 Menschen ziehen. Die Diskussion zeigte, dass es aber jetzt schon Lösungen für den Verkehr geben muss.
Jens-Holger Kirchner begrüßte die Veranstaltung. Als ehemaliger Bezirksstadtrat in Pankow und gern gesehener Gast bei vielen Veranstaltungen in unserer Region kennt er sich natürlich hier sehr gut aus. Ja, es gibt sehr viele Baustellen, aber es wird höchste Zeit für Sanierungen von Straßen, Brücken oder der A 114.
(Zum aktuellen Stand bei der A 114 lädt die Senatsverwaltung für Verkehr für den 23. Oktober um 18:30 Uhr auf dem Campus Buch zu einer Infoveranstaltung ein. Die Einladung sehen Sie am Ende dieses Artikels)
Herr Kirchner forderte auf, Lösungen gemeinsam mit den Brandenburger Gemeinden im „Speckgürtel“ zu suchen. Allerdings wird sich auch das individuelle Verhalten aller Verkehrsteilnehmer ändern müssen.
Alle Diskussionsteilnehmer forderten die zügige Veröffentlichung der Verkehrsuntersuchung für den Raum Nordost.
Dirk Stettner betonte, dass es ein tragfähiges Konzept für den Verkehr im Nordosten geben muss. Deshalb hat er gemeinsam mit Johannes Kraft diese Verkehrsvision 2030 entworfen. Sie fordern eine U-Bahn, weil mit dieser die meisten Fahrgäste befördert werden können. Eine Straßenbahnlinie zur Erschließung des Wohnungsbauprojektes Blankenburger Süden reicht auf keinen Fall. Herr Kirchner betonte, dass die Bahnhofstrasse in Blankenburg sich auf jeden Fall ändern wird. Die Blankenburger Bürgerinitiativen Wir sind Blankenburg fordern eine bessere Kommunikation zwischen ihnen und dem Senat.
Unser Vorsitzender, Steffen Lochow fand in dieser Verkehrsvision 2030 viele Punkte unserer Positionen wieder. Der S-Bhf. Bucher Strasse als Mobilitätshub (Umsteigemöglichkeiten zwischen verschiedenen Verkehrsmitteln) oder den Regionalbahnhof Buch wird auch von unseren Mitgliedern favorisiert. Der Turmbahnhof Karow wird abgelehnt. Im Gespräch mit der Zeitung „Berliner Woche“ (vom 16. Oktober) antwortete Steffen Lochow: „Gerade im Hinblick auf die geplanten Bauprojekte im Nordosten und den bevorstehenden Zuzug Zehntausender Menschen ist die Schaffung einer vernetzten Verkehrsdrehscheibe der einzige Ausweg aus der katastrophalen Verkehrssituation in der Region“. Die S 2 muss einen 10-Minuten-Takt auf der gesamten Strecke fahren. Ein Kiezbus in Buch müsste auf jeden Fall auch Panketal anfahren, um die Pendlerströme zu begrenzen.
Die Karower Initiativen haben an vielen Veranstaltungen, Planungs-konferenzen oder ähnlichem teilgenommen und leidenschaftlich diskutiert. Ihre Vorschläge finden leider kaum Berücksichtigung. Und auch in Karow sind die Strassen an ihren Belastungsgrenzen angekommen.
Die BI Elisabethaue Randbebauung stellte ihren Kompromissvorschlag zur Teilbebauung vor. Herr Kirchner begrüßte diesen Vorschlag, weil er von den Bürgern kommt und eine gute Grundlage für das weitere Verfahren ist. Auch in Buchholz soll neu gebaut werden, so in der Ludwig-Quidde-Strasse
Das es in unserer Region Wohnungsneubau geben wird, war allen Teilnehmern klar. Aber es darf nicht das Maximum geben, sondern das Machbare.
Die Zukunftsversion 2030 sieht u.a. die Verlängerung von Straßenbahnen- und S-Bahnlinien vor. 11 km Straßenneubau, 2 Mobilitätshubs, 7,2 km Tramgleise oder der Regionalbahnhof Buch sind Teile dieses Plans.
Herr Stettner und Herr Kraft zogen am Ende der Veranstaltung ein positives Fazit. Es darf aber nicht die letzte Veranstaltung dieser Art sein. Denn der Wohnungsneubau kommt – das steht fest. Jetzt gilt es, eine tragfähige, ja auch ambitionierte Lösung für alle Verkehrsteilnehmer in unserer Region zu entwickeln und diese dann in die Tat umzusetzen.
Ihr Andreas Wolf, Bucher Bürgerverein
Bucher Straße bekommt neue Brücke über die A 114
Im Zusammenhang mit dem Neubau der A114 wird die Bucher Straße eine neue Brücke erhalten. Der Neubau ist Bestandteil der grundhaften Erneuerung der Baumaßnahme BAB A 114.
Damit der Verkehr auf der Bucher Straße während der Abbruch- und Neubauarbeiten der neuen Brücke weitestgehend ohne Einschränkungen verlaufen kann, wird eine Umfahrung südlich der bestehenden Brücke über eine Ersatzbrücke eingerichtet. Für die Dauer der Bauarbeiten wird der Verkehr der Bucher Straße über die Behelfsumfahrung geleitet und zu den Anschlussstellen geführt.
Die Bauarbeiten beginnen ab Dienstag, den 15.10.2019, und werden voraussichtlich Ende 2021 abgeschlossen sein.
Die Verkehrsführung auf der BAB A 114 wird in Höhe der Anschlussstelle Bucher Straße in beiden Richtungen angepasst. In Fahrtrichtung Norden (stadtauswärts) wird eine Fahrstreifenaufteilung in Richtung Autobahndreieck Pankow (linker Fahrstreifen) oder zur Ausfahrt Bucher Str. (rechter Fahrtstreifen) ausgewiesen.
In Fahrtrichtung Süden (stadteinwärts) wird der Verkehr in Höhe der Brücke von zwei auf einen Fahrstreifen reduziert. Das Einfahren von der Anschlussstelle Bucher Straße auf die BAB A 114 ist hier über einen gesonderten Fahrstreifen möglich.
Weitergehende Informationen zum Bauvorhaben:
Posted on 16. Oktober 2019, in Uncategorized and tagged Blankenburger Süden, Dirk Stettner, Jens-Holger Kirchner, Johannes Kraft, U 10 Alex-Bernau, Verkehrsvision 2030. Bookmark the permalink. Kommentare deaktiviert für Verkehrsvision 2030 für den Nordosten.