Von Kalifornien nach Berlin: Maike Sander
Als Medizinstudentin in Heidelberg hatte Maike Sander gerade ihre Dissertation begonnen, als sie 1991 ein Forschungsaustausch nach San Francisco führte. Vier Monate wollte sie in Kalifornien bleiben. Es wurden fast 30 Jahre daraus, zunächst an der University of California in San Francisco, später in Irvine und ab 2008 in San Diego. „Ich habe in den USA zwei Dinge erkannt: Ich liebe die Wissenschaft und ich löse gern gemeinsam mit klugen Menschen aus aller Welt Probleme. Unabhängig von Hierarchie-Ebenen“, sagt sie. Die offene Atmosphäre beflügelte sie.
07. Dezember 2022; 16:30 – 20:00 Uhr
FESTAKT
Amtseinführung Prof. Maike Sander & 30 Jahre MDC
Campus Berlin-Buch, MDC.C; Robert-Rössle-Strasse 10
Bekannt wurde Sander mit wegweisender Diabetes-Forschung insbesondere zu den insulin-produzierenden Beta-Zellen. Beta-Zellen sind in den Langerhans-Inseln der Bauchspeicheldrüse zu finden und spielen eine zentrale Rolle bei der Kontrolle des Blutzuckerspiegels. Bei Typ-1 Diabetes zerstört das Immunsystem die Betazellen, bei Typ-2 Diabetes dagegen verlieren die Betazellen ihre Funktion und verursachen so einen Insulinmangel.
Im Fokus: Beta-Zellen
Um zu verstehen wie sich die Betazellen entwickeln, welche molekularen Mechanismen zu Diabetes führen und wie man Fehlfunktionen dieser Zellen korrigieren kann, kombiniert ihr Team Methoden aus Genetik, Genomik, Stammzellforschung und Biotechnologie. Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler produzieren aus menschlichen pluripotenten Stammzellen Bauchspeicheldrüsen-Inseln. Diese Organoide bilden die natürliche Mikroumgebung der Beta-Zellen in der Petrischale nach und erlauben detaillierte Analysen. Betazellen zu regenerieren oder mithilfe von menschlichen pluripotenten Stammzellen zu ersetzen, könnte in Zukunft für beide Formen von Diabetes ein Therapieansatz sein.
Quelle: Max-Delbrück-Centrum für Molekulare Medizin/Nachrichten
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